Adam Karrillon - Die Mühle zu Husterloh
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Nach einer halben Stunde waren drei Sättel, zwei für Damen und einer für einen Herrn gebaut, in der Kutsche verstaut, und die Amtschaise schaukelte zum Karlstore hinaus, der Strömung des Flusses entgegen.
Auf der Heimfahrt nahm man den kürzeren Weg. Mutter Höhrle konnte nicht darauf rechnen, dass sie von den Fenstern der Dampfmühle aus noch einmal gesehen würde, denn der Abend war finster, und eine beträchtliche Kühle dämpfte den Hass der leidenschaftlichen Frau. Zu Hause angekommen, wurden die Sättel im Erdgeschoss untergebracht, die verschiedenen Kartons aber brachte man in die Wohnstube, wo deren Inhalt bei den Kindern freudiges Erstaunen, bei dem Vater Höhrle aber, der trotz seiner blöden Augen weit voraus in die Zukunft blickte, eine bange Furcht erweckte.
Am folgenden Tage ging eine Aufforderung an die bucklige Nähkatherine und ihre Schule, dass sie zur Mühle kommen sollten. Allein es geschah das Unerhörte, die Bucklige lehnte ab, mit dem Ausdruck des Bedauerns, weil sie bei Groß und Moos zugesagt habe. So was war einfach zum Überschäumen. In Mutter Höhrle kochte und brodelte es wie in einem Wurstkessel, und Röse Ricke erhielt den Befehl, der Missgeburt zu verkünden, »dass es auch wieder andere Zeiten geben könne, und dass der Winter den Haufen Kartoffeln im Keller abflachen und das Holz am Herde knapp werden lasse. Dann aber sollten gewisse Leute nicht wagen, vor gewisse Türen zu kommen. Die Treppe der Mühle sei steil, und leichthin könne einer, der herunterflöge, das Genick brechen.« Röse Ricke richtete ihren Auftrag wörtlich aus und fügte aus dem eigenen noch hinzu: »Die Nähkatherin möchte es nicht so weit treiben, dass die Müllerin prinzipiell werde, denn in diesem Falle werde sie – Röse Ricke – sogar dem Teufel raten, ihr aus dem Wege zu gehen.«
Die Furcht vor der Mühle zu Husterloh war zu der Zeit noch groß genug, um die arme Nähkatherine umzustimmen. Sie zog mit ihrem Gefolge von Nahsichtigen und Halbgelähmten in die Mühle ein. Mutter Höhrle hatte einen staunenswerten diplomatischen Erfolg zu verzeichnen, und ihr Siegerauge glühte über den bleichsüchtigen Mädchengestalten, wie das des Pompejus über seinen Legionen.
Nun begann ein gewaltiges Nadeleinfassen, Garnwickeln, Sticheln und Steppen, und bald blähten sich die Kleider der Mädchen über Puppen von Rohr und Weidengeflecht wie Festwimpel dem großen Tage entgegen, der ihrer harrte. Gehörten die Tagesstunden der Schneiderei, so war der Abend der Reiterei aufgehoben. Der Mühlbaschel mit seinem Anflug von Triefaugen musste den Kindern im Grasgarten die Kunst des Reitens beibringen.
Hans ließ sich das gern gefallen, die Mädchen aber beugten sich mit verschämten Gesichtern dem Willen der Mutter. So hätte Frau Höhrle vorerst glücklich sein können, wenn nicht zuweilen die Chaise der Firma Groß und Moos vor ihrem Fenster vorübergerasselt wäre und wenn nicht Röse Ricke die Neuigkeit gebracht hätte, dass der Sattler im Dorfe Husterloh eine phänomenale Sache – »Lamperkins« für genanntes Haus in Arbeit habe.
