Malu Halasa - Mutter aller Schweine

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Der christlich-jordanische Armeeoffizier Hussein Sabas versucht nach der Pensionierung sein Glück als einziger Schweinemetzger der Levante und verkauft alle Arten von Koteletts, Würsten und Schinken – sehr zum Leidwesen seiner rechtgläubigen muslimischen Nachbarn. Hussein lebt in einem von Frauen dominierten Haushalt in einem Vorort der jordanischen Hauptstadt Amman. Da ist seine konservative Schwiegermutter Fadhma, die über die Familie und ihre Geheimnisse wacht; seine enttäuschte Frau Laila, die sich bemüht, nicht in Bitterkeit zu versinken; seine junge Schwester Samira, die sich insgeheim einer Gruppe syrischer Aktivistinnen anschließt; und seine Nichte Muna. Diese ist zum ersten Mal aus den USA zu Besuch, bringt mit ihrem westlichen Blick gewohnte Sichtweisen durcheinander und freundet sich rasch mit Samira an.
Husseins versteckte Schweinefarm, die Ankunft eines mysteriösen jungen Soldaten, der einst unter ihm diente, und Samiras politisches Engagement erschüttern das empfindliche Gleichgewicht des Haushalts und zwingen den Sabas-Clan zu einer dramatischen Entscheidung. Malu Halasa erzählt aus wechselnden Perspektiven die Geschichte dreier Generationen von Frauen und verwebt virtuos die ungleichen Wege, die sie sich entlang der engen kulturellen Grenzen und angespannten politischen Realitäten des Nahen Ostens bahnen. Religion und Politik, Flucht und Exil, Sinn und Irrsinn prägen diesen Roman, der – wie der Nahe Osten – vom Gewicht der Geschichte und der Erinnerung durchdrungen ist.
"Mutter aller Schweine" ist ein Roman über den heutigen Alltag im Nahen Osten, erzählt aus dem Innern einer Familie – unverhüllt und kritisch, mit schwarzem Humor und einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen der Region.

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Der gewiefte Emporiumsbesitzer hatte bereits unzählige Zuwendungen erbracht: Für nur einen Bruchteil über dem Ladenpreis besorgte er Futter, Antibiotika, eine große und eher laute Gefriertruhe und sogar einen Elektroschocker, den zu gebrauchen Hussein nicht übers Herz brachte; doch die Lösung, die Abu Satar nun ersann, stellte seine bisherigen Bemühungen völlig in den Schatten: Durch seine grenzübergreifenden Kontakte hatte er tatsächlich tiefgefrorenes Ebersperma aufgetrieben. Hussein war von der Idee nicht allzu angetan – sie hatte etwas Unnatürliches, bei dem ihm mulmig wurde.

Als die erste Lieferung in einem Laster mit Fahrtziel Damaskus ankam, multiplizierten sich Husseins Befürchtungen nur noch. Sowohl das Etikett auf der Schachtel mit den Spermaampullen als auch die beiliegende Gebrauchsanweisung waren auf Hebräisch. Wenngleich auf der anderen Seite des Jordans ebenso ein religiöses Verbot von Schweinefleisch bestand, wurde es dort als Bassar lawan beworben – »weißes Fleisch«. Zuerst war es heimlich in Schlachtereien verkauft worden, doch als nach 1989 achthunderttausend russische Immigranten in Israel ankamen, war Schweinefleisch praktisch an jeder Straßenecke zu haben. Für viele in Husseins Stadt war allein die Idee künstlicher Besamung skandalös genug, und er wusste, sollte auch noch der Herkunftsort seines jüngsten Geheimnisses an die Öffentlichkeit dringen, würde all seine Arbeit in Rauch und Flammen aufgehen.

Abu Satar fand die Aussicht auf eine derartige technologische Innovation natürlich großartig. Überschwänglich besah er sich mit seinem guten Auge und einer Lupe das Thermometer und das andere Zubehör. Beim Studium der Gebrauchsanleitung wies er Hebräischkenntnisse auf, die Hussein schockierten. Während Abu Satar den Katheter zusammensetzte, erzählte er beiläufig, dass er zu einer Zeit, als man im gesamten Nahen Osten das Wort »Israel« nicht aussprechen durfte, ohne gleich verhaftet zu werden, die Sprache der Nachbarn aus jugendlicher Rebellion hatte erlernen wollen. Sein Traum wurde wahr, als Jordanien und Israel 1994 Frieden schlossen und die Knesset günstigen Hebräisch-Fernunterricht anbot. Dann wischte er die Ängste seines Neffen endgültig beiseite, indem er verkündete: »Was für Schweine gut ist, ist auch gut für die Politik.«

Bestärkt durch die Zuversicht seines Onkels willigte Hussein schließlich zögerlich ein, das Verfahren auszuprobieren. Bis die Methode perfektioniert sein würde, konzentrierten sie sich auf die Arbeit am Mutterschwein. Die ersten beiden Versuche waren nicht erfolgreich, doch indem sie gewissenhaft die Anzeichen verfolgten – eine gewisse Rötung um die Genitalien in der Anwesenheit eines Ebers, ein Anstieg der Körpertemperatur –, konnte Hussein den richtigen Zeitpunkt für den dritten Versuch bestimmen. Der resultierende Wurf war klein – acht Ferkel –, doch die Vorteile frischen Blutes überwogen bei Weitem die vorübergehende Verzögerung. Als die Würfe zahlreicher und häufiger wurden, war es Ahmad, der Abu Satars Schwein einen Namen verlieh. Bei seiner Pflege von Umm al-Chanasir, der Mutter aller Schweine, flüsterte er ihr zu, dass sie allein ihr großer Glücksbringer sei.

