Pauline Wengeroff - Memoiren einer Grossmutter, Band II
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Der hohe polnische Adel war in den Empfangszimmern des Generalgouverneurs bereits versammelt, als die englischen Gäste eintrafen. Der Hausherr empfing sie in der Vorhalle. Ein polnischer Graf, der an diesem Bankett teilnahm, behauptete, daß die Ohrringe der Lady Judith den Wert aller Güter der anwesenden Magnaten überstiegen. Ein anderer wieder konnte die höhnische Bemerkung nicht unterdrücken, warum man denn so viel Wesen von einer Jüdin mache.
Im Laufe des Abends lud der Generalgouverneur Sir und Lady Montefiore zu einer Vorstellung im Theater ein, die ihnen zu Ehren gegeben wurde, um dem aus allen vier Gouvernements zu den Wahlen versammelten polnischen Adel Gelegenheit zu geben, das würdige Greisenpaar kennen zu lernen.
Während der folgenden Tage sprachen viele angesehene Leute bei Sir Montefiore vor, um mit ihm über die Angelegenheit der Juden in Rußland zu beraten, hauptsächlich über den im nächsten Jahre bevorstehenden Zusammentritt einer jüdischen Kommission in St. Petersburg. Viele Juden waren aus der Provinz nach Wilna gekommen, um an diesen Beratungen teilzunehmen.
Und bis zur letzten Stunde ihres Aufenthaltes in Wilna herrschte diese freudige, gehobene Stimmung. Die Juden verlebten jene Woche in dem erhebenden Bewußtsein, daß diese beiden von Gott gesegneten Menschen in ihrer Mitte verweilten. Unter Tränen und Bezeugungen der Dankbarkeit nahmen die Juden Abschied von dem Greisenpaar. Noch unterwegs an der Landesgrenze feierten Montefiores mit einer Truppe jüdischer Soldaten das Osterfest.
Die Verehrung für das Greisenpaar stieg bis zur Vergötterung. Tausende von ihren Bildern wurden hergestellt, und jeder Jude sah es für eine Ehre an, sich auch ein solches Bild anzuschaffen. Noch jetzt, nach mehr als fünfzig Jahren, findet man dieses Bild in guten jüdischen Häusern an der großen Wand über dem Sofa angebracht, und in den jüdischen Herzen haben sich jene Tage unvergeßlich eingeprägt.
Nach zahlreichen Gefahren und großen Strapazen trafen Montefiores in London ein und wurden hier in einer feierlichen Audienz von der Königin Viktoria empfangen. Die Königin schlug Sir Montefiore zum Ritter, und als er zu ihren Füßen kniete, berührte sie, die übliche Zeremonie vollziehend, seine Schulter mit dem Degen, und rief ihn an: »Steh auf, Ritter von Jerusalem, Moses Montefiore!« Und der Saal, in dem die Zeremonie stattfand, war mit zahlreichen Fahnen geschmückt, die alle die Inschrift »Jerusalem« trugen.
Ich erinnere mich, bei dieser Gelegenheit einmal eine deutsche Übersetzung 1 1 »Die Welt« 1900.
aus einer englischen Zeitung, eine Episode aus der Mädchenzeit der Königin Viktoria gelesen zu haben. Vor vielen Jahren ging eines schönen Morgens in London ein kleines Mädchen mit ihrer Erzieherin spazieren. Sie kamen an einem großen, reichen Hause, das von einem Garten umgeben war, vorbei. Durch das Gitter sah man eine prächtige rote Rose, die so wunderbar schön war, daß sie unter allen anderen Blumen hervorragte. Das Kind ergötzte sich an der Blume und wollte sie endlich pflücken. Doch rasch ergriff die Erzieherin das Händchen des Kindes, um es an der Ausführung seiner Absicht noch rechtzeitig zu verhindern. Das kleine Mädchen fügte sich ohne Murren dem Willen seiner Mentorin und setzte, ohne das Gesicht zu verziehen, den Spaziergang weiter fort. Als es nach Hause kam und in sein Zimmer trat, fand es zu seiner größten Freude einen Strauß roter Rosen vor. – Das kleine gehorsame Mädchen war niemand anders als die spätere Königin Viktoria von England und der Spender des Straußes war der später von ihr zum Ritter ernannte Moses Montefiore.
Bei dem Aufenthalt in Wilna war es auch, als Louis Loewe in einer mit Argumenten und Zitaten des Talmuds reich verzierten Rede der zahlreichen Menge in der Synagoge bewies, daß die jüdische Tradition das Erlernen der Wissenschaften und fremden Sprachen weder ausschließt, noch verpönt. —
Daß in diesen Zeiten Moses Mendelssohn ein »Führer der Verirrten« werden mußte, begreift sich leicht. Seine deutsche Bibelübersetzung und seine philosophischen Werke hatten die jüdische Jugend dem deutschen Geiste und der deutschen Sprache näher gebracht. Bisher kannte sie die Bibel nur als ein religiöses Buch – jetzt tauchten vor ihr neue Gesichtspunkte auf. Man fing an, dieses Buch der Bücher mit weltlichen Augen zu betrachten. Der Nimbus der Unantastbarkeit schwand. Die Kritik setzte ein.
