Adolf Wilbrandt - Adams Söhne

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Dennoch war in seinem Leben eine große Lücke. … Fünfundvierzig Jahre! … Das ist ein Stück Zeit; und er hatte viel darin genossen und besessen. Aber wenn man noch so voll Kraft, Gesundheit, Lebensfeuer ist. … Wenn man noch zu jung ist, um sich nur auf das Wiederseh’n mit seinem erwachsenen Sohn, dem Herrn Studenten, zu freuen. … Wittekind sprang auf, um diesen Gedankengang abzubrechen: er wollte nicht weiter, und er hatte die Kraft, sich darin zu zwingen. Bald war er unten auf der Straße, die die Felder durchschnitt; die Sonne brannte zwar frei aus der Höhe herab, aber in der reinen Luft schwebten all die kräftigen und süßen Sommer-Wohlgerüche, die unser Juli bringt. Von den Wiesen herüber duftete frisch geschnittenes Heu; der dorfsüße Holunderduft kam von allen Wegen und Gehöften; wo eine Linde blühte, war sie schnell zu spüren; und auch das reifende, nickende, sonnenwarme Getreide gab seine Würze dazu. Wittekind brach sich von den Holunderbüschen am Weg einige mächtig blühende Zweige ab, die ihm als Fächer hätten dienen können; er musste sie aber bald zu einem unerwarteten Liebesdienst benützen. Als er in die Tiefe eines langsam ansteigenden, von der Sonne stark durchglühten Waldes eingedrungen war, fiel auf einmal, wie Wegelagerer, eine Wolke von Stechfliegen über ihn her, wie er noch keine erlebt hatte. Es war, als wäre diese Horde durch irgendeinen Vorgang in der Natur aufgeregt und zum wildesten Blutdurst aufgestachelt worden: so ungestüm fielen sie den Wanderer an, und so unermüdlich zogen sie neben ihm her. Er holte nach rechts und links gegen sie aus, um sie wegzuscheuchen; das war verlorene Mühe.

Sie warfen sich umso wütender, in ganzen Scharen, gegen sein Gesicht. Eine Weile ward er ganz verblüfft; dann sah er, dass er gegen dieses besessene Raubgesindel keine andere Waffe hatte, als mit den Holunderbüscheln vor seinem Gesicht auf und ab zu fahren, dann wieder einmal in die Wolke hineinzuschmettern, dann wieder durch rastloses Auf und Nieder Stirn und Augen zu schützen. Er ging rascher und rascher; die Wolke zog immer mit; oder hinter jedem Baum schien ein neues Geschwader von Bremsen hervorzubrechen. Es war ein wildes, minutenlanges Gefecht.

Endlich musste Wittekind in aller Erregung über sich selber lachen; er war in eine richtige Berserkerwut geraten, wie ein alter Germane, der sich im Hohlweg mit Tod und Teufel herumschlägt. Von seinen fünfundvierzig Jahren waren ihm höchstens zwanzig geblieben. In diesem kampflustigen Vernichtungsgrimm hätte er vielleicht noch eine Weile fortgewütet, aber der Anlass hörte plötzlich auf. Der Feind ließ von ihm ab. Als er die Waldhöhe überschritten hatte und in der kühleren Senkung hinabstieg, war das ganze Heer der Bremsen aus seinem Wege verschwunden.

Ein sonderbares, dröhnendes Lachen kam dagegen aus dem Wald herüber. Wittekind wandte den Kopf. Auf halber Höhe eines unbedeutenden Tannenbühels, hinter dem die Mauern des Untersberges aufstiegen, stand eine auffallend mächtige Gestalt, ein Mann in grauer Lodenjoppe und steirischem Hut. Ein langer weißer Bart hing ihm unter dem Kinn. Der Alte lachte noch einmal, herzlich, aber gedämpfter; dann kam er vollends den Bühel herab und ging, mit der rechten Hand zutraulich grüßend, auf Wittekind zu.

»Nichts für ungut«, sagte er ohne weiteres, in bayrischer oder österreichischer Klangfarbe, aber in reinem Deutsch; »mein Lachen war nicht übel gemeint. Ich hab’s eine Weile s mit angeseh’n, wie Sie sich mit diesem kleinen Raubzeug – —! Ein rechtes Gesindel das! Ich kenn’s! Hab’ zuweilen auch gedacht: die ganze Erde schlag’ ich in den Grund hinein!«—

Indem das hagere, lange Gesicht des Alten behaglich lächelte, setzte er hinzu:

»Mir war, als säh’ ich mich selbst, als Sie so kriegerisch, so ganz bei der Sache. – Hat mir sehr gefallen. Verzeih’n Sie, dass ich das sage. Hat mir halt gefallen!«

Wittekind sah diesem sonderbaren Wanderer etwas befremdet in die grauen Augen. Fast hätte er gedacht, der Alte mache sich über ihn lustig: es lag aber ein zu treuherziger Ausdruck auf dem braunen, faltigen, scharfgeschnittenen, ungewöhnlichen Gesicht, als dass er dieses Missgefühl hätte behalten können.

