Adam Karrillon - Die Mühle zu Husterloh
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Die Mutter hatte heute wieder ihren großartigen Tag. Sie hatte die Amtschaise bestellt, saß geschwollen darin, überholte gleichfalls ihren nominellen Gebieter und kam nach einer Weile glücklich bei ihren Sprösslingen an. Nun kam Leben in die Gruppe. Man band die Esel an kleine eiserne Ringe, die an der Mauer des Wirtshauses angebracht waren, und großartig, als ob sie zu einer Krönung schritte, sah man die Müllerin, die drei Kinder hinter sich, unter dem Spitzbogen des Kirchenportals verschwinden.
Das Gotteshaus war noch wenig gefüllt. Nur hier und da saß einer, der sich die Zeit mit dem Anschauen der Stationsbilder vertrieb, ein anderer gähnte und ein dritter benutzte die Zeit, bevor die Orgel anfing, störend dreinzureden, zu einem kleinen Schläfchen. Mutter Höhrle erregte Aufsehen bei diesen wenigen, als sie mit ihrem Gefolge zwischen den Bänken dahinschritt, mit einem Schlüssel, den ihr der Schlosser angefertigt hatte, den Stuhl der Firma Groß und Moos aufschloss und sich mit herausfordernder Stirne umsah, als ob sie sagen wolle: »Hier bin ich, und ich will den sehen, der mich da hinauswirft.« Vor dieser Haltung verduftete der Kirchendiener in die Sakristei, und Röse Ricke, die von dem Kitzel, etwas zu erleben, hergetrieben, gedankenlos einen Rosenkranz zöpfte, weckte ihre Nachbarin, deutete mit dem Finger nach der Müllerin und flüsterte leise: »Das kann gut werden.« –
Indessen fingen die Glocken an zu läuten, und alles, was draußen seither stumpfsinnig herumgestanden hatte, drängte sich nun wie eine Herde Kamelkälber in das Gotteshaus, stieß und drückte sich, trat sich auf die Hühneraugen und tat so, als ob es durchaus keine andere Gelegenheit mehr gebe, sich einen Unterstützungswohnsitz im himmlischen Jerusalem zu sichern. Getragen von dieser schwappenden Menschenwelle kamen auch die Damen der Firma Groß und Moos herangeschwommen und trieben auf ihre reservierten Plätze zu. Als sie diese schon zum Teil besetzt sahen, warfen sie hochmütig fragende Blicke um sich, die Mutter Höhrle mit einem grimmverbissenen Lächeln beantwortete. Suse und Liese wollten nichts sehen. Sie knieten da, drückten die Gesichter in ihre Gebetbücher. Der kleine Hans aber, der die Mimik richtig beurteilte, hoffte auf eine kleine Abwechslung und hätte zunächst nichts lieber gesehen, als eine kleine Balgerei zwischen den zwei feindlichen Firmen. Er glühte förmlich in dem Verlangen, zerfetzte Hauben zu sehen und heruntergerissene Zöpfe. Doch er sowohl wie Röse Ricke kamen nicht auf ihre Kosten. Die Orgel fing an zu präludieren, und ihre milden Töne lockten aus dem Gewölbe herab einen wahren Tauregen von Gottesfrieden, der Starres geschmeidig machte und allzu Sprödes leise niederbog. Dann fing man an zu singen, und es war, als ob das Herz den Schatz mild versöhnlicher Regungen nicht fassen könne und ihn hinauswerfen müsse in alle Lüfte. Suse und Liese knieten in der Menge drin. Sie sangen nicht; die Angst, dass sich irgend etwas ereignen könne, drückte ihnen die Lippen zu, aber sie beteten leise: »Herr Gott, gib Frieden allen Herzen.«
Da mit einem Male, was war denn das? Von draußen her ein fürchterliches Brüllen, mitten hinein in den frommen Gesang der Gemeinde.
»Suse, die Esel,« flüsterte Liese und sank tief in sich zusammen. »Auch das noch,« gab Suse leise zurück und zog ihren Bruder, der die Sache von der heitersten Seite nehmend bereits auf die Bank gestiegen war und Faxen machte, zu sich herunter und hielt ihm den Mund zu, als er stoßweise Versuche machte, laut hinauszulachen. Mutter Höhrle fing mit ihrem breiten Rücken all die höhnenden Blicke auf, die wie Pfeile von allen Seiten nach ihnen geschossen wurden. Aber die Mädchen, die armen Mädchen, sie hatten das Gefühl, als ob sie nackt im prasselnden Hagelwetter ständen. Was konnten sie mehr tun, als die Augen zu schließen? O, hätten sie doch auch die Ohren schließen können, um nicht die Esel hören zu müssen, die schrecklichen Esel und das Zischeln giftiger Zungen neben sich.
