Honoré de Balzac - Physiologie des Alltagslebens

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Balzac geht dem Alltag auf die Spur: Ob dem Wucherer, Pensionär, Menschenfreund oder Sammler.
Aber nicht nur das, auch der Krawatte, ihrer Bedeutung und wie sie zu binden ist, widmet Balzac seine Aufmerksamkeit.

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Die Gelehrten, welche den Rentier aus der großen Kategorie der ernst zu nehmenden Wesen ausgestrichen sehen wollen, stützten diese Meinung auf seine Abneigung gegen die Arbeit. Und man muss gestehen: er liebt die Ruhe. Er empfindet eine so starke Antipathie gegen alles, was einer Pflicht oder Aufgabe nur entfernt ähnlich sieht, dass, um ihm zu helfen, das Metier des Vermögensverwalters erschaffen musste. Die Dokumente über seinen Rentenbesitz, Eintragungen ins Schuldbuch, seine Kontrakte, die Papiere, die seine Pensionsansprüche beglaubigen, liegen bei einem jener Sachwalter, denen es an Kapital fehlt, um sich regelrecht als Anwalt, Taxator, Auktionskommissar, Notar oder dergleichen zu etablieren, und die nur ein winziges Bureau ihr eigen nennen. Anstatt sein Geld von der Staatskasse oder Bank selbst abzuholen, nimmt es der Rentier zu Hause unter dem Schutze der heimischen Penaten von diesem Herrn entgegen. Das öffentliche Schatzamt ist kein lebendes Wesen, man kann mit ihm nicht gemütlich schwätzen; es zahlt und spricht kein Wort. Aber der Gehilfe des Sachwalters oder der Herr Sachwalter selbst kommt viermal im Jahr in eigener Person und verplaudert mit dem Rentier einige Stunden. Obgleich dieser Besuch jährlich ein Prozent der Rente kostet, ist er dem Rentier, der sich völlig seinem Sachwalter anvertraut, unentbehrlich. Aus dieser Quelle fließt ihm lichtvolle Aufklärung über den Gang der Geschäfte, über die Pläne der Regierung. Der Rentier liebt »seinen« Sachwalter. Aus einer gewissen, dieser menschlichen Gattung besonders eigenen Empfindsamkeit heraus hegt er für alles gleich tiefe Gefühle: Er gibt seine hingebende Liebe seinen Möbeln, dem Stadtviertel, in dem er wohnt, seinen Dienstmädchen, seinem Portier, seinem Bürgermeisteramt, seiner Kompanie, wenn er zur Nationalgarde gehört. Über alles aber geht ihm die Stadt Paris, die er anbetet; er liebt den König systematisch und nennt Mademoiselle d'Orléans mit Emphase Madame.

All seinen Hass spart er für die Republikaner auf. Wenn er in seiner Zeitung und im Gespräch »das demokratische Element« gelten lässt, verwechselt er es doch keineswegs mit republikanischem Geist. – »Ah! halt!« sagt er, »das eine ist nicht das andere!«

Und dann vertieft er sich in Diskussionen, die ihn bis zum Jahre 1793, in die Tage des Schreckens zurückführen, und kommt auf die Reduktion der Renten zu sprechen, diese Bartholomäusnacht der Kapitalisten. Man weiß, dass die Republik böse Absichten gegen den Rentier hegt, die Republik allein hat das Recht, bankrott zu werden, »denn«, sagt er, »nur Jedermann hat das Recht, niemanden zu bezahlen.«

Diese Phrase hat er sich eingeprägt und bewahrt sie als letzten Keulenschlag für politische Debatten. Kommen Sie in ein Gespräch mit dem Rentier, so verfallen Sie alsbald der narkotischen Wirkung, die fast allen Individuen dieser Gattung eigen ist. Wenn Sie ihn einen Knopf Ihres Gehrockes erhaschen lassen, wenn Sie seinem trägen, schweren Blick begegnen, so hat er Sie gleichsam mit Fangarmen umklammert. Wenn Sie ihn anhören, verfallen Sie in Gähnkrämpfe, so sehr betäubt er Sie mit Gemeinplätzen. Und Sie lernen ganz sonderliche Dinge:

»... Die Revolution hat positiv im Jahre 1789 begonnen, die Anleihen Ludwig XIV. hatten schon den ersten Grund zu ihr gelegt. Ludwig XV., ein Egoist, wenn auch ein Mann von Geist, dieser König der Ausschweifungen, – Sie wissen ja: der Hirschpark! – hat auch viel dazu beigetragen. Und M. Necker, der übelgesinnte Herr aus Genf, führte endlich den Zusammenbruch herbei. Immer sind es die Fremden gewesen, die Frankreich ins Unglück stürzten. Es hat so etwas wie die berüchtigte Jagd nach der Futterkrippe gegeben. Die vielen Henkersmahlzeiten haben der Revolution erheblich geschadet. Bonaparte hat zwar auch die Pariser füsilieren lassen, ja, aber ihm ist diese Kühnheit gut ausgegangen! Wissen Sie, warum Napoleon ein großer Mann war? Er nahm in der Minute fünf Prisen Tabak, die er aus speziell dafür eingerichteten, ledergefütterten Taschen seiner Weste zog. Er saugte die Lieferanten aus. Talma war sein Freund. Talma hat ihn seine Gesten gelehrt, und dennoch hat er sich geweigert, Talma einen Orden zu geben. Während seiner ersten Feldzüge in Italien hat der Kaiser die Wache eines eingeschlafenen Soldaten übernommen und ihn so vor der Füsillade bewahrt, jawohl! – – –«

