Honoré de Balzac - Die Lilie im Tal

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Der Roman Die Lilie im Tal , welcher erstmals 1835 erschien, erzählt die Geschichte des Gymnasiasten Felix de Vandernesse, dessen leidenschaftliche Liebe zu der zwanzig Jahre älteren und verheiratete Henriette de Mortsauf gegen die strikten gesellschaftlichen Konventionen und Moralvorstellungen seiner Zeit verstößt.

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»›Frankreich! Frankreich!‹ rief ich aus. ›Endlich Frankreich!‹ – wie ein verwundetes Kind ›Ach, Mutter!‹ schreit.« So erzählte er mir.

Vor seiner Geburt war er reich; als Armer betrat er Frankreichs Boden. Geschaffen, um ein Regiment zu befehligen oder einen Staat zu lenken, stand er da, machtlos und ohne Zukunft. Obwohl von Geburt gesund und kräftig, kehrte er nun krank und verbraucht zurück. In einem Lande, wo Menschen und Dinge fortgeschritten waren, konnte er ohne Bildung notgedrungen keinerlei Einfluss ausüben. Er war aller Mittel beraubt, selbst der körperlichen und seelischen Kräfte. Die Armut ließ ihn seinen Namen als eine Last empfinden. Seine unerschütterlichen Überzeugungen, seine Dienstzeit in der Armee Condés, seine Sorgen, seine Erinnerungen, seine verlorene Gesundheit verliehen ihm eine Reizbarkeit, die in Frankreich, dem Lande der Spottlust, wenig geschont wurde. Halbtot gelangte er in die Maine, wo durch einen Zufall, der vielleicht mit dem Bürgerkriege zusammenhing, die revolutionäre Regierung vergessen hatte, ein ausgedehntes Gut zu verkaufen, dessen Pächter es für den Comte verwaltete, indem er vorgab, selbst der Eigentümer zu sein. Als die Familie Lenoncourt, die Givry, ein Schloss in der Nähe jenes Gutes, bewohnte, die Ankunft des Comte erfuhr, schlug ihm der Duc de Lenoncourt vor, in Givry zu wohnen, bis sein Haus wieder instand gesetzt wäre. Die Familie Lenoncourt erwies sich edel und großmütig gegen den Comte, der sich dort während eines mehrmonatigen Aufenthalts erholte und sein mögliches tat, um während dieses ersten Aufenthalts seine Schmerzen zu verbergen. Die Lenoncourts hatten ihre riesigen Besitztümer verloren. Mit seinem Namen war Monsieur de Mortsauf eine standesgemäße Partie für ihre Tochter. Statt sich der Verheiratung mit einem fünfunddreißigjährigen kränklichen und gealterten Manne zu widersetzen, schien Mademoiselle de Lenoncourt im Gegenteil beglückt darüber. Die Ehe verschaffte ihr das Recht, mit ihrer Tante, der Duchesse de Verneuil, der Schwester des Prince de Blamont-Chauvry, zu leben, die für sie eine Adoptivmutter war.

