Honoré de Balzac - Die Lilie im Tal
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»Gehen Sie in den Garten!« sagte sie und drückte mir die Hand.
Ich verließ das Zimmer, ohne dass der Comte mich bemerkte. Von der Terrasse aus, wohin ich langsamen Schrittes gegangen war, hörte ich seine laute Stimme und sein Ächzen, das aus der Stube neben dem Esszimmer drang. Durch den Sturm hindurch vernahm ich auch die Stimme des Engels, die von Zeit zu Zeit ertönte wie Nachtigallengesang nach Regenschauern. Ich ging unter den Akazien auf und ab, in einer wundervollen Spätaugustnacht, und wartete auf die Comtesse. Sie würde kommen, irgendeine ihrer Bewegungen hatte es mir versprochen.
Seit einigen Tagen lag eine Aussprache zwischen uns in der Luft. Sie wurde unvermeidlich beim ersten Wort, das den übervollen Born unserer Herzen erschließen musste. Welche Scheu verzögerte die Stunde unserer völligen Vertrautheit? Vielleicht liebte sie wie ich das Erbeben, das einem Angstschauer gleicht, das die Empfindsamkeit zermartert in den Augenblicken, wo man sein überströmendes Gefühl zurückhält, wo man zögert, sein Innerstes zu offenbaren, dem Schamgefühl gehorchend, das die Jungfrau beseelt, ehe sie sich vor dem geliebten Gatten enthüllt. Unsere Gedanken, die sich stets mit dieser unvermeidlichen ersten Aussprache beschäftigten, ließen uns ihre Tragweite noch größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit war. Eine Stunde verstrich. Ich saß auf der Backsteinbalustrade – da belebten der Hall ihrer Schritte und das leise Rascheln ihres fließenden Gewandes die Stille der Nacht ... Das sind Empfindungen, denen das Herz nicht gewachsen ist. ,
»Monsieur de Mortsauf ist eingeschlafen«, sagte sie. »Wenn er so ist, gebe ich ihm eine Tasse Mohntee; denn die Anfälle kehren so selten wieder, dass dies überaus einfache Mittel immer seine Wirkung tut.« Und mit veränderter Stimme und ihrem überzeugendsten Tonfall fuhr sie fort: »Monsieur de Vandenesse, ein unglücklicher Zufall hat Ihnen Geheimnisse ausgeliefert, die bisher sorgsam verborgen waren. Versprechen Sie mir, die Erinnerung an diesen Vorfall in Ihrem Herzen zu begraben! Tun Sie es um meinetwillen, ich bitte Sie darum! Ich fordere kein Gelübde von Ihnen, mit dem Jawort eines Ehrenmannes will ich mich zufriedengeben.« – »Brauche ich denn dieses Ja auszusprechen? Haben wir uns nicht schon verstanden?« versetzte ich. »Urteilen Sie nicht zu hart über Monsieur de Mortsauf. Sie sehen hier die Folgen der langen Mühsale, die er in der Fremde erlitten hat«, fuhr sie fort. »Morgen wird er das, was er heute gesagt hat, vollständig vergessen haben, und Sie werden ihn als einen liebenswürdigen, freundlichen Menschen wiedersehen.« – »Hören Sie auf, Madame, den Comte zu rechtfertigen!« antwortete ich. »Ich werde alles tun, was Sie wollen, ich würde mich im Augenblick in die Indre stürzen, wenn ich dadurch Monsieur de Mortsauf die Gesundheit und Ihnen ein glückliches Leben zurückgewinnen könnte. Das einzige, was ich nicht ändern kann, ist meine Meinung. Nichts an mir ist dauerhafter. Ich würde Ihnen mein Leben opfern, mein Gewissen kann ich nicht aufgeben; ich brauche seiner Stimme nicht zu lauschen, aber kann ich es hindern zu sprechen? Nun aber ist meiner Ansicht nach Monsieur de Mortsauf ...« – »Ich verstehe Sie«, unterbrach sie mich mit ungewohnter Schroffheit, »Sie haben recht. Der Comte ist nervös wie eine zimperliche Frau«, fuhr sie fort, und mit dem Wort milderte sie zugleich den Charakter seiner Krankheit, »aber es ist nur zeitweise so, höchstens alle Jahre ein Mal, während der größten Hitze. Wie viele Leiden hat nicht die Emigration verschuldet! Wieviel schönes Leben hat sie nicht vernichtet! Er wäre, ich bin dessen gewiss, ein großer Kriegsheld und der Ruhm seines Vaterlandes geworden!« – »Ich weiß es«, unterbrach ich sie nun meinerseits und gab ihr so zu verstehen, dass es zwecklos sei, mich täuschen zu wollen.
