Ulrike Schmitzer - Die Stille der Gletscher

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Grüne Gletscher und gestohlenes Wasser. Als Wissenschaftsredakteurin für den Radiosender Ö1 kommt Ulrike Schmitzer mit den spannendsten und vielfältigsten Themen in Berührung – von Kulturwissenschaft über Zeitgeschichte bis zum Weltraum. Oft wird sie davon auch zu einer literarischen Bearbeitung inspiriert (weshalb ihre Bücher alle hervorragend recherchiert sind). Ihre Leidenschaft, den Dingen auf den Grund zu gehen und allgemein gängige Meinungen zu hinterfragen, überträgt die Autorin auf ihre Roman-Figuren. Das sind meist starke, wissbegierige Frauen, die ihren Weg gehen, auch wenn sie dabei manchmal stolpern.
In ihrem neuen Roman «Die Stille der Gletscher» hangelt sich eine freiberufliche Fotografin von Auftrag zu Auftrag und sucht daneben auch die künstlerische Erfüllung. Als sie für eine Umweltschutzorganisation alte Gletscherfotos mit neuen Aufnahmen vergleichen soll, nützt sie diese Gelegenheit, Menschen, die mit Gletschern arbeiten, für ein Fotobuch zu porträtieren. Bald ereilt sie der Verdacht, dass nicht nur der Klimawandel Schuld am Gletschersterben trägt. Als auch noch die Leiche einer vermissten Biologin gefunden wird, ahnt sie schon, dass es sich um Mord handelt. Was als spannendes Projekt begonnen hat, wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit – zum Glück hat sie ein kundiges Team an ihrer Seite …
Witzig, rasant & gut recherchiert. Ulrike Schmitzer bringt in «Die Stille der Gletscher» ein beängstigendes Zukunftsszenario in die Alpen.

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Vulkane gäbe es genug, die wieder einen solchen Klimawandel auslösen könnten. In Island zum Beispiel würde der Ausbruch der Bárðarbunga genügen, um das Weltklima zu verändern.

»Na, wie geht’s?«, fragt Erik am Telefon.

Seit einiger Zeit ist er in Reykjavik, um Vulkane zu erforschen. Er hat sich auf Gletschervulkane spezialisiert. Manchmal ruft er jede Woche an, und dann wieder drei Wochen nicht.

»Brauchst du Geld?«, frage ich ihn jedes Mal, wenn er anruft, und er verneint auch diesmal wieder.

In der Familie ist er jetzt derjenige, der ein fixes Einkommen und keine Geldprobleme hat. Er wusste immer schon, dass er Wissenschaftler werden will, schon als kleines Kind wünschte er sich einen Chemiebaukasten und ein Mikroskop. Er sezierte Fliegen und Ameisen und spießte Schmetterlinge auf Nadeln auf, der geborene Naturforscher. Ich habe ihn in seinem Interesse unterstützt, aber nicht gelenkt. Schritt für Schritt hat er selbst die Welt entdeckt, und ich habe nur zugesehen, mit welcher Begeisterung er die Natur eroberte. Als Kind bettelte er den Leiter der Wolfsstation so lange an, bis er im Sommer drei Wochen lang mitarbeiten durfte. Als Jugendlicher schrieb er dem Leiter des Sonnblick-Observatoriums, ob er ihn im Sommer auf die Wetterbeobachtungsstation begleiten darf – und er durfte.

Der Job in Island war ein Glücksfall.

»Und du?«, fragt er und lacht, »brauchst du Geld?«.

Ich lache auch. Lustig ist es aber eigentlich nicht.

4

Ein paar Wochen später schlage ich die Zeitung auf und lese im Chronikteil eine kleine Meldung: »Gletscherleiche freigelegt. Am Presena Gletscher wurde durch die hochsommerlichen Temperaturen wieder eine Gletscherleiche freigelegt. Es handelt sich um einen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Schon im Jahr 2013 waren zwei Tote aus dem Ersten Weltkrieg geborgen worden. Damals konnten zwei rund zwanzig Jahre alte Soldaten der Österreichisch-Ungarischen Armee identifiziert werden. Sie waren bei Gefechten durch Granatsplitter tödlich am Kopf getroffen worden. Der neuerliche Leichenfund ist wieder ein Soldat, der Gletscherarchäologe Hans Sturm ist zuversichtlich, dass auch seine Identität über die Uniform geklärt werden kann.«

Ich möchte diesen Gletscherarchäologen treffen. Neben dem offiziellen Auftrag der Umweltschutzorganisation habe ich noch ein privates Projekt für ein Fotobuch. Ich porträtiere Menschen, die ihr Leben dem Gletscher widmen. Denn auch sie sind eine aussterbende Spezies. Der Gletscherarchäologe ist nach dem Professor erst mein zweiter Kandidat. Ich rufe ihn an und frage, ob ich zu seiner nächsten Grabung mitkommen darf. Er ist sehr offen und freut sich über mein Interesse. Seine Grabungszeit ist sehr eng begrenzt, meist nur Juli, August und September, in den letzten Jahren haben die Witterungsbedingungen aber sogar noch im Oktober Grabungen in den Hochgebirgsregionen erlaubt.

»Dann können Sie gleich mit aufs Hochjoch kommen, und dort Ihr Foto machen. Dort haben wir neue Funde und graben gerade.«

»Eine Gletscherleiche?«, frage ich.

Er lacht.

»Nicht jede Grabung ist eine Leiche«, sagt er.

»Ich dachte nur, wegen der Zeitungsmeldung«, sage ich etwas verlegen aufgrund meiner Sensationsgier.

