Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Arc de Triomphe: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Arc de Triomphe»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Arc de Triomphe — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Arc de Triomphe», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er nahm das Werkzeug, eine Schaufel und den Wagenheber vom Straßenrand und legte sie vorne in den Wagen. Ein Vogel begann in einem der Bäume neben ihm zu singen. Er schrak zusammen. Es schien ihm lauter als alles, was er je gehört hatte. Er sah auf die Wiese. Sie war wieder heller geworden.

Er konnte kein Risiko nehmen. Er ging zurück und hob den Deckel des Kofferverschlags halb an. Er stellte den linken Fuß auf die hintere Stoßstange und hielt mit den Knien den Deckel halb offen und nur so weit, daß er mit den Händen darunterfassen konnte. Wenn jemand kam, sah es dann aus, als arbeite er harmlos an etwas, und er konnte den Deckel sofort fallen lassen. Er hatte einen langen Weg vor sich. Er mußte Haake vorher töten.

Der Kopf war nahe der rechten Ecke. Er konnte ihn sehen. Der Hals war weich; der Puls der Adern ging noch. Er preßte die Hände scharf um die Gurgel und hielt fest.

Es schien ewig zu dauern. Der Kopf ruckte etwas. Nur wenig. Der Körper versuchte, sich zu strecken. Es schien, als sei er gefangen in den Kleidern. Der Mund öffnete sich.

Schrill begann der Vogel wieder zu schmettern. Die Zunge kam heraus, dick, gelb, belegt. Und plötzlich öffnete Haake ein Auge. Es quoll heraus, schien Licht zu bekommen und Sehen, es schien sich zu lösen und auf Ravic zuzukommen — dann gab der Körper nach. Ravic hielt ihn noch eine Zeitlang. Aus. Der Deckel klappte herunter. Ravic ging noch ein paar Schritte.

Dann spürte er seine Knie zittern. Er hielt sich an einem Baum fest und kotzte. Es war ihm, als riß es ihm den Magen heraus. Er versuchte, sich zu halten. Es nützte nichts.

Als er aufblickte, sah er einen Mann über die Wiese kommen. Der Mann sah zu ihm hinüber. Ravic blieb stehen. Der Mann kam näher. Er ging mit langsamen, achtlosen Schritten. Er war angezogen wie ein Gärtner oder ein Arbeiter. Er sah zu Ravic hinüber. Ravic spuckte aus und zog ein Pack Zigaretten heraus. Er zündete eine an und zog den Rauch ein. Der Rauch war beißend und brannte im Hals. Der Mann kreuzte die Allee. Er blickte auf die Stelle, wo Ravic gekotzt hatte, und dann auf den Wagen und dann auf Ravic. Er sagte nichts, und Ravic konnte nichts in seinem Gesicht sehen. Er verschwand hinter der Kreuzung mit langsamen Schritten.

Ravic wartete noch einige Sekunden. Dann schloß er den Kofferdeckel des Wagens ab und ließ den Motor an. Er konnte nichts mehr im Bois tun. Es war zu hell. Er mußte nach St. Germain fahren. Er kannte die Wälder dort.

30

Er hielt nach einer Stunde vor einem kleinen Gasthaus. Er war sehr hungrig, und sein Kopf war dumpf. Er parkte den Wagen vor dem Haus, wo zwei Tische und ein paar Stühle standen. Er bestellte Kaffee und Brioches und ging, sich zu waschen. Der Waschraum stank. Er ließ sich ein Glas geben und spülte sich den Mund aus. Dann wusch er seine Hände und ging zurück.

Das Frühstück stand auf dem Tisch. Der Kaffee roch wie alle Kaffees der Welt. Schwalben umflogen die Dächer, die Sonne hängte ihre ersten goldenen Gobelins an die Häuserwände, Leute gingen zur Arbeit, und hinter den Perlenvorhängen des Bistros scheuerte eine Magd mit aufgeschürzten Röcken die Fliesen. Es war der friedlichste Sommermorgen, den Ravic seit langem gesehen hatte.

Er trank den heißen Kaffee. Aber er konnte sich nicht entschließen, zu essen. Er wollte nichts anfassen mit seinen Händen. Er sah sie an. Unsinn, dachte er. Verdammt, ich will keine Komplexe kriegen. Ich muß essen. Er trank noch eine Tasse Kaffee. Er holte eine Zigarette hervor und achtete darauf, nicht das Ende, das er berührt hatte, in den Mund zu stecken. Das kann so nicht weitergehen, dachte er. Aber er aß trotzdem nicht. Ich muß es erst ganz erledigen, beschloß er und stand auf und zahlte.

Eine Herde Kühe. Schmetterlinge. Die Sonne über den Feldern. Die Sonne in der Windschutzscheibe. Die Sonne auf dem Verdeck. Die Sonne auf dem glänzenden Metall des Kofferdeckels, unter dem Haake lag — tot, ohne daß er gehört hatte, warum und durch wen. Es hätte anders sein müssen. Anders...

