Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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Um sieben Uhr, nach dem Kaffee, erhoben sich die Mädchen wie folgsame Pensionstöchter. Sie bedankten sich höflich bei Madame und verabschiedeten sich von Rolande. Madame blieb noch eine Weile. Sie ließ einen Armagnac bringen, wie ihn Ravic noch nie getrunken hatte. Die Aushilfsbrigade, die Dienst gehabt hatte, kam herein, gewaschen, weniger geschminkt als bei der Arbeit, umgezogen, in Abendkleidern. Madame wartete, bis die Mädchen saßen und beim Turbot waren. Sie wechselte mit jedem ein paar Worte und bedankte sich, daß sie die Stunde vorher geopfert hatten. Dann verabschiedete sie sich graziös. »Ich sehe Sie noch, Rolande, bevor Sie gehen...«

»Gewiß, Madame.«

»Darf ich den Armagnac hier lassen?« fragte sie Ravic.

Ravic bedankte sich. Madame ging, jeder Zoll eine Dame erster Klasse.

Ravic nahm die Flasche und setzte sich zu Rolande hinüber. »Wann fährst du?« fragte er.

»Morgen nachmittag um vier Uhr sieben.«

»Ich werde an der Bahn sein.«

»Nein, Ravic. Das geht nicht. Mein Bräutigam kommt heute abend an. Wir fahren zusammen ab. Du verstehst, daß du da nicht kommen kannst? Er würde erstaunt sein.«

»Natürlich.«

»Wir wollen morgen früh noch einige Sachen aussuchen und alles abschicken lassen, bevor wir reisen. Ich ziehe heute abend ins Hotel Belfort. Gut, billig, sauber.«

»Wohnt er auch da?«

»Natürlich nicht«, sagt Rolande überrascht. »Wir sind doch noch nicht verheiratet.«

»Richtig.«

Ravic wußte, daß das alles keine Pose war. Rolande war eine Bürgerin, die einen Beruf gehabt hatte. Ob es ein Mädchenpensionat war oder ein Bordell, war dasselbe. Sie hatte ihren Beruf ausgefüllt, und jetzt war es vorbei, und sie kehrte zu ihrer bürgerlichen Welt zurück, ohne einen Schatten von der andern mitzunehmen. Es war ebenso bei vielen der Huren. Manche von ihnen wurden ausgezeichnete Ehefrauen. Hure zu sein war ein seriöser Beruf; kein Laster. Das sicherte vor Degradation.

Rolande nahm die Flasche Armagnac und goß Ravic ein neues Glas ein. Dann holte sie einen Zettel aus der Handtasche. »Wenn du einmal von Paris weg willst — hier ist die Adresse unseres Hauses. Du kannst immer kommen.«

Ravic blickte auf die Adresse. »Es sind zwei Namen«, sagte sie. »Einer für die ersten zwei Wochen. Er ist meiner. Danach ist es der meines Bräutigams.«

Ravic steckte den Zettel ein. »Danke, Rolande. Vorläufig bleibe ich in Paris. Außerdem würde dein Bräutigam sicher überrascht sein, wenn ich plötzlich hereingeschneit käme.«

»Du meinst, weil ich möchte, daß du nicht zur Bahn kommst? Das ist etwas anderes. Dieses hier gebe ich dir für jeden Fall, daß du einmal von Paris weg mußt. Rasch. Dafür.«

»Er sah auf. »Warum?«

»Ravic«, sagte sie. »Du bist ein Refugié. Und Refugiés haben manchmal Schwierigkeiten. Da ist es gut, zu wissen, wo man wohnen kann, ohne daß die Polizei sich kümmert.«

»Woher weißt du, daß ich ein Réfugié bin?«

»Ich weiß es. Ich habe es niemand gesagt. Es geht keinen hier etwas an. Bewahre die Adresse auf. Und wenn du sie einmal brauchst, komm. Bei uns fragt niemand.«

»Gut. Danke, Rolande.«

»Vor zwei Tagen war jemand von der Polizei hier. Er fragte nach einem Deutschen. Wollte wissen, ob er hier gewesen sei.«

»So?« sagte Ravic aufmerksam.

»Ja. Das letztemal, als du hereinkamst, war er hier. Du erinnerst dich wahrscheinlich nicht mehr. Ein dicker Kahlkopf. Er saß drüben mit Yvonne und Claire. Die Polizei fragte, ob er hier war und wer sonst noch hier gewesen sei.«

»Keine Ahnung«, sagte Ravic.

»Du hast ihn sicher nicht beobachtet. Ich habe natürlich nicht gesagt, daß du an dem Abend für einen Augenblick hier warst.«

Ravic nickte.

