Selina Lux - Kalt ist die Welt

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Dies ist kein Abenteuerroman. Kein Loblied auf einen heldenhaften Protagonisten, der sich von Moral und Anstand leiten lässt. Dies ist keine romantische Komödie mit einem glücklichen Ende. Diese Geschichte beginnt mit keiner Reise sie endet mit einer solchen. Diese Geschichte ist für diejenigen Leser, die sich für die zwielichtigen Figuren eines Romans interessieren, für die Schatten in der Welt und die Kälte und den bissigen Humor eines Halunken. Dies ist die Geschichte von Aron, einem Waisenjungen und Dieb aus dem Armenviertel. Als er zusammen mit Leana, mit der er aufgewachsen ist, das Waisenhaus verlassen muss, beginnt für ihn ein Kampf ums Überleben, denn der Wintereinbruch steht kurz bevor und ehrenwerte Arbeit ist schwer zu ergattern. Und die Tatsache, dass Aron ein ziemlich loses Mundwerk besitzt, macht ihm das Leben nicht gerade leichter …

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„Ich schon. Weil ich eine Waise bin und niemand will Waisen bei sich haben. Außerdem werde ich sowieso nicht hierbleiben, falls sie dich nicht wollen.“

Ich sah sie streng an. „So eine Möglichkeit lässt du dir unter gar keinen Umständen entgehen. Du kennst mich, ich komme sehr gut allein zurecht.“

„Ohne dich bleibe ich nicht.“

„Doch, das wirst du. Und vielleicht können wir ja auch beide bleiben.“

Leana schluckte schwer und blickte mich mit ihren großen Augen an. Sah ich da etwa Tränen in ihren Augenwinkeln glänzen? „So funktioniert das Leben aber nicht, Aron.“

Ich stellte mich dumm. „Wie funktioniert das Leben denn?“

„Durch Abschiede“, sagte sie traurig.

Nur allzu gut wusste ich, dass sie recht hatte. Ich machte einen Schritt auf sie zu und schloss sie in meine Arme. Ich drückte mein Gesicht an ihren Kopf und ihr Haar wehte sacht gegen meine Wange. „Nicht immer. Außerdem wirst du mich nicht so schnell los, ich bin hartnäckiger als ein schlimmer Husten.“

Sie lachte in den Stoff meiner Jacke hinein. „Und genauso unangenehm.“

Zur Strafe für ihre Frechheit pikste ich sie in die Seite und sie löste sich quiekend von mir. In diesem Moment kehrte Roman zum Gartentor zurück und öffnete es. „Kommt herein“, sagte er und das Lächeln um Leanas Mund verschwand.

Die weißen Kiesel des Gartenweges knirschten unter unseren Sohlen wie die Zähne eines alten Mannes, der uns nicht bei sich haben wollte. Doch wir gingen weiter. Roman hielt uns die breite Haustür auf und bedeutete uns einzutreten. Der Flur dahinter war hell und hoch, an der Wand zu unserer Linken hing ein gewaltiger Spiegel. Es war das erste Mal seit Langem, dass ich mein eigenes Abbild so klar und deutlich vor mir sehen konnte: ein schlaksiger, hochgewachsener Junge mit blasser Haut und zerzausten schwarzen Haaren. Die ebenso pechschwarzen Augen starrten mir mit einer Mischung aus Misstrauen, Sorge und Erschöpfung entgegen. Ich musste wirklich an meinem Gesichtsausdruck arbeiten, wollte ich nicht, dass man an ihm ablesen konnte, was ich gerade dachte oder empfand. Augenblicklich verhärteten sich meine Züge und meine Augen bekamen einen abweisenden Glanz. Schon besser.

Ich blickte zu Leanas Spiegelbild neben mir. Sie wirkte so klein und hilflos. Ihr vom Wind verwirbeltes Haar umrahmte ihr viel zu schmales Gesicht und betonte ihre riesigen braunen Augen, die sich nervös im Flur umschauten. Ihr Kopf war leicht gesenkt und ihre Schultern angehoben, wodurch sie an ein verängstigtes Tier erinnerte.

Ich griff nach ihrer Hand und drückte diese kurz. „Alles wird gut werden.“

Roman zog hinter sich die Tür ins Schloss und schob uns weiter, tiefer hinein in den Schlund des Hauses. Wir betraten einen großen Raum mit hohen Fenstern, durch die das schwindende Licht des Tages fiel. Eine lange Tafel aus dunklem Holz halbierte den Raum, um den ein Dutzend samtiger Stühle platziert war. Auf einem davon saß eine Frau mit gelangweilter Miene. Sie machte sich nicht die Mühe, aufzustehen und uns zu begrüßen. Doch wir waren auch keine Gäste. Ihr graubraunes Haar war durch eine Hochsteckfrisur gebändigt worden und ihr schlanker Körper in einem zu eng geschnürten Kleid gefangen. Ihre Augen waren kalt und ihr faltiges Gesicht ausdruckslos. Von ihr konnte ich noch viel lernen.

„Hallo“, sagte Leana schüchtern und machte einen halbherzigen Knicks.

