Pauline Wengeroff - Memoiren einer Grossmutter, Band II

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Memoiren einer Grossmutter, Band II: краткое содержание, описание и аннотация

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Alles im Hause geriet in Aufregung. Jedermann wußte, wer der Fremde war, und welche Absichten ihn zu uns führten. Ich allein wagte nicht daran zu denken. Meine älteren Schwestern fanden sich mit ihren Männern zum Familienrate ein, und der ältere Schwager übernahm die Vermittlung zwischen meinen Eltern und dem Bevollmächtigten meiner künftigen Schwiegereltern. Der Familienrat beschloß, den Rebben zum Tee einzuladen. Niemand aber fand es für richtig, mich davon zu unterrichten. Am Mittagstisch sprach man von diesem Ereignis nur in Andeutungen. Die Eltern waren freudig gestimmt. – Meine Aufregung aber steigerte sich mit jeder Minute, und das arme Herz, in dem die Ahnungen deutlicher und deutlicher aufstiegen, drohte zu zerspringen. Die ganze Zeit am Tisch mußte ich mich zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Nach Tisch ging ich aus. Ich mußte allein sein mit meinen Gedanken, mit all den neuen, ungekannten Gefühlen, die so plötzlich in mir erwachten, und meinem jungen Leben einen ganz neuen Inhalt gaben. Ich befolgte nicht den Rat meiner Schwestern, die mir zuredeten, ein schönes Kleid zu nehmen, sondern behielt mein blaues Kleidchen mit der schwarzseidenen Schürze an. »Er« sollte mich sehen, so wie ich jeden Tag bin, wie die Meinigen und wie ich selbst mich sah.

Als ich gegen Abend nach Hause zurückkehrte, hieß es, der fremde Herr sei bereits eingetroffen, wäre aber verhindert, zum Abendtisch zu bleiben. Da er mich aber sehen mußte, veranlaßte mich mein Vater, die brennenden Kerzen in sein Arbeitszimmer zu bringen, wo die beiden Herren sich befanden. Ich gehorchte, nahm beide Leuchter mit den brennenden Kerzen und ging in das Arbeitszimmer meines Vaters. Es war ein kurzer Weg. Aber mir kam diese Zeit wie eine Ewigkeit vor. Wie viele Gedanken rasten da in diesen wenigen Minuten durch meinen Kopf. Ein Sturm erhob sich in meiner Brust; das Herz schien still zu stehen. Äußerlich aber sah ich ganz ruhig aus. Ein leises Klopfen, und ich stand auf der Schwelle dieses Zimmers, wie auf der Schwelle eines neuen Lebens.

Da mich das Licht blendete, hob ich die Kerzen in die Höhe, über den Kopf, und stand so da, in ihrem vollen Lichte – und harrte. Da ertönte aus dem äußersten Winkel des Zimmers die Stimme meines Vaters, der mit dem fremden Herrn auf dem Sofa sich unterhielt. Ich folgte seiner Stimme, immer noch die Kerzen über meinem Haupte haltend.

Der Mann erhob sich vom Sofa, und mein Vater stellte mich ihm vor: »Das ist mein Pessele.« Ich fühlte ein Paar große, kluge, schwarze Augen forschend auf mich gerichtet. Es war ein prüfender, durchdringender Blick, der mir sogleich sagte, daß des Rebben Reiseziel hier erreicht war. Ich errötete unter diesem Blick und war nicht imstande, ein einziges Wort zu sagen. Meine Schüchternheit und Verwirrung war so groß, daß ich noch immer die Kerzen über meinem Kopfe hielt, bis mich mein Vater darauf aufmerksam machte. Ich stellte die Leuchter auf den Tisch, blickte noch einmal den Herrn an und entfernte mich lautlos aus dem Zimmer.

Im Speisezimmer harrten meiner schon alle Angehörigen, die mich sogleich mit Fragen bestürmten. Ich bat sie aber inständig, über die ganze Angelegenheit gar nicht zu sprechen, weswegen ich unaufhörlich ausgelacht und geneckt wurde.

Nach einer Stunde verabschiedete sich Herr Brim (so hieß der Rebbe) von meinen Eltern, und trat noch an demselben Abend seine Rückreise nach Konotop (800 russische Werst von unserer Stadt) an.

Bald kam aus Konotop ein Brief an, in welchem der Rebbe meinem Vater berichtete, er hätte alles nach seinem Wunsch geordnet, und Herr Wengeroff werde mit seinem Sohne und ihm selbst in den nächsten Tagen die große Reise antreten. Wir sollten mit meinem zukünftigen Bräutigam in einem 15 Meilen weit von uns entfernten kleinen Städtchen Kartuskaja Berjosa zusammentreffen und, wenn wir einander gefielen, dort gleich die Verlobung feiern.

