Artur Landsberger - Die neue Gesellschaft

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Für Laute, die sie von sich gab und die sich trotz dem Unterschiede im Körpergewicht in nichts von den Lauten Günthers unterschieden, interessierte sich niemand. Franz, der mehrmals am Tage durch das Zimmer kam, in dem sie lag, trat so leise wie möglich auf und sah beim Vorübergehen zu ihr hinüber. Hatte sie die Augen offen, so trat er an ihr Bettchen heran und nickte ihr zu. Aber weder zwang sie jemand zu lachen, noch hatte sie es, wie ihr Altersgenosse im ersten Stock, nötig, sich zu etwas zu zwingen, was ihr nicht von selbst kam.

Kein Zweifel, daß Frida von den beiden Kindern das glücklichere war.

Daran vermochte auch die Tatsache nichts zu ändern, daß Frida Günthers abgelegte Sachen trug. Denn, was Berndts im Laufe des Jahres ablegten, was unmodern oder Günther zu eng wurde, verschenkten sie mit herrschaftlicher Miene am Heiligabend ihren Leuten.

Da stand in seinem Lichtstrahl dann der Riesenbaum mitten im Zimmer und bildete die Grenze für die beiden Welten, die sich einmal im Jahre auf ein paar Stunden hier begegneten.

Rechts vom Baum streckte sich sechs Meter lang die stolze Herrschaftstafel, die über und über mit Geschenken für die drei Berndts und Cäciliens Bruder bepackt war. Kleine Fähnchen in verschiedenen Farben wiesen jedem seinen Platz. Am weitesten dehnte sich Günthers Reich, das sinnig durch grüne Fähnchen markiert war. Ein ganzes Spielwarenlager war hier zusammengetragen. Musik- und Gesang-Apparate neuester Konstruktion, die ganz harmlos dastanden, aber für Günther, der die Ruhe liebte, später zur Hölle wurden. Aber auch das heliotropfarbene Revier Cäciliens konnte sich sehen lassen. Nahmen die Schmucksachen, die Leo herangeschafft hatte, auch weniger Raum ein, so verkündeten doch laut die mit peinlicher Sorgfalt nach vorn gekehrten Preise ihren Wert.

Links vom Baum stand schüchtern die Leutetafel, auf der die Geschenke für die fünfköpfige Familie Linke und sechs Bediente lagen. Es war nicht überwältigend, und hier und da berührten sich die Zettel, die mit dem Namen der Beschenkten auf den Gegenständen lagen. Immerhin: als Cäciliens Bruder, der Referendar und auch sonst ein hübscher Kerl war, auf dem neuen Steinwayflügel ein Weihnachtslied spielte und Cäcilie an Leos Arm, gefolgt von Fiffi, die Günther trug, dem Personal voran in den erleuchteten Saal schritt, roch es nach Wohlhabenheit.

Vor dem Baum blieb Cäcilie stehen. Alle bildeten einen Kreis. Cäcilie sang laut das Lied von der heiligen Nacht, und alle sahen zu ihr auf. Und vom zweiten Vers an sangen sie mit.

Als das Lied zu Ende war, lehnte sie den Kopf zurück, schloß die Augen und sagte hoheitsvoll: »Ich danke Ihnen!«

Dann wies sie mit feierlicher Geste auf die Leutetafel:

»Alles, was dort liegt, ist für Sie! Es steht überall bei, für wen es ist. Die Geschenke sind der Ausdruck unserer Anerkennung für die Dienste, die Sie unserem Hause geleistet haben. Lassen Sie dieselben einen Ansporn sein, in treuer Pflichterfüllung auch weiterhin zu uns zu stehen. In Freudʼ und Leid!«

Sie schloß zum Zeichen, daß sie zu Ende war, die Augen wieder, wandte sich zu Leo, Fiffi und ihrem Bruder, der Referendar und auch sonst ein hübscher Kerl war, wies auf die fette Herrschaftstafel und sagte:

»So! und das sind wir!«

Alles stand jetzt um die Tische herum und besah die Geschenke. Emma hielt den »Ansporn treuer Pflichterfüllung« in Gestalt eines von Cäcilie abgelegten Ballkleides in der Hand.

»Wahrscheinlich sollst du zu den Berndtschen Hoffestlichkeiten zugezogen werden,« spottete Franz, der sich gerade ein Paar abgelegte Hosen von Leo anhielt.

»Vata!« rief Paul. »Hast de denn herrschaftliche Beine, wenn de Herrn Berndts seine Hosen anhast?«

Linke lachte; aber Cäcilie, die es hörte, rief auf die Leuteseite hinüber:

»So belehren Sie Ihren Sohn doch!«

Linke sah sie fragend an.

»Daß das Herrschaftliche nicht im Äußern liegt.« dozierte Cäcilie. »Wenigstens nicht ausschließlich«

»Worin denn?« fragte Paul.

