Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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Arc de Triomphe: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Licht in der Höhle seiner Hand erlosch. Er warf das Streichholz weg. Die Dämmerung hing in den Bäumen. Ein Silbergespinst, gehalten vom Pizzikato der erwachenden Spatzen. Er sah sich verwundert um. Etwas in ihm war geschehen. Ein unsichtbares Gericht war abgehalten worden und ein Urteil gesprochen. Er sah überaus klar die Bäume, die gelbe Mauer eines Hauses, die graue Farbe eines Eisengitters neben sich, die Straße im blauen Dunst — er hatte das Gefühl, daß er sie nie vergessen werde. Und er wußte erst in diesem Augenblick wirklich, daß er Haake töten werde und daß es nicht mehr seine eigene kleine Angelegenheit war, sondern weit mehr. Ein Anfang.

Er kam am Eingang der »Osiris« vorbei. Ein paar Betrunkene taumelten heraus. Ihre Augen waren glasig; die Gesichter rot. Es war kein Taxi da. Sie schimpften eine Weile und gingen dann weiter, schwer, kräftig und laut. Sie sprachen deutsch.

Ravic hatte zum Hotel gehen wollen. Er änderte jetzt seine Absicht. Ihm fiel ein, daß Rolande ihm gesagt hatte, daß seit einigen Monaten oft deutsche Touristen in der »Osiris« wären. Er trat ein.

Rolande stand an der Bar, kühl beobachtend, in ihrem schwarzen Gouvernantenkleid. Das Orchestrion tobte hallend gegen die ägyptischen Wände. »Rolande«, sagte Ravic.

Sie drehte sich um. »Ravic! Du warst lange nicht hier. Gut, daß du kommst.«

»Warum?«

Er stand neben ihr an der Bar und überblickte das Lokal. Es waren nicht mehr viel Klienten da. Sie hockten hier und da schläfrig an den Tischen.

»Ich mache Schluß hier«, sagte Rolande. »In einer Woche reise ich.«

»Für immer?«

Sie nickte und holte ein Telegramm aus ihrem Brustausschnitt. »Hier.«

Ravic öffnete es und gab es zurück. »Deine Tante? Ist sie endlich gestorben?«

»Ja, ich gehe zurück. Ich habe es Madame erklärt. Sie ist wütend, aber sie versteht es. Jeanette muß mich ersetzen. Sie muß noch eingearbeitet werden.« Rolande lachte. »Die arme Madame. Sie wollte dieses Jahr in Cannes glänzen. Ihre Villa ist schon voll von Gästen. Sie ist vor einem Jahr Gräfin geworden. Hat einen Pimp aus Toulouse geheiratet. Zahlt ihm fünftausend Frank im Monat, solange er Toulouse nicht verläßt. Jetzt muß sie hierbleiben.«

»Machst du dein Café auf?«

»Ja. Ich laufe schon den ganzen Tag herum, alles zu bestellen. In Paris kann man es billiger haben. Chintz für die Vorhänge. Was sagst du zu diesem Muster?«

Sie holte aus ihrem Brustausschnitt einen zerdrückten Fetzen Stoff hervor. Blumen auf gelbem Grund. »Wunderbar«, sagte Ravic.

»Ich bekomme es mit dreißig Prozent. Zurückgesetzt vom vorigen Jahr.« Rolandes Augen leuchteten warm und zärtlich. »Ich spare dreihundertsiebzig Frank dabei. Gut, wie?«

»Fabelhaft. Wirst du heiraten?«

»Ja.«

»Warum willst du heiraten? Warum wartest du nicht noch und erledigst vorher alles, was du willst?«

Rolande lachte. »Du verstehst das Geschäft nicht, Ravic. Ohne einen Mann geht das nicht. Der Mann gehört da hinein. Ich weiß schon, was ich tue.«

Sie stand da, fest, sicher, ruhig. Sie hatte alles überlegt. Der Mann gehörte ins Geschäft. »Überschreibe ihm nicht gleich dein Geld«, sagte Ravic. »Warte erst, wie alles geht.«

Sie lachte wieder. »Ich weiß schon, wie es gehen wird. Wir sind vernünftig. Wir brauchen uns im Geschäft. Ein Mann ist kein Mann, wenn seine Frau das Geld hat. Ich will keinen Pimp. Ich muß Respekt haben vor einem Mann. Das kann ich nicht, wenn er kommen muß, mich jeden Augenblick um Geld fragen. Siehst du das nicht ein?«

»Ja«, sagte Ravic, ohne es einzusehen.

