Artur Landsberger - Lache Bajazzo

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*

Als Carl die Briefe las, sagte er sich zwar, daß er ja nie auf Agnes’ Worte geachtet hatte, daß es vielmehr ausschließlich der Zauber ihrer Person gewesen war, der ihn gefangen hatte. Und doch suchte er jetzt einen Zusammenhang zwischen diesen Briefen mit dem Menschen herzustellen. Denn gerade weil jedes Wort, das in diesen Briefen stand, echt und ursprünglich und ohne jede Rücksicht auf die Wirkung geschrieben war, so glaubte er, danach den Menschen werten zu können. Und da geschah’s dann, daß das Bild für Augenblicke an Glanz verlor, nüchterner Ueberlegung wich und ihn Cläre beipflichten ließ, die seine Leidenschaft einen Rausch nannte, der das Bewußtsein ausschloß. Dann war ihm, als wenn er es körperlich fühlte, wie die Glut nachließ und sein Gemüt allmählich wieder zur Ruhe kam. Und doch wußte er nicht, ob er sich dies Nachlassen eines Gefühls, das ihn beglückte, wünschen sollte, so stark auch in ihm der Wille war, Cläre nicht zu kränken. Aber das erkannte er aus der Unsicherheit seines Gefühls, daß die Leidenschaft zu Agnes nicht unerschütterlich und der Gesinnung, die ihn zu Cläre zog, zum mindesten nicht überlegen war. Und so war es denn auch ehrlich, wenn er jetzt, im Begriffe, nach Berlin zu fahren, zu Cläre beim Abschied sagte:

»Ich glaube, es wird bald vorüber sein.«

Cläre sah ihn freundlich an und nickte.

»Schieb die Reise noch acht Tage hinaus, Carl! dann hast du’s hinter dir.«

Carl stutzte.

»Meinst du?« fragte er fast ängstlich – und erwog. Und gerade weil er die Ansicht Cläres teilte, so schüttelte er den Kopf und sagte:

»Es geht nicht!«

Cläre stand noch lange und sah dem Zuge nach. Dann holte sie tief Atem, sagte:

»Schade!« schüttelte den Kopf und trat den Heimweg an.

*

»Also, liebes Kind,« sagte Frau Geheimrat, »Sie sind ein entzückendes Geschöpf, ich sage es Ihnen alle Tage, aber worauf es letzten Endes ankommt, das haben Sie noch immer nicht erfaßt.«

»Möglich,« erwiderte Agnes, »aber schließlich ist das auch gar nicht nötig, und es geht auch ohne das.«

»Aber nein, Kind! Sie haben nicht nur die Aussicht, eine berühmte Künstlerin zu werden, sondern sind auch prädestiniert, in der Gesellschaft zu glänzen.«

»Worauf ich pfeife!«

Die Frau Geheimrat schüttelte den Kopf.

»Unverbesserlich!« sagte sie.

»Möglich! wenigstens in der Beziehung! Ich bin, wie ich bin! Da läßt sich nichts machen. Ich kann nur tun, was mir Spaß macht. Herrschen will ich und eine Rolle spielen; die Gesellschaft, das ist für mich so, was für euch das Theater is.«

»Und wenn man Ihnen dieses Theater eines Tages verbietet, dann wird’s Ihnen fehlen.«

»Pah!« rief Agnes. »Soviel hab ich raus: is man erst ’ne Nummer, dann kann man sich manches erlauben.«

»Gewiß! Aber immer nur, wenn man bei allem, was man tut, den Takt wahrt.«

»Was is das?«

Die Frau Geheimrat zog die Schultern hoch:

»Das läßt sich schwer sagen. Takt ist, was man hat.«

»Ne,« sagte Agnes und schüttelte den Kopf, »das versteh ich nicht.«

»Also zum Beispiel, daß man keine Geschmacklosigkeiten begeht, nicht anstößt.«

»Hm, hm,« sagte Agnes. »Ich beginne zu begreifen,« und führte den Zeigefinger an die Stirn.

»Was meinen Sie?« fragte Frau Geheimrat.

»Na – zum Beispiel: Otto.«

Die Frau Geheimrat erschrak und sah zur Tür.

»Allerdings!« sagte sie empört. »Es ist taktlos und geschmacklos, den Namen hier im Salon, wo einen jeder hören kann, so laut zu nennen.«

»Hm,« sagte Agnes. »Aber sonst . . . nicht wahr?« und zog eine Schnute.

