Bernd Mann - Schwer behindert / leicht bekloppt

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Schwer behindert / leicht bekloppt: краткое содержание, описание и аннотация

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"Schwer behindert / Leicht bekloppt" ist die wahre Geschichte einer unglaublichen Freundschaft. Christian ist schwerstkörperbehindert. Bernd ist sein Betreuer, Pfleger und Freund. Aber ganz normal ist er nicht. Manche finden sogar, er sei bekloppt. Wie kann man nur ein halbes Leben lang freiwillig einen Behinderten betreuen? Bernd Mann kann.
Die Story umfasst die letzten 25 Jahre einer sehr ungewöhnlichen Freundschaft. Ihr Beispiel zeigt, wie Nicht-Behinderte und Behinderte gemeinsam am Leben teilhaben können, respektive zusammen leben müssten. Fast eine soziale Utopie. Und doch möglich. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Verantwortung und Herz. Christian und Bernd sind wirklich beste Freunde. Unglaublicher geht´s nicht.
"Eine Freundschaft über alle Handicaps hinweg"

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Nachdem ich ausgestiegen war, ging ich hinten um den Hänger herum und sah, dass Christian schon auf mich wartete, allein, denn der Zivi-Kollege war schon wieder im Haus verschwunden.

„Hey, mein Großer“, rief ich ihm entgegen.

Christian lachte: „Parken ist aber nicht deine Stärke, was?“

„Du hast gut reden. Ich gebe hier alles, während du es dir schön bequem machen kannst und dich vorfahren lässt.“

Auf seinen Vorschlag, dass wir ja tauschen könnten, ging ich gar nicht erst ein. Er versuchte mich damit aus der Reserve zu locken. Das kannte ich schon, weil er das gerne machte. Wir begrüßten uns mit einer Umarmung. Eine Umarmung musste sein. Auch wenn wir uns erst gestern oder vor wenigen Tagen gesehen hatten, umarmten wir uns jedes Mal so, als käme einer von uns gerade von einer monatelangen Weltumseglung zurück.

„Wenn wir heute noch unsere Spazierfahrt machen wollen, musst du mich jetzt loslassen“, sagte ich zu ihm. Aber er hielt mich weiter fest. Auch das kannte ich längst von ihm. Schon von Anfang an hatte er mich immer festgehalten. Er suchte den Körperkontakt, wie ein Durstiger in der Wüste das Wasser sucht. Und wenn er den anderen Körper gefunden hatte, brauchte er stets eine größere Dosis Körperkontakt als andere Menschen. Das Berühren des eigenen oder fremden Körpers bedeutete ihm viel mehr. Es war für ihn ein Berühren der eigenen oder fremden Seele, das erst durch den körperlichen Kontakt entstand. Als ich ihn im Spätsommer kennenlernte, war ich mir dessen noch nicht bewusst gewesen. Aber schnell begriff ich: Christian litt nicht nur körperlich, er litt auch seelisch. Seine Seele zeigte starke Mangelerscheinungen. Es war der Mangel an Berührung. Seit Beginn seiner Krankheit hatte er immer zu wenig davon bekommen.

„Bis zehn, dann loslassen“, sagte ich. Ich zählte. Bei zehn ließ er los und lachte. Das war unser Spiel.

Wieder ein freier Mann, drehte ich Christian den Rücken zu und machte mich gleich am Anhänger zu schaffen. Die wenigen Handgriffe würden in gefühlt zwei Minuten erledigt sein: Zuerst musste ich den Liegerollstuhl mit Christian darauf beim Hänger parken, dann die Klappe vom Anhänger öffnen, die Anhängerplane nach oben schlagen, die Rampe herausziehen, Christian fragen, wohin er heute am liebsten fahren würde, mich dabei umdrehen, ihn huckepack nehmen, zum Kadett tragen, ihn auf die Rücksitzbank setzen, wieder nach hinten gehen, den Liegerollstuhl die Rampe hoch in den Schweineanhänger schieben und festzurren. Fertig.