»Gut.« Sie nickte zufrieden. »Willst du etwas trinken?«

»Nichts. Ich muß gehen. Ich kam nur so vorbei. Muß morgen früh arbeiten.«

Sie sah ihn an. »Du bist vollkommen nüchtern. Willst du ein Mädchen?«

»Nein.«

Rolande dirigierte zwei Mädchen mit einer leichten Handbewegung zu einem Mann hinüber, der auf einer Banquette saß und schlief. Die übrigen tobten herum. Nur noch wenige saßen auf den Hockern, die in zwei Reihen den Mittelgang entlangstanden. Die andern schlitterten auf den glatten Fliesen des Ganges wie Kinder im Winter auf Eis. Immer zwei zogen eine dritte, hockende, im Galopp den langen Gang hinab. Die offenen Haare flogen, die Brüste wippten, die Schultern schimmerten, das bißchen Seide verhüllte nichts mehr, die Mädchen schrien vor Vergnügen, und die »Osiris« war plötzlich eine arkadische Szene klassischer Unschuld.

»Sommer«, sagte Rolande. »Man muß ihnen ein bißchen Freiheit morgens gönnen.« Sie sah ihn an. »Am Donnerstag ist mein Abschiedsabend. Madame gibt ein Essen für mich. Kommst du?«

»Donnerstag?«

»Ja.«

Donnerstag, dachte Ravic. In sieben Tagen. Sieben Tage. Das sind sieben Jahre. Donnerstag — dann ist es längst geschehen. Donnerstag — wer konnte so weit denken? »Natürlich«, sagte er. »Wo?«

»Hier. Um sechs Uhr.«

»Gut. Ich werde da sein. Gute Nacht, Rolande.«

»Gute Nacht, Ravic.«

Es kam, als er den Retraktor einsetzte. Es kam rasch, bestürzend, heiß. Er zögerte einen Moment. Die offene, rote Höhle, der dünne Dampf der heißen, feuchten Tücher, mit denen die Därme hochgeschoben waren, das Blut, das neben den Klammern aus feinen Adern sickerte — er sah plötzlich Eugenie, die ihn fragend anblickte, er sah das Gesicht Vebers, groß, mit allen Poren und jedem Haar des Schnurrbarts unter dem metallischen Licht — und fing sich und arbeitete ruhig weiter.

Er nähte. Seine Hände nähten. Die Wunde schloß sich. Er fühlte, wie das Wasser unter seinen Armen rann. Es lief an seinem Körper herunter. »Wollen Sie fertignähen?« fragte er Veber.

»Ja. Ist was los?«

»Nein. Die Hitze. Nicht genug geschlafen.«

Veber sah Eugeniens Blick. »Kommt vor, Eugenie«, sagte er. »Selbst bei Gerechten.«

Der Raum schwankte einen Augenblick. Eine wilde Müdigkeit. Veber nähte weiter. Ravic half ihm automatisch. Seine Zunge war dick. Der Gaumen wie Watte. Er atmete sehr langsam. Mohn, dachte etwas in ihm. Mohn in Flandern. Offener, roter Bauch. Rot, offene Mohnblüte, schamloses Geheimnis, Leben, so dicht unter Händen mit Messern. Zucken, die Arme herab, magnetischer Kontakt, weit her von einem fernen Tod. Ich kann nicht mehr operieren, dachte er. Dieses muß erst vorbei sein.

Veber pinselte den geschlossenen Schnitt. »Fertig.«

Eugenie kurbelte die Beine der Operierten herunter. Leise rollte der Wagen hinaus. »Zigarette?« fragte Veber.

»Nein. Ich muß fort. Habe etwas zu erledigen. Ist noch was zu tun hier?«

»Nein.« Veber sah Ravic verwundert an. »Wozu haben Sie es so eilig? Wollen Sie nicht einen Vermouth-Soda oder sonst irgend etwas Kühles trinken?«

»Nichts. Ich muß los! Wußte nicht, daß es schon so spät war! Adieu, Veber.«

Er ging rasch hinaus. Taxi, dachte er draußen. Taxi, schnell. Er sah einen Citroën kommen und hielt ihn an. »Zum Hotel ›Prince de Galles‹! Rasch!«

Ich muß Veber sagen, daß er ein paar Tage ohne mich auskommen muß, dachte er. Es geht so nicht. Ich werde verrückt, wenn ich während der Operation plötzlich denke, daß Haake gerade jetzt anrufen könnte.

Er zahlte das Taxi und ging durch die Halle. Es schien endlos zu dauern, bis der Aufzug kam. Er ging den breiten Korridor hinab und schloß das Zimmer auf. Das Telefon. Er hob den Hörer ab, als sei er ein schweres Gewicht. »Hier ist von Horn. Hat jemand für mich angerufen?«

»Einen Augenblick, mein Herr.«

Ravic wartete.

Die Stimme der Telefonistin kam zurück. »Nein. Kein Anruf.«

»Danke.«

Morosow erschien nachmittags. »Hast du gegessen?« fragte er.

»Nein. Ich habe auf dich gewartet. Wir können zusammen hier essen.«

»Unsinn. Würde auffallen. Niemand ißt in Paris in seinem Zimmer, wenn er nicht krank ist. Geh essen. Ich bleibe hier. Um diese Zeit telefoniert niemand. Jeder ißt. Geheiligter Brauch. Sollte er trotzdem anrufen, bin ich dein Valet, nehme seine Nummer und sage, du wärest zurück in einer halben Stunde.«

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