Hannah Tinti - Die linke Hand

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New England im 19. Jahrhundert: Der Waisenjunge Ren ist überglücklich, als plötzlich ein junger Mann in seinem Heim auftaucht, der behauptet, sein Bruder zu sein. Der Fremde nimmt ihn mit und entführt ihn in eine abenteuerliche Welt von Gaunern, Trickdieben und Grabräubern.
Ren, ein zwölfjähriger Junge, ist in St. Anthony’s aufgewachsen, einem kirchlichen Waisenhaus für Arme in New England, wo er als Säugling »abgegeben« wurde. Seit seiner Kindheit fehlt ihm die linke Hand. Er weiß nicht, was mit ihm passiert ist, auch nicht, woher er kommt oder wer seine Eltern sind. Als plötzlich Benjamin Nab auftaucht, ein junger Mann, der behauptet, sein Bruder zu sein, tut sich für Ren eine neue Welt auf. Benjamin führt Ren in seine Bande von Gaunern und Trickdieben ein, die auch als »Körperjäger« arbeiten: Sie stehlen nachts frisch beerdigte Leichen vom Friedhof und verkaufen sie zu medizinischen Forschungszwecken an Krankenhäuser. Trotz seines schlechten Gewissens findet Ren Gefallen an diesem freien Vagabundenleben, er lernt neue Freunde kennen, darunter einen Mörder und einen Zwerg, zieht mit seinen Gefährten über Farmland, durch Küstenstädte und erste Fabriksiedlungen, stets auf der Flucht. Doch ist Benjamin wirklich der, als der er sich ausgibt? Oder ist er einfach nur ein begnadeter Schwindler? Allmählich ahnt Ren, dass sein neuer Freund mehr über seine eigene Vergangenheit weiß, als er zugibt …

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»Ist verdammt schade, wenn man seine Kameraden verliert.« Wieder trank Tom einen Schluck. Auf einem Arm hatte er winzige rote Narben, Überbleibsel von den Windpocken. Er krempelte den Ärmel herunter und wischte sich die Nase an der Manschette ab. »Ich hatte früher mal einen Kameraden. Wir sind zusammen aufgewachsen. Und es war genauso, wie Aristoteles gesagt hat: ›Eine Seele, zwei Körper.‹ Eine echte Freundschaft. Davon erlebt man nicht viele im Leben, das kann ich dir sagen.

Wir haben dasselbe Mädchen geliebt und von ihr verlangt, dass sie sich zwischen uns entscheidet. Ich war Lehrer und hatte nicht viel Geld; Christian hatte ein Stück Land und ein Erbe. Also hat sie sich mit ihm verlobt. Aber nachts hat sie sich weiterhin mit mir im Wald getroffen. Und Gott steh mir bei, ich hätte alles getan, was sie von mir verlangte.«

Tom hob den Whiskey an seine Lippen und trank ihn aus; danach ließ er das Glas noch einen Moment lang am Mund und biss auf den Rand.

»In der Kirche hat er mir die Hand geschüttelt und mich angelächelt, während sie an seinem Arm hing. Alles geschah direkt vor seiner Nase, und sie roch noch kräftig danach, wie ein gebuttertes Rosinenbrötchen. Eines Abends hatte ich zu viel getrunken und hab ihm alles erzählt. Ich sagte: ›Weißt du, wie ihre Haut schmeckt?‹ Ich sagte: ›Kannst du mich an ihren Fingern riechen?‹ Er nahm eine Pistole aus der Schublade und sagte, ich soll den Mund halten. Und ich sagte: ›Wir haben ganz schön über dich gelacht.‹ Da richtete er die Pistole auf seinen Kopf und schrie mich an, ich soll aufhören, und ich sagte: ›Na los, schieß doch‹, und er hat es getan.«

Ren ergriff ein leeres Fläschchen Doktor Fausts medizinisches Salz für angenehme Träume. Er schaute angestrengt auf das Etikett, um Tom nicht ansehen zu müssen. Von Bruder Joseph wusste er, dass Selbstmörder nicht auf dem Kirchhof zur letzten Ruhe gebettet wurden. Sie wurden am Scheideweg begraben, in ungeweihter Erde, wie die Mutter von Brom und Ichy. Ihre Seelen kamen in die Hölle, und ihr Geist verwandelte sich in ein weißes Kaninchen, das das unbezeichnete Grab heimsuchte, Pferde scheu machte und Reisende zum Narren hielt, so dass sie den falschen Weg einschlugen.

Tom hatte die Augen zugekniffen. Wieder und wieder fuhr er sich mit der flachen Hand über die Stirn und rieb sich die Tinte noch tiefer in die Haut.

»Danach habe ich den Lehrerberuf an den Nagel gehängt.«

Eine Weile saßen sie schweigend da. Ren versuchte zu erahnen, was Tom als Nächstes tun würde, ob fluchen oder schluchzen, aber der Schullehrer rieb nur die Fingerspitzen aneinander und fing dann an, Flecken auf den Tisch zu machen – eine Serie von Daumenabdrücken, alle in einer Reihe.

Ren fuhr fort, die Etiketten abzukratzen, und Tom seufzte und ging daran, Mutter Jones’ Elixier für unartige Kinder zusammenzumischen. Mit Hilfe eines Trichters befüllte er die Fläschchen mit Ahornsirup, verdünntem Opium, Rizinusöl und ein wenig Sauermilch, bis die Flüssigkeit hell und klebrig war und einen leichten Stich ins Braune hatte. Er goss einen winzigen Schluck in ein Glas und reichte es Ren.