So hatte denn die Woche ihre sechs Werkeltage heruntergearbeitet und Mutter Höhrle ihre Vorarbeiten, um den Kirchenstuhl zu erstürmen, den die Firma Groß und Moos widerrechtlich usurpiert hatte. Diese Leute sollten sehen, dass es vor Gottes Angesicht keine Logenplätze gibt, auch für den nicht, der viel Geld in den Klingelbeutel werfen kann. Die Müllerin hatte große Aussichten in diesem Ringen zu siegen, zumal da sie noch mit gewandter Kavallerie ins Feld rücken konnte, denn die Kinder sollten zum ersten Male auf den roten Plüschsätteln zur Kirche traben. Suse und Liese wollten nicht recht, sie fürchteten aufzufallen. Sie hatten vom Vater die Demut geerbt und den Verstand, und der Wert der Mutter war in ihren Augen gesunken, gerade da, als sie ihren Willen durchgesetzt und sie mit harten Worten in die Sättel gezwungen hatte. So ritten sie denn verschämt und mit niedergeschlagenen Augen die Straße entlang, ihren Bruder in der Mitte. Kam irgendjemand des Weges, so spornten sie ihre Tiere, um rasch vorbeizukommen. Sie hatten das Gefühl, dass sie sich lächerlich machten, und sie fürchteten irgendeinen, der ihnen das geradezu ins Gesicht schleuderte. Richtig, eben hatten sie einen Trupp langsam schreitender Kirchgänger überholt, als sie hinter sich die Bemerkung hörten: »Die Bachprinzessinnen. Die Bachprinzessinnen.« Ach, was war das für die Mädchen ein hartes Wort. War damit nicht ausgedrückt, dass man sie der Überhebung beschuldigte, dass man sie für halbverrückt hielt? Hatten sie das verdient, weil man sie einen Meter über das Niveau erhob, auf dem andere sich fortbewegen, indem man sie zwang, auf einen Esel zu steigen? Am liebsten wären sie heruntergerutscht und zu Fuß weitergegangen, aber die Mutter, die eigenwillige, schreckliche Mutter! Und dann ihr Bruder Hans, der sich auf dem Esel wie ein Maharadscha fühlte. Von all dem Herzeleid, das die Schwestern bedrückte, hatte er nicht die mindeste Unbequemlichkeit. Er freute sich der frischen Morgenluft, die mit seinen Locken spielte, war ausgelassen, quälte seinen Esel und wollte vor Lachen vergehen, wenn das Tier allerlei Kapriolen machte, um seinen Quälgeist in den Sand zu setzen. So hatten die Mädchen auch noch die Sorge, dass ihm ein Unfall zustoßen könne, und sie waren wie erlöst, als sie bei einer Biegung des Weges ihren guten Vater vor sich sahen. Still und gedrückt ging er dahin in seinem Sonntagsanzuge, der in seiner stellenweisen Fadenscheinigkeit nicht vermuten ließ, dass sein Träger der Ernährer sein könne so hochtrabender Kinder. Ach wie schnitt die armselige Erscheinung des Vaters wie ein giftiger Vorwurf in das Herz der Töchter ein, ganz anders noch als vorhin der Spottname: »Bachprinzessinnen«. Und gar als er zu ihnen aufsah mit den staunenden stillen Augen, da fühlten sie, dass ihr Platz am Boden sei, bei dem einsamen unscheinbaren Fußgänger, und beide rutschten mit einem Schlage aus den Sätteln und schmiegten sich an seine Seite. In diesem Augenblicke war die Familie Höhrle zerrissen in zwei Teile, von denen der eine weiches Eisen war, der andere ein harter Hammer, der mit permanenter Gefühllosigkeit niederfuhr und die Masse nach seinem Willen formte.
Zuerst war alles still. Die drei fühlten, dass sie in ihrem Empfinden zusammengehörten und freuten sich, dass niemand da war, die Harmonie ihrer Seelen zu stören. Ach! Wer war der niemand? Sie alle wussten es, und doch wäre ihr Geheimnis nie über ihre Lippen gekommen. So wollen wir es sagen. Die Mutter war es, die eitle Mutter, die kein Verständnis hatte für das zartere Fühlen ihres Mannes und ihrer Töchter, und die Furcht vor ihr war es, die aus dem schwachen Vater redete, als er die verschüchterten Mädchen aufforderte, so schnell wie möglich ihre Tiere zu besteigen und dem wilden Bruder nachzutraben, der in toller Ausgelassenheit seinen Esel tummelte und eben auf dem Punkte war, an einer Straßenbiegung sich den kontrollierenden Augen seiner Schwestern zu entziehen. Die Sorge um den Wildfang verdrängte jetzt jedes andere Empfinden. Es begann eine wahre Hetzjagd hinter ihm her, und wie ein Wirbelsturm sauste die kleine Kavalkade die Straße von Husterloh hinauf. Als man vor der Kirchentür angekommen und die Mädchen abgestiegen waren, begann die Verlegenheit erst recht. Was sollte man mit den unleidlichen Eseln machen inmitten der stechenden Blicke aller derer, die um das Gotteshaus standen und auf das Zusammenläuten warteten? Hans Höhrle kam nicht aus der Fassung. Er blieb auf dem Grauen sitzen, und als die Leute lachten, schnitt er ihnen von dem Rücken des Kreuzträgers herunter Fratzen. Die Mädchen aber standen beschämt da und legten die Köpfe mit den verschüchterten Rehaugen auf den Hals ihrer Tiere, rat und hilflos und warteten, wie führerlose versprengte Soldaten, auf irgendjemand, der kommen und ihnen befehlen möchte.
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