Es war eine Revolution der jungen Geister!
Die Älteren nannten diese Jugend jetzt in dem Sinne »Berliner«, wie man sie Ende der dreißiger Jahre »Apikorsim« (Abtrünnige) hieß. Mehr noch als dem lebendigen Lilienthal galt ihr Ingrimm dem toten Philosophen, den sie nach seiner Geburtsstadt den »Dessauer« nannten.
Die deutsch-russischen Werke, die »treifenen Büchelach« wurden von den Alten nur widerwillig geduldet: ehe der Sabbath begann, mußten sie, ebenso wie jeder Rest der Wochenarbeit, weggeräumt werden. Den ganzen Sabbath hindurch blieben sie versteckt.
Allein bei dem immer mächtigeren Drange der Jugend zur Aufklärung konnten diese Maßregeln nicht lange bestehen. Mochten die Eltern sich noch immer »bösern« (ärgern), sie mußten schließlich nachgeben.
Die neuen Aufklärungsideen des Berolinismus konnten natürlich in dem Teile Litauens, der an Kurland mit seiner deutschen Kultur grenzt, die besten Früchte tragen. Aus dieser Gegend ging auch ein Mann hervor, der in der Geschichte der jüdischen Aufklärung in Rußland keine geringe Rolle gespielt hatte – der erste jüdische Student in Rußland – L. Mandelstamm. Als siebzehnjähriger Junge begeisterte er sich bereits an Mendelssohn und 1844 folgte er dem Beispiel seines Vorbildes und übersetzte die Bibel. Ins Russische. In Rußland herrschte noch zu jener Zeit das Verbot, über heilige Dinge russisch zu schreiben; und Mandelstamms Bibelübersetzung konnte zuerst nur im Auslande erscheinen. Erst 1869 erschien sie auch in Rußland.
Nachdem Lilienthal nach Amerika gegangen war, hatte Mandelstamm die Stellung des gelehrten Juden im Ministerium für Volksbildung erhalten. Ihm fiel die Aufgabe zu, den von dem Kultusminister Uwaroff und Lilienthal gemeinsam ausgearbeiteten Plan der Reformation des Schulwesens durchzuführen und die Leitung der neubegründeten Schulen zu übernehmen. Den neuen Zielen dienten die Wörterbücher Mandelstamms, aus denen ganze Generationen von »Jeschiwabachurim« die Anfänge der russischen Sprache lernten.
Die Kenntnis der Werke fremder Nationen ließ die Jugend an der eigenen Religion rütteln und schütteln; und allmählich schwand aus dem jüdischen Leben die Pietät für die althergebrachte Tradition für die Gesetze und Bräuche. Die Prophezeiung: Das Wort Gottes wird hintangesetzt und die heilige hebräische Sprache vernachlässigt werden, hatte sich bewahrheitet.
Meine Familienchronik hält außer meinen beiden Schwägern, von denen ich bereits im ersten Bande erzählte, noch die Erinnerung an zwei junge Leute fest, die von den neuen Ideen mitgerissen waren. Der eine war mein älterer Bruder E. Epstein, der andere der Gatte meiner Schwester K., A. S. Beide waren begabte, wißbegierige, fleißige junge Männer; sie gehörten in Brest, wo der Kreis der Gebildeten schon ziemlich groß war, zur Elite der Stadt. Sie verbrachten nur noch ihre Jünglingsjahre an den Talmudfolianten aber der »Melamed« war nicht mehr ihr einziger Lehrer. Das Talmudstudium wurde von ihnen nur in bestimmten Stunden betrieben, nicht mehr wie in der guten alten Zeit meiner älteren Schwäger Tag und Nacht. Dennoch hatte mein Schwager gemeinsam mit meinem Bruder unter der Leitung des Vaters und eines Melameds das »Lernen« sogar noch einige Jahre nach der Verheiratung fortgesetzt. Es war schon die Zeit, da die Lilienthalsche Bewegung in breitere und tiefere Schichten drang. Jetzt durfte man es wenigstens wagen, die »fremden Bücher« zu studieren; und die jungen Leute in Brest nutzten diese Möglichkeit nach jeder Richtung aus. Sie veranstalteten Versammlungen, in denen man deutsche Klassiker, wissenschaftliche Werke, besonders aber die der alten Griechen las. Allmählich wurden auch Frauen zu diesen Zusammenkünften zugelassen.
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