Pauline Wengeroff - Memoiren einer Grossmutter, Band II

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– Wie schnell die Zeiten wandern: man konnte diesen Zug mit überraschten Augen an den Brüdern des S.schen Hauses verfolgen.

Mußte der älteste noch um die Anerkennung der Aufklärung ringen, bei seinen jüngeren Brüdern galt die Beschäftigung mit der Bibel und dem Talmud nur noch als Zugabe zum neuen Programm. Sie wandten ihre ganze Mühe und ihren ganzen Fleiß meistenteils auf das Studium der fremden Sprachen 2 2 Von diesen beiden Brüdern wurde der eine ein Bibelforscher, der folgende Werke veröffentlichte: »Die Religion Altisraels nach den in der Bibel enthaltenen Grundzügen«, dargestellt von Israel Sack. (Leipzig und Berlin 1885. Verlag von Wilhelm Friedrich, Kgl. Hofbuchhdl.) »Die altjüdische Religion im Übergang vom Bibeltum zum Talmudismus« von Israel Sack. (Berlin 1889. Verlagsbuchhandlung v. Ferd. Dümmler.) »Monistische Gottes- und Weltanschauung. Versuch einer idealistischen Begründung des Monismus auf dem Boden der Wirklichkeit.« (Leipzig 1899. Verlag v. Wilhelm Engelmann.) Der andere Bruder, Gregor Syrkin (Stiefbruder), ist ein hervorragender Kenner der hebräischen Sprache und Literatur. Er schrieb ein Werkchen unter dem Titel: Chesjaunaus Lajlo – Traumbilder. .

Ähnlich und doch anders war das Leben meines Bruders Ephraim geartet. Ich mag dieses Kapitel nicht schließen, ohne in wehmütiger Ergriffenheit noch zu sprechen von seinen Schicksalen, seinen Wanderungen und seinen – Wandlungen.

Mein Bruder Ephraim glich mehr meiner Mutter als unserm Vater. Der Vater war herbe und streng. Die Mutter war weich und schwärmerisch. Ihr hing er mit ganzer Seele an. Er war der einzige Sohn im Hause. Der Träger des Namens, der »Kaddisch«. Was Wunder, daß Vater und Mutter und wir Schwestern ihn alle verzogen! Der ernste Sinn meines Vaters führte ihn früh in die heiligen Hallen der Bibel ein. Er war noch nicht zehn Jahre, da kannte er schon einen großen Teil der fünf Bücher auswendig. In seinem elften Jahre war er im Gedankenkreise der Propheten heimisch. In ihrer Wucht, in ihrer Schwermut, in der Innigkeit und Größe ihrer religiösen Welt fand er seine geistige Nahrung. Und es war sein höchstes Entzücken, wenn er in der Synagoge den Prophetenabschnitt vorlesen konnte. In seiner wunderbaren Stimme lag die ganze Romantik eines schwärmerisch-seligen Knaben. Andächtig lauschten die Hörer. Aber mein Vater war voller Stolz, und die Gewißheit eines Erben seiner nationaljüdischen Überzeugung war in ihm. Als Ephraim zwölf Jahre wurde, erschloß sich ihm die Welt des Talmud. Nebenher aber lernte er die russische und deutsche Sprache und sang mit köstlicher Freudigkeit die Lieder der fremden Völker. Dabei war er durchaus kein Stubenhocker. Der Ernst seines Studiums hatte niemals die frohe Kindlichkeit verdrängt. Unter seinen jugendlichen Kameraden war er der lustigsten einer. Und voll purzelnder Einfälle war sein Spiel. Seine Laune konnte den Trübsten erheitern. Wie oft mußten wir Schwestern über ihn, mit ihm lachen! Schmollend böse und doch belustigt nannten wir ihn den »Köppeldreher«. Wirklich, er konnte jedem den Kopf verdrehen.

