Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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29

Der Talbot stand in der Rue de Bassano zwischen einem Renault und einem Mercedes-Benz. Der Mercedes war neu und hatte ein italienisches Nummernschild. Ravic manövrierte den Talbot heraus. Er war so ungeduldig, daß er nicht genau aufpaßte; die hintere Stoßstange des Talbots streifte den linken Kotflügel des Mercedes und hinterließ einen Kratzer. Er kümmerte sich nicht darum. Rasch fuhr er den Wagen zum Boulevard Haussmann hinunter.

Er fuhr sehr schnell. Es war gut, den Wagen in der Hand zu haben. Es war gut gegen die finstere Enttäuschung, die ihm wie Zement im Magen saß.

Es war vier Uhr morgens. Er hätte länger warten sollen. Aber plötzlich war ihm alles sinnlos erschienen. Haake hatte wahrscheinlich längst die kleine Episode vergessen. Vielleicht war er überhaupt nicht wieder nach Paris gekommen. Die hatten drüben jetzt andere Sachen zu tun.

Morosow stand vor der Tür der Scheherazade. Ravic parkte den Wagen um die nächste Ecke und ging zurück. Morosow sah ihm entgegen. »Hast du meinen Anruf bekommen?«

»Nein. Warum?«

»Ich habe vor fünf Minuten angerufen. Da sitzt eine Gruppe von Deutschen bei uns. Einer sieht aus wie...«

»Wo?«

»Neben dem Orchester. Der einzige Tisch mit vier Männern. Du kannst ihn von der Tür aus sehen.«

»Gut.«

»Nimm den kleinen Tisch neben dem Eingang. Ich habe ihn freihalten lassen.« — »Gut, gut, Boris.«

Ravic blieb in der Tür stehen. Der Raum war dunkel. Das Scheinwerferlicht lag voll auf der Tanzfläche. Eine Sängerin stand dort in einem silbernen Kleid. Der schmale Lichtkegel war so stark, daß man nichts außerhalb erkennen konnte. Ravic starrte zu dem Tisch neben dem Orchester hinüber. Er konnte ihn nicht sehen. Das weiße Flirren schloß ihn ab.

Er setzte sich an den Tisch neben der Tür. Ein Kellner brachte eine Karaffe Wodka. Das Orchester schien zu schleppen. Der süßliche Melodiennebel kroch und kroch, schneckenhaft langsam. J’attendrai — j’attendrai.

Die Sängerin verneigte sich. Applaus flatterte auf. Ravic beugte sich vor. Er wartete auf das Erlöschen des Scheinwerfers. Die Sängerin wandte sich zum Orchester. Der Zigeuner nickte und setzte die Geige an. Das Cymbal warf ein paar gedämpfte Läufe hoch. Das zweite Lied. La chapelle au clair de la lune. Ravic schloß die Augen. Das Warten war fast unerträglich.

Er saß wieder aufrecht, lange, bevor das Lied zu Ende war. Der Scheinwerfer erlosch. Die Lichter an den Tischen glühten auf. Er konnte im ersten Moment nichts anderes sehen als undeutliche Umrisse. Er hatte zu lange in den Scheinwerfer gestarrt. Er schloß noch einmal die Augen und sah auf. Er fand den Tisch sofort.

Langsam lehnte er sich zurück. Keiner der Männer war Haake. Er blieb lange so sitzen. Er war plötzlich entsetzlich müde. Müde hinter den Augen. Es trieb in stoßweisen, ungleichen Wellen heran. Die Musik, das Auf und Ab der Stimmen, der gedämpfte Lärm benebelten ihn nach der Stille des Hotelzimmers und der neuen Enttäuschung. Es war wie ein Schlafkaleidoskop, eine sachte Hypnose, die die roh gedachten, verwarteten Gehirnzellen einhüllte.

Irgendwann, in dem matten Lichtpunkt, in dem die Tanzenden trieben, sah er Joan. Das geöffnete, durstige Gesicht war zurückgebeugt, der Kopf nahe der Schulter eines Mannes. Er empfand nichts dabei. Niemand konnte ihm fremder werden als ein Mensch, den man einmal geliebt hatte, dachte er müde. Wenn die rätselhafte Nabelschnur zwischen Phantasie und Objekt gerissen war, konnte es vielleicht noch wetterleuchten von einem zum andern, fluoreszieren, wie von geisterhaften Sternen; aber es war ein totes Licht. Es erregte, aber es zündete nicht mehr — nichts floß mehr herüber und hinüber. Er legte den Kopf zurück gegen die Rücklehne der Banquette. Das bißchen Vertrautheit über Abgründen. Die Dunkelheit der Geschlechter mit all ihren süßen Namen. Sternblumen über einem Meer, in dem man versank, wenn man sie pflücken wollte.

