Livia Anne Richard - Anna der Indianer

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Anna ist vier Jahre alt, als ihr auf einen Schlag klar wird, warum sie beim Cowboy- und Indianerspiel immer die Squaw spielen muss, wo sie doch viel lieber der Chefindianer wäre. Weil sie ein Mädchen ist. Anna beschliesst, fortan als Winnetou durch die Welt zu gehen. Bis sie im Austauschjahr in Kalifornien Namid kennenlernt. Mit ihm würde sie gern schlafen, doch der Indianer in ihr meldet sich zu Wort und ist dagegen. Um den Indianer loszuwerden, spielt Anna eine Frau. Was nicht leicht ist, denn als Indianer hast du den Reflex, jedem eins über die Rübe zu ziehen, der dir an die Rothaut will. Erst als Anna sich Hals über Kopf in den viel älteren Nico verliebt, hat sie das, was sie so sehr gesucht hat: keine Angst mehr vor körperlicher Nähe. Ein Gefühl für ihr Frau-Sein. Doch was ist mit diesem Nico? Was stimmt da nicht?

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Foto: Hannes Zaugg-Graf

Livia Anne Richard, 1969 in Bern geboren, arbeitete zuerst als Schauspielerin, dann begann sie Stücke zu inszenieren und auch selbst zu schreiben. Mit ihren Produktionen auf dem Gurten und auf dem Riffelberg oberhalb Zermatt hat sie sich weithin einen Namen geschaffen, mit «Dällebach Kari» etwa oder mit «The Matterhorn Story». «Anna der Indianer» ist ihr erster Roman.

«Livia Anne Richards präzise Arbeit, ihre Leidenschaft, ihre Sensibilität für Atmosphäre und ihr Sinn für das zutiefst Menschliche verraten eine Handschrift, die man als eine ganz persönliche erkennt: Fein und energisch zugleich ist sie.»

Beatrice Eichmann-Leutenegger Neue Zürcher Zeitung

Umschlag: Stephan Bundi

Livia Anne Richard

Anna der Indianer

Roman

Cosmos Verlag

Alle Rechte vorbehalten

© 2020 by Cosmos Verlag AG, Muri bei Bern

Lektorat: Roland Schärer

Umschlag: Stephan Bundi, Boll

Satz und Druck: Merkur Druck AG, Langenthal

Einband: Schumacher AG, Schmitten

eISBN 978-3-305-00489-8

Das Bundesamt für Kultur unterstützt

den Cosmos Verlag mit einem Strukturbeitrag

für die Jahre 2016–2020

www.cosmosverlag.ch

Jetzt steht Anna am offenen Grab und lacht.

Sie hat an Beerdigungen schon immer lachen müssen. Das ist ihr zuwider, weil es falsch interpretiert wird. Oft hat sie deshalb gehofft, dass sich das eines Tages auswachsen würde, aber die Dinge wachsen sich schwer aus bei Anna.

Dass eine Beerdigung und somit das Einzige, wovon man verbindlich weiss, dass es in jedem Fall irgendwann nach der Geburt eintreten wird, eine so rein ernsthafte Angelegenheit sein soll, bei der sich niemand zu lächeln traut, bei der sich alle viel länger als gewöhnlich die Hände schütteln und sich dabei mit Tiefgangblick in die Augen schauen, dass auch diejenigen tiefgängig schauen, welche den Verstorbenen gelinde gesagt nicht zum engsten Freundeskreis gezählt haben, dass es dann welche gibt, die zwar pietätvoll gucken und leise reden, sich dabei aber über das unpassende Wetter oder fehlende Parkplätze bei der Kirche ärgern – das alles erhellt Annas Gemüt durch sämtliche Finsternisse hindurch.

Es braucht dann jeweils nur noch eine homöopathische Dosis an Situationskomik.

Heute ist es die Amsel. Die Friedhofsamsel. Sie sitzt zuoberst auf der mächtigsten Tanne der ewigen Ruhe und balanciert stur auf deren Spitze. Weit unter ihr liegt das frisch ausgehobene Grab. Darin der Sarg. Man sieht es sofort: Diese Amsel ist die Königin des Totenreichs, und sie tut und lässt hier, was sie will. Denn gerade als der Pfarrer dazu auffordert, des lieben Verstorbenen in einem Moment der Stille zu gedenken, gerade als alle ihr Haupt senken und viele ihre Hände falten, gerade als diese seltene Ruhe eingetreten ist, die etwas Heiliges haben sollte, setzt die Amsel zum fröhlichsten Crescendo an.

Der Pfarrer hört die Amsel. Alle hören die Amsel. Der Pfarrer tut so, als würde er die Amsel nicht hören. Alle tun so, als würden sie die Amsel nicht hören. Fast alle.

Anna sieht langsam am Stamm der riesigen Tanne zur Königin empor. Sie sieht, wie die Amsel da oben in vollendeter Selbstüberschätzung den Kopf gen Himmel streckt, begeistert zu ihren eigenen Klängen wippt und von sich weiss: I’m the one, westlich des Urals pfeift kein verdammter Vogel besser als ich, Baby.

