Gustav: Vor etwa fünf Jahren fand ich in meinem Briefkasten eine Einladung. Ein „Zentrum für mantrische Meditation“ bot ein Seminar an, die Einführungssitzung war unentgeltlich. Ich konnte mir nicht viel darunter vorstellen, und so ging ich hin. In einem mit Blumen und Bildern geschmückten Raum, im Halbdunkel, saßen schon etwa zehn Personen. Einige kamen dann noch dazu. Dann kam jemand herein, zündete Räucherstäbchen an und begann zu erklären, was ein Mantra sei. Dies solle man sich ständig in Gedanken vorsagen, um dadurch nichts anderes aufkommen zu lassen. Dann sollte sich jeder so ein Mantra ausdenken. Und dann hieß es: Gedanken abschalten. Dazu erklang ganz leise meditative Musik. Der „Guru“ machte mystische Bewegungen, offensichtlich irgendein Ritual, und dann hieß es, dies sei nur der Anfang, das nächste Mal würden wir dann das Meditieren intensiv üben. Für mich gab`s kein nächstes Mal, ich ging nicht mehr hin, denn das Ganze erschien mir als Hokuspokus, wofür man auch noch bezahlen sollte. Ob meine Eindrücke heute weniger ablehnend wären? Ich müsste es versuchen!
Gertrud: Das wäre vielleicht mal ganz interessant. Es gibt viele Dinge, es gibt viele Wege, und es muss jeder für sich aus all dem Angebot das herausnehmen, was für ihn stimmig, was für ihn gut ist. Doch sollte er immer nach seinem ersten Gefühl urteilen, denn dann schaltet sich der Verstand ein. Der Lichtträger Elias hat zu diesem Thema erläutert, dass die erste Reaktion in der Regel von der Seele kommt. Unterdrückt man diese, beginnt der Verstand die Situation zu analysieren, und dann ist das Ergebnis oft nicht im Sinne der positiven geistigen Welt.
Leonore: Als ich gestern mit Linda zusammen heimgefahren bin, wurde mir bewusst, wie leicht es für mich war, religiöse Ansichten in englischer Sprache anzunehmen. Hier in diesem Seminar erfolgt so etwas zum ersten Mal in deutscher Sprache, was für mich viel schwieriger ist. Ich bin streng katholisch erzogen und habe all das in deutscher Sprache total abgelehnt. In Australien hörte ich alles in englischer Sprache, und da behinderten mich keine Vorurteile. Es ist total anders, Glaubensdinge auf Deutsch zu hören.
Gertrud: Obwohl es Deine Muttersprache ist.
Leonore: Ja, es ist für mich in meiner Muttersprache schwerer anzunehmen, als dies für mich in Englisch ist.
Gustav: Ein katholischer Priester, der voller Hingabe und Überzeugung vor allem seelsorgerisch gewirkt hat und ein richtiges Licht seiner Kirche war, hat in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg Kontakt zur positiven geistigen Welt bekommen. Seine neuen Erkenntnisse haben ihm die Unvereinbarkeit vieler von ihm bis dahin mit Überzeugung vertretenen Dogmen seiner Kirche so eindrücklich vor Augen geführt, dass er schließlich um Entlassung aus den kirchlichen Diensten bat. Er verließ seine Gemeinde im Hunsrück und wanderte, einer inneren Führung folgend, nach Amerika aus. Hier wurden ihm geeignete Menschen zugeführt, mit deren Hilfe er sein medial empfangenes Buch „Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck“ schrieb, das heute eines der Standardwerke ist für alle, die den Einstieg in die Belange der geistigen Welt suchen. Pastor Johannes Greber musste seine deutsche Heimat verlassen, musste in einer fremden Umgebung mit einer fremden Sprache, die er kaum kannte, sich durchsetzen. Mit göttlicher Führung kann man eben fast alles erreichen. Dies fiel mir so ein bei dem, was Leonore vorhin sagte.
Gertrud: Ganz interessant. Maria, wie geht es Dir?
Maria: Außer dass mir der Rücken weh tut, geht es mir ganz gut.
Gertrud: Zu Rückenschmerzen ist zu sagen, dass es meistens Familienprobleme sind, die wir uns selbst aufladen oder uns aufladen lassen. Ansonsten geht es Dir gut?
