Irvin D. Yalom - Das Spinoza-Problem

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Der jüdische Philosoph Spinoza und der nationalsozialistische Politiker Alfred Rosenberg – nicht nur Jahrhunderte liegen zwischen ihnen, auch ihre Weltanschauungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein unbeugsamer Freigeist, der wegen seiner religionskritischen Ansichten aus der jüdischen Gemeinde verbannt wurde und heute als Begründer der modernen Bibelkritik gilt. Der andere ein verbohrter, von Hass zerfressener Antisemit, dessen Schriften ihn zum führenden Ideologen des nationalsozialistischen Regimes machten und der dafür bei den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurde. Und trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen ihnen, von der kaum jemand weiß, denn bis zu seinem Tod war Rosenberg wie besessen vom Werk des jüdischen Rationalisten, als dessen »entschiedenster Verehrer« sich kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe bezeichnet. Fesselnd erzählt der große Psychoanalytiker Irvin D. Yalom die Geschichte dieser beiden unterschiedlichen Männer und entführt seine Leser dabei in die Welt der Philosophie und gleichzeitig auch in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »The Spinoza Problem« bei Basic Books, New York

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»Hier, sehen Sie, bei Hiob«, sagte Bento, der sich nicht beirren ließ und das Buch bei Hiob 28 aufschlug. »Gott sprach zu den Menschen, dass sie Gutes tun und das Böse meiden sollen. In solchen Passagen«, fuhr Bento fort, »liegt es klar auf der Hand, dass Gott die gesamte Menschheit im Sinn hatte. Und bedenken Sie auch, dass Hiob ein Heide war und Gott dennoch am wohlgefälligsten von allen. Hier steht es – lesen Sie selbst.«

Jacob weigerte sich, es anzusehen. »In der Bibel mögen einige solcher Worte stehen. Aber es gibt Tausende von gegenteiligen Worten. Wir Juden sind anders, und das wissen Sie. Franco ist gerade der Inquisition entronnen. Sagen Sie mir, Bento, wann hat es bei Juden jemals eine Inquisition gegeben? Andere schlachten Juden ab. Haben wir jemals andere abgeschlachtet?«

Bento blätterte ruhig weiter, diesmal zu Josua 10:37 und las: »›Und gewann sie und schlug sie mit der Schärfe des Schwerts und ihren König mit allen ihren Städten und alle Seelen, die drinnen waren; und ließ niemand überbleiben, allerdinge wie er Eglon getan hatte, und verbannete sie und alle Seelen, die drinnen waren.‹ Oder bei Josua 11:11 über die Stadt Hazor«, fuhr Bento fort: »›Und schlugen alle Seelen, die drinnen waren, mit der Schärfe des Schwerts und verbanneten sie; und ließ nichts überbleiben, das den Odem hatte; und verbrannte Hazor mit Feuer.‹ Oder wiederum hier, Samuel 18:6-7: ›Es begab sich aber, da David wiederkommen war von des Philisters Schlacht, daß die Weiber aus allen Städten Israels waren gegangen mit Gesang und Reigen dem Könige Saul entgegen mit Pauken, mit Freuden und mit Geigen. Und die Weiber sangen gegeneinander und spielten und sprachen: ‚Saul hat tausend geschlagen, aber David zehntausend.‘‹

Leider gibt es viele Beweise in der Thora, dass die Israeliten, als sie an der Macht waren, so grausam und so erbarmungslos waren wie jedes andere Volk. Sie waren nicht moralisch überlegener, rechtschaffener oder intelligenter als andere antike Völker. Sie waren nur insofern überlegen, als sie eine gut strukturierte Gesellschaft und eine bessere Regierung hatten, die es ihnen erlaubte, lange Zeit zu überdauern. Aber dieses antike hebräische Volk gibt es schon lange nicht mehr, und seit dieser Zeit stehen sie mit den anderen Völkern auf einer Ebene. Ich kann nichts in der Thora erkennen, woraus hervorgehen könnte, dass Juden anderen Völkern überlegen sein sollen. Gott ist allen gleichermaßen gnädig.«

Mit ungläubigem Gesichtsausdruck meldete sich Jacob zu Wort: »Sie sagen also, dass es nichts gäbe, was Juden von Nichtjuden unterscheidet?«

»Ganz genau, aber das sage nicht ich, sondern die Heilige Schrift.«

»Wie können Sie sich ›Baruch‹ nennen und solche Reden führen? Leugnen Sie tatsächlich, dass Gott die Juden auserwählt hat, dass er sie bevorzugte, dass er den Juden half, dass er viel von ihnen erwartete?«

»Noch einmal, Jacob, denken Sie darüber nach, was Sie sagen. Ich erinnere Sie noch einmal: Menschliche Wesen wählen aus, bevorzugen, helfen, werten, erwarten. Aber Gott? Hat Gott diese menschlichen Attribute? Denken Sie an meine Worte über den Trugschluss, sich Gott als unser Ebenbild vorzustellen. Denken Sie daran, was ich über Dreiecke und einen dreieckigen Gott sagte.«

