Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Dietrich Eckart pflanzte die Füße auf seinen Schreibtisch, klopfte seine Zigarre im Aschenbecher aus und lehnte sich zu einem kleinen Nickerchen in seinem Stuhl zurück. Obwohl erst Anfang fünfzig, zeugten schwabbelige Fleischmassen von einem nachlässigen Umgang mit seinem Körper. Als Sohn eines Rechtsanwalts und königlichen Notars in eine wohlhabende Familie hineingeboren, hatte er seine Mutter schon als Kind verloren und seinen Vater ein paar Jahre später. In seinen späten Teenagerjahren driftete er in ein Leben als Bohémien, verfiel den Drogen, und das Vermögen, das sein Vater ihm hinterlassen hatte, löste sich bald in Luft auf. Nach einer Reihe von Fehlstarts als Künstler, als Mitglied radikaler politischer Bewegungen und einem Jahr als Medizinstudent glitt er in eine schwere Morphiumsucht ab, die eine mehrmonatige Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik erforderte. Danach versuchte er sich als Dramatiker, doch keines seiner Werke schaffte es jemals auf die Bühne. Von seinen literarischen Fähigkeiten überzeugt, schob er die Schuld für sein Versagen den Juden zu, die, wie er glaubte, die deutschen Bühnen kontrollierten und sich von seinen politischen Ansichten angegriffen fühlten. Seinen Rachegelüsten entsprang schließlich eine Karriere als professioneller Antisemit: Als Journalist wiedergeboren, gründete er die Zeitschrift Auf gut Deutsch als letzte einer Reihe von Publikationen mit dem Ziel, gegen die Macht der Juden anzukämpfen. Das Jahr 1919 war glückverheißend, sein journalistischer Stil fesselnd, und bald wurde seine Zeitung Pflichtlektüre für diejenigen, die mehr über ruchlose jüdische Machenschaften erfahren wollten.

Obgleich es um Dietrichs Gesundheit schlecht bestellt war und es ihm an Energie mangelte, verspürte er eine unbändige Sehnsucht nach einem Wechsel. Gierig wartete er auf das Kommen des deutschen Heilands – auf einen Mann mit außerordentlicher Stärke und außergewöhnlichem Charisma, der Deutschland zu seiner rechtmäßigen ruhmvollen Position führen sollte. Er erkannte sofort, dass dieser junge, gutaussehende Rosenberg nicht dieser Mann war: Rosenbergs erbärmliches Trachten nach Anerkennung trat hinter seinem dreisten Auftreten allzu offensichtlich zutage. Aber vielleicht konnte er ja eine Rolle spielen, wenn es galt, für den, der da kommen sollte, den Weg zu ebnen.

Am folgenden Tag saß Alfred in Eckarts Büro, schlug die Beine ständig nervös übereinander und beobachtete den Journalisten, der die von ihm verfassten tausend Wörter las.

Eckart nahm die Brille ab und sah Alfred an: »Für einen, der ein Diplom in Architektur hat und noch nie eine solche Prosa geschrieben hat, würde ich sagen, dass diese Arbeit nicht völlig hoffnungslos ist. Es stimmt zwar, dass diese tausend Wörter nicht einen einzigen grammatikalisch richtigen Satz beinhalten, aber trotz dieser lästigen Tatsache besitzt Ihr Werk eine gewisse Kraft. Es hat Spannung, Intelligenz und Komplexität, und ich finde darin sogar ein paar, wenn auch nicht genügend anschauliche Beschreibungen. Hiermit darf ich Ihnen verkünden, dass Ihre journalistische Jungfräulichkeit ein Ende hat: Ich werde diesen Artikel veröffentlichen. Aber vor Ihnen liegt eine Menge Arbeit: Jeder einzelne Satz schreit geradezu um Hilfe. Schieben Sie Ihren Stuhl zu mir, Alfred. Wir werden Ihren Artikel Zeile für Zeile durchgehen.«

Eifrig rückte Alfred seinen Stuhl neben Eckart.

»Das hier ist Ihre erste Lektion in Journalismus«, fuhr Eckart fort. »Die Aufgabe eines Schreibers ist es zu kommunizieren. Doch ach, viele Ihrer Sätze sind sich dieses einfachen Diktums nicht bewusst und versuchen stattdessen, zu verschleiern oder zu vermitteln, dass der Autor viel mehr weiß, als er sagen will. Auf die Guillotine mit all diesen Sätzen. Sehen Sie, hier, hier und hier.« Dietrich Eckarts roter Stift tanzte mit schwindelerregender Schnelligkeit über den Text, und Alfred Rosenbergs Lehrzeit nahm ihren Anfang.