»Aber vielleicht liegt ja noch eine unter dem Eis«, sagt er. »Man weiß ja nie! Kommen Sie mal, und dann schauen wir weiter.«

Am Gletscherrand sind nur ein paar Felsbrocken, zu einem Mugel aufgetürmte Steine und viel Matsch zu sehen. Die Stelle ist mit rot-weißem Baustellenband abgesichert.

»Das war der römische Opferplatz«, erklärt der Gletscherarchäologe. »Früher hat es hier Almwirtschaft gegeben, bevor das Eis das Gebiet übernommen hat. Es gab auch Bergwerke im Hochgebirge, in denen nach den wertvollen Bergkristallen gegraben wurde.«

Der Gletscherarchäologe hat schon ganze Bergwerke freigelegt. Er hat eine Sammlung von Ausrüstungsgegenständen von Bergleuten angelegt und dem Heimatmuseum im Ort vermacht. Ein touristischer Anziehungspunkt wie der Ötzi ist das nicht, aber durch die Publikationen ist der Fundort zumindest den vielen Hobbyarchäologen einen Besuch wert.

Der Hochgebirgsarchäologe sieht meine Enttäuschung. Eine tolle Kulisse für ein Hochglanzfoto gibt das nicht her.

»Ganz in der Nähe ist das freigeschmolzene Bergwerk«, sagt er.

Ich lächle hoffnungsfroh.

»Das wird Ihnen besser gefallen. Dort haben wir schon öfter Fotos gemacht, das kommt immer gut an.«

Mein Lächeln schwindet wieder. Ich will nicht das zehnte Foto vom selben Motiv machen, das geht gegen meine Fotografinnen-Ehre.

»Passt schon«, sage ich. »Ich seh mich ein bisschen um und suche uns eine interessante Perspektive. Wegen der Gletscherleiche wollte ich Sie noch etwas fragen …«

»Ach die«, sagt er. »Das ist nichts Besonderes. In Tirol haben wir von 1989 bis 2013 schon achtzehn Gletscherleichen geborgen. Und ich schätze mal, dass da oben noch rund sechstausend Leichen im Eis stecken.«

»Sechstausend?!«, sage ich und schaue nach oben zum Gipfel.

»Nicht hier oben, auf allen Gletschern, auf denen es im Ersten Weltkrieg Gefechte gegeben hat«, sagt er. »Ich habe sogar schon eine Datenbank eingerichtet, damit wir nicht den Überblick verlieren – international gesehen, ich rede von der Schweiz, Frankreich, Italien, Südtirol usw. Die Leute sollen ja erfahren, wo ihre Verwandten geblieben sind.«

»Wie meinen Sie das? Sind die alle als vermisst gemeldet?«

»Vermisst, gefallen oder einfach verschwunden, und niemand hat’s gemerkt. Das hat’s auch gegeben. Wir stoßen hier ja auch auf Gletscherleichen von Bergsteigern, von Wilderern, oft sind es Lawinenopfer – die hat niemand gemeldet. Wir haben schon ein ganzes Flugzeug da oben gefunden. Ein JU-Bomber ist siebzig Jahre lang im Eis gelegen, der Gletscher hat ihn langsam auseinandergenommen, das Eis hat den Bomber in seine Bestandteile zerlegt und über hundert Meter zerstreut. Bei den Soldaten finden wir oft noch eine Erkennungskapsel, Briefe oder Hinweise auf der Kleidung.«

»Das hat sich im Eis erhalten? Das ist ja wie CSI Glacier!«, sage ich. »Und die Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg waren Ihre letzten Funde?«

»Nein«, sagt er, »wir haben eine Kultscheibe gefunden, die ist in allen wichtigen archäologischen Zeitschriften erschienen, das war eine Sensation …«

»Und Gletscherleichen?«, frage ich und bemerke seine Enttäuschung, dass ich mich nicht für seine Kultscheibe interessiere.

Er sieht mir direkt in die Augen und fragt unerwartet forsch: »Warum wollen Sie das wissen?«

Ich schlucke. Er reagiert unverhältnismäßig heftig.

»Die Soldaten stammen von einem Gefecht am Gletscher und basta. Die haben die Toten an Ort und Stelle gelassen. Was glauben Sie, wer die ins Tal hätte tragen sollen?«

Ich zucke mit den Schultern.

»Die Gletscherspalte, das war der Friedhof.«

Er merkt wohl, dass er überreagiert hat und versucht, die Stimmung wieder zu heben.

»Ein Gewehr, ein Fernrohr, ein Messer, eine Spindeltaschenuhr – was sagt Ihnen das?

»Keine Ahnung. Ein Jäger?«, frage ich.

»Fast! Ein Wilderer! Ich hab das alles in einem kleinen Museum gefunden. Und dann bin ich auf eine Polizeimeldung gestoßen, dass 1929 auf dem lokalen Gletscher eine Leiche entdeckt wurde. Da musste ich nur eins und eins zusammenzählen und wusste, wer der Wilderer war. Nicht schlecht, oder?«

»Wow«, sage ich und meine es irgendwie auch so.

5

Zwei Tage später habe ich einen Termin mit einem Gletscherfun-Manager. Der Mann spricht gerne, und er verspricht mir ein tolles Motiv. Ich treffe ihn auf einem Gletscher, dem er eine spezielle Vision übergestülpt hat, wie er sagt.

Ich traue meinen Ohren nicht. »O sole mio« schallt es über den Berggipfel. Ein singender Gondoliere zieht in einer Gondel seine Runden in einem Speichersee.

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