Malu Halasa - Mutter aller Schweine

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Der christlich-jordanische Armeeoffizier Hussein Sabas versucht nach der Pensionierung sein Glück als einziger Schweinemetzger der Levante und verkauft alle Arten von Koteletts, Würsten und Schinken – sehr zum Leidwesen seiner rechtgläubigen muslimischen Nachbarn. Hussein lebt in einem von Frauen dominierten Haushalt in einem Vorort der jordanischen Hauptstadt Amman. Da ist seine konservative Schwiegermutter Fadhma, die über die Familie und ihre Geheimnisse wacht; seine enttäuschte Frau Laila, die sich bemüht, nicht in Bitterkeit zu versinken; seine junge Schwester Samira, die sich insgeheim einer Gruppe syrischer Aktivistinnen anschließt; und seine Nichte Muna. Diese ist zum ersten Mal aus den USA zu Besuch, bringt mit ihrem westlichen Blick gewohnte Sichtweisen durcheinander und freundet sich rasch mit Samira an.
Husseins versteckte Schweinefarm, die Ankunft eines mysteriösen jungen Soldaten, der einst unter ihm diente, und Samiras politisches Engagement erschüttern das empfindliche Gleichgewicht des Haushalts und zwingen den Sabas-Clan zu einer dramatischen Entscheidung. Malu Halasa erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte dreier Generationen von Frauen und verwebt virtuos die ungleichen Wege, die sie sich entlang der engen kulturellen Grenzen und angespannten politischen Realitäten des Nahen Ostens bahnen. Religion und Politik, Flucht und Exil, Sinn und Irrsinn prägen diesen Roman, der – wie der Nahe Osten – vom Gewicht der Geschichte und der Erinnerung durchdrungen ist.
"Mutter aller Schweine" ist ein Roman über den heutigen Alltag im Nahen Osten, erzählt aus dem Innern einer Familie – unverhüllt und kritisch, mit schwarzem Humor und einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Region.

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Die Männer stehen neben Autos oder in steifen Familiengruppen, oder sie spielen mit ihren Söhnen und Töchtern Ball. Alle wirken selbstgefällig und überfüttert, selbst die Kinder. »Wie gemästete Kälber«, flüstert Mutter Fadhma zu sich selbst. In ihrer Eile, sich zu assimilieren, wirken ihre Stiefenkel in den Cleveland-Cavaliers -Trikots, als hätten sie jegliche Bindung an Jordanien verloren.

Normalerweise würde die alte Mutter keine Dankbarkeit erwarten. Schon lange ist sie an unbelohnte Arbeit gewöhnt. Sie war diejenige, die sich alles vom Munde abgespart hat; sogar ihr bisschen Goldschmuck hatte sie verkauft, um für die Flüge zu bezahlen. Sie müssen ihr nicht ständig danken, aber sie hätte nichts dagegen, dass man sich ihrer hin und wieder erinnert. Mutter Fadhma merkt, dass Muna sie ansieht. Das Mädchen hat etwas zu einem der Fotos gesagt, doch die alte Frau war viel zu sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft und hat nicht zugehört. Ihr wird klar, dass Abds Tochter nichts für das Desinteresse ihres Vaters und ihrer Onkel kann, genauso wenig, wie ihr die Babytränen vorzuwerfen sind. Es ist wirklich an der Zeit, denkt Fadhma, sich von der Last dieses Grolls zu befreien. Seit Munas Ankunft war die Familie durchweg zu beschäftigt mit ihren eigenen Sorgen, als dass sie wirklich gastfreundlich gewesen wäre. Mutter Fadhma beugt sich zu Muna hinüber, wischt den Schlaf aus den ausländischen Augen ihrer Enkeltochter – ihre erste Geste der Vertrautheit gegenüber dem Mädchen – und legt den Bilderstapel zurück auf den Tisch.

Sie gießt zwei Mokkatässchen arabischen Kaffees ein und sagt Muna und Samira, dass sie schon einmal ohne sie anfangen sollen, dann steht sie unter Schmerzen vom Bett auf und geht langsam aus dem Zimmer.

Sie kehrt mit einem angeschlagenen Karton zurück und sagt stolz: »Jeder einzelne Brief, den die Familie über die Jahre geschickt hat.« In der Kiste sind Papiere und Briefe mit brauner Schnur zu ordentlichen Päckchen gebunden. Ganz unten liegt ein verblasster taubenblauer Luftpostumschlag, dünn wie eine Zwiebelhaut. Darin stecken übrig gebliebene Passfotos, immer dann aufgenommen, wenn eines von Al Dschids Kindern – die ihrer Schwester und ihre eigenen – das Land verließ. Fadhma möchte, dass ihre Enkeltochter ihre Tanten und Onkel sieht, als sie jung waren und am Anfang des eigenen Erwachsenenlebens standen, voller Hoffnung.

Auf zwei vergilbten Schnappschüssen erkennt Muna Magda und Lulwa zuerst nicht. »Guckt doch mal!«, ruft sie dann, etwas ratlos. Die beiden übergewichtigen Frauen mittleren Alters in Ohio haben wenig Ähnlichkeit mit diesen schlanken Mädchen mit Rougewangen. Das nächste Foto ist leichter zu erkennen: »Das ist Hind«, ruft Muna. Sie kennt Mutter Fadhmas zweitjüngste Tochter gut. Mit sechzehn wurde Hind zu Munas Familie nach Cleveland geschickt. Sie war nur zwei Jahre älter als Muna. Es dauerte eine Weile, doch schließlich wurden die beiden Mädchen enge Freundinnen. Fadhma weiß das aus Hinds Briefen nach Hause. Sie fragt sich, ob Muna Hinds Einschätzung zustimmen würde, dass Abd und seine ausländische Frau zu jener Zeit am bittersten stritten.

