Pauline Wengeroff - Memoiren einer Grossmutter, Band II
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Fast mehr noch als über den Erfolg seiner Arbeit in Rußland waren die Juden erfreut über die ehrenvolle Behandlung, die das würdige Greisenpaar erfuhr. In jeder größeren Stadt wurde Montefiore von einem hohen Beamten empfangen, der ihn bis zur nächsten Station begleitete. Die Herren mußten so handeln. Auf Geheiß der Regierung! Mochten sie auch ihren Ingrimm schlecht verhehlen.
Selbst am kaiserlichen Hofe wurde das Ehepaar wohlwollend empfangen, und die Höflinge behandelten Sir Montefiore, den englischen Sheriff, mit Ehrerbietung.
Kaiser Nikolaus I. war bei der letzten Audienz sehr huldvoll und versprach Montefiore, seinen Glaubensgenossen gegenüber nachsichtiger zu handeln, bemerkte aber zum Schluß: »Wenn doch viele Juden in meinem Lande Ihnen, mein Herr, ähnlich wären!« und riet Sir Moses Montefiore, die Juden von Litauen und Polen auf seiner Rückreise genauer kennen zu lernen.
Auf der Rückfahrt wurden Sir Moses Montefiore und seiner Gemahlin seitens der Juden die größten Ehren erwiesen. Jede größere Stadt bereitete ihnen einen feierlichen Empfang. Der Rabbiner und die vornehmen Juden, denen sich angesehene Männer, Delegierte anderer Städte, anschlossen, gingen den Gästen eine große Strecke Weges zu Fuß entgegen, um sie zu bewillkommnen. Leider konnten sie sich nicht unmittelbar mit dem Ehepaare verständigen, denn Sir Moses Montefiore und Lady Judith sprachen nur englisch. Als Dolmetscher diente ihr Begleiter Dr. Loewe. Ihr Hauptaugenmerk wandten sie überall dem Leben der Juden zu, das sie durch viele wohlerwogene Fragen bis in alle Einzelheiten zu ergründen suchten. Wirtschafts- und Kulturstand reizten sie in gleicher Weise.
Dabei verhehlten sowohl das Ehepaar Montefiore wie Dr. Loewe nicht, daß sie das Aussehen und das ganze Gebaren der Juden peinlich berührte. Dr. Loewe sprach es immer wieder aus, daß die Annahme westeuropäischer Bildung für die russischen Juden ein absolutes Erfordernis sei. »Wenn der Messias kommt und das jüdische Reich wiederhergestellt wird, dann dürfen die Juden nicht hinter anderen Völkern zurückstehen. Die jüdische Jugend muß sich bilden, um für die bürgerliche Freiheit vorbereitet zu sein.«
Unsere Stadt hat das hohe Paar auf dieser Reise freilich nicht berührt. Eine Deputation wurde aber abgesandt unter der Leitung des Rabbiners Reb Jankew Meïr Padower, um Montefiore die Wünsche und den Dank auch unserer Gemeinde zu überbringen. Mein Vater wäre der erste gewesen, welcher zu dieser Deputation hätte gehören müssen. Leider hielt ihn eine Krankheit zu Haus fest. Aber im Geiste folgte er jedem Schritt der hohen Reisenden; denn fast jeden Tag erhielt er eingehende Berichte. Es waren festliche Stunden in unserm Hause, wenn diese Berichte einliefen. Ich sehe noch den wunderbaren Glanz der Seligkeit in seinen Augen, wenn er mit den Tischgenossen, mit uns Kindern, die einzelnen Ereignisse besprechen konnte. Besonders lebhaft stehen noch in meiner Erinnerung jene denkwürdigen acht Tage, welche die hohen Gäste in Wilna verlebten. Von Petersburg her war dem Generalgouverneur Mirkowitsch eine Mitteilung zugegangen, wodurch schon nach außen hin dieser Reise eine ganz besondere Bedeutung gegeben war.
Von der fünften Poststation vor Wilna erhielt auch die jüdische Gemeinde durch eine Estafette Nachrichten vom Nahen »der göttlichen Gesandten«, wie die russischen Juden damals das Ehepaar Montefiore nannten.
Eine freudige Erregung ergriff die jüdische Bevölkerung Wilnas. Die Gemeinde bereitete den vornehmen Gästen in dem reichen Hause des bekannten Reb Michel Kotzen eine bequeme Wohnung und sorgte für eine reichhaltige, streng koschere Verpflegung.
