Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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Arc de Triomphe: краткое содержание, описание и аннотация

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Ravic fuhr seit mehr als einer Stunde. Er fuhr nicht zurück nach Paris. Er hielt auf der Seinebrücke hinter St. Germain und warf die Schlüssel und den Revolver Haakes ins Wasser. Dann öffnete er das Verdeck des Wagens und fuhr weiter.

Er fuhr durch einen Morgen in Frankreich. Die Nacht war fast vergessen und lag Jahrzehnte hinter ihm. Was vor einigen Stunden geschehen war, war schon undeutlich geworden — aber was seit Jahren versunken gewesen war, stieg rätselhaft auf und kam nahe, und es war nicht mehr durch einen Erdriß getrennt.

Ravic wußte nicht, was mit ihm geschah. Er hatte geglaubt, leer sein zu müssen, müde, gleichgültig, erregt — er hatte Ekel, stumme Rechtfertigung, Sucht nach Schnaps, Saufen, Vergessen erwartet — aber nicht dieses. Er hatte nicht erwartet, leicht und gelöst zu sein, als wenn ein Schloß von seiner Vergangenheit abgefallen wäre. Er sah sich um. Die Landschaft glitt vorüber, Prozessionen von Pappeln reckten ihren fackelhaften, grünen Jubel aufwärts, Felder mit Mohn und Kornblumen breiteten sich aus, aus den Bäckereien der kleinen Dörfer roch es nach frischem Brot, und aus einem Schulhaus sangen Kinderstimmen zu einer Geige.

Was hatte er nur vorhin gedacht, als er hier vorbeikam? Vorhin, ein paar Stunden, eine Ewigkeit früher. Wo war die gläserne Wand, wo das Ausgeschlossensein? Verflüchtigt, wie Nebel in der steigenden Sonne. Er sah die Kinder wieder, spielend auf den Stufen vor den Haustüren, er sah in der Sonne schlafende Katzen und Hunde, er sah die bunte, flatternde Wäsche im Wind, die Pferde auf der Weide, und immer noch stand die Frau mit Klammern in den Händen auf der Wiese und hängte lange Reihen von Hemden auf. Er sah es und gehörte dazu, mehr jetzt als viele Jahre vorher. Es schmolz etwas in ihm, weich und feucht stieg es auf, ein verbrannter Acker begann zu grünen, und irgend etwas in ihm schwang langsam zurück in eine große Balance.

Er saß in seinem Wagen sehr still; er wagte kaum, sich zu bewegen, um es nicht zu verscheuchen. Es wuchs und wuchs um ihn, es perlte hinunter und herauf, er saß still und glaubte es noch nicht ganz und fühlte es doch und wußte, es war da. Er hatte erwartet, der Schatten Haakes würde neben ihm sitzen und ihn anstarren — und nun saß nur sein Leben neben ihm und war zurückgekommen und sah ihn an. Zwei Augen, die durch viele Jahre aufgerissen waren und schweigend und unerbittlich gefordert und angeklagt hatten, schlössen sich; ein Mund bekam Frieden, und Schreckens voll vorgestreckte Arme fielen endlich hinab. Haakes Tod hatte den Tod aus Sybils Gesicht gelöst — es lebte einen Augenblick und fing dann an, undeutlich zu werden. Es konnte endlich ruhig werden, und es sank zurück; es würde nun nie wiederkommen, Pappeln und Linden begruben es sanft, und dann war noch der Sommer da und Bienengesumm und eine klare, starke, überwachte Müdigkeit, als hätte er viele Nächte nicht geschlafen und würde nun sehr lange oder nie mehr schlafen.

Er ließ den Talbot in der Rue Poncelet stehen. Im Augenblick, als der Motor schwieg und er ausstieg, fühlte er, wie müde er war. Es war nicht mehr die gelöste Müdigkeit der Fahrt, es war ein hohles, leeres Nur-Schlafen-Wollen. Er ging zum »International«, und es machte ihm Mühe, zu gehen. Die Sonne lag wie ein Balken auf seinem Nacken. Er dachte daran, daß er sein Appartement im »Prince de Galles« aufgeben mußte. Er hatte es vergessen. Er war so müde, daß er einen Augenblick überlegte, ob er es nicht später tun sollte. Dann zwang er sich und fuhr mit einem Taxi zum »Prince de Galles«. Er vergaß fast, als er seine Rechnung bezahlt hatte, seinen Koffer holen zu lassen.

Er wartete in der kühlen Halle. Rechts, in der Bar, saßen ein paar Leute und tranken Martinis. Er schlief fast ein, bis der Gepäckträger kam. Er gab ihm ein Trinkgeld und nahm ein Taxi. »Zum Gare de l’Est«, sagte er. Er sagte es so laut, daß der Portier und der Träger es deutlich hören konnten.