Madame de Verneuil war eine vertraute Freundin der Duchesse de Bourbon und gehörte einem religiösen Klub an, dessen Seele Monsieur Saint-Martin war, der aus der Touraine stammte und den Beinamen >der unbekannte Philosoph< führte. Die Jünger dieses Philosophen übten die Tugenden, die die hohen Spekulationen der Mystiker vorschreiben. Diese Lehre liefert einen Schlüssel zur jenseitigen Welt, erklärt das Dasein als eine Reihe von Wandlungen, durch die der Mensch allmählich zu seiner höchsten Bestimmung gelangt, nimmt dem Gehorsam das Entwürdigende der Pflichterfüllung, trägt in die Mühen des Lebens eine unwandelbare Quäkergelassenheit und verordnet Geringschätzung des Leidens, indem sie so etwas wie ein mütterliches Gefühl eingibt für den Engel in uns, den wir gen Himmel tragen. Es ist eine Art Stoizismus, der ein Jenseits kennt. Tatkräftiges Beten und reine Liebe sind die Elemente jenes Glaubens, der sich vom Katholizismus der römischen Kirche trennt und zum primitiven Christentum zurückkehrt. Mademoiselle de Lenoncourt blieb nichtsdestoweniger im Schoß der apostolischen Kirche, der ihre Tante stets treu ergeben war. Durch die Stürme der Revolution hart geprüft, hatte die Duchesse de Verneuil in den letzten Tagen ihres Lebens eine leidenschaftliche Frömmigkeit an den Tag gelegt, die – wie Saint-Martin sich ausdrückt – in die Seele ihres geliebtes Kindes >das Licht himmlischer Liebe< und >das Öl innerer Wonne< goss. Nach dem Tode ihrer Tante, bei der Saint-Martin viel verkehrt hatte, beherbergte die Comtesse mehrmals diesen Mann des Friedens und der Tugendweisheit. Von Clochegourde aus überwachte Saint-Martin das Erscheinen seiner letzten Bücher, die bei Letourmy in Tours gedruckt wurden. Erleuchtet durch die Weisheit alter Frauen, die des Lebens stürmische See kennen, vermachte Madame de Verneuil der jungen Frau Clochegourde; um ihr auf diese Weise ein Heim zu schaffen. Mit der anmutigen Opferfreudigkeit edler Greise trat die Duchesse alles, was sie besaß, an ihre Nichte ab und begnügte sich mit einem Zimmer über dem, das sie früher bewohnt hatte und das jetzt das Zimmer der Comtesse war. Ihr unerwarteter Tod warf Trauerschleier über die Freuden dieses Bundes und drückte Clochegourde und der abergläubischen Seele der jungen Frau den Stempel unauslöschlicher Trauer auf. Die ersten Tage ihres Aufenthalts waren für die Comtesse die einzige, wenn nicht glückliche, so doch sorgenlose Zeit ihres Lebens.

Nach den Irrfahrten seines Aufenthalts in der Fremde war Monsieur de Mortsauf beglückt, eine milde Zukunft vor sich zu sehen, und es kam wie eine seelische Genesung über ihn. In diesem Tal atmete er den berauschenden Duft einer voll erblühten Hoffnung. Weil er immer rechnen und peinlich haushalten musste, vertiefte er sich in die Vorbereitungen auf seinen neuen Beruf und fand einiges Vergnügen daran. Aber die Geburt Jacques' war ein Blitzstrahl, der zerstörend in Gegenwart und Zukunft fiel: der Arzt gab den Neugeborenen auf. Der Comte verschwieg der Mutter das Todesurteil. Dann ließ er sich selbst untersuchen und erhielt einen vernichtenden Bescheid, der durch die Geburt Madeleines bestätigt wurde. Diese beiden Ereignisse, eine Art innerer Gewissheit, die die verhängnisvolle Aussage bestätigte, verschlimmerten noch die krankhaften Anlagen des Emigranten. Sein Name würde auf ewig erlöschen. Eine reine junge Frau ohne Makel war unglücklich an seiner Seite, war den Qualen der Mutterschaft preisgegeben, ohne deren Freuden zu kosten. Dieser Humus seines früheren Lebens, aus dem neue Leiden keimten, lastete schwer auf seinem Herzen und vernichtete ihn vollends. Die Comtesse erriet aus der Gegenwart die Vergangenheit und las in der Zukunft. Obwohl es nichts Schwereres gibt, als einen Mann, der sich schuldig weiß, glücklich zu machen, unternahm die Comtesse de Mortsauf diesen Versuch, der eines Engels würdig gewesen wäre. In einem Tage wurde sie stoisch. Nachdem sie hinabgestiegen war in den Abgrund, aus dessen Tiefe sie zum Himmel emporsah, widmete sie sich für einen einzigen Menschen dem Beruf, den die Krankenpflegerin für alle ausübt; und um ihren Mann mit sich selbst zu versöhnen, verzieh sie ihm, was er selbst sich nicht verzeihen konnte. Der Comte wurde geizig. Sie nahm alle ihr auferlegten Entbehrungen hin. Aber er lebte in der steten Furcht, hintergangen zu werden, wie alle, die aus ihrer Kenntnis der Welt nur Ekel geschöpft haben; sie blieb in der Einsamkeit und beugte sich ohne Murren seinen misstrauischen Anwandlungen. Sie führte alle ihre Frauenlist ins Feld, um ihm den Willen zum Guten einzuflößen: so glaubte er eigene Gedanken zu haben und kostete Genüsse, deren er von Haus aus unfähig gewesen wäre. Dann, nach längerem Eheleben, beschloss sie, Clochegourde nie zu verlassen. Sie hatte die hysterische Natur des Comte erkannt, deren Willkür in einem Lande der boshaften Klatschsucht ihren Kindern hätte schaden können. Niemand ahnte die tatsächliche Unfähigkeit Monsieur de Mortsaufs. Sie hatte die Ruinen mit einem dichten Efeumantel umkleidet. Das unharmonische Wesen des Comte, der nicht unzufrieden, aber missvergnügt war, stieß bei seiner Frau auf sanfte Nachgiebigkeit, und er stellte sich unter ihren Schutz, weil er bei ihr lindernden Balsam für seine geheimen Schmerzen fand.

