Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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»Ja, ja und ja. Alles ist richtig, aber wenn sich › eu ‹ dazugesellt, verschiebt sich die Bedeutung zu ›glückliche Fügung‹, und deshalb konnotiert eudaimonia normalerweise ›Wohlbefinden‹ oder ›Glückseligkeit‹ oder ›Wohlergehen‹. Sind diese drei Begriffe Synonyme? Zunächst scheint es so, aber in der Tat haben sich zahllose Philosophen mit deren Unterscheidungsnuancen beschäftigt. Ist eudaimonia ein Geisteszustand? Eine Lebensform?« Ohne auf eine Antwort zu warten, fügte van den Enden hinzu: »Oder ist es ein rein hedonistisches Vergnügen? Oder könnte es mit dem Begriff arete in Zusammenhang stehen, welcher was bedeutet?« Wiederum wartete er mit der Hand am Ohr, bis zwei Schüler gleichzeitig »Tugend« riefen.

»Ja, genau, und viele Philosophen der griechischen Antike beziehen Tugend in den Begriff eudaimonia ein, womit sie es vielleicht vom subjektiven Zustand, sich glücklich zu fühlen, zu einer höheren Würdigung hinführen, nämlich ein moralisches, tugendhaftes, wünschenswertes Leben zu führen. Sokrates war es damit besonders ernst: Erinnern Sie sich an unsere Lesung von letzter Woche aus Platons Apologia , in welcher er einen Athener Mitbürger anpöbelt und die Frage von arete mit diesen Worten aufwirft …« An dieser Stelle nahm van den Enden eine theatralische Pose ein, rezitierte Platon auf Griechisch und übersetzte dann den Text langsam für Dirk und Bento ins Lateinische: »›Schämst du dich nicht, für Geld zwar zu sorgen, wie du dessen aufs meiste erlangst, und für Ruhm und Ehre, für Einsicht aber und Wahrheit und für deine Seele, daß sie sich aufs beste befindet, sorgst du nicht, und hieran willst du nicht denken?‹

Und nun berücksichtigen Sie, dass Platons frühes Werk die Gedanken seines Lehrers Sokrates widerspiegelt, während wir in seinem späteren Werk, wie etwa Die Republik, das Auftauchen von Platons eigenen Gedanken sehen, welche absolute Standards für Gerechtigkeit und andere Tugenden auf dem Gebiet der Metaphysik betonen. Was ist Platons Vorstellung von unserem grundlegenden Lebensziel? Sie besteht darin, die höchste Form von Wissen zu erlangen, und das war seiner Ansicht nach die Idee des ›Guten‹, aus dem alles andere seinen Wert schöpft. Erst dann, sagt Platon, sind wir in der Lage, eudaimonia zu erlangen – seiner Vorstellung nach ein Zustand der Harmonie der Seele . Lassen Sie mich diesen Begriff ›Harmonie der Seele‹ wiederholen. Es lohnt sich, ihn sich zu merken: Er könnte Ihnen für Ihr weiteres Leben sehr nützlich sein.

Wenden wir uns nun dem nächsten großen Philosophen, Aristoteles, zu, der vielleicht zwanzig Jahre lang mit Platon gemeinsam studierte. Zwanzig Jahre . Das sollen vor allem diejenigen unter Ihnen nicht vergessen, die über meinen Lehrplan stöhnten, ihn als zu schwierig und zu umfangreich empfanden.

»In den Abschnitten der Nikomachischen Ethik, die Sie in dieser Woche lesen werden, werden Sie feststellen, dass auch Aristoteles feste Ansichten zum guten Leben hatte. Er war überzeugt davon, dass es nicht aus Sinnenlust oder Ehre oder Reichtum besteht. Was aber war für Aristoteles der Sinn unseres Lebens? Für ihn lag er darin, unsere innerste, einzigartige Funktion zu erfüllen. ›Was ist es‹, fragt er, ›was uns von anderen Lebensformen abhebt?‹ Diese Frage gebe ich an Sie weiter.«

Keine sofortigen Antworten von den Schülern. Schließlich sagte ein Schüler: »Wir können lachen. Das können andere Tiere nicht«, womit er bei seinen Klassenkameraden unterdrücktes Kichern erntete.

