Hannah Tinti - Die linke Hand

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New England im 19. Jahrhundert: Der Waisenjunge Ren ist überglücklich, als plötzlich ein junger Mann in seinem Heim auftaucht, der behauptet, sein Bruder zu sein. Der Fremde nimmt ihn mit und entführt ihn in eine abenteuerliche Welt von Gaunern, Trickdieben und Grabräubern.
Ren, ein zwölfjähriger Junge, ist in St. Anthony’s aufgewachsen, einem kirchlichen Waisenhaus für Arme in New England, wo er als Säugling »abgegeben« wurde. Seit seiner Kindheit fehlt ihm die linke Hand. Er weiß nicht, was mit ihm passiert ist, auch nicht, woher er kommt oder wer seine Eltern sind. Als plötzlich Benjamin Nab auftaucht, ein junger Mann, der behauptet, sein Bruder zu sein, tut sich für Ren eine neue Welt auf. Benjamin führt Ren in seine Bande von Gaunern und Trickdieben ein, die auch als »Körperjäger« arbeiten: Sie stehlen nachts frisch beerdigte Leichen vom Friedhof und verkaufen sie zu medizinischen Forschungszwecken an Krankenhäuser. Trotz seines schlechten Gewissens findet Ren Gefallen an diesem freien Vagabundenleben, er lernt neue Freunde kennen, darunter einen Mörder und einen Zwerg, zieht mit seinen Gefährten über Farmland, durch Küstenstädte und erste Fabriksiedlungen, stets auf der Flucht. Doch ist Benjamin wirklich der, als der er sich ausgibt? Oder ist er einfach nur ein begnadeter Schwindler? Allmählich ahnt Ren, dass sein neuer Freund mehr über seine eigene Vergangenheit weiß, als er zugibt …

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Von so einer hatte Ren immer geträumt.

»Darf ich Wasser reintun?«, fragte er.

»Ganz wie du willst«, sagte Benjamin. »Aber weck ja Mrs. Sands nicht auf.«

Ren schlüpfte aus dem Bett, und nachdem er die Tür aufgesperrt hatte, tastete er sich die Treppe hinunter, unterm Arm die Wärmflasche und in der Hand den langen Saum des Nachtgewands. Das Feuer in der Küche war erloschen, nur Aschereste glommen noch in der Dunkelheit. Rasch füllte Ren die Wärmflasche mit Wasser aus dem Kessel und schob sie in die Glut. Die Steine der Feuerstelle waren noch warm, und er rieb seine Füße daran. Er sah sich in der aufgeräumten Küche um, sah die glänzenden Kupfertöpfe, die an der Wand hingen, die mit Ananas bemalten Zierleisten, das ordentlich in einen Korb geschichtete Brennholz. Sie waren schon lange nirgends mehr gewesen, wo es so hübsch war.

Auf einem Tisch neben der Feuerstelle lag ein mit einer Serviette bedecktes Tablett. Ren lüpfte eine Ecke und entdeckte darunter eine komplette Mahlzeit – nicht das schlichte Brot mit Schinken, das zuvor aufgetischt worden war, sondern in Scheiben geschnittener Rinderbraten mit Kartoffeln, Karotten und Soße. Der Braten, den Ren gleich beim Betreten der Küche gerochen hatte. Und dazu ein Krug Bier. Daneben lagen Messer und Gabel. Und ein Apfel. Und außerdem ein kleines Stück Kuchen.

Ren lief das Wasser im Mund zusammen. Der Kuchen, ein makelloses Stück, lag auf der Seite und wartete nur darauf, dass Ren zulangte und ihn sich in den Mund schob. Er konnte die Kiefer gar nicht schnell genug bewegen, und auf seiner Zunge verschmolz der Geschmack von Zitrone mit dem von Zucker und Mohn. Er wischte die Krümel vom Teller und deckte das Tablett wieder mit der Serviette zu.

Kaum war er fertig, bekam er Gewissensbisse. Bestimmt würde Mrs. Sands merken, dass er den Kuchen gegessen hatte. Er hielt die Luft an, weil er befürchtete, gleich käme die Hauswirtin herein. Doch die Zeit verstrich, und Mrs. Sands tauchte nicht auf.

Ruß rieselte aus dem Schornstein in den offenen Kamin. Ren hörte ein schabendes Geräusch. Etwas hatte sich im Abzugsschacht verfangen. Ein Vogel oder vielleicht ein Eichhörnchen. In Saint Anthony waren, wenn es kalt war, immer wieder Vögel durch den Kamin heruntergefallen, angesaugt von der Hitze. Sie flatterten dann wild in der Küche herum und brachten den Rest des Tages für gewöhnlich damit zu, gegen die Fensterscheiben zu knallen. Was auch immer durch Mrs. Sands’ Rauchfang herunterkam, ließ sich Zeit, und nach einigen Minuten wurde Ren klar, dass es offenbar kletterte. Rens Herz begann heftig zu pochen, und als hätte das Wesen im Kamin es gehört, verstummte das schabende Geräusch.

Ren duckte sich und schaute nach oben. Etwa auf halber Höhe im Rauchfang sah er einen Mann, der sich mit Füßen und Schultern abstützte. Er ließ die Fersen an den Ziegeln hinabgleiten, erst die eine und dann die andere, so dass eine schwarze Rußwolke in Rens Gesicht landete. Der Junge wich zurück und gab sich Mühe, nicht zu niesen. Mit einem Zipfel seines Nachthemds hielt er sich die Nase fest zu. Verzweifelt sah er sich nach einem Versteck um und schlüpfte schließlich in den Kartoffelkorb. Auf dem Boden lagen noch ein paar kleine Knollen, die jetzt auf seine Knie drückten.