Das alles ist eine kürze Zusammenfassung der Gespräche, die Monsieur de Chessel, seinem geheimen Unwillen nachgebend, mit mir führte. Seine Weltkenntnis hatte ihn einige der Geheimnisse enträtseln lassen, die in Clochegourde begraben lagen. Aber wenn es Madame de Mortsauf dank ihrer heldenhaften Selbstbeherrschung gelang, die Welt zu täuschen, so vermochte sie nicht, den untrüglichen Instinkt zu überlisten. Als ich allein in meinem kleinen Zimmer war, trieb mich die Ahnung des wirklichen Sachverhalts aus dem Bett; ich hielt es nicht aus, in Frapesle zu sein, Wenn ich anderswo die Fenster ihres Zimmers sehen konnte. Ich kleidete mich an, schlich mich hinunter und verließ das Schloss durch die Tür eines Turmes, der eine Wendeltreppe hatte. Die Kühle der Nacht beruhigte mich. Ich überschritt die Indre auf der Moulin-Rouge-Brücke und gelangte zum glückseligen Boot in der Nahe Clochegourdes, dessen letztes Fenster, nach Azay zu, beleuchtet war. Ich fand meine früheren Verzückungen wieder, aber sie waren friedlicher, und darin klang das Schlagen der Nachtigall, der Sängerin der Liebesnächte, deren langgezogene Töne über dem Wasser schwebten. In mir erwachten Gedanken, die gespensterhaft über meine Seele glitten, die Trauerschleier lüftend, die mir bisher meine schöne Zukunft verhüllt hatten. Seele und Sinne waren in gleichem Maße entzückt. Mit welcher Leidenschaftlichkeit stieg mein Sehnen bis zu ihr empor. Wie oft sagte ich mir, wie ein Verrückter, immer dasselbe: »Werde ich sie besitzen?« Während der vorhergehenden Tage war die Welt mir gewachsen, in einer einzigen Nacht ordnete sie sich für mich um einen Mittelpunkt. An sie knüpften sich meine Willensregungen, meine ehrgeizigen Gedanken; ich wünschte, alles für sie zu sein, um ihr zermartertes Herz zu heilen und es auszufüllen. Herrlich war jene Nacht, die ich unter ihren Fenstern verbrachte, umrauscht von den Wassern der Mühlschleusen, während vom Turm zu Saché der Stundenschlag die Stille unterbrach. In jener lichtgebadeten Nacht, wo sie, meine Blume, mein Stern, in mein Leben hineinleuchtete, vermählte ich ihr meine Seele mit der Inbrunst, die wir beim armen kastilischen Ritter des Cervantes verlachen, die aber aller Liebe Anfang ist. Beim ersten Morgengrauen, beim ersten Vogelschrei flüchtete ich mich in den Park von Frapesle; niemand gewahrte mich, niemand ahnte meinen nächtlichen Spaziergang. Ich schlief, bis die Glocke Mittag läutete. Trotz der Hitze stieg ich nach Tisch hinunter in die Wiese, um die Indre und ihre Inseln, das Tal und die Hügelketten wiederzusehen, als deren leidenschaftlicher Bewunderer ich galt. Aber flinker als ein entronnenes Pferd eilte ich zu meinem Boot, meinen Weiden und meinem Clochegourde. Es war ganz still, und die heiße Mittagsluft zitterte. Regungslose Blätter hoben sich scharf vom blauen Himmel ab. Insekten, die vom Lichte leben, grüne Libellen und Wasserfliegen flogen von Esche zu Esche, von Schilf zu Schilf. Die Herden ruhten wiederkäuend im Schatten, die rote Weinbergerde glühte, Blindschleichen glitten die Böschung entlang.

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