So wuchs er heran, zwar freier werdend in seiner Auffassung des Judentums. Denn dem Geiste der Lilienthalschen Epoche konnte sich eben kein junges Gemüt entziehen. Aber die Kraft seiner tiefen Religiosität war unerschütterlich. Da trat in sein Leben ein Ereignis, das sein Schicksal werden sollte. Die Eltern drängten darauf, daß er sich verheirate. Ihre Wahl traf auf unsere Cousine. Er liebte sie nicht, und sie ihn auch nicht. Aber der Wille der Eltern bestand. Der Großvater wollte nicht, daß das Vermögen zerstreut würde. So mußte Ephraim denn, ob er wollte oder nicht wollte, das Mädchen heiraten. Nach der Geburt seines ersten Kindes ging Ephraim nach Nordamerika. Er hatte die Zustimmung seiner Frau. Aber es war doch das unglückliche Leben, das ihn aus der Heimat drängte. Und an Zwiespalt mit den Eltern fehlte es auch nicht: die Aufklärung höhlte zwischen dem Vater und dem Sohne eine tiefe Kluft.

Auszug nach Amerika! Es war eine Wanderung aus dem Lande der Knechtschaft. Dort in der Freiheit wollte er ein neues Leben beginnen, schaffen und studieren, um seine ganze Kraft und seinen seelischen Reichtum an neuen Zielen zu erproben. Die Überfahrt war schrecklich. Neun Wochen in einem Segelschiff! Fast vier Wochen in eisiger Kälte, den Stürmen des Kanals ausgesetzt. Einsam und verlassen war er nun im fremden Lande: und seine Geldmittel waren geschwunden. Von seiner Hände Arbeit konnte er nicht leben. Er hatte ja nichts gelernt, um sich durchzusetzen. Er versuchte es mit dem Handel. Er versuchte es mit Fabrikarbeit. Aber das war kein Leben für den geistig angeregten Mann. Da leuchtete seiner Nacht ein Hoffnungsstern: Lilienthal. Derselbe Lilienthal, der in der Brester Jugend die Kultursehnsucht erregt hatte, lebte jetzt in New York. Ephraim ging zu ihm. Er erzählte ihm die Geschichte seines Leides. Aber es war ein kalter Empfang, der das weiche Gemüt des jungen Lebensstürmers vollends verwirrte. Was ein hartes Wort alles kann! Ein gütiges Wort: wie anders hätte sich das Leben meines Bruders in der Zukunft gestaltet! Er fing wieder mit grober Arbeit an. Der Landbau war ja den jungen Kämpfern als das höchste Ideal gezeigt worden. Er ging auf eine Farm. Zu einem Christen, der ihn freundlich aufnahm. Bald konnte er sich eine eigene kleine Farm erwerben, die ungefähr zwölf Meilen von New York entfernt war. Hier in dem neuen Kreise fügte er sich ganz in die neuen Lebensgewohnheiten ein. Er ging in die Kirche. Er lauschte der Predigt. Besonders war es die Rede eines Geistlichen, dessen Worte von Sünde, Strafe, Reue und Vergebung ihn mächtig packten. Von der jüdischen Gesellschaft hielt er sich ganz fern. Die Predigt war eigentlich seine einzige geistige Erholung. Da fand er einen Freund. Einen Jugendgefährten aus seiner Heimat Brest, der nach vielen Wanderungen in Amerika als Blasinstrumentenmacher gelandet war. Dieser Freund hatte das Judentum verlassen, und er wußte Ephraim zu bestimmen, die Taufe zu nehmen. Das war ein folgenschwerer Schritt. Man wurde auf ihn aufmerksam. Seine reichen Kenntnisse der biblischen und talmudischen Literatur sollten nutzbar gemacht werden. Er gab seine Farm auf, wurde Theologe und wanderte bald als Prediger von Stadt zu Stadt. Mit großem Erfolge konnte er sein Studium beenden. Noch während seiner Seminarstudien rief er seine Frau und sein Kind