»Erkennst du mich, Haake? Weißt du, wer ich bin?«

Er sah das rote Gesicht vor sich. »Nein, wieso? Wer sind Sie? Haben wir uns früher schon einmal getroffen?«

»Ja.«

»Wann? Geduzt? Kadettenanstalt vielleicht? Erinnere mich nicht.«

»Du erinnerst dich nicht, Haake. Es war keine Kadettenanstalt. Es war später.«

»Später? Aber Sie haben doch im Ausland gelebt? Ich war nie außerhalb Deutschlands. Nur in den letzten zwei Jahren hier in Paris. Vielleicht, daß wir im Suff...«

»Nein. Nicht im Suff. Und nicht hier. In Deutschland, Haake!«

Eine Barriere. Eisenbahnschienen. Ein Garten, klein, gedrängt voll mit Rosen, Flox und Sonnenblumen. Warten. Ein verlorener, schwarzer Zug, puffend durch den endlosen Morgen. Spiegelnd in der Windschutzscheibe leben die Augen, die quallig im Kofferraum sich mit herabfallendem Staub aus den Ritzen füllten.

»In Deutschland? Ah, ich verstehe. Auf einem der Parteitage. Nürnberg. Glaube, mich zu erinnern. War es nicht im Nürnberger Hof?«

»Nein, Haake«, sagte Ravic langsam in die Windschutzscheibe hinein, und er fühlte, wie die schwere Welle der Jahre zurück, kam. »Nicht in Nürnberg. In Berlin.«

»Berlin?« Das Schattengesicht, durchzittert von Reflexen, wurde eine Spur jovial ungeduldig. »Na, nun kommen Sie schon heraus, Mensch, mit der Geschichte! Halten Sie nicht hinter dem Berg, und spannen Sie mich nicht zu lange auf die Folter. Wo war es?«

Die Welle, in den Armen jetzt, aus der Erde hochsteigend. »Auf der Folter, Haake! Genau das! Auf der Folter!«

Ein Lachen, ungewiß, vorsichtig. »Machen Sie keine Witze, Mann.«

»Auf der Folter, Haake! Weißt du nun, wer ich bin?«

Das Lachen, Ungewisser, vorsichtiger, drohend. »Wie soll ich das wissen? Ich sehe Tausende von Menschen. Kann mir nicht jeden einzelnen merken. Wenn Sie auf die Geheime Staatspolizei anspielen...«

»Ja, Haake. Die Gestapo.«

Achselzucken. Lauern. »Wenn Sie da einmal vernommen worden sind...«

»Ja. Erinnerst du dich?«

Erneutes Achselzucken. »Wie soll ich mich erinnern? Wir haben Tausende vernommen...«

»Vernommen! Gequält, geschlagen bis zur Bewußtlosigkeit, Nieren zerquetscht, Knochen zerbrochen, wie Säcke in den Keller geworfen, wieder hervorgeholt, Gesichter zerrissen, Hoden zermalmt — das nennt ihr ›vernommen‹! Das heiße, entsetzliche Stöhnen derer, die nicht mehr schreien konnten — ›Vernommen‹! Das Winseln zwischen Ohnmacht und Ohnmacht, Fußtritte in den Bauch, Gummiknüppel, Peitschen — ja, alles das nanntet ihr unschuldig ›Vernommen‹!«

Ravic starrte in das unsichtbare Gesicht in der Windschutzscheibe, durch das lautlos die Landschaft mit Korn und Mohn und Heckenrosen glitt — er starrte hinein, seine Lippen bewegten sich, und er sagte alles, was er hatte sagen wollen und einmal sagen mußte.

»Die Hände ruhig! Oder ich schieße dich nieder! Erinnerst du dich an den kleinen Max Rosenberg, der mit zerfetztem Körper im Keller neben mir lag und versuchte, sich den Kopf an der Zementwand zu zerschlagen, um nicht wieder ›vernommen‹ zu werden — vernommen warum? Weil er ein Demokrat war! Und Willmann, der Blut pißte und keine Zähne und nur noch ein Auge hatte, nachdem er zwei Stunden bei euch ›vernommen‹ worden war — vernommen warum? Weil er ein Katholik war und nicht glaubte, daß euer Führer der neue Messias sei. Und Riesenfeld, dessen Kopf und Rücken rohen Fleischklumpen glichen, und der uns anflehte, ihm die Adern aufzubeißen, weil er es nicht mehr konnte ohne Zähne, nachdem er ›vernommen‹ war von dir — vernommen warum? Weil er gegen den Krieg war und nicht glaubte, daß Kultur sich am vollkommensten in Bomben und Flammenwerfern ausdrücke. Vernommen! Tausende habt ihr ›vernommen‹, ja — die Hände ruhig, Schwein! Und jetzt habe ich dich endlich, und wir fahren hinaus, da ist ein Haus mit dicken Mauern und völlig allein, und ich werde dich ›vernehmen‹ — langsam, langsam durch Tage hindurch, die Rosenbergkur, die Willmannkur, die Riesenfeldkur, so, wie ihr es uns gezeigt habt! Und dann, nach all dem...«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Arc de Triomphe»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Arc de Triomphe» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Arc de Triomphe»

Обсуждение, отзывы о книге «Arc de Triomphe» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x