Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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An diesem Tag sah Saul Mortera sich mit einer weit persönlicheren, schmerzhaften Krise konfrontiert. Die Parnassim der Synagoge waren am Abend zuvor zusammengekommen, hatten eine Entscheidung zum Spinoza-Problem gefasst und ihren Rabbiner angewiesen, Baruch von seiner Exkommunikation in Kenntnis zu setzen, die zwei Tage später in der Talmud-Thora-Synagoge ausgesprochen werden sollte. Vierzig Jahre lang hatte Baruchs Vater, Michael Spinoza, zu einem der engsten Freunde und Unterstützer Saul Morteras gezählt. Michaels Name stand auf dem Treuhandvertrag für den Kauf von Beth Jacob, und über Jahrzehnte hatte er die Finanzen (aus denen das Gehalt des Rabbis bezahlt wurde) und weitere karitative Einrichtungen der Synagoge großzügig unterstützt. In dieser ganzen Zeit hatte Michael so gut wie nie bei den Mitgliederversammlungen der Krone des Gesetzes gefehlt, Rabbi Morteras Erwachsenenbildungsgruppe, die sich beim Rabbi zu Hause traf. Und unzählige Male hatte Michael, manchmal in Begleitung seines Sohnes, des Wunderkindes Baruch, zusammen mit nicht weniger als vierzig Leuten an seinem Tisch zu Abend gegessen. Darüber hinaus hatten Michael und auch Michaels älterer Bruder Abraham oft als Parnassim fungiert, als Mitglieder des Gemeindevorstandes, der obersten Instanz für die Lenkung der Synagoge.

Doch nun grübelte der Rabbiner: Jeden Augenblick … Wo blieb Baruch überhaupt? Er würde heute den Sohn seines lieben Freundes über die Kalamitäten unterrichten müssen, die ihn erwarteten. Saul Mortera hatte bei Baruchs Beschneidung die Gebete gesprochen, dessen makellosen Bar-Mitzwa- Vortrag beaufsichtigt und über die Jahre seine Entwicklung verfolgt. Welch erstaunliche Begabungen dieser Junge doch hatte, Begabungen wie kein anderer! Jeder Unterricht war ihm anscheinend zu einfach, er saugte alle Informationen wie ein Schwamm auf, und während die übrige Klasse sich mit dem normalen Lehrplan abmühte, gaben ihm die Lehrer immer fortgeschrittenere Texte zum Durcharbeiten. Manchmal sorgte Rabbi Mortera sich, dass der Neid der anderen Schüler in Feindseligkeit gegenüber Baruch umschlagen könnte. Aber dazu kam es nie: Seine Talente waren so offensichtlich, so außerhalb jeglichen Fassungsvermögens, dass er von den anderen Schülern ausgesprochen respektiert und geschätzt wurde, und oft fragten sie ihn und nicht die Lehrer um Rat, wenn verzwickte Probleme bei Übersetzungen oder Interpretationen zu lösen waren. Rabbi Mortera erinnerte sich, dass auch er Baruch bewundert hatte und Michael bei vielen Gelegenheiten bat, Baruch zum Abendessen mitzubringen, wenn er einem berühmten Gast etwas Besonderes bieten wollte. Aber nun seufzte Saul Mortera: Baruchs goldene Periode zwischen vier und vierzehn Jahren war längst vorüber. Der Junge hatte sich verändert, hatte eine falsche Richtung eingeschlagen; nun musste die gesamte Gemeinde der Gefahr ins Auge sehen, dass das Wunderkind sich in ein Monster verwandelte, das seinesgleichen verschlang.

Schritte knarrten auf der Treppe. Baruch war eingetroffen. Rabbi Mortera blieb sitzen, und als Baruch an seiner Tür auftauchte, drehte er sich nicht zu ihm um, um ihn zu begrüßen, sondern deutete nur auf einen niedrigen, unbequemen Stuhl neben seinem Schreibtisch und sagte schroff: »Setz dich dorthin. Ich habe dir katastrophale Neuigkeiten zu verkünden, Neuigkeiten, welche dein Leben für immer verändern werden.« Er sprach mit ihm auf Portugiesisch, leicht stockend zwar, aber annehmbar. Obwohl Rabbi Mortera von den Aschkenasen und nicht von den Sepharden abstammte und obwohl er in Italien geboren und aufgewachsen war, hatte er eine Marranin geheiratet und so passabel Portugiesisch sprechen gelernt, dass er am Sabbat Hunderte von Predigten vor einer Gemeinde mit überwiegend portugiesischer Herkunft halten konnte.