Der Kontrast dieser federleichten Lebensfreude auf der Tanne zur bleiernen Schwermut darunter ist umwerfend. Das Lachen befreit sich aus Annas Innerem wie ein Vulkanausbruch. Nichts zu machen.

Beim Menschen im Sarg handelt es sich um Annas vor drei Tagen verstorbenen Lieblingsmenschen Nico. Diese Tatsache hilft dem Verständnis für Annas Fröhlichkeit auch nicht auf die Sprünge. Schemenhaft, durch einen Schleier von Lachtränen und verflüssigter Wimperntusche hindurch sieht Anna die zu ihr hinschielenden Blicke der Trauergäste. Nur deren Augen bewegen sich angestrengt, isoliert von den Köpfen, welche weiterhin Richtung Boden und stillem Gedenken halten. Der Ausdruck dieser Augen, von denen man fast nur noch das Weisse sieht, schwankt zwischen Besorgnis und Entsetzen.

Wegen der schielenden Augen sehen die Trauernden alle aus wie nicht ganz durchgebacken. Anna schüttelt sich vor Lachen, sie ringt nach Atem. Die Königin auf der Tanne ihrerseits fühlt sich durch die ungewohnte Heiterkeit bestärkt und pfeift, als würde es kein Morgen geben. Langsam, aber sicher wirkt das Duett ansteckend. Die Trauergäste, knapp fünfzig an der Zahl, versuchen irgendwie mit dieser unerwarteten Herausforderung umzugehen. Einige starren weiterhin auf die Grube mit dem Sarg, andere starren ein Loch durch die Gemeinschaft hindurch zu einem unbekannten, mit Sicherheit aber unverfänglicheren Ort, doch starren tun sie alle, ausser Marc, der das mit Anna anlässlich anderer Beerdigungen schon erlebt hat. Auffällig viel wird auf Lippen herumgekaut, und ein paar Mutige schauen sich stumm fragend um, suchen den Geistlichen, suchen andere Mittrauernde auf der Jagd nach einer brauchbaren Idee, wie man sich angesichts der skurrilen Momentaufnahme wohl zu verhalten haben möge.

Der Pfarrer seinerseits, der in seinen sechsundvierzig Amtsjahren mit fast allem schon, noch nie aber mit solchem konfrontiert worden ist, wirft seinen Erfahrungsgenerator an und entschliesst sich dann, nach kurzer Rücksprache mit seinem Vorgesetzten, das Ereignis wie ein vorüberziehendes Gewitter zu behandeln. Also gar nicht.

Doch es wird nicht besser. Anna prustet, hechelt, brüllt. Und als des Pfarrers Gewitterstrategie nach weiteren langen zwei Minuten den erhofften Erfolg noch immer nicht bringt, beendet er die sowieso gar nie eingetretene Stille, indem er sich räuspert und trocken meint:

So soll es sein. Der Tod ist ja nicht nur traurig.

Die Toleranz des Klerikers hilft.

Noch ein paar Nachbeben, und es stellt sich auch bei Anna wieder ein angemessenes Verhalten ein. Alle sind froh, dass man die Sache doch noch zu einem guten Ende bringen kann, denn man hat langsam Durst an diesem heissen Junidonnerstag – für die Überlebenden geht der Stoffwechsel schliesslich weiter. Auch der Pfarrer will die Gunst der wiederhergestellten Ordnung nutzen und das Wort ergreifen, da erklingt ein weltlicher Ton, weltlich und sehr rockig, alle schauen sich mit strafendem Blick um, doch es ist der Pfarrer himself, der leicht verstört in seine linke Brusttasche greift, das Corpus Delicti mit spitzen Fingern herausklaubt, konsterniert in die Runde schaut, vermutlich eine Entschuldigung murmelt, sich dann abwendet, um etwas von «total ungünstig» in sein Handy zu zischen, das störende Element auf stumm stellt, es wieder in seiner Brusttasche versenkt und sofort zum Vaterunser ansetzen will.

Doch einer der Trauergäste kommt ihm zuvor. Er erachtet es als seine Pflicht, das ramponierte innere Gleichgewicht des Geistlichen wiederherzustellen. Lässt verlauten, dass das überhaupt nicht schlimm sei – überhaupt nicht, auch ein Pfarrer – also gerade ein Pfarrer müsse ja erreichbar sein, also noch mehr als jeder andere etc. etc. Der Pfarrer beginnt, dankbar für das aufbauende Geblöke seines Schafes und dieses Mal nach angemessener Zäsur, mit dem Vaterunser, alles erhält nun doch noch eine feierliche Note und hätte fortan eine Trauerfeier sein können, die den Namen verdient, wenn nicht, ungefähr bei Dein Wille geschehe , die Amsel ihren Schnabel wieder pfeifenderweise in die Angelegenheit gesteckt hätte, und zwar unter exakter Wiedergabe des pfarrerschen Handyklingeltons.

Was zu viel ist, ist zu viel. Den Atem anhalten. Schielen. Verzerrte, immer röter werdende Gesichter, dicke Hälse, aufgepumpte Backen, unterdrückte Grunzer, ersticktes Prusten, krampfartige Zuckungen und dann ein kollektiver Lachkrampf.

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