»Trink aus!«

Ren roch an der Flüssigkeit, streckte dann die Zunge hinein. Sie schmeckte süß und zugleich bitter.

»Ein bisschen überzeugender musst du schon sein.«

Ren hob das Glas. Die Arznei ließ sich Zeit, glitt zäh wie Melasse am Rand des Glases entlang. Nur ein Tropfen fiel in seinen Mund. Er schmeckte abscheulich, aber Ren schluckte ihn hinunter. »Und jetzt?«

»Jetzt«, sagte Tom, »musst du artig sein.«

Als Tom und Ren am nächsten Morgen eintrafen, war das Scheren bereits in vollem Gang, obwohl die Felder noch feucht vom Tau waren. An die hundert Männer, Frauen und Kinder liefen durcheinander und schwatzten und begutachteten die verschiedenen Herden. Im Gras standen Tische mit Essen und Trinken bereit. Von den Bäumen und den aufgestellten Gattern wehten bunte Bänder.

Ren ließ den Blick über die versammelte Menge wandern und hielt Ausschau nach Benjamin. Dieser war vor der Morgendämmerung aufgebrochen und hatte den Lederkoffer mitgenommen.

»Denk dran«, hatte er gesagt, unmittelbar bevor er die Tür zumachte, »du hast keine Ahnung, wer ich bin.«

Rens Stiefel waren vom Weg über das Feld durchgeweicht. Das Leder scheuerte an seinen nackten Knöcheln. Tom blieb knapp außerhalb der Menge stehen und nahm Ren bei der Hand. Es war merkwürdig, so zu tun, als seien sie Vater und Sohn. Beide eigneten sich nur schlecht für diese Rollen. Rens Haare standen nach allen Seiten ab, und der Schullehrer stank nach Whiskey. Tom verstärkte seinen Griff, und Ren schaute zu ihm auf.

»Spiel ja nicht den Helden«, sagte Tom. »Wenn was schiefläuft, rennst du weg. Ist das klar?«

Ren nickte, und sie begaben sich ins Gewühl. Sie kamen an Tischen vorbei, auf denen sich Scones und Muffins türmten, dazwischen ein ganzer Schinken, ein Fass Apfelwein und der ein oder andere Kuchen mit Zuckerglasur. Als sie sich den Schafscherern näherten, wich der Essensduft dem Gestank von frischem Schafsmist und dem kräftigen Geruch nach Wolle.

Die Farmer holten sich ein Schaf nach dem anderen, warfen es auf den Rücken und machten sich dann mit der Handschere ans Werk; dabei fingen sie am Kopf an und arbeiteten sich über die Seiten vor und den Bauch entlang, bis sich das Fell des Tiers in einem einzigen verfilzten Stück löste. Dann wurde das Fell gewogen und geprüft, bis der Preis dafür festgelegt wurde.

Winzige weiße Flusen schwebten durch die Luft. Die Finger der Schafscherer glänzten vom Wollfett, das auf ihren Lederschürzen Flecken hinterließ. Als die Sonne im Verlauf des Tages immer höher kletterte, zogen ein paar ihre Hemden aus und arbeiteten mit bloßem Oberkörper weiter; um den Hals hatten sie ein Tuch geknotet, ihre Hosenträger baumelten um den Bauch.

Die Schafe warteten hinter einem Gatter, sahen blökend zu, wie ihre Artgenossen geschoren wurden. Eins nach dem anderen wurden sie geholt, auf die Seite geworfen und fachmännisch geschoren. Danach sahen sie nackt aus und wirkten benommen. Wenn die Tiere wieder losgelassen wurden, schüttelten sie den Kopf und stießen taumelnd aneinander, torkelten unsicher durchs Gras wie neugeborene Lämmer.

Nun begann ein Wettbewerb. Ein Mann mit Weste und hohen Stiefeln und einer mit einer langen Narbe auf der Wange traten gegeneinander an, ihre Scheren flogen nur so, die Schafe wehrten sich, die Menge feuerte die Männer an. Am Ende waren sie schweißbedeckt und voller Wollfusseln. Die Schiedsrichter begutachteten die Vliese und erklärten den Mann mit der Narbe zum Sieger. Die Menge johlte, und die nächsten zwei Konkurrenten traten vor. Ein paar Kinder kletterten auf einen Baum in der Nähe, um besser sehen zu können.

»Los jetzt«, sagte Tom.

Widerstrebend entfernte sich Ren von seiner Seite. Die anderen Kinder turnten im Geäst und jagten einander um den Baumstamm herum. Ein paar beäugten Ren neugierig, als er näher kam und sich neben den Baum stellte. Tom stand am anderen Ende des Feldes, deutete auf ihn und schlug mit der Hand in die Luft. Ren fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er ballte seine Hand zur Faust. Dann hielt er die Luft an, ging auf einen flachshaarigen Jungen zu und boxte ihn seitlich in den Hals, so fest er konnte.

Der Junge sackte zu Boden und blieb keuchend und nach Luft japsend liegen. Die anderen Kinder ließen sich vom Baum plumpsen und umringten ihn. Rens Hand pochte. Er fühlte sich erstaunlich wohl.

Ein Junge in einer Latzhose trat vor. »Wieso hast du das getan?«

»Weiß ich nicht«, sagte Ren. »Weil ich Lust drauf hatte.«

Alle betrachteten den Jungen, der nach Luft schnappte. Ein paar Kinder wichen zurück, andere kamen näher.

»Muss er jetzt sterben?«, fragte ein Mädchen.

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