226 für 6 – und ein besonders schönes Ergebnis, wenn man den Spielstand vor dem Lunch bedachte. Aber gar nicht mehr schön, nachdem unser nächster Schlagmann seinen zweiten Ball versehentlich so hochschlug, dass er gleich nebenan am Square Leg herunterplumpste, und der nachfolgende Spieler beim Versuch, sechs Punkte zu machen, durch einen brillanten Fang an der Long-On-Grenzlinie auch gleich ausschied. 226 für 8, und keiner unserer beiden letzten Spieler gehörte zu denen, die auch nur halbwegs fähig waren, einen Schläger richtig zu halten. In fünf Würfen (und zwar ausgerechnet denen von Peter) hatten wir unsere gute Position verloren und waren in eine Situation geraten, in der wir jeden Run, der sich herausholen ließ, brauchten.
Genau jetzt bewies Funkler Parkes, der schlaksige Junge, dass er nicht nur ein kluger Kopf, sondern auch ein echter Cricketspieler war. Nachdem unsere Nummer 10 irgendwie den letzten Ball von Peters Over überlebt hatte, sah sich Funkler einem recht guten Spieler der ersten Elf gegenüber, der mittelschnelle Leg-Cutter warf. Statt die ersten davon zu blocken oder durchzulassen, wie er es sonst während des bisherigen Spiels getan hätte, platzierte Funkler seinen rechten Fuß direkt vor seinem Wicket und ließ behende seinen Schläger zum Ball herabfallen, als dieser ankam, womit er ihn mitten durch die beiden Fänger auf der Slip-Position hindurchschickte und vier Runs holen konnte – einen so wahnsinnig späten Cut hatte ich selten gesehen. Der Werfer, der so einen Abwehrschlag für nicht wiederholbar hielt, warf noch zwei weitere Male auf genau dieselbe Art, und war ziemlich verärgert, als er denselben Schlag noch zwei Mal vorgeführt bekam. Den vierten Ball des Overs, der schneller war und auf die inneren Stäbe des Wickets zielte, parierte Funkler sehr entschlossen; aus dem fünften holte er dank eines verschlafenen Mid-On-Spielers einen kurzen Run heraus; und auch der sechste wurde von Nummer 10 wieder überlebt.
Nachdem er als Schlagmann jetzt Peters idiotische Würfe zu bewältigen hatte, denen er sich kräftemäßig nicht gewachsen sah, besann sich Funkler wiederum auf seine Intelligenz. Er stellte sich breitbeing direkt vors Wicket und kloppte den erwarteten Off-Break hinüber ins verlassene Fine Leg, eine Strategie, die ihm zwei Runs aus den beiden ersten Bällen einbrachte. Peter schickte daraufhin den Mid-Wicket-Spieler dorthin, um diesem Ärgernis ein Ende zu machen, woraufhin Funkler seinen Schlag kräftig auf die vorherige Mid-Wicket-Position lenkte und zwei weitere bekam. Auf diese besonnene Weise zwang er den Spielstand über die 240 hinaus auf 250 und noch einige Runs weiter, und wäre wohl immer noch am Schlag, ein kleiner Odysseus der Spielfeldmarkierungen, hätte sich nicht unser tölpelhafter Spieler mit der Nummer 10 vor einem leichten, kurzen Run am Ende eines Overs gedrückt und zu Beginn des nächsten dann das Feld verlassen müssen. Nummer 11 überlebte schmachvoll noch zwei weitere Bälle, dann war das Innings der Scholars mit einem passablen, aber alles andere als üppigen Ergebnis von 256 beendet.
Das Problem auf Seiten der Scholars war, dass wir keine verlässlichen schnellen Werfer hatten. Obwohl Paget den Ball für jemanden seines Alters ganz schön zackig hinüberschickte, konnte er allein mit der Geschwindigkeit kaum etwas gegen ausgewachsene Jünglinge ausrichten, auch machte er mit dem Ball nicht viel, weder in der Luft noch außerhalb der Pitch. Das übrige Bowling bestand vor allem aus mittelschnellen oder langsamen bis mittelschnellen Off-Breaks und In-Swingers, alle ohne irgendwelche Kniffe. Was jedoch alle unsere Werfer konnten, war, durchgängig die Wurfweite zu halten, und obwohl das Restschulteam es nicht schwer fand, so zu spielen, kamen sie doch nur langsam zu Punkten.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.