Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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Der Mann, der mit all diesem sich vor dem Nachttau und dem frühen Licht geschützt hatte, schlief tief und ruhig.

Er trug alte, brüchige Segeltuchschuhe, eine braunwollene Hose und ein ziemlich zerrissenes Jackett. Ihn ging all dies nichts an. Er war so weit unten, daß ihn nichts mehr anging — so wie ein Tiefseefisch nichts spürt von den Stürmen der Ozeane.

Ravic ging ins »International« zurück. Er war klar und frei. Er ließ nichts zurück. Er konnte es auch nicht gebrauchen. Er konnte nichts mehr brauchen, das ihn noch verwirrte. Er wollte heute in das »Prince de Galles« ziehen. Zwei Tage zu früh. Aber es war besser, zu früh als zu spät auf Haake zu warten.

28

Die Halle im »Prince de Galles« war leer, als Ravic herunterkam. Ein tragbares Radio spielte leise am Rezeptionstisch. In den Ecken wirtschafteten ein paar Scheuerfrauen. Ravic ging rasch und unauffällig durch. Er sah auf die Uhr gegenüber der Tür. Es war fünf Uhr morgens.

Er ging die Avenue George V hinauf und hinüber zu Fouquet’s. Niemand saß da. Das Restaurant war längst geschlossen. Er blieb einen Augenblick stehen. Dann hielt er ein Taxi an und fuhr zur Scheherazade.

Morosow stand vor der Tür und sah ihm entgegen. »Nichts«, sagte Ravic.

»Das dachte ich mir. War ja auch heute nicht zu erwarten.«

»Doch heute schon. Heute ist es vierzehn Tage her.«

»Man soll nicht mit einem Tag rechnen. Warst du die ganze Zeit im ›Prince de Galles‹?«

»Ja, von morgens bis jetzt.«

»Er wird morgen anrufen«, sagte Morosow. »Kann heute was zu tun gehabt haben oder einen Tag später abgereist sein.«

»Morgen vormittag muß ich operieren.«

»So früh wird er nicht anrufen.«

Ravic erwiderte nichts. Er sah auf ein Taxi, aus dem ein Gigolo im weißen Smoking stieg. Eine blasse Frau mit großen Zähnen folgte ihm. Morosow öffnete ihnen die Tür. Die Straße roch plötzlich nach Chanel Cinque. Die Frau hinkte leicht. Der Gigolo ging faul hinter ihr her, nachdem er das Taxi bezahlt hatte. Die Frau wartete auf ihn an der Tür. Ihre Augen waren grün im Licht der Lampen. Die Pupillen waren sehr klein zusammengezogen.

»Um diese Zeit ruft er bestimmt nicht an«, sagte Morosow, als er zurückkam.

Ravic antwortete nicht. »Wenn du mir den Schlüssel gibst, kann ich um acht ’raufgehen«, erklärte Morosow. »Ich kann dann warten, bis du zurückkommst.«

»Du mußt schlafen.«

»Unsinn. Ich kann auf deinem Bett schlafen, wenn ich will. Es wird keiner anrufen, aber ich kann es tun, wenn es dich beruhigt.«

»Ich habe bis elf zu operieren.«

»Gut. Gib mir den Schlüssel. Ich möchte nicht, daß du vor Aufregung einer Dame des Faubourg St. Germain die Eierstöcke an den Magen nähst. Sie würde dann nach neun Monaten ein Kind kotzen. Hast du den Schlüssel?«

»Ja. Hier.«

Morosow steckte den Zimmerschlüssel ein. Dann zog er eine Büchse mit Pfefferminzpastillen hervor und bot sie Ravic an. Ravic schüttelte den Kopf. Morosow nahm ein paar heraus und warf sie sich in den Mund. Sie verschwanden in seinem Bart, wie kleine weiße Vögel in einem Wald. »Erfrischt«, erklärte er, »Hast du schon einmal einen ganzen Tag in einer Plüschbude gesessen und gewartet?« fragte Ravic.

»Länger? Du nicht auch?«

»Ja. Aber nicht auf das.«

»Hast du dir nichts zu lesen mitgenommen?«

»Genug. Aber ich habe nichts gelesen. Wie lange hast du hier zu tun?«

Morosow öffnete die Tür eines Taxis. Es war voll von Amerikanern. Er ließ sie ein. »Mindestens noch zwei Stunden«, sagte er, als er zurückkam. »Du siehst ja, was los ist. Der verrückteste Sommer seit Jahren. Joan ist auch drin.«

»So.«

»Ja. Mit einem andern, wenn dich das interessiert.«

»Nein«, sagte Ravic. Er wandte sich zum Gehen. »Ich sehe dich dann morgen.«

»Ravic«, rief Morosow hinter ihm her.

