Adolf Wilbrandt - Adams Söhne

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Ein offener Wagen, die Dorfgasse herausgefahren, hielt vor dem Wirtshaus; die Pferde schwitzten stark, schnoben und schüttelten sich; der Kutscher stieg vom Bock, um sie abzusträngen. Im Wagen saßen zwei Herren auf dem Rücksitz, zwei verschleierte Damen ihnen gegenüber; die, welche Wittekind zunächst saß, war in einen hellen, eleganten Staubmantel gehüllt.

»Aber, lieber Himmel!« sagte diese Dame mit einer schmachtenden, beinahe weinerlichen Stimme; »wozu dieser Aufenthalt! Ich finde, dass es ein Unsinn ist, ein paar Minuten vor Salzburg in diesem öden Nest noch eine Rast zu machen!«

»Meine Liebe«, erwiderte der Herr, der ihr gegenüber saß, eine schlanke Gestalt mit einem aristokratischen, aber unbedeutenden Gesicht: »die Pferde haben es nötig, wie der Kutscher behauptet. Und wir sind nicht ein paar Minuten von Salzburg entfernt, sondern eine Stunde.«

»Zehn Minuten!« entgegnete die Dame, wieder mit der klagenden Stimme; ihr Gesicht konnte Wittekind durch den dichten Schleier nicht erkennen. »Was tun wir hier in – Grödig? Da wollt’ ich doch wahrhaftig, wir wären in Berchtesgaden geblieben!«

Die andre Dame – halb verdeckt durch die erste – hob eine Hand, bewegte sie ein wenig hin und her, und sagte:

»Liebste Frau Baronin, in Berchtesgaden erlaubte ich mir zu sagen: bleiben wir doch noch hier. Aber um jeden Preis wollten Sie ja fort!«

›Das ist eine merkwürdige Stimme‹, dachte Wittekind, indem er den Kopf neugierig vorstreckte. ›Was für ein edles Metall. Offenbar eine Altstimme. Und wie schön sie spricht. Das Gesicht zu dieser Stimme möchte ich wohl seh’n!‹ – Er neigte sich aber vergebens vor und zur Seite: der Schleier verhüllte auch dieses andre Gesicht, unter einem feinen Strohhut, zu sehr; er war blau und doppelt. ›Wozu denn diese dichten Schleier?‹ dachte Wittekind etwas entrüstet. ›Auf den Landstraßen ist ja fast kein Staub, nach all den Gewittern.‹

»Bei alledem sind wir hier, meine Damen«, sagte jetzt eine vierte Stimme, »und wir sollten wohl aussteigen!«—

Wittekind horchte auf. Es fiel ihm bei dieser kalten, etwas näselnden Stimme ein Knabe ein, den er einmal als Schuljunge – obgleich der andre zwei Jahre älter war – durchgeprügelt hatte. Wie kam ihm der auf einmal hier am Untersberg in den Sinn? Könnte der Herr da hinten, den der Aristokrat verdeckte, wirklich Friedrich Waldenburg sein? Die Gestalt erhob sich, lang und etwas schwerfällig, zeigte ihren breiten Rücken, stieg auf der andern Wagenseite vorsichtig aus, und wandte sich dann herum, vermutlich um den Damen beim Aussteigen zu helfen. Jetzt sah Wittekind das Gesicht dieses langen Menschen, und nach einem raschen, scharfen Blick konnte er nicht mehr zweifeln.

Es war ein Kopf, den man nicht vergaß (wenn er ihn auch vor fünfzehn Jahren, in Italien, zuletzt geseh’n hatte); ein auffallend großer, aber wohlgeformter Kopf mit bedeutender Stirn, großen, aber durch breite, schwere Lider halb bedeckten Augen, deren helles und kaltes Licht eigentümlich strahlte; unter einer starken, feingeschnittenen Nase ein geistreicher Mund, den ein schöner, lichtbrauner Bart überschattete und sich in einen ebenso schönen Backenbart verlor. Das Kinn war ausrasiert, der Kopf nur noch mit dünnem, schlichtem Haar bedeckt, der kurze Hals durch eine kropfähnliche Anschwellung entstellt. Kurz, man sah einen schönen Menschen und wusste nicht, ob man sich nicht täuschte; einen von diesen Köpfen, bei denen man sich fragt, ob mehr die Natur von vornherein, oder mehr der Geist nach und nach, und von innen heraus, ihn so gewinnend geformt hat. Und was für ein Geist? Seele oder Verstand? Wärme oder Kälte?

»Wahrhaftig, das ist Friedrich Waldenburg!« rief Wittekind unwillkürlich aus, doch mit halber Stimme. Der Angerufene horchte auf und spähte zwischen den Insassen des Wagens herüber. Dann stieß er einen hellen Ton der Verwunderung aus, und ein kaltes Lächeln lief ihm über die Lippen.