Ein weiterer Schüler: »Wir laufen auf zwei Beinen.«

»Lachen und Beine – ist das alles, was Ihnen einfällt?«, rief van den Enden. »Solche närrischen Antworten trivialisieren diese Diskussion. Denken Sie nach! Was ist das hauptsächliche Attribut, das uns von niedrigeren Lebensformen abhebt?« Plötzlich wandte er sich Bento zu: »Diese Frage stelle ich Ihnen, Bento Spinoza.«

Ohne zu überlegen sagte Bento: »Ich glaube, unsere einzigartige Fähigkeit ist es, logisch zu denken.«

»Ganz genau. Und demzufolge behauptete Aristoteles, dass der glücklichste Mensch derjenige ist, der genau diese Funktion am besten erfüllt.«

»Dann besteht also das höchste und glücklichste Streben darin, ein Philosoph zu sein?«, fragte Alphonse, der intelligenteste Schüler im Griechischunterricht, den Bentos wie aus der Pistole geschossene Antwort geärgert hatte. »Liegt es nicht im Eigeninteresse eines jeden Philosophen, diese Behauptung aufzustellen?«

»Ja, Alphonse, und Sie sind nicht der erste Denker, der diesen Schluss gezogen hat. Und genau diese Beobachtung leitet uns zu Epikur über, einem weiteren wichtigen griechischen Denker, der sich mit radikal unterschiedlichen Gedanken zur eudaimonia und zur Mission des Philosophen geäußert hat. Wenn Sie in zwei Wochen etwas von Epikur lesen werden, werden Sie feststellen, dass auch er vom guten Leben sprach, dafür aber ein vollkommen anderes Wort benutzte. Er spricht viel von ataraxia , was übersetzt so viel bedeutet wie …«, und wieder hielt van den Enden eine Hand an sein Ohr.

Alphonse meldete sich sofort mit »Stille«, und bald fügten andere »Ruhe« und »Seelenfrieden« hinzu.

»Ja, ja und ja«, sagte van den Enden, der an den Leistungen seiner Klasse offenkundig zunehmend Gefallen fand. »Für Epikur war ataraxia das einzig wahre Glück. Und wie erreichen wir es? Weder durch Platons Harmonie der Seele noch durch Aristoteles’ Erlangen von Vernunft, sondern schlicht durch das Ausschalten von Sorge und Furcht . Sollte Epikur in diesem Augenblick zu Ihnen sprechen, würde er Sie dazu anhalten, Ihr Leben zu vereinfachen. Sollte er heute hier stehen, würde er es etwa so formulieren …«

Van den Enden räusperte sich und sprach in kollegialem Ton: »Ihr jungen Leute, eure Bedürfnisse sind gering, sie sind einfach zu erlangen, und jedes notwendige Leiden kann leicht erduldet werden. Beschwert euer Leben nicht mit trivialen Zielen wie Reichtum und Ruhm: Sie sind die Feinde der ataraxia . Ruhm, zum Beispiel, besteht aus den Meinungen anderer und verlangt, dass wir unser Leben so leben müssen, wie andere es wünschen. Um Ruhm zu erlangen und zu bewahren, müssen wir mögen, was andere mögen, und das meiden, was immer sie meiden. Folglich ein Leben des Ruhms oder ein Leben in der Politik? Nehmt Reißaus davor. Und Reichtum? Meidet ihn! Er ist eine Falle. Je mehr wir erlangen, desto mehr begehren wir, und desto tiefer wird unsere Traurigkeit, wenn unsere Sehnsucht nicht erfüllt wird. Ihr jungen Leute, hört auf mich: Wenn ihr Glückseligkeit begehrt, verschwendet euer Leben nicht damit, um das zu kämpfen, was ihr gar nicht braucht.

Nun«, fuhr van den Enden fort und sprach mit normaler Stimme weiter, »merken Sie sich den Unterschied zwischen Epikur und seinen Vorgängern. Epikur glaubt, das höchste Gut bestehe darin, ataraxia durch Freiheit von aller Furcht zu erlangen. Irgendwelche Kommentare und Fragen dazu? Ah, ja, Herr Spinoza. Eine Frage?«

»Schlägt Epikur nur eine negative Herangehensweise vor? Ich meine, sagt er, dass es nur der Beseitigung aller Drangsal bedarf und dass der Mensch ohne belanglose Sorgen perfekt ist, naturgemäß gut, glücklich? Gibt es keine positiven Attribute, nach denen wir streben sollten?«

»Ausgezeichnete Frage. Und die Literatur, die ich ausgewählt habe, wird seine Antwort erhellen. Glücklicherweise werden Sie, Herr Spinoza, nicht darauf warten müssen, bis Sie Ihr Griechisch perfektioniert haben, denn Sie können die Gedanken Epikurs auf Latein lesen. Der römische Dichter Lucretius, der etwa zweihundert Jahre nach Epikur lebte, schrieb seine Gedanken auf. Ich werde Ihnen die entsprechenden Seiten baldmöglich heraussuchen. Heute wollte ich nur den zentralen Gedanken berühren, der ihn von anderen unterscheidet, dass nämlich das gute Leben aus der Beseitigung von Furcht besteht. Aber selbst ein kleiner Einblick in sein Werk wird zeigen, dass Epikur viel komplexer ist. Er ermuntert zu Erkenntnis, zu Freundschaft und zu einem tugendhaften, gemäßigten Leben. Ja. Dirk, Sie haben eine Frage? Mir scheint, meine Lateinschüler wollen mehr über die Griechen wissen als meine Griechischschüler.«

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