aus Rußland zu sich. Sie kamen. Aber es war bei aller äußeren Friedlichkeit doch keine Gemeinschaft. Es gibt eben im Leben sensitiver Menschen so manches Verbogene, das nie gerade gerichtet werden kann, und so manche Lücke, die sich nie füllt. Seine Freunde drängten meinen Bruder, daß er sein Leben der Judenmission widme. Er fand sich dazu bereit. Aber nur unter der Bedingung, daß er zuvor Medizin studieren dürfte. Seinem Willen wurde entsprochen; und nach weiteren drei Jahren konnte er sein ärztliches Studium abschließen. Er wurde nach der Balkanhalbinsel gerufen, wo er in mehreren Städten einige Jahre verlebte. Seine Missionsarbeit hatte keinen Erfolg. Und als ihm die Mittel für eine Missionsschule versagt wurden, trennte er sich bald von dieser Tätigkeit und übte fortan nur die medizinische Praxis aus. Unter Juden, Türken, Bulgaren und Griechen fand er eine große Klientel. Im Beginne der sechziger Jahre erhielt mein Bruder die Nachricht, daß nach dem Tode des Großvaters ihm und seiner Frau mehrere tausend Rubel zugefallen seien. Sein Familienleben war auch in der Türkei nicht glücklicher geworden als in Amerika; und so kam ihm die Erbschaft gerade recht, seine unbezwingbare Sehnsucht zu erfüllen. Er wollte seine Geschwister wiedersehen. Und seine Mutter. Die Geschwister konnten vielleicht verzeihen. Die Mutter kannte keine Verzeihung. In einer Stadt Deutschlands traf man sich. Das Wiedersehen war qualvoll, herzzerreißend. Die alte Mutter fiel dem Sohne zu Füßen und schwur, daß sie nicht eher aufstehen würde, als bis der Sohn wieder zum Glauben seiner Väter zurückkehrte und nie wieder während ihres Lebens nach Amerika ginge. Mein Bruder gab das Versprechen. Er blieb in Deutschland und wurde ein Jude, der getreu die Satzungen seiner Religion beobachtete. Die Sohnesliebe siegte. Er blieb eine kleine Zeit mit Mutter und Vater in Deutschland. Sie fühlten sich glücklich. Sie hatten ihr Lebensziel erreicht. Ihr Sohn gehörte wieder zu ihnen. Es war, als wären sie in ihrem hohen Alter noch mit einem Kinde beglückt worden. Ehe aber die Eltern heimkehrten, hatten sie noch eine schwere Aufgabe. Die innerlich längst zerbrochene Ehe meines Bruders wurde nach jüdischem Rechte geschieden. Die Frau behielt das eine Kind; das andere war inzwischen gestorben. Mein Bruder ging nach Wien, um sich weiteren medizinischen Studien zu widmen. Indessen kam es, daß unsere alte Mutter das Zeitliche segnete. Ephraim war nun frei. Er konnte wieder an die Rückkehr nach Amerika denken. Inzwischen war der Krieg Österreichs gegen Italien ausgebrochen. Mein Bruder machte die Seeschlacht bei Lissa unter Admiral Tegetoff als Korvettenarzt mit. In einem englischen Epos besang er dann diese Schlacht. Tegetoff nahm die Widmung dankend an, und der Kaiser belohnte den dichtenden Arzt mit einer Ehrengabe von 600 Florin. Nun kehrte mein Bruder nach Amerika zurück, wo er an einer Reihe Universitäten als Professor der Sprachen wirkte. Bald nahm er indes wieder seine Praxis auf, ging nach Chikago, wo er noch heute Mitredakteur des American Journal of Clinical medicine ist. Er hatte zum zweiten Male in Cincinnati geheiratet. Sieben Kinder sind aus dieser Ehe entsprossen. Trotz seiner 81 Jahre ist er rüstig tätig, und seine Mitbürger halten ihn in Ehren.

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