»Alle guten Geister!« sagte er, mit einem gewissen schönen Vortrag wie auf dem Theater. »Das ist ja Karl Wittekind, der ›Biedere‹, der ›Gerechte!‹«

»Jedenfalls heiße ich Wittekind«, gab dieser, etwas kühler als vorhin, zurück.

»Warte einen Augenblick, mein Teurer!« rief nun der andere etwas herzlicher aus; »bis ich die landesüblichen Ritterdienste geleistet habe!«—

Er hielt der Dame in dem blauen Schleier die Hand hin; leicht darauf gestützt sprang diese auf die Erde. Der Lange ging dann um den Wagen herum, nicht mühsam oder ältlich, aber mit einem sonderbaren Schein von Unsicherheit, wie wenn seine hohen Beine doch etwas zu schwach wären, um den breit entwickelten Oberkörper zu tragen. Ehe er an dem andern Wagenschlag angekommen war, hatte die Dame mit der schmachtenden Stimme sich erhoben und mit Hilfe des andern Herrn, nicht ohne einen leidenden Seufzer, den ›Landauer‹ verlassen.

»Komme ich zu spät?« sagte Waldenburg. »Nun, so sei mir gegrüßt, Karl Wittekind, edler Freund!« —

Mit der vornehmen Grazie eines Prinzen hielt er ihm die Hand hin, bewillkommnete ihn aber zugleich durch ein vertrauliches, behaglich schmunzelndes Lächeln.

»Meine Damen, ich stelle Ihnen hier einen Mustermenschen vor«, setzte er dann hinzu; »Herrn Wittekind, den Mann, wie er sein soll. In diesem verkommenen Zeitalter noch ein echter Idealist!«

Wittekind machte eine zuckende Bewegung; er wollte auf diese sonderbare Anpreisung, die ein kalter Spott zu begleiten schien, eben etwas erwidern, als ein unerwarteter Anblick ihn abzog. Die Dame mit der merkwürdigen Stimme war Waldenburg um den Wagen gefolgt und warf eben, gleich der andern, ihren Schleier zurück. Sie enthüllte ein Gesicht, das vielleicht weniger schön, als auffallend und bedeutend war; von herrlichem blondem Haar umrahmt, großgeformt, aber überraschend bleich und so mager, dass die großen dunkelblauen Augen übergroß und fast beängstigend wirkten. Daher erschien sie wohl auch älter, als sie war; denn die hohe Gestalt, durch ein anschmiegendes hellgraues Sommerkleid und einen Ledergürtel in all ihrer Schlankheit gezeichnet, machte einen durchaus mädchenhaften Eindruck. Ihr Blick schien aber ebenso unmittelbar zu berühren, zu treffen, wie der Waldenburgs; nur dass dieser klug und kalt, der der jungen Dame warm und zurückhaltend traurig war. Fast auf den ersten Blick dachte Wittekind: ›So jung die ist, hat sie viel gelitten!‹

Er betrachtete sie so aufmerksam, dass Waldenburg zu lächeln anfing. Dieser nahm wieder das Wort:

»Ich habe meinen alten Freund wohl zu grob angepriesen; das macht die unverhoffte Freude, und die Erinnerung an die alten Zeiten! Wir haben uns oft gesehen, aber zuerst auf dem Schulweg, und auf dem Schulhof in den Zwischenstunden; da haben wir Griechen und Trojaner gespielt und ritterlich gekämpft.«—

›Ja, ich hab’ ihn durchgeprügelt‹, dachte Wittekind.

Waldenburg unterbrach sich selbst:

»Bei alledem vergesse ich, meinen Kommilitonen auch mit den Herrschaften bekannt zu machen! – Meine werten Freunde, Baron und Baronin Tilburg; mit mir aus Wien gekommen, und für die nächsten vier Wochen noch mit mir verheiratet Frau. Marie von Tarnow (er deutete mit einer anmutigen Kopfbewegung auf die Blasse), unsre Amerikanerin, die wir der neuen Welt wieder abgerungen haben; sie bleibt nun hoffentlich in der immer noch interessanten Ruine, unserm alten Europa!«

»Der weibliche Leibarzt meiner Frau«, sagte Baron Tilburg lächelnd, und schlug mit dem abgezogenen Handschuh der rechten in die linke Hand.

»Warum sehen Sie mich so verwundert an?« fragte die junge ›Amerikanerin‹, da Wittekind sie mit neuem Erstaunen und Interesse betrachtete. »Glauben Sie nicht an den Leibarzt?«

›Ja, die Stimme ist ein schöner Alt!‹ dachte Wittekind.

»Verzeihen Sie«, sagte er dann laut, nicht ganz unbefangen: »ich hatte mir einen weiblichen Arzt nicht so – so weiblich gedacht. Mehr – wie soll ich sagen – robust, mit männlichem Stehkragen; Übergang zum Mann. Und da sah ich nun – Sie —.«

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