»Sonst geht’s niemanden was an! Hauptsache, daß niemand dabei kompromittiert wird.«

»Kompromittieren, das heißt ja wohl lächerlich machen?«

»Sehr richtig!« bestätigte die Frau Geheimrat. »Die Rücksicht hat man vor allem auf seine Nächsten zu nehmen.«

»Dann hätten also in erster Linie Sie auf den Geheimrat . . .«

»Selbstverständlich.«

»Na – und e— er?«

»Er ebenso auf mich! Das versteht sich.«

Agnes überlegte:

»Ja, und die Gesellschaft?«

»Auf die natürlich auch. Sie hat ein Recht darauf, zu verlangen, daß alles, was geschieht, in einer Form geschieht, die keinen Skandal verursacht.«

»Also kommt’s mehr auf das Wie als auf das Was an?« fragte Agnes.

»Bravo, Kind!« rief die Frau Geheimrat. »Sie beginnen zu begreifen.«

»Ich bin doch nich auf den Kopf gefallen.«

»So wissen Sie’s nun also?«

»Natürlich: Takt is nicht, wie Sie sagen, was man hat; das versteht kein Schw . . .« Sie hielt sich schnell die Hand vor den Mund und sagte: »O Gott, das durfte nicht kommen.«

»Also was ist Takt?« fragte die Alte.

»Takt is, raffiniert sein und sich nicht erwischen lassen.«

»Wenn man Sie so sieht, Agnes, glaubt man, eine kleine Prinzessin vor sich zu haben.«

»Das ist doch schön.«

»Gewiß! Wenn man aber hinhört, was Sie sagen, dann läuft’s einem kalt über den Rücken.«

»Auf deutsch: Gänsehaut! Im übrigen, wir haben doch eben festgestellt: was ist Nebensache; das wie entscheidet.«

»Eben die Art, in der Sie die unmöglichsten Dinge, die jeden anderen gesellschaftlich unmöglich machen würden, vorbringen, ist so reizend, daß man es Ihnen durchgehen läßt.«

»Das ist doch fein,« sagte Agnes. »Bin ich froh! Da brauch’ ich mich also gar nicht so in acht zu nehmen.«

»Doch! doch!« widersprach die Alte eifrig. »Vergessen Sie nicht, daß Sie eigentlich überhaupt gesellschaftlich gar nicht qualifiziert sind . . .«

»Was heißt denn das nu wieder?« fragte Agnes.

»Da Sie weder eine verheiratete Frau noch ein junges Mädchen sind.«

»Nanu!« rief Agnes und besah sich von oben bis unten, sprang auf und trat vor den Spiegel. »Wie nennen Sie denn das?«

»Außenseiter!« sagte Frau Geheimrat und betrachtete Agnes durch die Lorgnette. »Klassifiziert lediglich durch die Ausnahmestellung des Besitzers.«

»Na,« erwiderte Agnes, »bisher hat man sich auf Gesellschaften mehr um mich gekümmert als mir lieb war.«

»Verdientermaßen!« sagte Frau Geheimrat.

»Also!«

Die Alte nahm ihre Hand:

»Kind! ich mein’s ja gut mit Ihnen! Darum sind Sie der einzige Mensch, dem ich die Wahrheit sage. Sie müssen eins wissen: die Position haben Sie nur durch Ihr Verhältnis zu Holten. Zieht der sich von Ihnen zurück, so sind Sie erledigt. Selbst ich kann Sie dann nicht halten.«

»Und meine Karriere?« fragte Agnes ängstlich.

»Kein Mensch wird sich mehr für Sie interessieren.«

»Großer Gott!« rief sie, »dann hätte ich ihm ja öfters schreiben müssen!« Sie zog die Stirn in Falten und dachte nach. »Und anders vor allem.«

»Was haben Sie ihm geschrieben? Etwa die Wahrheit? Was Sie alles mitmachen und erleben?«

»Ja!« platzte Agnes laut heraus. »Buchstäblich – ohne jeden Schmus.«

»Sehr dumm!« sagte die Alte. »Aber hoffentlich doch zärtlich und verliebt.«

Agnes verzog den Mund und schüttelte den Kopf.

»Das ist fatal! Nun, hoffentlich hat sich seine Liebe noch nicht abgekühlt. Seien Sie doppelt zärtlich, wenn er jetzt kommt, und vor allem: Kein Brief mehr ohne mich! Das will verstanden sein!« Sie reichte ihr die Hand. Agnes schlug ein. »Wir beide wollen zusammenhalten!«

Agnes machte ein nachdenkliches Gesicht.

»Hätte ich daran nur früher gedacht!« sagte sie vor sich hin. »Wenn’s nur nicht schon zu spät ist.«

»Noch eins!« sagte die Frau Geheimrat, »und zwar was sehr Wichtiges. Wenn Sie mit Carl heut abend bei uns sind, darf kein Mensch merken, daß ihr zusammengehört.«

Agnes stutzte und sah sie an, als wenn sie überlegte, wer von ihnen beiden nicht ganz bei Sinnen war.

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