»Besser so«, erklärte Rolande. »Man gibt den Flics so keine Gelegenheit, unschuldige Leute nach Pässen zu fragen.«

»Natürlich. Sagte er, was er wollte?«

Rolande zuckte die Schultern. »Nein. Und uns geht das ja auch nichts an. Ich habe ihm gesagt, niemand wäre hier gewesen. Das ist eine alte Regel bei uns. Wir wissen nie etwas. Besser. Er war auch nicht sehr interessiert.«

»Nein?«

Rolande lächelte. »Ravic, es gibt viele Franzosen, die sich nichts daraus machen, was aus einem deutschen Touristen wird. Wir haben genug mit uns selbst zu tun.«

Sie stand auf. »Ich muß fort. Adieu, Ravic.«

»Adieu, Rolande. Es wird nicht mehr dasselbe sein hier, ohne dich.«

Sie lächelte. »Nicht gleich, vielleicht. Aber bald.«

Sie ging, um sich von den Mädchen zu verabschieden. Auf dem Wege betrachtete sie noch einmal die Registrierkasse, die Sessel und die Tische. Es waren praktische Geschenke. Sie sah sie bereits in ihrem Café. Besonders die Registrierkasse. Sie war Einkommen, Sicherheit, Heim und Wohlstand. Rolande zögerte einen Augenblick; dann konnte sie nicht mehr widerstehen. Sie nahm ein paar Geldstücke aus ihrer Handtasche, legte sie neben den glitzernden Apparat und begann zu tippen. Der Apparat schnurrte, zeigte zwei Frank fünfzig an, die Lade schoß heraus, und Rolande kassierte mit einem kindlich glücklichen Lächeln von sich selbst.

Die Mädchen kamen neugierig heran und umringten die Kasse. Rolande registrierte ein zweites Mal. Einen Frank fünfundsiebzig.

»Was bekommt man bei Ihnen für einen Frank fünfundsiebzig?« fragte Marguerite, die sonst noch das Roß genannt wurde.

Rolande dachte nach. »Einen Dubonnet, zwei Pernods.«

»Wieviel ist ein Amèr Picon und ein Bier?«

»Siebzig Centime.« Rolande klapperte. Null Frank, siebzig Centime.

»Billig«, sagte das Roß.

»Wir müssen billiger sein als Paris«, erklärte Rolande.

Die Mädchen rückten die Korbsessel um die Marmortische und setzten sich vorsichtig hinein. Sie strichen ihre Abendkleider glatt und waren plötzlich Besucher im künftigen Café Rolandes. »Wir möchten drei Tees mit englischen Biskuits, Madame Rolande«, sagte Daisy, eine zarte Blonde, die besonders bei Ehemännern beliebt war.

»Sieben Frank achtzig.« Rolande ließ die Kasse arbeiten. »Es tut mir leid, aber englische Biskuits sind sehr teuer.«

Marguerite, das Roß, am Nebentisch, hob nach scharfem Nachdenken den Kopf. »Zwei Flaschen Pommery«, bestellte sie triumphierend. Sie hatte Rolande gern und wollte ihr das zeigen.

»Neunzig Frank. Guter Pommery.«

»Und vier Kognaks«, schnaufte das Roß. »Ich habe Geburtstag.«

»Vier Frank vierzig.« Die Kasse klapperte.

»Und vier Kaffees mit Baisers?«

»Drei Frank sechzig.«

Das entzückte Roß starrte Rolande an. Es wußte nichts mehr.

Die Mädchen drängten sich um die Kasse. »Wieviel ist das zusammen, Madame Rolande?«

Rolande zeigte den Zettel mit den eingedruckten Zahlen vor. »Hundertfünf Frank achtzig.«

»Und wieviel ist davon Verdienst?«

»Ungefähr dreißig Frank. Das macht der Champagner, an dem man viel verdient.«

»Gut«, sagte das Roß. »Gut! So soll es immer gehen!«

Rolande kam zu Ravic zurück. Ihre Augen leuchteten, wie nur Augen leuchten können, wenn in ihnen die Liebe oder das Geschäft steht. »Adieu, Ravic. Vergiß nicht, was ich dir gesagt habe.«

»Nein. Adieu, Rolande.«

Sie ging, kräftig, aufrecht, klar — die Zukunft war einfach für sie und das Leben gut.

Er saß mit Morosow vor Fouquet’s. Es war neun Uhr abends. Die Terrasse war gedrängt voll. Fern, hinter dem Are, brannten zwei Laternen mit einem weißen, sehr kalten Licht.

»Die Ratten verlassen Paris«, sagte Morosow. »Im ›International stehen drei Zimmer leer. Das war nicht da seit 1933.«

»Es werden andere Emigranten kommen und sie füllen.«

»Was für welche? Wir hatten Russen, Italiener, Polen, Spanier, Deutsche...«

»Franzosen«, sagte Ravic. »Von den Grenzen. Flüchtlinge. Wie im letzten Krieg.«

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