6. THEMENBEREICH "SERVICE"
Ich möchte gern besser mit und vor anderen reden. Haben Sie ein paar grundlegende Tipps, wie ich vor allem Gespräche besser führen kann? Ich möchte z. B. auch bei den regelmäßigen Besprechungen mit meinen Kollegen einen optimalen Eindruck hinterlassen.
Vorbildliche Kommunikation zwischen Menschen kann ganz einfach erklärt werden – sie ist einfach, strukturiert und nachvollziehbar. Wenn Sie besser mit Ihren Gesprächspartnern reden möchten, sollten Sie vor allem auf Service setzen! Unter sprachlichem Service können Sie all das zusammenfassen, was das Zuhören bequem macht. Je einfacher es ist, Ihnen zuzuhören, desto lieber werden Ihnen andere zuhören.
Sprachlicher Service entsteht durch Banalitäten, die gern vergessen werden: Der Redner spricht vorab über die Struktur. Die Inhalte werden klar gegliedert (1., 2., 3. …). Wichtige Fakten werden nochmals zusammengefasst. Profis sagen auch immer, wie lange ihre Ausführungen dauern werden. Bieten Sie Ihren Zuhörern aktiv die Möglichkeit nachzufragen. Komplexe Zusammenhänge sollten durch Beispiele erläutert werden. Profis machen das, was sie auch von anderen erwarten.
Wenn Sie sich optimal auf ein Gespräch oder eine kleine Präsentation vorbereiten wollen – gehen Sie einfach alle Dinge und Aspekte durch, die Ihnen selbst gefallen würden. Machen Sie das, was Sie auch von anderen erwarten, und Sie werden staunen, wie schnell und einfach Sie Redeerfolge feiern werden!
7. THEMENBEREICH "PROBLEM-MENSCHEN"
Wahrscheinlich geht es vielen anderen auch so. Ich habe manchmal das Gefühl, in erster Linie von "Idioten" umgeben zu sein. Da gibt es einen Produktmanager, der egoistisch und selbstverliebt alles schlechtredet. Ein Freund von mir erzählt immer nur, wie toll er ist. Mein Chef ist launisch und mein Bürokollege faul und verlogen. Kann ich in so einem Umfeld überhaupt wachsen? Wie kann ich meinen Frust besser abbauen?
Wunderbar – Sie haben es mit vielen "schwierigen" Menschen zu tun und nun liegt es an Ihnen, was Sie daraus machen! Grundsätzlich gilt: Sie sollten sich in erster Linie mit Menschen umgeben, die Ihnen gut tun. Das macht nicht nur Spaß, es schafft ein optimales Lern- und Arbeitsklima. Positive Menschen ziehen Sie mit und machen den Alltag viel schöner!
Wenn es aber nun mal auch schwierige Menschen gibt, die an Ihrer Seite sind, können Sie auch das zum Vorteil nutzen: Sehen Sie diese Kollegen und Freunde als "Negativvorbilder". Fällt jemand Ihnen z. B. immer ins Wort, dann gibt er Ihnen damit eine (wiederholte) Anleitung dafür, wie Sie es nicht machen sollten. Lernbotschaft: "Ich lasse andere ausreden!" So nutzen Sie die Situation am besten: Meiden Sie Negativmenschen, wenn Sie können. Wenn es nicht anders geht, dann denken Sie um. Negativvorbilder leben Ihnen das Gegenteil dessen vor, was Sie wollen und Ihnen gut tut.
Erkennen Sie den Vorteil und lernen Sie daraus. Freuen Sie sich, dass Sie davon "profitieren" können. Sie werden solche Kontakte (leider) nie vermeiden können.
8. THEMENBEREICH "LOB"
Ich habe mal den Tipp bekommen, dass ich Kritik mit ein paar lobenden Worten einleiten soll. Also erst etwas Positives herausstellen und dann über das Problem und das Verbesserungspotenzial sprechen. Das schaffe ein gutes Klima und sei vorbildlich. Was meinen Sie? Wie sieht ideale Kritik aus?
Lassen Sie uns erst einmal klären, woraus konstruktive Kritik besteht. Es sind nur drei wichtige Elemente. Wer diese Struktur nutzt, gibt anderen eine effektive Anleitung dafür, wie es besser geht: Ich-Perspektive, Gefühl oder Wahrnehmung, konkreter Lösungsvorschlag.
Beispiel: "Ich habe mich heute, als ich nach Hause kam, darüber geärgert, dass das komplette Geschirr noch in der Küche stand. Mein Wunsch ist es, dass du dir vor dem Fernsehgucken die Zeit nimmst und kurz in der Küche Ordnung machst. Dann kannst du gern und lange Filme ansehen."
