Malu Halasa - Mutter aller Schweine

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Der christlich-jordanische Armeeoffizier Hussein Sabas versucht nach der Pensionierung sein Glück als einziger Schweinemetzger der Levante und verkauft alle Arten von Koteletts, Würsten und Schinken – sehr zum Leidwesen seiner rechtgläubigen muslimischen Nachbarn. Hussein lebt in einem von Frauen dominierten Haushalt in einem Vorort der jordanischen Hauptstadt Amman. Da ist seine konservative Schwiegermutter Fadhma, die über die Familie und ihre Geheimnisse wacht; seine enttäuschte Frau Laila, die sich bemüht, nicht in Bitterkeit zu versinken; seine junge Schwester Samira, die sich insgeheim einer Gruppe syrischer Aktivistinnen anschließt; und seine Nichte Muna. Diese ist zum ersten Mal aus den USA zu Besuch, bringt mit ihrem westlichen Blick gewohnte Sichtweisen durcheinander und freundet sich rasch mit Samira an.
Husseins versteckte Schweinefarm, die Ankunft eines mysteriösen jungen Soldaten, der einst unter ihm diente, und Samiras politisches Engagement erschüttern das empfindliche Gleichgewicht des Haushalts und zwingen den Sabas-Clan zu einer dramatischen Entscheidung. Malu Halasa erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte dreier Generationen von Frauen und verwebt virtuos die ungleichen Wege, die sie sich entlang der engen kulturellen Grenzen und angespannten politischen Realitäten des Nahen Ostens bahnen. Religion und Politik, Flucht und Exil, Sinn und Irrsinn prägen diesen Roman, der – wie der Nahe Osten – vom Gewicht der Geschichte und der Erinnerung durchdrungen ist.
"Mutter aller Schweine" ist ein Roman über den heutigen Alltag im Nahen Osten, erzählt aus dem Innern einer Familie – unverhüllt und kritisch, mit schwarzem Humor und einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Region.

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Alles, was nicht zu Schinken verarbeitet wurde, landete in der Wurstmaschine am anderen Ende des Verarbeitungsblocks. Selbst vor Ankunft der Maschine hatte Abu Satar darauf bestanden, dass sämtliche Reste, die für den Einzelverkauf zu unappetitlich waren, gekocht, mit altem Brot zermahlen und in Därme gestopft wurden. Er argumentierte, dass die schiere Neuartigkeit des Produkts für Käufer sorgen würde, und behielt recht. Das Verfahren erforderte viel Handarbeit. Ahmads Söhne halfen aus, aber es war immer noch zu viel Arbeit. Hussein beklagte sich bei Abu Satar, der daraufhin seinen mysteriösen Freund Hani kontaktierte, ein ehemaliger palästinensischer Mittelsmann und Lieferant des Unmöglichen. Er hatte es geschafft, Umm al-Chanasir über vier feindliche Grenzen zu schmuggeln, sein erster Clou. Der zweite war die unerwartete Anlieferung einer antiquierten deutschen Wurstmeister -Maschine.

Die Wurstmaschine war ein Ding barocker Schönheit. Röhren, Schüsseln, Kolben, Rührer, Trommeln, Rüttler, Greifer und Töpfe verströmten eine futuristische, funktionale Eleganz. Das Triebwerk sah aus, als könnte es auch einen Ozeandampfer flottmachen, und einmal in Betrieb, rumpelte die Maschine alarmierend. Doch sie erledigte ihre Arbeit mit makelloser Effizienz. Gehirn und Schwarten, Ohren und Bäckchen, Lungen und Reste sowie Husseins fehlgeschlagene Schinken wurden in einen großen Trichter über dem Haupt-Mahleinsatz gefüllt. Frisch zerkleinert wurden sie von einer rotierenden Messerschneide in einer Drehschüssel vermischt und dann in den Emulgator weitergeleitet, eine große Trommel, in die man nach und nach durch eigene Trichter Brot, gekochtes Getreide, Kräuter und Gewürze hinzugeben konnte. Hatte die Mischung die richtige Konsistenz erreicht, drückte ein Schraubmechanismus sie durch eine kleine Öffnung in die Wursthüllen. Gewaschen, ausgekratzt und mit Wasserstoffperoxid und Essig behandelt wurden die Därme in einem anderen Teil der Maschine. Ein automatischer Greifer drehte die Enden zu zwei unterschiedlichen Größen zusammen, Brat- oder Cocktailwürstchen.

Die Würstchen waren begehrter als der Schinken. Tatsächlich war das einzige Nebenerzeugnis, das bei der Kundschaft auf offenen Widerstand stieß, die Blutwurst. Sie verkaufte sich einfach nicht, bis Ahmad auf die Idee kam, die Pelle Türkis zu färben, eine Farbe, die traditionsgemäß den bösen Blick abwehrte. Ab da ging sie wie geschnitten Brot. Der Verarbeitungsblock diente als Denkmal für Abu Satars muntere Maxime, dass »jedes Stück des kleinen Schweinchens seinen Nutzen« habe.

Mitgerissen vom Enthusiasmus seines Onkels und verführt vom eigenen Umsatz konzentrierte Hussein sich auf den positiven Nutzen und verdrängte seine Zweifel. Der Vorfall am Morgen vor der Moschee hatte jedoch all seine alten Ängste wieder hervorgebracht. Hussein würde es gerne für einen Einzelfall halten, doch offenbar ist die Lage ernster als gedacht.

4

Um nicht gegen die Zimmertür zu knallen, greift der kleine Fuad nach der Klinke und zieht sie mit aller Kraft herunter. Die langsame, gleitende Bewegung ist zutiefst befriedigend; es ist der erste Triumph des kleinen Kindes an einem sonst durchschnittlichen Morgen. Zögerlich betritt er das stille Zimmer. Muna, in einem der zwei Einzelbetten, scheint tief zu schlafen.