Mein Mädchenherz kannte die Gefühle der Liebe noch kaum; plötzlich wurde es aus seinem Schlummer gerissen. Nie geahnte Bilder stürmten auf mich ein. In der Dämmerstunde saß ich jetzt oft und träumte von der Liebe, von dem Manne, der mein Lebensgefährte werden sollte, und unserem gemeinsamen Schicksal...... Es waren stille, lichte Träume, die ich damals in der Dämmerstunde jeden Abend träumte; denn mein tiefgläubiges Gemüt erhoffte alles Gute für die Zukunft. —

Ich suchte die Einsamkeit. Ich wollte allein sein mit meinen Träumen, die ich so lieb gewann. Aber allein war ich nie, denn das Bild meines Zukünftigen verließ mich nicht, und in meiner Phantasie nahm er die verschiedensten Gestalten an: Einmal war er blond, mit hellen Augen, ein anderes mal schwarz, und ein Paar dunkle, tiefe schöne Augen sahen mich voll Liebe an. Ich errötete vor mir selber: so beschämten mich meine Träume, aber ich hatte sie so lieb, lieb über alles. —

Manchmal, wenn ich so im Garten saß, in meine Träume verloren, stimmten die Mädchen, die die Gartenarbeit verrichteten, neckende, schmeichelnde Liedchen für mich an. Am liebsten hörte ich das Lied von dem schönen Mädchen, das von vornehmen Rabbinern stammte:

Schejn bin ich, schejn,
Schejn is mein Numen;
Ich kim doch haraus
Von lauter Rabunim.

Auf dem Dach sitz ich,
Von der Sünn schwitz ich,
Bloe Socken trog ich,
Tausend Toler vermog ich.

Kawe in die Kriglach,
Met in die Flaschen,
Tausend Toler…
In die Taschen. —

Die Vorbereitungen zu meiner Verlobung waren großartig. Ich erhielt sehr schöne Sachen. Es wurde beschlossen, daß die jüngst vermählte Schwester mit ihrem Manne, der ältere Bruder, Schwester Käthy und der ältere Schwager Samuel Feigisch uns begleiten sollten.

Vierzehn Tage lang währte die Reise der Wengeroffs bis zu dem vereinbarten Städtchen. Endlich war das Ziel ihrer Reise erreicht, und sie setzten uns durch eine Estafette davon in Kenntnis. Wir reisten ab und erreichten bereits am nächsten Tage in der Nacht Kartuskaja Berjosa.

Es war der 15. Juni 1849 – ein Datum, das sich tief in mein Herz eingeprägt hat und das ich nie vergessen werde.

Im Gasthaus, in dem wir Quartier nahmen, wurde uns gesagt, die Wengeroffs wohnten im Gasthaus uns gegenüber; eine kleine, enge Gasse liege nur dazwischen, und der Wirt versicherte uns, wir könnten von unseren Fenstern auch in die ihrigen hineinschauen, zumal von dem Stübchen, das für mich hergerichtet wurde. Ich begab mich auf mein Zimmer, ordnete die Sachen und versäumte nicht, obwohl ich sehr müde war, den Musselinvorhang zu lüften, um einen verstohlenen Blick ins Nachbarfenster zu werfen. Eine heimliche Stimme in meinem Herzen schmeichelte mir leise, daß von der anderen Seite das gleiche Manöver öfters erfolgt sein mußte. Endlich übermannte mich die Müdigkeit, und ich schlief fest ein.

Am nächsten Morgen weckten mich laute Stimmen aus dem Schlaf, die aus dem Nachbarzimmer meiner Eltern herrührten, und die ich unwillkürlich hören mußte. Die heftige Debatte zwischen meiner Mutter und meinem Schwager berührte – nach damaliger Sitte sehr eingehend – die materielle Seite der bevorstehenden Verlobung: Mitgift, Geschenke, Juwelen usw. Man war über diese Fragen nicht einig und redete hin und her. Erst mein Vater machte dem Streit ein Ende, indem er versicherte: »Wenn nur die Talmudkenntnisse des jungen Mannes gut sind, wird sich das andere schon machen lassen.«

Und nun rüstete sich mein Vater zu dem Akt, der mein Schicksal eigentlich erst entscheiden sollte – nämlich den zukünftigen Schwiegersohn in seinen Talmudkenntnissen zu prüfen; denn der Grad der Talmudkenntnisse war zu jenen Zeiten fast ausschlaggebend dafür, in welche Familie der junge Mann hineinzuheiraten würdig sei. Kein Wunder. Denn ausschließlich der Talmud war es, der als geistige Nahrung der damaligen jüdischen Jugend zugänglich war und auf sie veredelnd und verfeinernd wirken konnte. Zu anderen Wissensquellen führte die meisten kein Weg.

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