»Was sollte ich machen?« erwiderte er, höflich. »Ich musste notgedrungen eine komische Rolle spielen, und hab’ sie gespielt.«

»Wieso eine komische Rolle?« sagte der alte Herr und bewegte seine mächtigen, etwas ausgefransten Brauen mehrmals auf und nieder. »Alles was man tut, soll man ganz tun. Auf das Feuer kommt’s an, und nicht, wo es brennt. Feuer – — Ja so. Mit Verlaub: könnten Sie mir für meine Zigarre etwas Feuer geben?«

»Mit Vergnügen«, entgegnete Wittekind, der ein Schächtelchen hervorzog und ein Wachskerzchen anzündete. Der Weißbärtige machte eine Verneigung, deren vornehme Grazie Wittekind überraschte, nahm das Kerzchen und setzte seine große, dicke Zigarre langsam in Brand. Zwischen je zwei Zügen warf er einen Blick auf Wittekinds Gesicht, und jeder schien etwas zu fragen oder zu ergründen. Endlich nickte er vor sich hin.

»Ich danke Ihnen«, sagte er; dann setzte er langsam hinzu, mit seiner tiefen, etwas rollenden Stimme: »Eine Frage ist frei, und die Antwort kostet Sie nichts. Sie haben auch das rechte Gesicht für meine Frage; sonst behielt’ ich sie bei mir. Wollen Sie mir deutsch, das heißt ehrlich, sagen, ob es Ihnen angenehm ist, wenn ich Sie ein Stück Weges begleite, oder ob Sie lieber allein geh’n? Seh’n sie meine weißen Haare; schenken Sie mir aus Achtung ein wenig Aufrichtigkeit.«

Der Alte hatte diese seltsame Anrede mit einem gewissen feierlichen Ernst begonnen; sie endete aber mit einem sehr anmutigen, liebenswürdigen Lächeln. Dann bewegte er leise, wie fragend, seine Knie, und stützte beide Hände auf seinen Stock. Wittekind vergaß eine Weile zu antworten, so sehr beschäftigte ihn alles an diesem merkwürdigen Menschen. Lächelnd sagte er dann:

»So, hat man mich noch nie gefragt – und doch sollte es eigentlich immer so sein! Ich danke Ihnen für die gute Meinung, die Sie von mir haben. Ganz aufrichtig: ich ginge sonst gern allein; aber Sie – Sie möchte ich kennenlernen…«

Ein tiefes »Hm!« war die Antwort. Der Alte nahm die rechte Hand von seinem Stock – es war ein einfacher, oben gekrümmter Bergstock – und ergriff Wittekinds Hand, um sie stumm zu drücken. Darauf setzte er sich sogleich in Bewegung, mit zuerst langsamen, dann immer größeren Schritten; es war erstaunlich, wie elastisch und jugendlich er ausschritt.

»Sie wollen nach Grödig, denk’ ich, an die neue Bahn«, fing er an zu sprechen.

Wittekind nickte.

»Wie kommen Sie denn auf diesen Weg, wenn ich fragen darf? Von den norddeutschen ›Touristen‹ – und Sie sind – offenbar ein Norddeutscher – gehen hier nicht viele.«

»Daran ist der Untersberg schuld«, entgegnete Wittekind. »Dem war ich das schuldig. – Eine alte Liebe«, setzte er lächelnd hinzu.

Der Alte riss die Augen auf; ohne Zweifel aus Wohlgefallen.

»Sie lieben den Untersberg! – Seh’n Sie! Seh’n Sie!« rief er aus, als wäre nun die gute Meinung bestätigt, die er von Wittekind hatte. »Das ist ja mein Berg, lieber Herr; ohne den möchte’ ich nicht mehr leben. Um den kreis’ ich eigentlich das ganze Jahr herum; in Salzburg, Reichenhall, Berchtesgaden, Hallein; jetzt komm’ ich von oben. Von der Vierkasers-Alp – und so weiter. Eine alte Liebe! Seh’n Sie!«

»Und ich dachte wohl, dass Sie vom Untersberg kämen«, erwiderte Wittekind, »als ich Sie vorhin an dem Tannenbühel entdeckte. Sie sahen aus —« Er stockte.

»Nun, wie sah ich aus? – Nun, wie sah ich aus?«

»Wie der ›Alte vom Berge‹«, sagte Wittekind heiter. »Wie einer von denen, die in den ›Wunderberg‹ verzaubert sind; – mit dem weißen Bart da —«

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