Maria: Ja, ich war gestern allein zu Hause, und da ich keine Ruhe haben wollte, machte ich den Fernseher an. Ich schaltete hin und her, überall das gleiche - Krimis und Horrorfilme. Viele Menschen sitzen täglich bis in die Nacht vor dem Fernseher, sehen eine Serie nach der anderen, brutale Krimis oder Horrorfilme, und wundern sich dann über Ängste und Unbehagen, die sich langsam in ihrem Inneren breitmachen. Ängste, die konkret mit der ständigen negativen Fernsehberieselung zu tun haben. Ängste, man könnte selbst überfallen, ausgeraubt, umgebracht, belogen und betrogen werden. Furcht und Angst blockieren uns. Wir sind dann wie in einem Nebel, durch den unsere geistige Führung nur schwer mit Inspirationen hindurch kommt. Nach diesen Überlegungen duschte ich noch und ging zu Bett. Wie geht es Dir?
Gertrud: Ich hatte einen geruhsamen Abend, eine sehr gute Nacht und fühle mich topfit.
Linda: Darf ich ein Wort aus krankengymnastischer Sicht sagen? Viele Leute sitzen extrem schlecht, die Beine übereinandergeschlagen.
Gertrud: Ich will darauf nicht immer wieder hinweisen. Ich sage schon so viel, doch Du sprichst mir aus der Seele.
Linda: Wenn jemand wirklich Probleme hat, dann sieht man es an seiner Haltung. Ich glaube, wenn man positiv denken will, dann sollte man sich auch positiver hinsetzen. Das heißt: Becken, Brust, Kopf, Schulter, alles in einer geraden Linie übereinander. Ich habe mal ein Seminar besucht, das sehr langweilig war. Doch dann kam ein ganz pfiffiger kleiner Mann, strahlte vor Lebensfreude und sagte: „Was sitzen sie alle so krumm? Haben Sie positive Gedanken? Schauen Sie mich mal an! So muss man sitzen. Sie gehen die Treppe schleichend hoch, als ob Sie alle Last der Welt auf sich haben. Meine Damen und Herren, gehen Sie federnd die Treppe rauf und runter, dann fühlen Sie sich wohl.“ Der Mann war so erfrischend, da ist alles aufgewacht. Jedesmal, wenn ich jemanden die Treppe hochschleichen sehe, denke ich an den Typ.
Regine: Wie ist denn der Einfluss von Farben auf unser Leben, auf unsere Gesundheit?
Gertrud: Vor einigen Jahren besuchte ich ein Esogetik-Seminar auf Lanzarote, das von Peter Mandel geleitet wurde. Er hat schon damals gesagt: „Die Medizin der Zukunft ist Farbe und Klang.“ Dort lernte ich auch die Farbpunktur und Farbklangkassetten kennen. Dazu zitiere ich Peter Mandel wie folgt:
„Das Ohr als „Tor zur Seele“ lässt sich nie ganz schließen und lässt sogar im Tiefschlaf „Gewolltes“ und „Ungewolltes“ sozusagen unzensiert eindringen. Das alles müssen wir kompensieren. Für unsere Psyche heißt das: verarbeiten! Schon in der frühen Menschheitsgeschichte kannte man zwei Therapien, mit deren gezieltem Einsatz Psyche und Körper beeinflusst wurden: die des Lichts und die des Klangs. Der Klang als Form der Therapie ist naheliegend: der Mensch hat sich zu allen Zeiten schon intensiv mit Klängen auseinandergesetzt. Jede Kultur hat ihre „Klangkultur“. Damals wie heute gilt jedoch: Falsche Musik ist wie falsche Medizin! Denn Harmonien und Rhythmen wirken direkt über das Ohr auf das Gehirn und so auf das Unterbewusstsein. Wer würde bestreiten, sich durch Musik nicht schon stimuliert zu haben - sei es nach einem hektischen Tag ein sanfter Vivaldi oder zur Aufheiterung etwas Poppiges! So ist erwiesen, dass ruhige Klangfolgen den Herzschlag senken, den Blutdruck und die Hauttemperatur reduzieren. Mozart ist gut gegen Magenbeschwerden und die Brandenburgischen Konzerte sind besser als jedes Schlaflied. Die Gesamtheit der Erfahrungen mit Klangwirkungen ist in die Farbklang-Therapien eingeflossen. Umfangreiche Studien haben ergeben, dass Tonfrequenzen in bestimmter Zuordnung vom Gehirn als Information behandelt werden. Das Gehirn schließlich entschlüsselt diese Informationen und leitet sie an die Steuerungssysteme weiter. Mit anderen Worten: Mit den „richtigen“ Informationen versorgt, kann das Gehirn Fehlfunktionen entdecken und beheben! Mit den Farbklang-Therapien wurde ein Weg gefunden, bestimmte Farben aus der Farbpunktur mit Hilfe einer speziellen mathematischen Formel in Tonfrequenzen umzuwandeln. Die gezielt eingesetzten Klangkombinationen können helfen, Probleme besser aufzuarbeiten. Und dies ohne ständiges Bemühen, alles über den Verstand bewältigen zu wollen.“
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