Während Muna durch die alten Fotos blättert, löst Fadhma die Schnur um Abds Briefe. »Dass es hier ganz selten mal schneit, hat deinen Vater nicht auf die strengen amerikanischen Winter vorbereitet«, erzählt sie ihr. In Greenville, Illinois, hatte Abds deutsche Vermieterin, Frau Schneider, ihm Kleidungsstücke ihres verstorbenen Mannes gegeben, der über 1 Meter 95 groß gewesen war. Fadhma liest: »›Ich kann bei meiner Nachtschicht in der städtischen Cafeteria so viele Erdnussbutter-Marmelade-Sandwiches essen, wie ich will, größer werde ich davon nie.‹ Später fand er dann eine Anstellung in einer extrem schmutzigen Küche«, sagt sie und zieht beim nächsten Brief eine Grimasse. »›Ich habe zehn Tage alte Schweinekoteletts weggeschmissen – acht Säcke stinkender Abfall!‹ Aber dein Vater hat damals geschrieben, dass der Job auch seine Vorteile hatte. Die Besitzerin konnte anscheinend besser nähen als kochen und kürzte die Kleidung deines Vaters, damit sie ihm besser passte.« Als Abd dann eine Stelle als Krankenpfleger in einem Spital bekam, bezahlte er seine Vermieterin für ihre Näharbeit und schickte so viel Geld er konnte nach Hause an die Familie.

Er hatte auch von einem recht schockierenden Ereignis geschrieben. Eines Abends war er nach der Arbeit in eine Bar gegangen. Vor Aufregung spricht Mutter Fadhma lauter. Noch jetzt weiten sich ihre Augen vor dem Schrecken von damals. Sie kann sich noch immer nicht ganz vorstellen, was für Höhlen des Frevels amerikanische Bars sein müssen – laufen die Frauen dort nackt herum? Werden deshalb all die jungen arabischen Männer verführt und vergessen schließlich ihre Familien und bleiben im Ausland? Um ihres Gastes willen verdrängt sie ihre Ängste und sagt aufgeräumt: »Als dein Vater sich ein Bier bestellt hatte, erschien ihm dein Großvater: ›So wirklich wie die Flasche in meiner Hand‹, und Al Dschid sagte immer wieder nur: ›Ich habe dich also den ganzen langen Weg nach Amerika geschickt, damit du Alkohol trinkst?‹«

Mutter Fadhma fühlt sich, als hielte sie eine wertvolle Zeit in ihrer aller Leben in den Händen, und lächelt Muna dankbar an, weil die sie darüber sprechen lässt. »Du glaubst gar nicht, was für eine Aufregung diese Briefe anfangs auslösten, wenn sie ankamen.«

Samira, die die ganze Zeit über still zugeschaut und zugehört hat, wirft ein: »Wann immer ein Flugzeug vorbeiflog, haben wir Kinder nach oben gezeigt und ›Abd! Abd!‹ gerufen.«

»Und sie sind dann einer nach dem anderen«, fragt Muna, »alle von zu Hause weg?«

»Genau«, bestätigt Fadhma. Warum so tun, als ob? Anfangs empfand sie die Kinder ihres Ehemanns, sowohl zu Hause als auch im Ausland, als ebenbürtige Hälften desselben Ganzen. Doch irgendwann stimmte das nicht mehr. Abgesehen von den Briefen und dem Geld, das sie nach Hause schickten, verschwanden sie. Als ihre eigenen Kinder alt genug zum Reisen waren, verstand Fadhma, dass sie sie für immer verlor.

Sie seufzt. »Sie haben dort ein besseres Leben.« Sie sagt nicht, dass sie sich damals noch immer an den unbegründeten Glauben klammerte, dass Abd, der Sohn, dem es bestimmt war, sich um sie zu kümmern, sie und Al Dschid nicht endgültig verlassen würde. Sie empfand das weiterhin so, selbst als die finanziellen Zuwendungen ihres Stiefsohnes seltener wurden und sich der Ton seiner Briefe deutlich änderte.

Anstatt über kleinste Details seines Alltagslebens zu berichten, um seine Eltern so an seinem Leben teilhaben zu lassen, wurde er immer verschlossener. Er sei stark mit dem Lernen für seinen Collegeabschluss in Chemie beschäftigt und habe wenig, worüber er schreiben könne. Die Neuigkeiten aus seinem Privatleben klangen verdächtig. Er hatte sich mit einer Studentin angefreundet, auch Immigrantin, eine junge Frau von den Philippinen. Dann, ohne weitere Warnung, heirateten die beiden.

Für die Familie war es ein harter Schlag. Bei den Sabasens heiratete niemand einen Fremden. Abd hatte nicht nur außerhalb seines Stammes geheiratet, sondern auch außerhalb seiner Kultur. Und wer konnte schon sagen, was für Folgen so ein waghalsiges Verhalten haben würde? Fadhma befürchtete das Schlimmste, doch Al Dschid nahm die Nachricht besonders schlecht auf. Er hatte das Leben seines Sohnes bereits geplant. Er hatte ein passendes Mädchen als Abds Ehefrau ausgesucht und sogar schon die ersten Aufwartungen gemacht. Das junge Paar wäre wohl irgendwann in der Golfregion gelandet, wo sein Sohn als Chemiker gearbeitet hätte, um die anderen Geschwister zu unterstützen. Als das nun nicht mehr möglich war, akzeptierte Al Dschid schließlich das Unabänderliche und sendete seinen Segen … auch wenn ihn niemand darum gebeten hatte.

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