Honoré de Balzac - Die Lilie im Tal
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»Frapesle«, sagte ich, »ist ein massives Silbergefäß, aber Clochegourde ist ein Kästchen voll köstlicher Edelsteine.« Diesen Satz hat er seither, mit Angabe des Autors, oft genug wiederholt. »Ja, ehe wir hierherkamen, war es eine Wüste«, antwortete er.
Ich war ganz Ohr, wenn er von seinen Saaten, von seinen Baumschulen sprach. Ein Neuling in allen landwirtschaftlichen Dingen, überhäufte ich ihn mit Fragen über Preise, über Ausbeutung des Bodens, und er schien beglückt, mich über so viele Einzelheiten belehren zu können.
»Was bringt man Ihnen denn in Schulen bei?« fragte er mich verwundert.
Schon an jenem ersten Tage sagte der Comte bei der Rückkehr zu seiner Frau: »Monsieur Felix ist ein reizender junger Mann.«
Am Abend schrieb ich meiner Mutter, bat sie, mir Kleider und Wäsche zu schicken, und teilte ihr mit, dass ich in Frapesle bliebe. Ich wusste nichts von den großen Umwälzungen, die damals vor sich gingen, und ahnte nicht, welchen Einfluss sie auf meine Geschichte haben sollten. So glaubte ich, dass ich nach Paris zurückkehren würde, um mein juristisches Studium zu beenden, und die Vorlesungen fingen erst Anfang November wieder an; es lagen also zweieinhalb freie Monate vor mir.
Zu Anfang meines Aufenthalts versuchte ich, in ein vertrautes Verhältnis zum Comte zu kommen, und es war eine Zeit peinlicher Eindrücke. Ich entdeckte eine Reizbarkeit, die sich, ohne jeden Grund, verletzt fühlte, überhasteten Tatendrang in verzweifelten Fällen: das alles erschreckte mich. Bisweilen loderte in ihm plötzlich der Mut des Edelmannes auf, der sich in der Armee Condés ausgezeichnet hatte. Wie Kometen schossen Willensblitze in ihm auf, so wie sie in Zeiten des Aufruhrs bombengleich in die politische Welt hineinsausen und die, wenn sie sich von ungefähr mit Mut und Ehrenhaftigkeit verbinden, aus einem schlichten Landedelmann, der zu einem zurückgezogenen Leben gezwungen war, einen d'Elbée, Bonchamps oder Charette machen. Bei gewissen Vermutungen spitzte sich seine Nase zu, seine Stirn erhellte sich, seine Augen schleuderten Blitze, die alsbald wieder abflauten. Ich fürchtete, dass, wenn Monsieur de Mortsauf die Sprache meiner Augen entzifferte, er mich auf der Stelle totschlüge. Damals war ich nur zärtlich: der Wille, der die Menschen so wunderbar verwandelt, begann sich in mir erst zaghaft zu regen. Meine maßlosen Süchte versetzten meine Empfindsamkeit in rasche Schwingungen, die oft einem Angstzittern glichen. Ich schreckte vor dem Kampfe nicht zurück, aber ich wollte das Leben nicht verlieren, ohne das Glück einer erwiderten Liebe gekannt zu haben. Die Schwierigkeiten und meine Wünsche wuchsen in gleichem Maße. Wie sollte ich von meinen Gefühlen sprechen? Ich war ein Raub der traurigsten Verwirrung. Ich wartete auf einen Zufall, ich beobachtete; ich befreundete mich mit den Kindern und gewann ihre Liebe; ich versuchte, mich dem Ton des Hauses anzupassen. Schon hielt sich der Comte weniger vor mir zurück. Ich bemerkte seinen plötzlichen Stimmungswechsel, seine unbegründeten Anfälle von Schwermut, seine raschen Aufwallungen, seine bitteren und schneidenden Klagen, seine gehässige Kälte, seine zurückgedämmten Wahnsinnsausbrüche, seine unberechenbaren wütenden Ausfälle. Ich hörte ihn ächzen wie ein Kind und schreien wie einen Verzweifelten.
Die seelische Welt unterscheidet sich von der physischen dadurch, dass es in ihr keine absoluten Gesetze gibt: die Nachdrücklichkeit der Wirkung ist abhängig von der Beschaffenheit der Charaktere oder von den Ideen, die wir um eine Tatsache gruppieren. Mein Verhalten in Clochegourde, meine ganze Zukunft hingen von dem unberechenbaren Willen des Comte ab. Es lässt sich nicht beschreiben, welch quälende Angst meine Seele zusammenschnürte – meine Seele, die sich gleich schnell öffnete und verschloss –, wenn ich mir beim Eintreten sagte: ›Wie wird er mir begegnen?‹ Welche Beklemmung erdrückte mein Herz, wenn ich plötzlich auf seiner weißen Stirn Gewitterwolken sich ansammeln sah. Ich war immer auf dem Sprung. Ich erlag dem Despotismus dieses Menschen, und meine eigenen Leiden gaben mir den Maßstab für die, die Madame de Mortsauf ausstand. Wir fingen an, verständnisvolle Blicke zu tauschen, meine Tränen flossen oft, wenn sie die ihren zurückhielt. Die Comtesse und ich, wir maßen uns im Leid. Wie viele Entdeckungen machte ich doch während jener ersten vierzig Tage voll wirklicher Schmerzen und unausgesprochener Freuden, voll Hoffnungen, die bald in den Grund gebohrt wurden, bald obenauf schwammen!
Eines Abends fand ich sie in Andacht versunken vor einem Sonnenuntergang, der die Gipfel in wollüstiges Rot tauchte, während er das Tal wie ein Lager im Dämmer ließ, so dass es unmöglich war, nicht die Klänge des ewigen Liedes der Lieder herauszuhören, mit dem die Natur ihre Geschöpfe zur Liebe lädt.