Die angesehensten Bürger der Stadt, mit dem Rabbiner und Stadtprediger an der Spitze, fuhren den Gästen bis zur nächsten Poststation entgegen. Tausende Juden versammelten sich in der Wilnaer Vorstadt Schnippeschock, um schon hier die Erwarteten mit Jubel zu empfangen. Und als der Wagen endlich in Sicht kam, da erscholl aus tausend Kehlen zugleich ein begeisterter Ruf: »B'ruchim haboim b'schem Adaunoj!« (»Gesegnet seien die Nahenden im Namen Gottes!«) Es klang so mächtig stark, daß die Luft weithin erzitterte. Der Rabbiner segnete die Angekommenen in deutscher Sprache und der Stadtprediger in hebräischer. Die Ältesten der Gemeinde überreichten ihnen ein Gelegenheitsgedicht, das den Titel »Hakarmel« führte. Das Greisenpaar war von diesem Empfang zu Tränen gerührt und dankte der Gemeinde herzlich. Das Volk drängte sich so dicht an den Wagen, daß er nur ganz langsam vorwärts kommen konnte. – Die Polizei war nicht mehr imstande, die Ordnung aufrecht zu erhalten, denn auch sie wurde von der großen Menschenmenge fortgerissen. So, von vielen Zehntausenden begleitet, kam der Zug in Wilna an. Die Straßen waren überfüllt, sogar auf den Dächern sah man viele Leute. Die Kaufleute verließen ihre Geschäfte. Die Handwerker ihre Werkstatt. In der ganzen Stadt war eine festtägliche Stimmung.
Das war Mittwoch, der 14. April 1846!
Am nächsten Tage stattete Sir Montefiore in Begleitung von Dr. Loewe dem Generalgouverneur einen offiziellen Besuch ab. Hier wurde er mit den größten Ehren empfangen. Er verhandelte mit dem Generalgouverneur mehr als zwei Stunden über jüdische Angelegenheiten und begab sich dann zu den höheren Militärbeamten.
In den nächsten Stunden erwiderten die Exzellenzen den Besuch der jüdischen Gäste. Der Generalgouverneur lud das ehrwürdige Paar Montefiore zu einem ihnen zu Ehren veranstalteten Bankett ein. Höflich dankend lehnte Montefiore die Einladung ab, weil er als Jude nichts bei ihnen genießen dürfe. Der Generalgouverneur bat ihn, mit Früchten, Konfitüren und Tee vorlieb zu nehmen und ließ nicht ab, bis Sir Moses Montefiore ihm entgegenkam.
Am Freitag waren schon am frühen Morgen die Straße und das Haus, wo Montefiores wohnten, von einer großen Menschenmenge umlagert, denn es hieß: Sir Moses Montefiore werde alle Wohltätigkeitsanstalten ohne Unterschied der Nationalität aufsuchen. Der Polizei kostete es große Mühe, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, hauptsächlich in den Straßen, wo die Anstalten sich befanden. Ein Schwarm von Armen verschiedenen Alters und Glaubens folgte dem Gast, der unterwegs große Summen Geldes verteilte.
Als Sir Montefiore in seine Wohnung zurückkehrte, erwartete ihn eine Überraschung: Die angesehensten Bürger der Stadt hatten, der damaligen Sitte entsprechend, den Gästen zum Sabbath die feinsten Weine und Kuchen gesandt.
Am Vorabend wollte das fromme Ehepaar zum Gebet in die Synagoge, konnte aber im Gedränge nicht vorwärts kommen und war gezwungen umzukehren.
Am Sonnabend morgen war das Gedränge in den Straßen Wilnas nicht geringer. Man mußte daher Sir Montefiore und Lady Judith auf einem Seitenwege in die Synagoge führen, aber auch hier wurden sie von der Menge fast auf Händen getragen. In der Synagoge fanden sie ein auserwähltes, aus Juden und Christen bestehendes Publikum vor, das sich hier auf besondere Einladung eingefunden hatte. In der Vorhalle der Synagoge wurden sie vom Synagogenvorstand begrüßt. Zehn junge, schöne, weiß gekleidete Mädchen streuten vor ihnen Blumen. Eines von ihnen trat hervor und bewillkommnete sie mit einem Gedicht, das die Reise des wohltätigen Paares besang.
Im Betraum selbst wurde für sie ein besonderes Gebet gesprochen.
Sonntags fuhr das Ehepaar Montefiore zu dem Bankett beim Generalgouverneur. Es schien, als ob es nicht dieselben Menschen wären, die gestern so bescheiden und einfach in der Synagoge gekleidet waren. Sir Montefiore saß stolz aufgerichtet, in der roten, reich mit Gold gestickten Sheriffsuniform, an der Seite einen großen, mit Brillanten besetzten Degen, auf dem Kopfe einen mit Straußfedern geschmückten Hut, neben ihm Lady Judith in der prächtigsten Kleidung einer englischen Hofdame.
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