Unglaublich, was in zwei Minuten alles zu schaffen war. Gerade war ich beim Anhängerplane-Nach-Oben-Schlagen und Rampe-Herausziehen, da hörte ich Christian hinter mir meinen Namen rufen: „Beeeernd!“ Ich drehte mich um. Zu spät: Christian rollte die Auffahrt hinunter. „Bremseeeen!“, schrie ich ihm nach. „Du musst bremseeen!“ Schon sah ich ihn die Auffahrt hinabrasen. Ich lief los, lief so schnell ich konnte. Aber während ich rannte, entfernte er sich immer weiter von mir. Selbst wenn ich noch so schnell rannte, ich konnte ihn nicht erreichen. Unglaublich, schoss es mir durch den Kopf, was in zwei Minuten alles passieren kann. Ich rannte und fühlte, dass ich nichts anderes machen konnte, als rennen. Christian schien im Zeitraffer unterwegs zu sein, während ich mich in Zeitlupe bewegte. Mir war, als gab es eine Zeit in der Zeit, und die stand still für mich. Ganz anders Christians Rollstuhl, der rollte und raste auf die Knittlinger Steige zu. Wenn er am Ende der Zufahrt nicht über die Steige hinwegschoss, glaube ich an Wunder. Meinen Kadett verkaufe ich auf der Stelle und spende dem Kloster Maulbronn einen größeren Geldbetrag. All das jagte durch meinen Kopf. Doch ich sah voraus, dass ich meinen Kadett behalten würde. Ich hätte so gerne jemanden dafür verantwortlich gemacht. Aber es war gerade keiner da. Und Christian war nun auch schon sehr weit weg, war nur noch als kleiner, nervöser Punkt irgendwo am Ende der Auffahrt zu sehen. Ich versuchte mich in seine Lage zu versetzen. Ich lag bäuchlings, Kopf voran, auf einem Liegerollstuhl und raste auf die Knittlinger Steige zu. Ich krallte meine Finger in die seitlich angebrachten Polster, wobei ich versuchte, durch Verlagerung meines Gewichtes, ähnlich einem Rodler beim Cresta-Run, der rasenden Fahrt meines Liegerollstuhls eine für mein Überleben vorteilhafte Richtung zu geben. Rechts flogen parkende Autos an mir vorbei, links ein paar mittelgroße Bäume. Zwischen den Bäumen sah ich immer wieder das Grün einer weiten Rasenfläche aufblitzen. Ich war nassgeschwitzt. Ich war ausgepumpt. Ich zitterte. Ich hatte weiche Knie. Am Fuß der Auffahrt angekommen, hielt ich mich gerade noch an der Hoffnung fest. Und ich dachte: Gott sei Dank! Das fürchterliche Schicksal, dass er sich bei einem Sturz so schwer verletzt, dass er den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt ist, ereilt ihn ganz sicher nicht mehr. Davon konnte ich ausgehen. Allein der absurde Gedanke besänftigte mein pochendes Herz. Und so stand ich für einen Moment still, hielt Ausschau nach Christian, staunte, dass er die Knittlinger Steige trotz Autoverkehr sauber gequert hatte, und fragte mich, wie es sich für ihn angefühlt haben musste, als er auf der anderen Straßenseite über die Böschung hinweggeschossen war. Jetzt war alles nur noch eine Frage von Sekunden – und von Glück. Betrunkene und Kinder, dachte ich noch, schützt der liebe Gott. Vielleicht stimmte es ja, was der Volksmund sagte, und Christian war mit seinen fünfzehn Jahren noch mal mit dem Schrecken davongekommen. Am liebsten wäre ich da, wo ich jetzt stand, für immer stehen geblieben. Aber es half nichts. Und so setzte ich an, die Straße zu überqueren, als von hinten plötzlich eine Stimme nach mir rief: „Beeernd!“

Ich drehte mich um, so schnell wie ein Duellant, der von seinem Herausforderer bei seinem Namen gerufen worden war. Aber nichts. Alles war ruhig. Hinter mir lag die Zufahrt friedlich in der Herbstsonne, links parkten die Autos, völlig unbeteiligt, als sei nichts gewesen, und rechts reihte sich immer noch ein mittelgroßer Baum an den nächsten.

„Beeernd!“

Ich hörte, was sich wie Christian anhörte, aber ich sah nichts, was wie Christian aussah: „Christian, wo steckst du, verdammt?“

„Beeernd!“ Jetzt war es eindeutig: Die verzerrte, atemlose Stimme des Rufers kam von jenseits der Bäume, die vor dem grünen Rasen Spalier standen. – Ich hatte alles Mögliche erwartet, aber keinen Christian, der vor Lachen brüllte. Er war vollkommen außer sich. Er lachte wie irre. Der steht ja total neben sich, dachte ich, betrachtete das Bild des laut lachenden Christian, bis ich bemerkte, wie wenig behindertengerecht die deutsche Sprache ist.

2. Kapitel

Jenseits der Türe glaubte ich Stimmen zu hören und hielt einen Augenblick inne. Ich klopfte erneut, zögerte aber, die Klinke zu drücken. Ich legte meinen Kopf an das Türblatt und lauschte. Was an mein Ohr drang, waren Stimmen, aber sie waren keinesfalls menschlicher Natur. Die Laute nahmen rasch an Deutlichkeit zu, als ich die Türe einen Spalt weit öffnete. Vorsichtig trat ich ein. Christian lag ausgestreckt auf seinem Bett. Er hatte die Augen geschlossen. Seitlich sah ich die schweren Sandsäcke liegen, die seinen Körper auf der Fläche stabilisierten. Auf dem Tisch, der neben seinem Bett stand, fiel mir als Erstes der schwarze Kassettenrecorder auf. Neben dem Recorder lagen Kassetten und Hüllen: „Der Vogelstimmen-Trainer“, „Der Garten erwacht“ und „208 deutsche Vogelstimmen – von Amsel bis Zwergtaucher“. Er hatte mich immer noch nicht wahrgenommen. Erst als ich neben ihm stand und am Lautstärkeknopf drehte, öffnete er die Augen und brachte ein „Kuckuck“ hervor.

„Ja, Kuckuck. Hallo, Christian!“

„Nein, Bernd, ein Kuckuck.“

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