Ravic kam zurück. Morosow zog den Schlüssel hervor. »Hier! Du mußt doch in dein Zimmer im ›Prince de Gal-les‹ ’rein. Ich sehe dich ja nicht vor morgen. Laß die Tür offen, wenn du weggehst.«

»Ich schlafe nicht im ›Prince de Galles‹.« Ravic nahm den Schlüssel. »Ich schlafe im ›International‹. Richtiger, wenn man mein Gesicht drüben so wenig wie möglich sieht.«

»Du solltest doch da schlafen. Man wohnt nicht in Hotels, in denen man nicht schläft. Besser, falls die Polizei bei der Rezeption herumfragen sollte.«

»Das schon, aber es ist auch besser, falls sie herumfragen sollte, daß ich nachweisen kann, die ganze Zeit im »International gewohnt zu haben. Ich habe im ›Prince de Galles‹ alles arrangiert. Das Bett zerwühlt, Waschtisch, Handtücher, Bad und das andere so benützt, daß es aussieht, als ob ich früh weggegangen wäre.«

»Schön. Dann gib mir den Schlüssel wieder.«

Ravic schüttelte den Kopf. »Besser, wenn man dich nicht auch noch da sieht.«

»Es macht nichts.«

»Doch Boris. Wir wollen keine Idioten sein. Dein Bart ist nicht alltäglich. Außerdem hast du recht; ich muß so tun und leben, als wenn nichts Besonderes los wäre. Wenn Haake wirklich morgen früh anruft, wird er nachmittags auch wieder anrufen. Wenn ich damit nicht rechne, bin ich ein nervöses Wrack in einem Tage.«

»Wohin gehst du jetzt?«

»Schlafen. Nicht zu erwarten, daß er um diese Zeit noch anruft .«

»Ich kann dich später irgendwo treffen, wenn du willst.«

»Nein, Boris. Ich werde hoffentlich schon schlafen, wenn du hier frei wirst. Muß um acht operieren.«

Morosow sah ihn ungläubig an. »Gut. Ich komme dann morgen nachmittag bei dir im ›Prince de Galles‹ vorbei. Wenn vorher was ist, rufe mich im Hotel an.«

»Ja.«

Die Straßen. Die Stadt. Der rötliche Himmel. Verflackerndes Rot und Weiß und Blau die Häuser hinunter. Wind, die Ecken der Bistros umspielend wie eine zärtliche Katze. Menschen, Luft, nach einem Tag, verwartet in einem stickigen Hotelzimmer. Ravic ging die Avenue hinter der Scheherazade entlang. Die eisenumgitterten Bäume atmeten zögernd eine Erinnerung an Grün und Wald in die bleierne Nacht. Er fühlte sich plötzlich zum Umfallen leer und erschöpft. Wenn ich es ließe, dachte etwas in ihm, wenn ich es ganz ließe, es vergäße, es abstreifte wie eine Schlange eine längst überjährige Haut! Was geht es mich noch an, dieses Melodrama aus einer fast vergessenen Vergangenheit? Was geht mich selbst dieser Mensch noch an, dieses kleine, zufällige Instrument, dieses belanglose Werkzeug in einem Stück finsteren Mittelalters, einer Sonnenfinsternis in Mitteleuropa?

Was ging es ihn noch an? Eine Hure versuchte, ihn in einen Torgang zu locken. Sie öffnete im Dunkel der Tür ihr Kleid. Es war so gemacht, daß es, wenn sie einen Gürtel öffnete, auseinanderfiel wie ein Schlafrock. Das bleiche Fleisch schimmerte undeutlich. Schwarze, lange Strümpfe, ein schwarzer Schoß, schwarze Augenhöhlen, in deren Schatten man die Augen nicht mehr sah; mürbes, zerfallendes Fleisch, das schon zu phosphoreszieren schien.

Ein Zuhälter, eine Zigarette an der Oberlippe klebend, lehnte an einem Baum und starrte ihn an. Ein paar Gemüsewagen kamen vorbei. Pferde, nickend, schwere, ziehende Muskeln unter dem Fell. Der würzige Geruch von Kräutern, von Blumenkohlköpfen, die aussahen wie versteinerte Gehirne in grünen Blättern. Das Rot der Tomaten, die Körbe mit Bohnen, Zwiebeln, Kirschen und Sellerie.

Was ging es ihn noch an? Einer mehr oder weniger. Einer mehr oder weniger von Hunderttausenden, die ebenso schlimm waren oder noch schlimmer. Einer weniger. Er blieb mit einem Ruck stehen. Das war es! Er war auf einmal ganz wach. Das war es! Das hatte sie groß werden lassen, daß man müde wurde, daß man vergessen wollte, daß man dachte: was geht es mich noch an? Das war es! Einer weniger! Ja, einer weniger — das war nichts, aber es war auch alles! Alles! Er zog langsam eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie langsam an. Und plötzlich, während das gelbe Licht des Streichholzes die Innenfläche seiner Hände beleuchtete, wie eine Höhle mit Schluchten von Linien darin, wußte er, daß ihn nichts abhalten konnte, Haake zu töten. In einer sonderbaren Weise kam alles darauf an. Es war auf einmal weit mehr als eine persönliche Rache. Es war so, daß, wenn er es nicht tat, er sich eines unendlichen Verbrechens schuldig machte — daß irgend etwas in der Welt verloren war für immer, wenn er nicht handelte. Er wußte gleichzeitig genau, daß es nicht so war — aber trotzdem weit jenseits von Erklärung und Logik stand das finstere Wissen in seinem Blut, daß er es tun müsse —, als würden unsichtbare Wellen davon auslaufen und weit Größeres später geschehen. Er wußte, Haake war ein kleiner Beamter des Schreckens, und er bedeutet nicht viel — aber er wußte plötzlich auch, daß es unendlich wichtig war, ihn zu töten.

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