»Wir wurden nach seinem Ebenbild geschaffen«, sagte Jacob. »Schlagen Sie die Schöpfungsgeschichte auf. Ich werde Ihnen diese Worte zeigen …«

Bento rezitierte sie aus dem Gedächtnis: »›Und Gott sprach: ‚Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kreucht.‘ Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie ein Männlein und Fräulein!‹«

»Ganz genau, Baruch, das sind die Worte«, sagte Jacob. »Ich wünschte, Ihre Frömmigkeit wäre so groß wie Ihre Merkfähigkeit. Wenn dies Gottes Worte sind, wie kommen Sie dann dazu, daran zu zweifeln, dass wir nach seinem Bilde geschaffen wurden?«

»Jacob, nutzen Sie Ihre von Gott gegebene Vernunft. Wir können solche Worte nicht buchstäblich nehmen. Es sind Metaphern. Glauben Sie wahrhaftig, dass wir Sterbliche – also auch Gehörlose, Krüppel, Elende, an Verstopfung Leidende – nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden? Denken Sie an Menschen wie meine Mutter, die in ihren Zwanzigern starben, an die blind Geborenen, Deformierten oder Schwachsinnigen mit riesigen Wasserköpfen, an Menschen mit Skrofulose, an jene, deren Lungen versagen und die Blut spucken, an jene, die habgierig oder mordlüstern sind: Sind auch sie Ebenbilder Gottes? Sie glauben, Gott habe eine Mentalität wie die unsere, ließe sich gern umschmeicheln und würde eifersüchtig und rachsüchtig, wenn wir seinen Geboten nicht gehorchen? Könnten solch unreine, verstümmelte Gedankengänge in einem perfekten Wesen vorhanden sein? Das sind nur die Redensarten der Leute, welche die Bibel geschrieben haben.«

»Der Leute, die die Bibel geschrieben haben? Sie sprechen abfällig von Moses, von Josua und von den Propheten und den Richtern? Sie leugnen, dass die Bibel das Wort Gottes ist?« Jacobs Stimme wurde mit jedem Satz lauter, und Franco, der jedes Wort Bentos aufmerksam verfolgte, legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn zu beruhigen.

»Ich spreche von niemandem abfällig«, sagte Bento. »Diese Schlussfolgerung entstand in Ihrem Kopf. Aber ich sage tatsächlich, dass die Worte und Gedanken der Bibel dem menschlichen Geist entsprangen, dass sie von den Männern kommen, welche diese Abschnitte schrieben und sich vorstellten – nein, besser gesagt, sich wünschten , sie wären Gott ähnlich, sie wären nach dem Ebenbild Gottes geschaffen worden.«

»Sie leugnen also, dass Gott durch die Stimmen der Propheten spricht?«

»Es ist offensichtlich, dass alle Worte in der Bibel, die sich auf das ›Wort Gottes‹ beziehen, nur der Phantasie der verschiedenen Propheten entspringen.«

»Phantasie! Sie sagen Phantasie?« Jacob schlug erschreckt die Hand vor seinen Mund, während Franco versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken.

Bento wusste, dass jede seiner Äußerungen Jacob empörte, doch er schaffte es nicht, sich zurückzuhalten. Er war in Hochstimmung, endlich wollte er die Ketten seines Schweigens sprengen und alle Ideen geradeheraus aussprechen, die er im Geheimen ersonnen oder dem Rabbiner nur in sorgfältig verschleierter Form mitgeteilt hatte. Van den Endens Warnung »caute, caute« fiel ihm ein, doch ausnahmsweise hörte er nicht auf seine Vernunft und preschte weiter vor.

»Ja, es ist offensichtlich Phantasie, Jacob, und seien Sie nicht so entsetzt: Das steht ausdrücklich in der Thora.« Aus den Augenwinkeln registrierte Bento ein Lächeln auf Francos Gesicht. Bento fuhr fort: »Hier, Jacob, lesen Sie diesen Abschnitt mit mir aus dem 5. Buch Moses, 34:10: ›Und es stund hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht.‹ Nun, Jacob, überlegen Sie, was das bedeutet. Sie wissen natürlich, dass die Thora uns berichtet, dass nicht einmal Moses das Angesicht Gottes erblickt hat. Richtig?«

Jacob nickte: »Ja, so steht es in der Thora.«

»Nun, Jacob, wir haben die Anschauung Gottes ausgeschlossen, und das muss bedeuten, dass Moses Gottes wirkliche Stimme hörte und dass kein Prophet nach Moses seine wirkliche Stimme gehört hat.«

Jacob hatte keine Antwort.

»Erklären Sie mir«, bat Franco, der aufmerksam jedes Wort Bentos verfolgt hatte. »Wenn keiner der anderen Propheten die Stimme Gottes hörte, woher stammen dann die Prophezeiungen?«

Bento, der sich über Francos Mitarbeit freute, antwortete sofort: »Ich glaube, dass die Propheten mit einer ungewöhnlich lebhaften Vorstellungskraft, aber nicht unbedingt mit einem hoch entwickelten logischen Denkvermögen ausgestattet waren.«

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