Sie machte eine Pause, legte ihre Hand auf die Stirn und sagte dann: »Wer hat Sie so in unser Leben treten heißen? Will mir Gott etwa Hilfe schicken? Eine starke Freundschaft, die mich stütze?« Und ihre Hand fest auf die meine legend, fuhr sie fort: »Denn Sie sind gut, edel...«
Sie hob den Blick gen Himmel, als wollte sie ein sichtbares Zeichen erflehen, das ihre Hoffnungen bestätigte. Dann sah sie mich wieder an. Erschüttert von ihrem Blick, der eine fremde Seele der meinen vermählte, ließ ich mich hinreißen, eine Taktlosigkeit – oder doch einen Verstoß gegen landläufige Anstandsregeln – zu begehen. Aber bedeutet das nicht bei manchen soviel als den heldenhaften Drang, der Gefahr entgegenzustürmen, den Wunsch, einen Zusammenprall abzuwenden, die Furcht vor einem Unglück, das nicht eintrifft, und häufiger noch die jähe Frage eines Herzens an ein anderes Herz, ein Schrei, der Antwort verlangt? Mancherlei Gedanken stiegen in mir auf, leuchtend, und raunten mir zu, den Fleck zu tilgen, der meine Reinheit beschmutzte, jetzt, wo ich dem Tiefsten dieser Frau am nächsten sei.
»Bevor ich weiterspreche«, sagte ich mit verschleierter Stimme, deren Beben in der tiefsten Stille hörbar war, »erlauben Sie mir, etwas gutzumachen.« – »Schweigen Sie«, sagte sie erregt und legte mir den Finger auf die Lippen. Sie zog ihn gleich wieder weg. ,
Sie sah mich stolz an, wie eine Frau, die zu hoch steht, als dass eine Beleidigung an sie heranreichen könnte, und mit zitternder Stimme sagte sie: »Ich weiß, wovon Sie sprechen wollen. Es ist der erste, der letzte – der einzige Schimpf, den man mir angetan hat. Sprechen Sie nie von diesem Ball! Die Christin hat Ihnen verziehen, die Frau leidet noch darunter.«
– »Seien Sie nicht unbarmherziger als Gott selbst«, sagte ich, die Tränen zurückhaltend, die mir an den Wimpern hingen. »Ich muss strenger sein, denn ich bin schwächer«, antwortete sie. »Aber«, entgegnete ich in einer Aufwallung kindlichen Trotzes, »hören Sie mich an, und wäre es das erste, das letzte und einzige Mal in Ihrem Leben!« – »Gut denn«, sagte sie, »so sprechen Sie, sonst könnten Sie glauben, dass ich mich fürchte, Sie anzuhören.«
Da ich fühlte, dass dieser Augenblick nie wiederkehren würde, sagte ich ihr in einem Ton, der Aufmerksamkeit erzwang, dass mich alle Frauen auf dem Ball und alle, die ich vorher je gesehen, durchaus kalt gelassen hätten; aber als ich sie erblickt, da sei ich, der Lerneifrige, der Schüchterne, von einem Strudel fortgerissen worden, den nur die verdammen könnten, die ihn nie gekannt hätten; dass nie das Herz eines Mannes so erfüllt gewesen sei von der Lust, der nichts widersteht, die alles überwindet, selbst den Tod ...
»Und die Verachtung?« unterbrach sie mich. »Haben Sie mich denn verachtet?« fragte ich. »Sprechen wir nicht mehr davon!« sagte sie. »Im Gegenteil! Sprechen wir davon!« antwortete ich in meiner Erregung, die übermenschlichem Schmerz entsprang. »Es handelt sich um mein ganzes Sein, um mein innerstes Leben, um ein Geheimnis, das Sie wissen müssen, wenn ich nicht vor Verzweiflung sterben soll. Und handelt es sich nicht auch um Sie, die, ohne es zu wissen, die Frau sein sollte, in deren Händen die dem Sieger im Turnier versprochene Krone leuchtet?«
Ich erzählte ihr meine Kindheit, meine Jugend, nicht wie ich sie Ihnen, aus der Entfernung urteilend, erzählt habe, sondern mit den glühenden Worten des Jünglings, dessen Wunden noch bluteten. Meine Stimme dröhnte wie die Axt des Holzhauers im Walde. Vor ihr fielen krachend die toten Jahre zusammen, die langen Leiden, die an ihnen wie blattlose Äste starrten. Ich malte ihr mit fiebernder Stimme tausend schreckliche Einzelheiten, die ich Ihnen erspart habe. Ich breitete vor ihr den Schatz meiner schillernden Wünsche aus, das lautere Gold meiner Begierden, ein Herz, das glühend blieb unter den Eisbergen, die ein ewiger Winter aufgetürmt hatte. Als ich gebeugt unter der Last meiner Leiden, die ich mit des Jesaias Flammenworten geschildert hatte, auf ein Wort von der Frau wartete, die mir mit gesenktem Haupte zuhörte, da strahlte plötzlich ihr Blick in meine Finsternis hinein, da beseelte sie mir Himmel und Erde mit einem einzigen Wort: »Wir haben die gleiche Kindheit verlebt«, und um ihr Haupt leuchtete die Strahlenkrone der Märtyrer.
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