Abschätzend wurde sie von der Frau am Tisch gemustert. Ihre schmale Hand strich dabei über die polierte Oberfläche, als liebkoste sie den hölzernen Gegenstand. „Du bist also die ... Waise.“ Zu mir sagte sie nichts, sie würdigte mich nicht eines Blickes.

Ich überlegte, „Und ich bin auch eine!“ zu rufen, hielt mich aber zurück. Im Waisenhaus hatte man mir immer wieder unterstellt, dass ich zu vorlaut und unhöflich wäre. Dagegen konnte ich nicht viel tun, außer meinen Mund zu halten. Und das tat ich. Ich wollte nicht riskieren, Leana um ein neues Heim zu bringen. Dass es für mich eher düster aussah, daran hegte ich spätestens nach dieser frostigen Begrüßung keinen Zweifel mehr.

Roman nahm neben der Frau Platz und stellte sie uns vor, da sie scheinbar nicht selbst dazu in der Lage war. „Das ist Ernestine, die Frau des angesehensten Geschäftsmannes in ganz Felsburg. Sie ist meine geschätzte Nachbarin und Freundin.“ Das letzte Wort betonte er auf seltsame Weise, sodass ich ihm keinen Glauben schenken konnte. Ohnehin wirkte das Bild der beiden für mich mehr als bizarr: der glatzköpfige Metzger mit seiner blutverschmierten Schürze unter dem geöffneten Mantel neben der feinen Dame, die in edle Stoffe gehüllt war. Sah man sie so, konnte man kaum glauben, dass sie aus derselben Nachbarschaft stammten. Und noch viel weniger, dass sie Sympathien füreinander hegten.

Ernestine durchbohrte Leana mit ihrem Blick und ich bemerkte, wie Letztere immer mehr in sich zusammensank. Am liebsten hätte ich wieder ihre Hand gedrückt.

Leana ließ sich schnell einschüchtern. Auch die Heimaufseherinnen hatten sie immer verängstigt. Und jedes Mal, wenn ich sie so sah, bekam ich Angst, sie könnte wieder in den Zustand zurückversetzt werden, in dem ich sie kennengelernt hatte. Nie wieder wollte ich diesen leeren Blick in ihren Augen sehen, denn dann hätte sie mich verlassen. Meine einzige Verbündete auf dieser Welt. Dann wäre ich wieder allein wie zuvor, und was hätte ich dann noch? Was war ein Mensch ohne die Gesellschaft anderer Menschen? Nichts. Doch ich wollte kein Nichts sein.

Ich räusperte mich kurz, um den Bann der bösen Hexe zu brechen. Und tatsächlich, es funktionierte. Ihr bohrender Blick wanderte zu mir. Sie wirkte beinahe überrascht, mich dort mit der löchrigen Decke unter dem Arm stehen zu sehen, als hätte sie meine Anwesenheit völlig vergessen. Ich machte eine übertriebene Verbeugung und setzte mein freundlichstes Lächeln auf, was mir bei ihrem Anblick nicht gerade leichtfiel. Meine Gesichtsmuskeln waren in letzter Zeit etwas eingerostet.

„Wir sind beide sehr erfreut, Sie kennenzulernen, gnädige Frau. Mit wir meine ich dabei Leana und meine Wenigkeit, Aron.“

„Gute Güte, Junge, setz dich, du machst mich ja ganz nervös, wie du da herumstehst mitten in meinem Esszimmer.“

Ich unterdrückte einen Würgereiz beim Klang ihrer übertriebenen Stimme, doch ich gehorchte und Leana folgte mir.

„Du nicht!“, rief Ernestine streng und Leana blieb wie angewurzelt stehen, während ich viel zu laut die Stuhlbeine über den Boden zog in der Hoffnung, einen bleibenden Striemen im Boden zu hinterlassen. Dann ließ ich mich auf dem weichen Polster nieder. Mein Hinterteil hatte nie bequemer gesessen.

„Bring mir ein Glas Wasser“, sagte sie an Leana gewandt.

„Woher?“, piepste diese verunsichert.

„Aus der Küche natürlich.“ In diesem Moment begann ich, Ernestine zu hassen.

Leana sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Ich weiß nicht, wo die Küche ist.“

Ernestine klatschte zweimal kurz in die Hände und Leana suchte hilflos meinen Blick. Ich nickte ihr aufmunternd zu und sie entspannte sich ein wenig.

Ein Mädchen trat in den Raum, vielleicht ein paar Jahre älter als ich. Sie trug ein dunkles, schlichtes Kleid und darüber eine Schürze. Ihr braunes Haar war streng nach hinten gekämmt und ihre Augen genauso ausdruckslos wie die der Frau, für die sie arbeitete. Man musste wohl innerlich abgestorben sein, um unter einem Dach mit der werten Dame Ernestine zu leben. Ich wollte Leana um keinen Preis in einer solchen Gesellschaft zurücklassen. Doch die andere Wahlmöglichkeit wäre ein Leben auf der Straße. Im Winter. Ernestine schien dagegen das kleinere Übel zu sein. Wenn auch nur um Haaresbreite.

„Tilda, zeig der Waise die Küche.“

Tilda nickte und machte auf dem Absatz kehrt. Leana folgte ihr mit unsicherem Schritt.

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