Er richtete sich auf. Er mußte hier heraus, bevor er einschlief. Er winkte dem Kellner. »Zahlen.«

»Da ist nichts zu zahlen«, sagte der Kellner.

»Wieso?«

»Sie haben nichts getrunken.«

»Ach so, richtig.«

Er gab dem Mann ein Trinkgeld und ging.

»Nein?« fragte Morosow draußen.

»Nein«, erwiderte Ravic.

Morosow sah ihn an. »Ich gebe auf«, sagte Ravic. »Es ist ein verdammtes, lächerliches Indianerspiel. Fünf Tage warte ich jetzt schon. Haake hat mir gesagt, daß er immer nur zwei, drei Tage in Paris bleibt. Danach muß er jetzt schon wieder weg sein. Wenn er überhaupt hier war.«

»Geh schlafen«, sagte Morosow.

»Ich kann nicht schlafen. Ich fahre jetzt zurück zum ›Prince de Galles‹, hole meine Koffer und gebe die Bude auf.«

»Gut«, sagte Morosow. »Ich treffe dich dann morgen mittag da.« »Wo?« »Im ›Prince de Galles‹.« Ravic sah ihn an. »Ja, natürlich. Ich rede Unsinn. Oder nicht. Vielleicht auch nicht.« »Warte noch bis morgen abend.« »Gut. Ich will sehen. Gute Nacht, Boris.« »Gute Nacht, Ravic.«

Ravic fuhr an der »Osiris« vorbei. Er parkte den Wagen um die Ecke. Ihm graute davor, in sein Zimmer im »International« zu gehen. Vielleicht konnte er hier ein paar Stunden schlafen. Es war Montag. Ein ruhiger Tag für Bordelle. Der Portier war nicht draußen. Wahrscheinlich kaum jemand da.

Rolande stand in der Nähe der Tür und überblickte den großen Raum. Die Musikorgel lärmte durch den fast leeren Raum. »Nicht viel los heute, wie?« fragte Ravic.

»Nichts. Nur noch dieser Langweiler da. Geil wie ein Affe, will aber nicht ’raufgehen. Kennst ja den Typ. Möchte, aber hat Angst. Wieder mal ein Deutscher. Na, er hat gezahlt; lange kann es nicht mehr dauern.«

Ravic sah gleichgültig zu dem Tisch hinüber. Der Mann saß mit dem Rücken zu ihm. Er hatte zwei Mädchen bei sich. Als er sich zu einer hinüberbeugte und ihre beiden Brüste in seine Hände nahm, sah Ravic sein Gesicht. Es war Haake.

Er hörte Rolande durch einen Wirbel sprechen. Er verstand nicht, was sie sagte. Er merkte nur, daß er zurückgetreten war und jetzt in der Tür stand, so, daß er gerade noch den Rand des Tisches sehen und selbst nicht gesehen werden konnte.

»Einen Kognak?« kam Rolandes Stimme endlich durch den Wirbel.

Das Kreischen der Orgel. Das Schwanken immer noch, der Krampf im Zwerchfell. Ravic grub die Nägel in seine Fäuste.

Haake durfte ihn hier nicht sehen. Und Rolande durfte nicht sehen, daß er ihn kannte.

»Nein«, hörte er sich sagen. »Habe schon genug gehabt. Deutscher, sagst du? Kennst du ihn?«

»Keine Ahnung.« Rolande zuckte die Schultern.

»Einer sieht aus wie der andere. Glaube, dieser war noch nie hier. Willst du nicht noch etwas trinken?«

»Nein. Habe nur mal rasch hineingesehen...«

Er fühlte, daß Rolande ihn ansah, und zwang sich zur Ruhe. »Ich wollte eigentlich nur hören, wann dein Abend ist«, sagte er. »War es Donnerstag oder Freitag?«

»Donnerstag, Ravic. Du kommst doch?«

»Selbstverständlich. Ich wollte nur ganz sicher sein.«

»Donnerstag um sechs Uhr.«

»Gut. Ich werde pünktlich sein. Das war alles, was ich wollte. Ich muß jetzt fort. Gute Nacht, Rolande.«

»Gute Nacht, Ravic.«

Die weiße Nacht, brausend plötzlich. Keine Häuser mehr — Steindickicht, Fensterdschungel. Krieg plötzlich wieder, schleichende Patrouille, die leere Straße entlang. Der Unterstand des Wagens, hineingeduckt, der Motor summend, lauern auf den Gegner.

Niederschießen, wenn er herauskam? Ravic sah die Straße hinauf. Ein paar Wagen. Gelbe Lichter. Ein paar Katzen. Unter einer Laterne, fern, etwas, das wie ein Polizist aussah. Die eigene Wagennummer, der Lärm des Schusses, Rolande, die ihn kurz vorher gesehen hatte — er hörte Morosow: »Riskier nichts, nichts, das ist so was nicht wert.«

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