Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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Rebecca hatte keine Antwort darauf. Die drei verfielen in Schweigen, bis Gabriel fragte: »Bento, ein immerwährender Cherem ? Gibt es so etwas überhaupt? Davon habe ich noch nie gehört.«

»Ich bin sicher, dass sie genau das tun werden, Gabriel. Rabbi Mortera sagte, sie müssen es tun, um den Holländern zu zeigen, dass wir uns selbst regieren können. Vielleicht ist es das Beste für alle. Diese Entscheidung wird dich und Rebecca wieder mit eurer Gemeinde vereinen. Ihr werdet euch den anderen anschließen müssen und den Cherem beachten. Ihr müsst euch an der Ächtung beteiligen. Ihr müsst wie alle anderen dem Gesetz gehorchen und mich meiden.«

»Das Beste für alle, Bento«, fragte Gabriel. »Wie kannst du so etwas sagen? Wie kann es für dich am besten sein? Wie kann es am besten sein, unter Menschen zu leben, die dich verachten?«

»Ich werde nicht hierbleiben; ich werde woanders leben.«

»Wo könntest du leben?«, fragte Rebecca. »Willst du vielleicht zum Christentum übertreten?«

»Nein. Da kann ich dich beruhigen. Ich finde viel Weisheit in den Worten Jesu. Sie ähneln der zentralen Botschaft in unserer Bibel. Aber ich werde mich niemals irgendwelchen abergläubischen Ansichten zu einem Gott verschreiben, der wie jeder andere Mensch einen Sohn hat und der ihn auf eine Mission schickt, um uns zu retten. Wie alle anderen Religionen, unsere eingeschlossen, stellen sich die Christen einen Gott vor, der menschliche Attribute besitzt, menschliche Wünsche und Bedürfnisse.«

»Aber wo wirst du leben, wenn du Jude bleiben willst?«, fragte Rebecca. »Ein Jude kann nur mit Juden zusammenleben.«

»Ich werde einen Weg finden, ohne jüdische Gemeinde zu leben.«

»Bento, du magst begabt sein, aber du bist auch ein einfältiges Kind«, sagte Rebecca. »Hast du das wirklich durchdacht? Hast du Uriel da Costa vergessen?«

»Wen?«, fragte Gabriel.

»Da Costa war ein Häretiker, über den Rabbi Modena, der Lehrer von Rabbi Mortera, einen Cherem verhängt hat«, sagte Rebecca. »Du warst damals noch ganz klein, Gabriel. Da Costa hat alle unsere Vorschriften in Frage gestellt – die Thora, das Scheitelkäppchen, die Tefillin , die Beschneidung, sogar die Mesusas an unserer Tür – genau wie dein Bruder. Und das Schlimmste von allem: Er leugnete die Unsterblichkeit unserer Seele und das Wiederauferstehen unseres Fleisches. Nacheinander verhängten weitere jüdische Gemeinden in Deutschland und Italien einen Cherem über ihn und verstießen ihn. Niemand wollte ihn hier haben, aber er flehte uns immer wieder an, ihn wieder aufzunehmen. Schließlich nahmen wir ihn wieder auf. Dann fing er wieder mit seinen Verrücktheiten an. Und wiederum bettelte er um Vergebung, und die Synagoge hielt eine Bußzeremonie ab. Du warst damals viel zu jung, Gabriel, aber Bento und ich haben diese Zeremonie gemeinsam gesehen. Weißt du noch?«

Bento nickte, und Rebecca fuhr fort: »In der Synagoge musste er sich entkleiden und bekam neununddreißig Peitschenhiebe auf den Rücken, und als die Zeremonie vorüber war, musste er sich auf die Türschwelle legen, und alle Mitglieder der gesamten Gemeinde traten auf ihn, als sie hinausgingen. Und alle Kinder rannten hinter ihm her und haben ihn angespuckt. Wir haben uns nicht daran beteiligt – Vater hat es nicht erlaubt. Kurze Zeit später nahm er eine Muskete und schoss sich in den Kopf.

