Honoré de Balzac - Physiologie der Ehe
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Wir hatten auch daran gedacht, eine kleine Sonderabteilung von hunderttausend Frauen zu bilden, eine Art Amortisationskasse der Frauenrasse, ein Asyl für Frauen, die man als eine Art Zwitterwesen betrachten muß, wie z. B. die Witwen; aber wir haben es vorgezogen, nur mit runden Summen zu rechnen.
Die Richtigkeit unserer Analyse läßt sich leicht nachweisen; es genügt dazu eine einzige Überlegung:
Das Leben der Frau zerlegt sich in drei genau abgegrenzte Zeitabschnitte: der erste beginnt mit der Wiege und schließt mit der Erreichung des Alters der Heiratsfähigkeit; der zweite umfaßt die Zeit, während welcher eine Frau für die Ehe in Betracht kommt; der dritte beginnt mit dem kritischen Alter, der ziemlich brutalen Aufforderung der Natur an die Leidenschaften, daß sie nunmehr aufzuhören hätten. Da diese drei Lebensabschnitte an Zeitdauer so ziemlich gleich sind, so muß durch sie die vorhandene Anzahl aller Frauen ebenfalls in drei ziemlich gleiche Teile zerlegt werden. So findet man also in einer Gesamtzahl von sechs Millionen – abgesehen von den Bruchzahlen, die die Herren Gelehrten berechnen mögen – ungefähr zwei Millionen Mädchen von einem bis zu achtzehn Jahren, zwei Millionen Frauen von mindestens achtzehn bis höchstens vierzig Jahren und zwei Millionen Alte. Die Launen unseres Gesellschaftszustandes haben nun die zwei Millionen heiratsfähiger Frauen in drei große Kategorien geteilt, nämlich: diejenigen, die aus den von uns angeführten Gründen Mädchen bleiben; diejenigen, auf deren Tugend es für Ehemänner wenig ankommt; und endlich die Million legitimer Frauen, mit denen wir uns zu beschäftigen haben.
Wie man aus dieser ziemlich genauen Berechnung der weiblichen Bevölkerung ersieht, ist in Frankreich kaum eine kleine Herde von einer Million weißer Schafe vorhanden – der privilegierte Schafstall, in den alle Wölfe einbrechen möchten!
Nun wollen wir diese Million Frauen, die wir bereits mittels der Worfschaufel gesichtet haben, noch durch ein anderes Seihtuch passieren lassen:
Um den Grad des Vertrauens, das ein Mann in seine Frau setzen darf, möglichst richtig abzuschätzen, wollen wir einen Augenblick annehmen, daß alle diese Gattinnen ihren Gemahl betrügen.
Wenn wir diese Hypothese aufstellen, werden wir billigerweise ungefähr ein Zwanzigstel abrechnen müssen: die jungen Personen, die erst ganz kurze Zeit verheiratet sind und ihren Schwüren wenigstens eine gewisse Zeit lang treu bleiben werden.
Ein anderes Zwanzigstel wird auf Kranke zu rechnen sein. Damit räumen wir den menschlichen Schmerzen einen recht geringen Teil ein.
Gewisse Leidenschaften, die, wie man sagt, die Herrschaft des Mannes über das Frauenherz zerstören, Häßlichkeit, Sorgen, Schwangerschaften, nehmen ebenfalls ein Zwanzigstel für sich in Anspruch.
Der Ehebruch dringt einer verheirateten Frau nicht ins Herz, wie eine Pistolenkugel trifft. Selbst wenn durch Wahlverwandtschaft schon beim ersten Anblick Gefühle erwachen sollten, so findet doch stets ein Kampf statt, der bei der Bemessung der Gesamtsumme ehelicher Treulosigkeiten in Anschlag zu bringen ist. Es hieße fast die Schamhaftigkeit der Französinnen beleidigen, wollten wir nicht die Zeitdauer dieser Kämpfe in einem von Natur so kriegerisch veranlagten Lande bei unserer Rechnung berücksichtigen, indem wir ein Zwanzigstel von der Gesamtsumme der Frauen in Abzug bringen; dann aber werden wir freilich annehmen, daß gewisse kranke Frauen allen Medizinflaschen zum Trotz ihre Liebhaber beibehalten, und daß es Frauen gibt, über deren Schwangerschaft dieser oder jener boshafte Junggeselle lächelt. Auf diese Weise retten wir die Scham der Frauen, die für die Tugend kämpfen.
Aus demselben Grunde wollen wir nicht zu glauben wagen, daß eine von ihrem Liebhaber verlassene Frau hic et nunc einen andern findet; da aber dieser Ausfall notwendigerweise viel geringer ist als der vorher erwähnte, so wollen wir ihn auf ein Vierzigstel schätzen.