Fand das junge Mädchen seine entschwundenen Illusionen wieder? Schmerzte die Frau ein heimlicher Vergleich? Ich glaubte, in ihrer Haltung eine gewisse Abspannung zu bemerken, die den ersten Geständnissen dienlich schien, und sagte: »Es gibt im Leben so schwere Tage!« – »Sie haben in meiner Seele gelesen«, sagte sie; »aber wie war es möglich?« – »Es gibt zwischen uns so viele Berührungspunkte«, antwortete ich. »Gehören wir nicht zu der kleinen Zahl bevorzugter Wesen, die für Leid und Freude doppelt empfänglich, deren Gemütssaiten alle aufeinander abgestimmt sind und durch ihre gleichen Schwingungen große, volle Töne hervorrufen und deren Nervenleben im Einklang mit dem Urgrund aller Dinge steht?... Wenn solche Menschen in einem Konzert von Missklängen leben, leiden sie furchtbar, wie anderseits ihre Freude bis zur Verzückung sich steigert, wenn sie Gedanken, Empfindungen oder Wesen begegnen, die ihnen innerlich verwandt sind. Aber es ist für uns ein dritter Zustand möglich, dessen Leiden nur den Seelen bekannt sind, die an derselben Krankheit leiden und bei denen sich brüderliches Verstehen findet. Wir können guten wie schlimmen Eindrücken verschlossen sein. Eine Orgel, reich an klangvollen Registern, spielt in der Leere unsers Herzens, braust in gegenstandsloser Leidenschaft, bringt Töne hervor, ohne sie zu Melodien zu formen, und wirft ihre Klänge hinaus in lautlose Stille. Das ist der furchtbare Widerstreit in einer Seele, die sich gegen die Nutzlosigkeit des Nichts aufbäumt. Das sind die aufreibenden Spiele, in denen unsere Kraft sich vergeudet, wie das Blut aus einer unbekannten Wunde sickert. Ströme von Empfindungen werden vergossen, das führt zu furchtbarer Entkräftung, zu namenloser Schwermut, für die der Beichtstuhl kein Gehör hat. Habe ich nicht unsere gemeinsamen Leiden geschildert?« Sie erbebte, und ohne den Blick vom Abendrot zu wenden, antwortete sie: »Woher wissen Sie das alles? Sie sind so jung. Waren Sie denn einmal ein Weib?« – »Ach«, antwortete ich ihr mit Rührung in der Stimme, »meine Kindheit war nur eine lange Krankheit.« – »Ich höre Madeleine husten«, sagte sie und stürzte davon.
Die Comtesse sah meine Bemühungen um sie, ohne daran Anstoß zu nehmen, und das aus zwei Gründen. Zunächst war sie rein wie ein Kind, und ihre Gedanken gerieten nie auf Abwege. Außerdem zerstreute ich den Comte. Ich war für diesen Löwen ohne Krallen und Mähne eine willkommene Beute. Schließlich fand ich einen Grund, häufig zu kommen, der allen einleuchtete: Ich konnte nicht Tricktrack spielen; Monsieur de Mortsauf schlug mir vor, es mir beizubringen, und ich ging darauf ein. Im Augenblick, da wir diese Abmachung trafen, konnte die Comtesse nicht umhin, mir einen mitleidsvollen Blick zuzuwerfen, der besagen sollte: ›Aber Sie stürzen sich ja in den Rachen des Wolfes!‹... Nach drei Tagen wusste ich, wozu ich mich verpflichtet hatte. Meine unermüdliche Geduld, diese Frucht meiner Kindheit, reifte in jener Zeit der Prüfung. Es war für den Comte ein wahres Glück, sich in grausamen Spötteleien zu ergehen, wenn ich die Grundsätze und Regeln, die er mir auseinandergesetzt hatte, nicht in die Tat umsetzte. Wenn ich nachdachte, klagte er über die Langeweile, die ein langsames Spiel verursachte; wenn ich schnell spielte, ärgerte er sich, weil er sich beeilen musste; wenn ich zu viele Points zeichnete, zog er daraus Nutzen und warf mir vor; dass ich zu eilig sei. Es war die reinste Schulmeistertyrannei, eine Herrschaft mit der Rute, wovon ich Ihnen nur eine Vorstellung geben kann, wenn ich mich mit Epiktet vergleiche, der in das Joch eines ungezogenen Kindes geraten war. Wenn wir um Geld spielten, verursachten ihm seine ständigen Gewinne eine unvornehme, kleinliche Freude. Ein Wort von seiner Frau war mir Trost für alles und führte ihn schnell zu Höflichkeit und Anstand zurück. Bald fiel ich in den Feuerofen eines ungeahnten Martyriums: ich büßte all mein Geld ein. Obwohl der Comte immer zwischen seiner Frau und mir stand, bis zu dem Augenblick, wo ich sie – oft spät abends – verließ, hatte ich doch immer die Hoffnung, eine Gelegenheit zu finden, mich in ihr Herz einzuschleichen. Um jedoch diese Stunde zu verdienen, auf die ich mit der peinvollen Geduld des Jägers lauerte, musste ich jene aufregenden Spiele fortsetzen, die meine Seele zerrieben und all mein Geld wegschwemmten. Wie oft waren wir schweigend beieinander gewesen, vertieft in den Anblick einer eigenartigen Beleuchtung der Wolken am grauen Himmel, der dunstigen Hügel oder des zitternden Mondlichts, das über die Steine im Bach huschte! Wir sagten weiter nichts als: »Die Nacht ist schön.« – »Die Nacht ist ein Weib, Madame.« – »Welcher Friede!« – »Ja, hier kann man nicht ganz unglücklich sein.«
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