Winzige ruckelnde Schritte tragen ihn zu einem geöffneten Koffer vor dem Tischchen zwischen den beiden Betten. Egal wie gering das Hindernis sein mag, für jemanden, der noch an rudimentären motorischen Fähigkeiten feilt, ist das Darübersteigen wie eine Bergwanderung. Neben dem Koffer geht Fuad in die Hocke, dann stürzt er sich ohne weitere Warnung kopfüber hinein. Um den Rest seines Körpers in den Koffer zu ziehen, zerrt er an einem Minirock mit Schottenmuster. Belustigt stützt sich Muna auf die Ellbogen und sieht ihm zu.

Neugierige Hände durchforsten Knöpfe und Reißverschlüsse. Als er nichts Passendes zum in den Mund Stecken findet, wägt Fuad seine Optionen ab. Er ignoriert den Impuls, an einer Strähne von Samiras langem dunklem Haar zu ziehen, die von einem nahen Kopfkissen hängt, und greift stattdessen ein praktisches Tischbein, um sich aufzurichten. Noch immer ist er nicht groß genug. Was auf der Tischplatte verführerisch glitzert, bringt ein launischer Wischer seiner kleinen Hand in Reichweite. Er lässt sich wieder fallen und macht sich gerade parat, sämtliche Kontaktlinsen-Blister und Familien-Schnappschüsse zu verkosten, als er unerklärlicherweise von seinem Herzenswunsch weggerissen wird. Der Übergriff kommt so rüde und unerwartet, dass er sich nach hinten in Munas Arme fallen lässt und schreit. Je mehr sie ihn beruhigt, umso lauter wird er. Als er sieht, dass Tante Samira wach ist, will er unbedingt zu ihr und brüllt und tritt. Ein gleichgültiges Kopfschütteln von ihr entfacht einen weiteren Ausbruch.

Das Aroma von Kaffee und Kardamom signalisiert seine nahende Rettung.

Mutter Fadhma hat Fuad nur für einen Moment allein gelassen. So schnell ihr angeschlagener gesundheitlicher Zustand es zulässt, kommt sie in Samiras Zimmer und stellt ein dampfendes Tablett arabischen Kaffees auf das Tischchen. »Schande über diese Mädchen, dich schlecht zu behandeln«, tadelt sie und nimmt den kleinen Jungen in die Arme. Fuad, sicher bei seiner Dschadda, schluckt tief und lange.

»Mamma ist sein Liebling«, sagt Samira und gähnt. »Wir anderen haben die Nase voll von Babys.«

Fadhma setzt sich auf Munas Bett, zieht ein Taschentuch aus der Schürze und wischt Tränen vom fleckigen Kindergesicht.

»Ich wollte nicht …« Muna ist es unangenehm, aber ihre Großmutter hebt eine Hand.

»Niemand kann für einen Wutanfall verantwortlich gemacht werden.« Während Fadhma den kleinen Fuad hin- und herwiegt, denkt sie an Munas Vater Abd. Ihre besondere Zuneigung zu ihm fing an, gleich als sie ihn zum ersten Mal sah, Sekunden nach einer schwierigen und frühen Geburt. Fadhma war damals ein Teenager – wohl zehn Jahre jünger als Muna heute. Sie nahm das winzige dunkle Baby aus den Armen ihrer fünfzehnjährigen Schwester Nadschla und verliebte sich. Es war Fadhma, die ihm seinen Spitznamen gab. Aus jedem anderen Mund hätte Abd – »Diener« – abwertend geklungen, doch in jenen wenigen Augenblicken konnte Fadhma in seine Zukunft sehen: Er würde sich in den Dienst der Familie stellen. Ihre eigene konnte sie nicht vorhersehen: Nach dem Tod ihrer Schwester und der Heirat mit Al Dschid würde sie selbst dreizehn Kinder aufziehen.

Als die untauglichen Spielsachen gerettet sind, der Koffer wieder verschlossen ist und Fuad mit neu gefundenem Enthusiasmus herumkrabbelt, nimmt Mutter Fadhma Munas Fotos aus Amerika und betrachtet sie noch einmal. Sie hat gestern Abend einen kurzen Blick darauf geworfen, aber im harten Morgenlicht erzählen sie eine andere Geschichte. Die Söhne ihrer Schwester dominieren die Bilder genauso wie die Familie. Von Mutter Fadhmas geliebten Töchtern – Magda, Lulwa und Hind – sind keine vernünftigen Aufnahmen dabei, obwohl auch sie in Cleveland leben. Von diesen Frauen, die in den Häusern ihrer Halbbrüder und Ehemänner kochen und putzen, hat die Kamera manchmal eine Schulter erwischt, einen Rücken oder eine Seitenansicht, die mehr Haar als Gesicht zeigt. Ihre vierte Tochter, Katrina, und deren zwei Söhne, Abdul und Scharif, tauchen überhaupt nicht auf: Sie sind zusammen mit Nadschlas Ältestem, Yusef, nach Chile gezogen.

Die Jungen ihrer Schwester sind in den USA alt geworden. Mutter Fadhma muss zweimal hinsehen, um Faruk in seinem Geschäftsanzug mit Krawatte zu erkennen. Kassim hat gar keine Haare mehr, ist aber immer noch der Komiker, der vor einer seiner Autowerkstätten mit den anderen witzelt. Butros, ein medizinisch-technischer Assistent, macht als Vater von vier Mädchen einen still zufriedenen Eindruck. Abds Teint wirkt durch das graue Haar noch dunkler. Mutter Fadhma fragt sich, ob daran seine Wissenschaftlerkarriere oder seine stürmische Ehe schuld ist.

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