Das geschieht mit solchen Leuten«, sagte sie und wandte sich Bento zu. »Es gibt kein Leben außerhalb der Gemeinde. Ihm ist es nicht gelungen, und dir wird es auch nicht gelingen. Wie willst du leben? Du wirst kein Geld haben – du wirst in dieser Gemeinde keinen Beruf ausüben dürfen –, und Gabriel und mir wird es verboten sein, dir zu helfen. Miriam und ich haben unserer Mutter geschworen, dass wir uns um dich kümmern werden, und Miriam bat mich auf dem Totenbett, auf dich und Gabriel achtzugeben. Aber nun kann ich nichts mehr tun. Wie wirst du leben?«

»Ich weiß es nicht, Rebecca. Ich habe nur wenige Bedürfnisse. Das weißt du. Sieh dich um.« Er wies mit dem Arm über das Zimmer. »Ich komme mit Wenigem zurecht.«

»Aber antworte mir: Wie wirst du leben? Ohne Geld, ohne Freunde?«

»Ich denke daran, mir mit Glasarbeiten meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Linsen schleifen. Ich glaube, dass ich das gut kann.«

»Glas wofür?«

»Brillen. Vergrößerungsgläser. Vielleicht sogar Teleskope.«

Rebecca sah ihren Bruder verblüfft an. »Ein Jude, der Glas schleift. Was ist nur mit dir los, Bento? Warum bist du so seltsam? Du hast kein Interesse am wirklichen Leben. Nicht an einer Frau, nicht an einer Gattin und auch nicht an einer Familie. Als wir noch Kinder waren, hast du ständig gesagt, dass du mich heiraten wolltest, aber seit Jahren – seit deiner Bar mitzwa – hast du nie wieder von Heirat gesprochen, und ich habe nie gehört, dass du dich für eine Frau interessiert hättest. Das ist unnatürlich. Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, du hast dich nie vom Tod unserer Mutter erholt. Du hast sie sterben sehen, hast gesehen, wie sie keuchte, wie sie um Luft rang. Es war schrecklich. Ich weiß noch, wie du auf dem Beerdigungskahn meine Hand hieltest, der ihre sterblichen Überreste zum Friedhof von Beth Haim in Ouderkerk brachte. Den ganzen Tag lang sprachst du kein Wort – du sahst immer nur wie gebannt auf das Pferd, das den Kahn den Kanal entlang zog. Die Nachbarn und Freunde jammerten und wehklagten so laut, dass die holländischen Vögte auf den Kahn stiegen und uns mahnten, leiser zu sein. Und während der ganzen Beerdigungsfeier hattest du die Augen geschlossen, als schliefest du im Stehen. Du hast nicht gesehen, wie alle Leute Mutters sterbliche Überreste sieben Mal umrundeten. Als sie in die Erde gesenkt wurde, musste ich dich zwicken, und du öffnetest die Augen, bekamst schreckliche Angst und wolltest weglaufen, als einer nach dem anderen begann, eine Handvoll Erde auf sie zu werfen. Vielleicht war das zu viel – vielleicht hat der Tod bei dir schreckliche Wunden hinterlassen. Noch Wochen später hast du fast nichts gesprochen. Vielleicht bist du nie darüber hinweggekommen, und nun willst du nicht riskieren, eine andere Frau zu lieben, du willst keinen weiteren Verlust riskieren, keinen weiteren Tod wie diesen. Vielleicht lässt du deshalb nicht zu, dass dir irgendjemand etwas bedeutet.«

Bento schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht, Rebecca. Du bedeutest mir etwas. Und Gabriel bedeutet mir etwas. Euch nie mehr wiederzusehen wird wehtun. Du redest, als sei ich kein menschliches Wesen.«

Rebecca sprach weiter, als hätte sie ihn nicht gehört. »Ich glaube, du hast dich von all den Todesfällen nicht erholt. Beim Tod unseres Bruders Isaak zeigtest du so wenig Gefühl, als hättest du es nicht einmal begriffen. Und dann, als Vater von dir verlangte, deine rabbinischen Studien abzubrechen, um das Geschäft zu übernehmen, hast du nur genickt. Mit einem Wimpernschlag hat sich dein ganzes Leben geändert, und du hast nur genickt. Als wäre es nicht wirklich von Bedeutung.«

»Das ergibt keinen Sinn«, sagte Gabriel. »Dass wir unsre Eltern verloren haben, ist nicht die Erklärung. Ich habe in derselben Familie gelebt, unter denselben Todesfällen gelitten, und ich denke nicht wie Bento. Ich bin gern Jude. Ich möchte eine Gattin und eine Familie haben.«

»Und«, sagte Bento, »wann hast du mich sagen hören, dass eine Familie unwichtig wäre? Ich freue mich für dich, Gabriel. Ich freue mich darüber, dass du deine eigene Familie gründen wirst. Es schmerzt mich zutiefst, wenn ich daran denke, dass ich deine Kinder niemals sehen werde.«

»Aber du liebst Gedanken, keine Menschen«, unterbrach Rebecca. »Vielleicht kommt es daher, wie Vater dich erzogen hat. Erinnerst du dich an das Honigbrett?«

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