Bento sprach mit ruhiger Stimme: »Zweifellos ist folgendes geschehen: Die Parnassim haben beschlossen, mich zu exkommunizieren und Sie beauftragt, den Cherem alsbald in einer öffentlichen Zeremonie in der Synagoge zu verhängen.«

»Unverschämt wie immer, muss ich feststellen. Ich sollte mich inzwischen daran gewöhnt haben, doch bin ich nach wie vor verblüfft über die Wandlung eines weisen Kindes in einen törichten Erwachsenen. Mit deiner Vermutung hast du Recht, Baruch – genau das ist deren Anweisung an mich. Morgen wirst du tatsächlich unter Cherem gestellt und für alle Zeiten aus dieser Gemeinde ausgeschlossen. Aber ich widerspreche deinem nachlässigen Gebrauch des Verbs ›geschehen‹. Bilde dir nur nicht ein, der Cherem sei nur etwas, was dir ›geschehen‹ ist. Vielmehr bist du es, der den Cherem mit deinen eigenen Handlungen selbst auf sich geladen hat.«

Baruch öffnete den Mund, um zu antworten, aber der Rabbiner ließ sich nicht unterbrechen: »Dennoch ist vielleicht noch nicht alles verloren. Ich bin ein loyaler Mann, und meine lange Freundschaft zu deinem seligen Vater gebietet es, dass ich alles tue, was in meiner Macht steht, um dir Schutz und Führung anzubieten. Was ich nun von dir erwarte, ist, dass du einfach sitzen bleibst und zuhörst. Ich unterrichte dich schon, seit du fünf Jahre alt bist, und für einen weiteren Unterricht bist du noch nicht zu alt. Ich möchte dir eine ganz besondere Geschichtsstunde erteilen. Lass uns zum antiken Spanien, dem Land deiner Vorfahren, zurückgehen«, begann Saul Mortera so eindringlich wie in seinen Predigten. »Du weißt doch, dass die ersten Juden vor vielleicht tausend Jahren nach Spanien kamen? Und dass sie dort jahrhundertelang in Frieden mit den Mauren und den Christen lebten, obwohl sie überall sonst Anfeindungen ausgesetzt waren?«

Baruch nickte müde und verdrehte die Augen.

Rabbi Mortera registrierte es, ließ es aber durchgehen. »Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert wurden wir aus einem Land nach dem anderen vertrieben, zuerst aus England, dem Ursprung der vermaledeiten Ritualmordlegende, der zufolge wir beschuldigt wurden, mit dem Blut nichtjüdischer Kinder Matzen zu backen, dann warf uns Frankreich hinaus, dann die Städte in Deutschland, Italien und Sizilien – praktisch ganz Europa – außer Spanien, wo weiterhin die Convivencia galt und Juden, Christen und Mauren sich friedlich miteinander vermischten. Aber die schrittweise Wiedereroberung Spaniens durch die Christen leitete den Niedergang dieser goldenen Periode ein. Und du weißt vom Ende der Convivencia im Jahr 1391?«

»Ja, ich weiß von den Vertreibungen und von den Pogromen in Kastilien und Aragon im Jahr 1391. Das weiß ich alles. Und Sie wissen, dass ich das weiß. Warum erzählen Sie mir das heute?«

»Ich weiß, dass du es zu wissen glaubst . Aber es gibt Wissen, und es gibt wahres Wissen, Wissen tief in deinem Inneren, und diese Stufe hast du noch nicht erreicht. Ich bitte dich im Augenblick nur darum zuzuhören. Sonst nichts. Alles wird sich mit der Zeit aufklären.

Was an 1391 tatsächlich anders war«, fuhr der Rabbiner fort, »war, dass Juden nach dem Pogrom zum allerersten Mal in der Geschichte begannen, zum Christentum zu konvertieren – und sie konvertierten in hellen Scharen, zu Tausenden, zu Zehntausenden. Die spanischen Juden gaben auf. Sie waren schwach. Sie beschlossen, dass unsere Thora – das direkte Wort Gottes – und unser dreitausend Jahre altes Erbe den Preis einer fortwährenden Bedrohung nicht wert waren.

Diese massenhafte jüdische Konversion war von welterschütternder Bedeutung: Nie zuvor in der Geschichte hatten wir Juden unseren Glauben aufgegeben. Vergleiche das mit der Reaktion der Juden von 1096. Kennst du dieses Datum? Weißt du, worauf ich mich beziehe, Baruch?«

»Zweifellos meinen Sie die Juden, die bei den Pogromen während der Kreuzzüge abgeschlachtet wurden – das Pogrom in Mainz von 1096.«

»In Mainz und anderswo im ganzen Rheinland. Jawohl, abgeschlachtet. Und weißt du, wer die Schlächter anführte? Die Mönche! Wann immer Juden abgeschlachtet werden, finden sich die Männer des Kreuzes an vorderster Front der Meute. Ja, diese edlen Juden aus Mainz, diese wunderbaren Märtyrer, sie entschieden sich für den Tod statt für die Konversion – viele hielten den Mördern den Kopf hin, und viele andere schlachteten lieber ihre eigenen Familien ab, als sie von den Schwertern der Heiden schänden zu lassen. Sie starben lieber, statt zu konvertieren.«

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