Ich rate Ihnen dringend davon ab, Kritik mit einem vorgeschobenen Lob oder netten Worten einzuleiten. Im Gegenteil. Lassen Sie das unbedingt weg. Damit wecken Sie "schlafende Hunde" und Ihr Gegenüber schaltet auf stur. Sie kennen das doch bestimmt auch – wenn Ihnen der Chef erst Dank für alles sagt und betont, dass Sie immer so fleißig sind, wissen Sie genau, was kommt … Gute Kritik braucht kein Lob vorab. Wenn überhaupt, dann hinterher – dann wirkt es als Verstärker!
9. THEMENBEREICH "EINLEITUNGEN"
Es gibt das Sprichwort, dass man keine zweite Chance für einen ersten Eindruck bekommt. Gilt das auch für meine Vorträge? Ich muss beruflich immer wieder Themen und Projekte präsentieren und will das natürlich besonders gut machen. Gibt es da einfache Tipps und Tricks, die ich in Zukunft berücksichtigen kann?
Natürlich! Egal ob Sie präsentieren oder sich in eine Diskussion einbringen – Ihre ersten Worte und Sätze entscheiden darüber, welchen Eindruck Sie hinterlassen. Erkennen wir als Zuhörer gleich zu Beginn, dass jemand offensichtlich sehr gut reden kann, entwickeln wir einen sogenannten "positiven Vorfilter". Wir kommen in diesem Fall innerhalb weniger Sekunden zu dem Ergebnis: "Mensch, der kann aber gut reden." Und mit diesem Vorfilter verzeihen wir der Person auch mal eine Schwäche oder langatmigere Passagen.
Dieser Filter bestimmt damit unsere Grundhaltung als Zuhörer und damit auch die Wahrnehmung dieser Situation. Das gilt natürlich auch für das Gegenteil. Startet jemand langweilig, mit viel "hmmm" und "ähhhh", dann sind wir schnell frustriert und ablehnend. Bei diesem Negativbeispiel hat es der Redner sehr schwer, das Publikum (und seien es auch nur zwei Kollegen) für sein Anliegen zu begeistern. Kommunikationsstarke Menschen machen damit den Einstieg immer klar, faszinierend, unterhaltend oder kreativ. Profis wissen, dass die erste Minute über die weiteren entscheidet. Ihre einleitenden Worte haben damit – egal ob Sie lange präsentieren oder sich nur wenige Minuten in eine Diskussion einbringen – eine erfolgsentscheidende Wirkung.
10. THEMENBEREICH "AUSWAHL"
Ich stelle immer wieder fest, dass ich andere von einem neuen Projekt begeistern muss bzw. möchte, und suche nach Tipps, die es mir einfacher machen. Es ist einfach traurig, wenn ich eine neue Idee präsentiere und die Mehrheit meiner Kollegen mir dann erklärt, warum sie anderer Meinung ist. Wie kann ich Teams effektiver für meine Visionen und Vorschläge begeistern?
Es gibt einen ganz simplen Trick, mit dem Sie die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches erhöhen, dass andere Ihnen und Ihren Ideen folgen. Zunächst einmal zum Fehler, den die meisten Menschen machen. Sie haben eine Idee, beschreiben sie und fragen dann andere, ob sie sie auch gut finden. Mit dieser geschlossenen Ja-Nein-Frage besteht eine hohe "Nein"-Gefahr. Ihre Kollegen sehen Ihre Idee anders und erklären Ihnen dann, warum Ihr Vorschlag nicht ideal ist.
Viel besser ist es, wenn Sie ein neues Projekt oder Ihre entscheidende Idee mit einer Alternative vorschlagen. Klingt dann z. B. so: "Liebe Kollegen, entweder machen wir das so oder wir haben die Möglichkeit, es so zu machen. Welche Idee gefällt euch besser?" Jetzt greift ein menschlicher Automatismus – wir lieben es, die Auswahl zu haben, und fixieren sofort das, was uns besser gefällt. Wir wählen den größeren Vorteil oder das kleinere Übel. Damit haben Sie zwar noch keine Garantie, dass Ihre Idee definitiv Zustimmung bekommt, Sie werden allerdings sehr schnell merken, dass es so viel einfacher ist, andere für ein Thema zu begeistern!
11. THEMENBEREICH "LEERLAUFTRAINING"
Ich möchte gern schnell und effektiv meine Kommunikation verbessern. Leider fehlen mir im Moment noch die Zeit und das Geld, regelmäßig Seminare zu besuchen. Das will ich aber ändern und bin davon überzeugt, dass mich das weiterbringen wird. Wie kann ich die Zeit bis dahin optimal nutzen?
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