Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe
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Die Ministerien lagen blaß und farblos, die Lichtketten waren verschwunden, die tanzenden Tritonen und Nereiden der weißen Schaumnächte waren auf ihren Delphinen erstarrt zu grauen, formlosen Klumpen; die Springbrunnen waren verödet, die fließenden Wasser verfinstert, und bleiern ragte der einst leuchtende Obelisk wie ein drohender, mächtiger Finger der Ewigkeit in den sich verdunkelnden Himmel, und überall krochen wie Mikroben die kleinen, fahlblauen, kaum sichtbaren elektrischen Bahnen des Luft schutzdienstes hervor und verbreiteten sich, faulig schimmernd, wie eine kosmische Tuberkulose über die lautlos niederbrechende Stadt.
Ravic lieferte den Wagen ab. Er nahm ein Taxi und fuhr zum »International«. Vor der Tür stand der Sohn der Wirtin auf einer Leiter. Er schraubte eine blaue Birne ein. Die Beleuchtung des Einganges war immer so stark gewesen, um gerade das Schild zu erkennen; jetzt aber reichte das bißchen blauer Schein nicht mehr aus; es verfehlte die erste Hälfte — blaß konnte man nur noch das Wort »national« erkennen, und das auch nur mit Mühe.
»Gut, daß Sie kommen«, sagte die Wirtin. »Da ist eine verrückt geworden. In Nummer sieben. Am besten, sie kommt aus dem Haus. Ich kann keine Verrückten im Hotel haben.«
»Vielleicht ist sie nicht verrückt, hat nur einen Nervenkollaps.«
»Ganz egal! Verrückte gehören in ein Asyl. Ich habe es ihnen schon gesagt. Sie wollen natürlich nicht. Was man für Scherereien hat! Wenn sie nicht ruhig wird, muß sie heraus. Es geht nicht. Die anderen Gäste müssen schlafen.«
»Kürzlich ist jemand im Ritz verrückt geworden«, sagte Ravic. »Ein Prinz. Alle Amerikaner wollten später eine Suite haben.«
»Das ist etwas anderes. Das ist verrückt aus follie. Das ist elegant. Nicht verrückt aus Not.«
Ravic sah sie an. »Sie verstehen das Leben, Madame.«
»Das muß ich. Ich bin ein guter Mensch. Ich habe die Refugiés aufgenommen. Alle. Gut. Ich habe daran verdient. Mäßig. Aber eine Verrückte, die schreit, das ist zuviel. Sie muß ’raus, wenn sie nicht ruhig wird.«
Es war die Frau, deren Junge gefragt hatte, weshalb er Jude sei. Sie saß auf dem Bett, ganz in die Ecke gedrückt, die Hände vor den Augen. Das Zimmer war hell erleuchtet. Alle Birnen brannten, und auf dem Tisch standen noch zwei Leuchter mit Kerzen.
»Kakerlaken«, murmelte die Frau. »Kakerlaken! Schwarze, dicke, glänzende Kakerlaken! Da in den Ecken, da sitzen sie, Tausende, Unzählige, macht Licht, macht Licht, Licht, sonst kommen sie, Licht, Licht, sie kommen, sie kommen...«
Sie schrie und preßte sich in die Ecke, die Beine hoch angezogen, die Hände von sich gespreizt, die Augen glasig und aufgerissen. Der Mann versuchte ihre Hände zu greifen. »Da ist doch nichts, Mamme, nichts in den Ecken...«
»Licht! Licht! Sie kommen! Kakerlaken...«
»Wir haben Licht, Mamme. Da ist doch Licht, sieh nur, sogar Kerzen auf dem Tisch!« Er holte eine Taschenlampe hervor und leuchtete damit in die hellen Ecken des hellen Zimmers. »Nichts ist in den Ecken, da sieh, wie ich leuchte, nichts ist da, nichts .,.«
»Kakerlaken! Kakerlaken! Sie kommen, alles ist schwarz von Kakerlaken! Aus allen Ecken kriechen sie! Licht! Licht! Die Wände hinauf kriechen sie, sie fallen schon von der Decke!«
Die Frau röchelte und hob die Arme über den Kopf. »Wie lange geht das schon?« fragte Ravic den Mann.