Der Rentier weiß, wer das letzte Leibross Napoleons gefüttert hat; und er hat seinen Freunden gerne, wenn auch in den Jahren 1813 bis 1821 ganz heimlich, dieses interessante Pferd gezeigt. Nach dem Ereignis vom 5. Mai 1821 haben die Bourbonen vom Kaiser nichts mehr zu fürchten gehabt. Schließlich Ludwig XVIII.! Der hatte zwar eine gewisse Bildung und Begabung, aber er ließ es Ihm gegenüber an Gerechtigkeit fehlen, da er ihn einfach Monsieur de Buonaparte genannt hat. ...

Nichtsdestoweniger hat der Rentier wertvolle Eigenschaften: er ist gutmütig, er hat nichts von der heimtückischen Feigheit, dem gehässigen Ehrgeiz des Bauern, der den Grund und Boden zerkrümelt. Seine Moral heißt: mit niemandem Auseinandersetzungen, Streit zu haben. Seine Interessensphäre liegt zwischen dem Portier und dem Hauswirt. Er ist so zufrieden mit seiner Wohnung, so sehr an seinen Hof, seine Treppe, an die Portiersloge, an das Haus gewöhnt – und der Portier sowie der Hauswirt wissen das genau –, dass er in seinem bescheidenen Appartement bleiben wird, bis er es les pieds devant »Les pieds devant«, berühmtes Bild für die Lage im Sarge; Refrain eines chansons von Marcel Legay, das auch heute noch immer wieder von rührseligen Bourgeois und Bohemiens gesungen wird, wenn man pointiert den letzten Gang eines braven Mannes umschreiben will. Anm. d. Übers. verlassen wird, wie er selbst zu sagen pflegt; und darum wird ihm die schmeichelhafteste Ehrerbietung entgegengebracht. Er zahlt seine Steuern mit skrupulöser Pünktlichkeit. Kurz, in allen Dingen ist er für die Regierung. Wenn man in den Strassen kämpft, hat er den Mut, sich darüber dem Portier und seinen Nachbarn gegenüber auszusprechen. Er beklagt die Regierung. Aber seine Milde macht Halt vor dem Polizeipräfekten. Die Maßnahmen der Polizei billigt er durchaus nicht. Die Polizei, die nie etwas weiß, als das, worauf sie gestoßen wird, ist in seinen Augen ein missgestaltetes Ungeheuer; er möchte gerne, dass sie aus dem Budget verschwindet. Wenn er zufällig in einen Aufruhr hineingerät, dann präsentiert er seinen Regenschirm, windet sich durch und nennt die jungen Leute »liebenswürdige Jünglinge«, die durch die Missgriffe der Polizei auf Abwege gedrängt werden. Vor und während des Aufruhrs ist er stramm für die Regierung; sobald der politische Prozess aber beginnt, ist er für die Angeklagten.

In der Malerei hält er zu Vigneron, dem Maler des »Convoi du pauvre«. Die literarische Bewegung lernt er durch das eifrige Studium der Maueranschläge kennen, was ihn keineswegs abhält, Bérangers Chansons zu subskribieren. Um aktuell zu sein, fragt er gelegentlich, auf seinen Stock gestützt, mit dem gewissen schlauen Lächeln:

»Ah ça! Also dieser George Sand (er spricht das ›Sang‹ aus), von dem man soviel spricht, ist das nun ein Mann oder eine Frau?«

Es fehlt dem Rentier durchaus nicht an originellen Zügen. Sie täuschen sich, wenn Sie ihn für eine verwischte, wenig ausgeprägte Gestalt halten. Paris ist ein so mächtig geheizter Herd, Paris flammt mit einer so vulkanischen Energie, dass die Reflexe seiner Flammen allem Farbe geben, selbst den Gestalten, die im Hintergrunde stehen.

Der Rentier wendet ein Zehntel seines Einkommens an seine Miete, nach den Regeln eines unbekannten Code, dessen er sich bei allen nur möglichen Gelegenheiten bedient.

So hören Sie ihn die folgenden Axiome verkünden: »Man muss grüne Erbsen mit den Reichen und Kirschen mit den Armen essen. Man darf Austern nur in den Monaten mit r essen etc.«

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