Alfreds redigiertes Werk wurde innerhalb einer Serie »Das Judentum in und außer uns« veröffentlicht, und bald schon verfasste er mehrere weitere Augenzeugenberichte über das bolschewistische Chaos, die nach und nach stilistische Verbesserungen aufwiesen. Nach ein paar Wochen stand er als Eckarts Assistent auf der Gehaltsliste, und nach wenigen Monaten war Eckart so zufrieden, dass er Alfred bat, das Vorwort zu seinem Buch Totengräber Russlands zu schreiben, das in blutrünstigen Einzelheiten schilderte, wie die Juden die zaristische Regierung in Russland unterminiert hatten.

Dies waren Alfreds glückliche Tage, und bis zu seinem Lebensende sollte er vor Freude strahlen, wenn er an die Zeit zurückdachte, als er Seite an Seite mit Eckart gearbeitet und ihn im Taxi begleitet hatte, wenn sie Eckarts feuriges Flugblatt An alle Werktätigen über ganz München verteilten. Endlich hatte Alfred ein Zuhause, einen Vater, eine Bestimmung.

Von Eckart ermuntert, schloss er seine Geschichtsforschung über die Juden ab und veröffentlichte innerhalb eines Jahres sein erstes Buch Die Spur des Juden im Wandel der Zeiten . Es barg die Saat dessen, was sich später zu den wichtigsten Motiven des nationalsozialistischen Antisemitismus entwickeln sollte: der Jude als Ursprung destruktiven Materialismusses, von Anarchie und Kommunismus, die Gefahren des jüdischen Freimaurertums, die heimtückischen Träume jüdischer Philosophen von Esra und Ezechiel bis Marx und Trotzki und vor allem anderen die Bedrohung höherer Zivilisationen durch eine Verschmutzung mit jüdischem Blut.

Unter Eckarts Führung machte Alfred sich zunehmend klar, dass der deutsche Werktätige, von jüdischen Wucherern schon in die Knie gezwungen, von christlicher Ideologie noch weiter unterjocht und geknebelt wurde. Eckart gewöhnte sich daran, sich bei geschichtlichen Zusammenhängen auf Alfred zu verlassen, nicht nur im Zusammenhang mit dem Antisemitismus, sondern auch wenn es galt, der Entwicklung des Jesuitentums aus dem Judentum des Talmud nachzuspüren, um damit auch mächtige, antichristliche Stimmungen zu schüren.

Eckart nahm seinen jungen Protégé zu radikalen politischen Kundgebungen mit und machte ihn mit einflussreichen Politikern bekannt. Bald stellte er sich für Alfred als Bürgen für eine Mitgliedschaft bei der Thule-Gesellschaft zur Verfügung und begleitete ihn zu dessen erster Versammlung dieses illustren Geheimbundes.

Nachdem Eckart Alfred mit mehreren Mitgliedern bekannt gemacht hatte, ließ er ihn allein, um sich mit mehreren Kollegen zu vertraulichen Gesprächen zurückzuziehen. Alfred schaute sich um. Dies war eine neue Welt – kein Bierkeller, sondern ein nobler Versammlungsraum im prächtigen Münchner Hotel Vier Jahreszeiten . Nie zuvor war er in einem solchen Saal gewesen. Er prüfte die flauschige Dicke des roten Teppichs unter seinen abgewetzten Schuhen und hob den Blick zur reich verzierten Decke, auf der sich Schäfchenwolken und pausbäckige Engel tummelten. Weit und breit war kein Bier in Sicht, also ging er zum Tisch in der Saalmitte und schenkte sich ein Glas süßen, deutschen Wein ein. Als er die anderen Mitglieder beobachtete, es waren vielleicht einhundertfünfzig, allesamt augenscheinlich wohlhabende, gutgekleidete, übergewichtige Männer, schämte er sich plötzlich seiner eigenen Kleidung, die er Stück für Stück in einem Gebrauchtkleiderladen erstanden hatte.

Wohl wissend, dass er offensichtlich der ärmste und schäbigste Mann im Saal war, bemühte er sich redlich, sich möglichst unauffällig unter seine Thule-Mitbrüder zu mischen. Er versuchte sogar, sich von ihnen abzuheben, indem er sich bei jeder passenden Gelegenheit als philosophischen Schriftsteller bezeichnete. Wenn er allein herumstand, übte er eifrig einen neuen Gesichtsausdruck: Er kräuselte leicht die Lippen, nickte kaum wahrnehmbar und schloss die Augen, womit er vermitteln wollte: »Ja, ich weiß genau, was Sie meinen – ich bin nicht nur im Bilde, sondern weiß sogar noch mehr, als Sie glauben.« Am späteren Abend prüfte er diesen Gesichtsausdruck im Spiegel der Herrentoilette und war zufrieden. Diese Miene sollte bald zu seinem Markenzeichen werden.

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