»Seit es dunkel ist. Ich war weg.Versuchte noch einmal, man hatte mir gesagt, beim Konsul von Haiti, ich nahm den Jungen mit, es war nichts, wieder nichts, und als wir zurückkamen, saß sie da in der Ecke auf dem Bett und schrie...«
Ravic hatte die Spritze fertig. »Hatte sie vorher geschlafen?«
Der Mann sah ihn hilflos an. »Ich weiß nicht. Sie war immer ruhig. Wir haben kein Geld für eine Anstalt. Wir haben auch keine... unsere Papiere sind nicht genug. Wenn sie nur aufhören wollte. Mamme, es ist doch alles da, ich bin da, Siegfried ist da, der Doktor ist da, keine Kakerlaken sind da...«
»Kakerlaken!« unterbrach die Frau. »Von allen Seiten! Sie kriechen! Kriechen...«
Ravic machte die Spritze. »Hat sie irgendwann schon einmal so etwas gehabt?«
»Nein. Ich verstehe es nicht. Ich weiß nicht, warum sie gerade von...«
Ravic hob die Hand. »Erinnern Sie sie nicht daran. Sie wird in ein paar Minuten müde werden und einschlafen. Es kann sein, daß sie geträumt hat davon — und aufgeschreckt ist. Sie wird vielleicht morgen aufwachen und nichts mehr wissen. Erinnern Sie sie nicht daran. Tun Sie, als sei nichts gewesen.«
»Kakerlaken«, murmelte die Frau schläfrig. »Fette, dicke...«
»Brauchen Sie all das Licht?«
»Wir haben es angezündet, weil sie immerzu nach Licht schrie.«
»Machen Sie das Oberlicht aus. Warten Sie mit dem andern, bis sie fest schläft. Sie wird schlafen. Die Dosis ist groß genug. Ich werde morgen vormittag um elf nachsehen.«
»Danke«, sagte der Mann. »Sie glauben nicht...«
»Nein. So was kommt heutzutage oft vor. Etwas Vorsicht die nächsten Tage, nicht allzuviel Sorgen zeigen...«
Leicht gesagt, dachte er, als er zu seinem Zimmer hinaufstieg. Er drehte das Licht an. Neben seinem Bett standen seine Bücher. Seneca, Schopenhauer, Plato, Rilke, Laotse, Litaipe, Pascal, Heraklit, eine Bibel, andere — das Härteste und das Weichste, viele in den schmalen Dünndruckausgaben für jemand, der unterwegs war und wenig mitführen konnte. Er suchte aus, was er mitnehmen wollte. Dann sah er seine übrigen Sachen durch. Es war nicht viel zu zerreißen. Er hatte immer so gelebt, daß man ihn plötzlich abholen konnte. Seine alte Decke, der Mantel — sie würden ihm helfen, wie Freunde. Das Gift in der ausgehöhlten Medaille, das er schon mit ins deutsche Konzentrationslager genommen hatte — das Bewußtsein, es zu haben und es jeden Augenblick brauchen zu können, hatte ihn es leichter überstehen lassen —; er steckte die Medaille ein. Besser, sie bei sich zu haben. Es gab Beruhigung.
Man wußte nicht, was noch kam. Man konnte von der Gestapo wieder erwischt werden. Auf dem Tisch stand noch eine halbe Flasche Calvados. Er trank ein Glas, Frankreich, dachte er. Fünf Jahre unruhigen Lebens. Drei Monate Gefängnis, illegaler Aufenthalt, viermal ausgewiesen, zurückgekommen. Fünf Jahre Leben. Es war gut gewesen.
33
Das Telefon klingelte. Er hob es schläfrig ab. »Ravic...«, sagte jemand.
»Ja...« Es war Joan.
»Komm«, sagte sie. Sie sprach langsam und leise. »Sofort, Ravic...«
»Nein.«
»Du mußt...«
»Nein. Laß mich in Ruhe. Ich bin nicht allein. Ich komme nicht.«
»Hilf mir...«
»Ich kann dir nicht helfen...«
»Etwas ist passiert...« Die Stimme klang gebrochen. »Du mußt... sofort...«
»Joan«, sagte Ravic ungeduldig. »Es ist keine Zeit für dieses Theater mehr. Du hast das einmal mit mir gemacht, und ich bin darauf ’reingefallen. Ich weiß jetzt Bescheid. Laß mich in Ruhe. Versuch es mit jemand anderem.«
Er legte den Hörer zurück, ohne eine Antwort abzuwarten, und versuchte, wieder einzuschlafen. Es gelang ihm nicht. Das Telefon klingelte wieder. Er nahm es nicht ab. Es klingelte und klingelte durch die graue, verödete Nacht. Er nahm ein Kissen und packte es über den Apparat. Es klingelte erstickt weiter und hörte dann auf.
Ravic wartete. Es blieb still. Er stand auf und griff nach einer Zigarette. Sie schmeckte nicht. Er drückte sie aus. Der Rest des Calvados stand noch auf dem Tisch. Er trank einen Schluck und stellte ihn weg. Kaffee, dachte er. Heißer Kaffee. Und Butter und frische Croissants. Er wußte ein Bistro, das die ganze Nacht offen war.
Er sah auf die Uhr. Er hatte nur zwei Stunden geschlafen, aber er war nicht mehr müde. Es hatte keinen Zweck, in einen schweren, zweiten Schlaf zu fallen und zerschlagen aufzuwachen. Er ging ins Badezimmer und drehte die Brause an.
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