Und so übertraf anfangs die Produktion zeitweilig die Nachfrage. Das quälte Abu Satar, der Verschwendung hasste, besonders wenn man sie zu Gewinn hätte machen können. Seine bereitgestellte Gefriertruhe war nicht groß genug, um den Überschuss zu lagern, und die Energiekosten des Generators erwiesen sich als schweißtreibend hoch. Also bedrängte der alte Mann seinen Neffen, er solle einen anderen Weg finden, um das Fleisch zu konservieren.

Hussein fing an, das relativ neue Internetcafé der Stadt zu frequentieren, wo er kulinarische Websites besuchte und eine fand, die detailliert unterschiedliche Methoden der Schinkenherstellung beschrieb. Er kam mit zwei Aluminiumtöpfen auf den Hof. Um sich gegen Trichinellose abzusichern, ein schleierhaftes, aber unangenehm klingendes Leiden, musste man das Fleisch bei hoher Temperatur behandeln. Hussein traute dem kleinen Feuer, das Ahmad geschürt hatte, nicht im Geringsten und bestand darauf, das Fleisch stattdessen in einer Salzlake ziehen zu lassen und es anschließend ausgiebig mit Salz, Zucker, Kaliumnitrat, Pfeffer und Gewürzen zu behandeln, allesamt aus den Beständen des Emporiums. Das Ergebnis wurde in der Sonne getrocknet. Die Schinken waren hart und wächsern; Abu Satar war nicht überzeugt.

Als Nächstes durchstreifte Hussein das Netz auf der Suche nach Räuchermethoden. Er wies Ahmad an, eine kleine Wellblechhütte zu bauen, und machte sich selbst auf die Suche nach dem richtigen Brennmaterial. Eine Website empfahl Eiche und Buche, Hölzer, die dem Fleisch definitiv einen goldenen Ton verleihen würden, doch nicht nur mangelte es in der Gegend an diesen bestimmten Sorten, es war schwierig, überhaupt irgendwelches Holz zu finden. Also schickte Hussein Ahmads Söhne los, das Umland zu durchforsten. Die Auswahl an Dornengestrüpp, die sie zusammenkratzten, verlieh dem Fleisch einen ungesunden blaugrauen Stich und einen ranzig-bitteren Geruch. »Kein Wunder, dass aus den Büschen hier die Dornen in Jesus’ Krone wuchsen«, meinte Hussein abschätzig. Er wollte das Projekt schon vollständig aufgeben, doch Abu Satar trieb ihn weiter an. Durch seine grenzenlosen Kontakte hatte der alte Mann von einem Olivenhain in den besetzten Gebieten erfahren, der gerodet werden sollte, um Platz für eine neue Siedlung zu machen. Er beschaffte eine Lasterladung Olivenholz und ließ sie auf eigene Kosten zum Hof transportieren. Hussein protestierte wegen der politischen Implikationen, doch sein Onkel blieb ungerührt.

»Al Dschid hat dir doch bestimmt die Geschichte vom heiligen Olivenbaum erzählt«, sagte Abu Satar. »Auf jedem Blatt stehen die Worte ›bismillah a-rahman a-rahim‹ , ›Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes‹. Betet ein Baum nicht fünfmal täglich, verlässt ihn Gott, und es ist sein Schicksal, gefällt zu werden. Was kann ich dafür, wenn die Israelis jeden palästinensischen Olivenhain gottlos finden?«

Hussein ließ die knorrigen Äste verwittern, um den Gerbstoff in der Rinde zu verringern, dann entfachte er in seinem Räucherhaus vorsichtig ein Feuer. Und schließlich wurde er belohnt. Das Fleisch, da waren sich alle einig, hatte ein herbes Olivenaroma, einen saftigen, zarten Geschmack, der bei den Kunden sofort gut ankam. Aber die Holzlieferungen waren zu unregelmäßig, als dass sich das Räuchern rentiert hätte. Zwar gab es einen einzigen Mann, der eigene Wacholderzweige und -beeren bereitstellte – ein Vetter schickte sie aus Deutschland, wodurch Hussein einen absolut einwandfreien Westfälischen Schinken herstellen konnte –, doch sonst sah er sich gezwungen, sein Produkt wieder zu kochen. Nach einigem Herumprobieren stieß er schließlich auf die Methode, die Kochschinken mit Honig, Anis und Nanaminze zu ummanteln. Der wahre Durchbruch kam, als er eine dicke Schicht von Mutter Fadhmas Satar-Gewürzmischung aufstrich, die Geburtsstunde eines überaus arabischen Schinkens.

Das brauchte Zeit und Platz und machte den Bau eines Trakts zur Verarbeitung notwendig, auch um das Fleisch vor Sonne und Fliegen zu schützen. Wenngleich Hussein gewissenhaft darauf achtete, das Fleisch nie selbst zu verkosten, und es lediglich nach Gewicht und Griffigkeit beurteilte, war er mit der Konsistenz der Kochschinken nicht so zufrieden wie mit der geräucherten Variante. Es freute ihn also, als Abu Satar es schaffte, den Großteil dieser Fleischerzeugnisse zu exportieren. Nach dem Bestimmungsort fragte Hussein bewusst nie. Wenn sich Olivenholz und gefrorener Ebersamen leicht über den Jordan schmuggeln ließen, gab es keinen Grund, warum eine Ladung Schinken nicht in die andere Richtung gehen konnte. Nur wissen wollte Hussein davon nichts.

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