Diese Einschränkungen werden unsere Gesamtzahl von Frauen, die imstande sind, das eheliche Gesetz zu übertreten, auf achthunderttausend herunterbringen.
Wer würde jetzt nicht überzeugt sein, daß diese Frauen tugendhaft sind? Sind sie nicht die Blüte des Landes? Sind sie nicht alle in ihrer Vollkraft, entzückend, berauschend durch Schönheit, Jugend, Leben und Liebe? An ihre Tugend zu glauben, ist eine Art gesellschaftlicher Religion; denn sie sind der Schmuck der Welt und Frankreichs Ruhm.
In dieser Million also haben wir zu suchen:
die Zahl der anständigen Frauen,
die Zahl der tugendhaften Frauen.
Diese Untersuchung und diese beiden Kategorien verlangen jede für sich eine vollständige Betrachtung; diese Betrachtungen werden einen Anhang zu diesem letzten Kapitel bilden.
Die anständige Frau
Die vorhergehende Betrachtung hat uns gezeigt, daß wir in Frankreich eine Durchschnittszahl von einer Million Frauen besitzen, die das Vorrecht ausbeuten, Leidenschaften einzuflößen, die ein galanter Mann ohne Scham eingesteht oder mit Vergnügen verbirgt. Diese Million Frauen müssen wir also mit unserer Diogeneslaterne beleuchten, um die anständigen Frauen unseres Landes herauszufinden.
Diese Untersuchung veranlaßt uns jedoch zunächst zu einigen Abschweifungen.
Zwei gutgekleidete junge Herren, die mit ihrer schlanken Figur und ihren vorgebogenen Armen wie die Rammjungfer eines Straßenpflasterers aussehen, und deren Stiefel von hervorragender Eleganz sind, treffen sich eines Morgens auf dem Boulevard bei der Panoramapassage.
»Schau, du bist's!«
»Jawohl, mein Lieber; ich seh' mir ähnlich, nicht wahr?«
Und ein mehr oder weniger geistreiches Lachen, je nach der Güte des Scherzes, der die Unterhaltung eröffnet hat.
Nachdem sie sich mit der Neugier eines Gendarms, der einen Arrestanten mit der Personalbeschreibung eines Steckbriefes vergleicht, gegenseitig gemustert haben; nachdem sie sich überzeugt haben, daß beiderseits Handschuhe und Westen tadellos neu, daß ihre Krawatten mit der ganzen Grazie der letzten Mode gebunden sind; und nachdem sie sich einigermaßen vergewissert haben, daß keiner von ihnen im ›Dalles‹ ist – gehen sie Arm in Arm den Boulevard entlang und sind noch nicht bei Frascati, so haben sie schon eine etwas knollige Frage aneinander gerichtet, deren freie Übersetzung lautet:
»Mit wem sind wir augenblicklich verheiratet?«
Allgemeine Regel: es ist stets eine reizende Frau.
Welchem Pariser Spaziergänger wären nicht Tausende von Worten, die die Luft durchschwirren wie Kugeln an einem Schlachttage, in die Ohren geklungen? Und wer hätte nicht von diesen unzähligen Worten, die nach Rabelais' Ausdruck in der Luft gefroren sind, das eine oder andere erhascht? Aber die meisten Menschen spazieren in Paris herum, wie sie essen, wie sie leben – nämlich ohne sich was dabei zu denken. Es gibt wenig geschickte Musiker, wenig geübte Physiognomiker, die die Tonart dieser verstreuten Noten festzustellen, die Leidenschaft, der sie entstammen, zu erkennen vermögen. Oh! In Paris herumstreifen – anbetungswürdiges und köstliches Dasein. Flanieren ist eine Wissenschaft, ist die Feinschmeckerei des Auges. Spazierengehen ist vegetieren; Flanieren ist leben. Die junge hübsche Frau, die jahrelang glühenden Augen zur Weide dient, könnte viel eher Anspruch auf eine Belohnung machen, als der Garkoch, der dem mit weit aufgeblähter Nase die nahrhaften Düfte einsaugenden Limousiner zwanzig Sous abverlangte. Flanieren heißt genießen, heißt geistreiche Beobachtungen einheimsen, heißt erhabene Gemälde des Unglücks, der Liebe, der Freude, anmutige oder komische Porträts bewundern, heißt seine Blicke in die Tiefen von tausend Existenzen tauchen – heißt, solange man jung ist, alles begehren, alles besitzen; heißt, wenn man alt ist, das Leben eines Jünglings führen, die Leidenschaften eines Jünglings empfinden. Wie viele Antworten auf die kategorische Frage, die uns zu dieser Abschweifung veranlaßte, hat nicht ein Flanierkünstler gehört!
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