An der Ecke der Rue de la Boëtie ließ er halten. »Ich habe mich um eine Stunde geirrt«, sagte er zu dem Taxi-chauffeur. »Bin zu früh. Halten Sie hier vor dem Bistro.«

Er zahlte, nahm seinen Koffer, ging zu dem Bistro und sah das Taxi verschwinden. Er ging zurück, nahm ein anderes und fuhr zum »International«.

Niemand war unten außer einem Jungen, der schlief. Es war zwölf Uhr. Die Patronne war beim Mittagessen. Ravic trug den Koffer zu seinem Zimmer. Er zog sich aus und drehte die Brause an. Er wusch sich lange und gründlich. Dann rieb er sich mit Alkohol ab. Es machte ihn frischer. Er verstaute den Koffer und versorgte die Sachen, die darin waren. Er zog frische Wäsche und einen anderen Anzug an und ging hinunter zu Morosow.

»Ich wollte gerade zu dir«, sagte Morosow. »Heute ist mein freier Tag. Wir können im ›Prince de Galles‹...« Er verstummte und sah Ravic genauer an.

»Nicht mehr nötig«, sagte Ravic.

Morosow sah ihn an. »Erledigt«, sagte Ravic. »Heute morgen. Frag mich nicht. Ich will schlafen.«

»Brauchst du noch was?«

»Nichts. Alles Erledigt. Glück.«

»Wo ist der Wagen?«

»Rue Poncelet. Alles in Ordnung.«

»Nichts weiter zu tun?«

»Nichts. Habe plötzlich verdammte Kopfschmerzen. Will schlafen. Ich komme später ’runter.«

»Gut. Ist nichts mehr zu erledigen?«

»Nein«, sagte Ravic. »Nichts mehr, Boris. Es war einfach.«

»Du hast nichts vergessen?«

»Ich glaube nicht. Nein. Ich kann das jetzt nicht noch einmal durchkauen. Muß erst schlafen. Später. Bleibst du hier?«

»Natürlich«, sagte Morosow.

»Gut. Ich komme dann herunter.«

Ravic ging zurück in sein Zimmer. Er hatte auf einmal schwere Kopfschmerzen. Er stand eine Weile am Fenster. Unter ihm schimmerten die Lilien des Emigranten Wiesenhoff. Gegenüber die graue Wand mit den leeren Fenstern. Es war alles zu Ende. Es war richtig und gut und mußte so sein, aber es war zu Ende, und da war kein Weiter mehr. Es war nichts mehr da. Nichts mehr von ihm. Morgen war sein Name ohne Sinn. Steil vor seinem Fenster fiel der Tag ab.

Er zog sich aus und wusch sich noch einmal. Er ließ seine Hände lange im Alkohol und ließ sie in der Luft trocknen. Die Haut spannte sich um die Gelenke der Finger. Sein Kopf war schwer, und sein Gehirn schien wie lose darin umherzurollen. Er holte eine Injektionsspritze und kochte sie in einem kleinen elektrischen Kocher auf der Fensterbank. Das Wasser bubbelte eine Zeitlang. Es erinnerte ihn an den Bach. Nur an den Bach. Er schlug die Köpfe von zwei Ampullen ab und zog den wasserhellen Inhalt in die Spritze. Er machte sich die Injektion und legte sich aufs Bett. Nach einer Weile holte er seinen alten Schlafrock und deckte sich damit zu. Es war ihm, als wäre er zwölf Jahre alt und müde und allein in der sonderbaren Einsamkeit des Wachsens und der Jugend.

Er wachte auf in der Dämmerung. Ein blasses Rosa hing über den Hausdächern. Von unten kamen die Stimmen von Wiesenhoff und Frau Goldberg. Er konnte nicht verstehen, was sie redeten. Er wollte es auch nicht. Er war in der Stimmung eines Menschen, der nachmittags geschlafen hat und es nicht gewohnt ist — herausgefallen aus allen Beziehungen und reif für einen raschen, sinnlosen Selbstmord. Ich wollte, ich könnte jetzt operieren, dachte er. Einen schweren, fast aussichtslosen Fall. Ihm fiel ein, daß er den Tag über nichts gegessen hatte. Er spürte plötzlich rasenden Hunger. Die Kopfschmerzen waren verschwunden. Er zog sich an und ging hinunter.

Morosow saß in Hemdsärmeln in seinem Zimmer am Tisch und löste eine Schachaufgabe. Der Raum war fast kahl. An der einen Wand hing ein Uniformrock. In einer Ecke eine Ikone mit einem Licht davor. In einer andern stand ein Tisch mit einem Samowar, in der dritten ein moderner Eisschrank. Es war der Luxus Morosows. In ihm hielt er Wodka, Lebensmittel und Bier kalt. Ein türkischer Teppich lag vor dem Bett.

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