Ein Bein baumelte aus dem Kamin. Dann ein zweites. Die Füße stießen die verbrannten Scheite und die Asche und die letzten Reste von Rens Kleidung beiseite. Der Mann entknotete ein Seil, das an seinem Gürtel befestigt war, bückte sich und kroch auf allen vieren aus der Feuerstelle. Dann richtete er sich auf, klopfte seine Jacke ab und schüttelte die Beine aus. Er war höchstens einen Meter zwanzig.

Er sah aus wie aus anderen Menschen von unterschiedlicher Größe zusammengesetzt. Der Kopf war zu groß für seinen Körper, die Füße zu klein. Die Arme waren lang und kräftig, die Beine hingegen kurz. Seine dunklen Augen standen an den Seiten schräg nach unten, während die Augenbrauen in die umgekehrte Richtung zeigten, was ihm ein pfiffiges Aussehen verlieh. Sein Haar war schwarz und glänzend, ebenso der ordentlich getrimmte Kinnbart.

Der kleine Mann ging zu dem Tisch, nahm die Serviette vom Tablett und verspeiste, was von der Mahlzeit übrig war. Als er aufgegessen hatte, förderte er aus seinem Ärmel ein Klappmesser zutage und schnitt den Apfel in Schnitze. Er leckte sich die Lippen und mahlte mit den Zähnen, arbeitete mit der ganzen Kraft seiner Zunge und seiner Kiefer. Ren stellte sich vor, dass er auf dieselbe Weise einen Menschen verspeisen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme.

Der Zwerg nahm den Apfelbutzen und legte ihn sorgfältig neben die Feuerstelle. Dann schlüpfte er aus seinen Stiefeln und zog die Socken aus. Sie waren aus weicher, kunterbunter Wolle gestrickt und voller schwarzer Flecken. Er schüttelte sie, und Wölkchen stiegen auf – winzige dunkle Rußwölkchen. Die Socken legte er neben den Apfelbutzen. Dann zog er seine Jacke aus. Danach das Hemd. Dann die Hose. Ehe er in den Bottich stieg, sah Ren einen Moment lang den buckligen, missgestalteten Körper. Es spritzte, und als der Mann sich wusch, mit Wasser übergoss und wieder herausstieg, hallte das Gluckern des Wassers in der Stille. Ren sah ihn jetzt deutlich – kräftige Arme über einem verbogenen Rückgrat und ein winziger baumelnder Penis, nicht größer als sein eigener. Der Zwerg nahm das Handtuch, mit dem Mrs. Sands auch Ren bearbeitet hatte und rieb sich damit flink den Rücken und beide Beine ab, ehe er wieder in seine Kleider schlüpfte.

Auf dem Tisch neben der Feuerstelle lag ein sauberes, geflicktes Paar Socken. Ren sah flüchtig die knotigen Füße des Zwergs, bevor sie in den frischen Socken und dann in den Stiefeln verschwanden. Als der kleine Mann die Schnürsenkel zugebunden hatte, kroch er wieder in den Kamin, schlang das Seil um seinen Bauch und kletterte langsam nach oben. Das Rumpeln hallte im Hohlraum des Schornsteins wider, während er sich hinaufschob, und nach einer Weile wurde es leiser. Ren lugte über den Korbrand. Der Zwerg hatte seine schmutzigen Socken dagelassen. Er hatte den Apfelbutzen dagelassen. Und er hatte auch ein kleines hölzernes Pferd dagelassen.

Ren kletterte aus dem Kartoffelkorb. Das Pferd passte in seine Handfläche. Es war aus einem Astknoten geschnitzt – er konnte erkennen, wo der Ast zu wachsen begonnen hatte –, und dort, wo der Sattel hätte sein müssen, war die raue Kante in sich verdreht. An den Beinen befanden sich zierliche Einkerbungen für die Hufe. Winzige Löchlein zeigten die Nüstern an, und sorgfältig geschnitzte Linien zeichneten den Schwung des Schweifs nach.

Ren hob die Wärmflasche auf, wischte mit dem Nachthemd die Asche weg und schob sie in seine Armbeuge. Sie war warm und schwer, und instinktiv schmiegte er sich um sie. Das Scharren im Rauchfang über ihm verstummte. Man hörte ein Geräusch wie von einem Tritt. Ren kniete sich in die Feuerstelle und spähte in die Dunkelheit hinauf. Erst sah er gar nichts. Und dann sah er die Nacht und die Sterne.

Kapitel 13

Gerade erst begann es zu dämmern, der Himmel draußen war noch dunkel. Rens Schulter juckte. Das wollene Nachthemd hatte sich um seine Beine verheddert. Er war noch nicht ganz wach und machte sich erst allmählich klar, dass er in einem richtigen Bett lag und nicht in eine Decke eingewickelt auf dem Boden im Keller, als er es unmittelbar vor dem Fenster scheppern hörte. Ren sprang unter der Decke hervor und lief hin, um nachzusehen. Unten auf dem Gehweg stand Mrs. Sands mit einem Ascheeimer und einem winzigen Metallbesen in der Hand und kippte die Asche aus der Feuerstelle auf die Straße. Sie schlug auf die Unterseite des Eimers, dass es hallte, und eine letzte graue Staubwolke entschwebte in die Luft.

Mrs. Sands trug eine Schürze und eine dunkelrote Bluse, deren Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt waren. Auf dem Kopf trug sie dieselbe Haube wie am Abend zuvor. Offenbar war sie seit Stunden auf den Beinen und säuberte ihr Haus. Ren betrachtete ihr Gesicht, als sie sich Eimer und Besen unter den Arm klemmte und zu den Wolken hinaufstarrte. Ihre Miene war abweisend, als rechnete sie damit, dass gleich jemand etwas nach ihr werfen würde.

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