»Du mußt die gnädige Frau bitten, daß sie es dir sagt.«

Paul sah zu Cäcilie auf.

»Das liegt im ganzen,« sagte sie breit. – »Verstehst du?«

Paul erwiderte: »Nein!«

»Erklären Sieʼs ihm!« sagte Cäcilie zu Linke, und der meinte:

»Herrschaft, das sind die, die sich bedienen lassen.«

»Also die kleine Frida!« rief Paul strahlend.

»Unsinn!« sagte Cäcilie. – »Aber Günther! Denn Herrschaft sind die, die herrschen und deren Kinder; und Dienerschaft die, die dienen und deren Kinder. So, nun weißt duʼs.«

»Und wer macht das?« fragte Paul.

Cäcilie überlegte einen Augenblick; dann sagte sie:

»Der liebe Gott.«

»Und warum macht er das?«

»So fragʼ doch nicht so viel,« sagte Emma.

Aber Cäcilie widersprach:

»Man soll Kindern auf alles eine Antwort geben,« sagte sie und wandte sich wieder an Paul. »Das macht der liebe Gott, um zu zeigen, daß er allmächtig ist.«

»ʼnen Reicheren als den lieben Gott gibtʼs denn wohl nicht?« fragte Paul.

»Gewiß nicht!« erwiderte Cäcilie.

Diese Religionslehre erschien Linke denn doch etwas zu materiell. Den lieben Gott auf eine Stufe mit Rockefeller und Rothschild stellen, das hieß denn doch die Lehre Christi ins Gegenteil kehren.

Oder wie? Er dachte nach. Diese Gegenüberstellung machte ihn stutzig. Hatte Cäcilie etwa recht? War es nicht so? Sprach sie nicht nur aus, was tatsächlich der Fall war? Und Paul, das Kind, hatte ganz unbewußt die Nutzanwendung daraus gezogen.

Linke war kein Mensch, der Problemen nachhing. Aber als Paul seine Frage stellte, war es ihm wie eine Erleuchtung durch den Kopf geschossen. Das Christentum war eine Angelegenheit der Armen. Also war es für die Reichen nur ein Vorwand. Und darüber hinaus ein Schutzwall, an dem sich die Feindschaft und der Haß der Armen brach. – Den Armen gab es Trost, ihnen Sicherheit.

Die Überzeugung fraß sich in Franz fest. Ohne seinen Willen. Und mit der Zeit verdichtete sie sich zu einer Art Weltanschauung, die er auch Emma gegenüber mit Leidenschaft verfocht. —

Unter Günthers Geschenken war auch eine Soldatenmütze und eine Litewka aus weicher, grauer Wolle. Und an dem schmalen umgeklappten Kragen prangten stolz die Gardelitzen. Das Ganze sah aus wie ein Puppenspielzeug. Fiffi mußte Günther auf Leos Befehl Mütze und Litewka anlegen. Günther, der sich schon längst aus diesem Trubel heraussehnte, sträubte sich. Aber es half nichts.

»Je früher er sich daran gewöhnt,« sagte Cäcilie, »umso besser.«

Seine militärische Einkleidung wurde erzwungen und der junge Held auf den hohen Kinderstuhl gesetzt. Mit Tränen kämpfend und mit zusammengekniffenem Munde sah er wahrhaft martialisch aus.

Cäciliens Phantasie feierte Triumphe.

»Leo, schieb den Thron unter den Baum!« rief sie ihrem Manne zu.

Und wie hypnotisiert rollte Leo Günthers Stuhl unter den leuchtenden Tannenbaum.

Günther dachte entsetzt:

»Was kommt denn nun schon wieder?«

Dann mußten alle im Halbkreis um den Baum treten. Auf einen Wink hin saß Cäciliens Bruder, der Referendar, wieder am Flügel, und Cäcilie, die dem Stuhl Günthers gegenüberstand, sang:

»Feinde ringsum! Feinde ringsum!
Um diese zischende Schlange, Vaterland
Ist dir so bange. Warum? bange, warum?
Vater und Sohn! Vater und Sohn! Flammende
Säbel gezogen, kommen wie Raben geflogen!
Sprechen im Hohn. Sprechen im Hohn.
Feldherr voran! Feldherr voran! Seht auf
Dem Rappen ihn sitzen; schaut wie die
Augen ihm blitzen.«

Die ganze Korona sang den Kehrreim mit. Vom zweiten Vers an sangen sie alle.

Cäciliens Augen waren strahlend auf Günther gerichtet. Der fuhr mit den Patschen über die blanken Knöpfe, sah dann alle der Reihe nach an, bis seine Augen auf Cäciliens verklärtem Gesichte ruhen blieben. Ihr Gesang quälte ihn furchtbar. Er rutschte erst unruhig auf seinem Stuhl umher. Dann schmiß er die Stimmung, indem er sich die Mütze vom Kopf riß und sie der dicht vor ihm stehenden Cäcilie ins Gesicht warf.

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