Endlich ward’s draußen stille. Der Kirchendiener war hinausgeeilt. Er fand den Vater Höhrle bereits bei der Arbeit, und die zwei brachten die Tiere nach einem entfernten Stalle, wo sie sich aus Mangel an Anregung wieder schweigsam verhielten. Hans, den seine Schwestern unter die Bank gedrückt hatten, war da unten eingeschlafen, und nun hätten auch diese wieder ruhig werden können, wenn sie nicht der Gedanke an den Heimweg in qualvoller Aufregung gehalten hätte. Wer gab ihnen ein Gewand, das sie, der Menge unsichtbar, meinetwegen durch die Nacht des Hades in ihre stille Dachkammer entführte?
Ach das Geschick ist grausam, und wem es einmal übel will, dem spart es keine Demütigung und keine Schande. Umsonst blieben die verschüchterten Tauben nach dem Gottesdienst noch eine geraume Weile auf ihrem Platze, endlich mussten sie doch hinaus. Draußen stand die steifgewordene Menge, die es sonst so eilig hatte, zum Mittagstische zu kommen, fest wie eine Mauer, und achtete nicht der glühenden Sonne, welche die Partei der Mädchen ergreifend, unbarmherzig niederbrannte. Es half nichts, auch dieses Spießrutenlaufen musste noch ausgehalten werden. Mit niedergeschlagenen Blicken gingen die Kinder durch die lachende Gasse, die man so gefällig für sie geöffnet hatte. Sie sahen nichts als den Fußboden, aber sie hörten leise höhnendes Kichern und wieder das schreckliche Wort: die »Bachprinzessinnen«.
Vater Höhrle hatte für seine Töchter vorausgedacht. Er trat neben sie, nahm sie bei der Hand und führte sie in den Flur eines befreundeten Hauses. Das Hinzutreten des schlichten Alten gab den armen, durch Putz verunzierten Mädchen wieder Ansehen und Würde. Man hörte keine Zurufe mehr.
Hans blieb der Mutter überlassen, die Mannes genug war, für ihn zu sorgen und sich über alles hinwegzusetzen.
Den ganzen Tag über hielten die Töchter zusammen mit dem Vater sich im Hause des Gastfreundes, und erst am Abend, als der Neumond über den Bergen stand und ein fahles Zwielicht, das alles in graue Schleier hüllte, über das Tal hin ausgoss, wagten sie es, eng an den Vater geschmiegt, der Mühle zuzustreben. Ohne die Wohnstube noch einmal zu betreten, schlichen sie die Holzstiege hinaus zu ihrer Kammer, wo der Gott des Schlafes die Müden und Vergrämten in seine Arme nahm, sie leise wiegte und sie vergessen ließ, was der Tag ihnen Schweres zugefügt hatte.

5. Kapitel
Der folgende Montag war in der Familie Höhrle ein kritischer Tag erster Ordnung. Lange vor dem Hahnenschrei donnerte die Müllerin in der Küche herum. Zuweilen schlug es ein, und Blechkannen und zinnerne Löffel tanzten klirrend auf dem Wasserstein. Alles, was im Hause als Schmarotzer lebte, machte, dass es unter den Füßen fortkam. Das Volk der Mäuse floh in die Löcher hinter die Lamperien, die Katzen dehnten sich wie die Gummischläuche und verzogen sich durch einen Türspalt hinaus nach dem Kornboden, und Röse Ricke, die gekommen war, ihre Kaffeemilch zu holen, entfernte sich in eiligen Sprungschritten wie ein Wiedehopf.
Vater Höhrle, der im Stalle unter der Küche seine Kühe putzte, bekreuzte sich, als er zu seinen Häupten das Unwetter brausen hörte. Es gab wohl niemand auf der Welt, der ihn für einen tapferen Mann gehalten hätte, aber seiner Frau gegenüber war er geradezu ein Feigling. Mit Zittern stieg er die Treppe hinauf, als er zwischen mancherlei unartikulierten Lauten kurz und scharf akzentuiert den Namen »Höhrle, Höhrle!« unterscheiden konnte. Er fand die Küche leer und bemühte sich nach der Wohnstube hinüber. In dieser war das Tageslicht durch das Zuziehen der Vorhänge etwas abgetönt, und da Mutter Höhrle unbeweglich und mit strengem Antlitz am Kopf des Tisches saß, so gewann das sonst so anspruchslose Gemach die ernste Würde eines Gerichtssaales. Vater Höhrle wusste wohl, dass er der Angeklagte, ja der Verurteilte war, ob die Verhandlungen sich in die Länge zogen oder nicht, und deshalb wollte er wenigstens Zeit sparen und unterbrach das verlegene Schweigen mit den Worten: »Warum hast du mich hierher gerufen?«
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