Aber der Mann, vor dem sie nun kniete, erschien weiser, reifer und besaß einen gefährlichen Glanz in den Augen, der Erfahrung vermuten ließ. Er hatte den Tempel bestimmt schon sehr oft besucht, um Epiphilas Göttlichkeit zu empfangen. Sein Körper war von Schlachten gezeichnet. Narben zierten seinen Oberkörper. Er besaß kräftige Muskeln und schwarz-graue Locken auf dem Brustkorb. Nur ein weißer Lendenschurz bedeckte ihn, der sich auffällig von der braunen Haut abhob. Machte er auch den Eindruck eines Raubeins, das auf dem Schlachtfeld ohne mit der Wimper zu zucken mordete, so drückte seine Haltung Würde aus. Er ging aufrecht und hoheitsvoll um Shalisé herum, musterte sie und löste beifällig die Schnur, die seinen Schwanz am Oberschenkel gehalten hatte. Die Penisspitze fiel befreit herunter. Fasziniert beobachtete Shalisé den Tanz des Glieds und riss die Augen auf, als es schließlich ruhig hing und die Eichel unter dem Lendenschurz lüstern herausragte.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
Doch anstatt seinen Schwanz tief in ihre Mundhöhle zu stoßen, die durch die am Käfig befestigte Spange immer zugänglich war, riss er ihren Kopf durch den Ring am Käfigdach grob zurück und spuckte ihr in den Mund. Shalisé schüttelte sich. Sie fand es, trotz ihrer Bereitwilligkeit zu dienen, ekelig, Körperflüssigkeiten zu schmecken. Sie würde sich daran gewöhnen müssen.
Sperma. Schweiß. Urin. Blut. Spucke.
Sie war froh, dass sie nicht im Voraus wusste, was sie in den kommenden Jahren alles auf der Zunge liegen haben würde.
«Du willst mehr, wie ich sehe», sagte der Feldherr und lachte abfällig über ihren angewiderten Gesichtsausdruck.
Sie versuchte sich wegzudrehen, doch er hielt die Gitterstäbe mit beiden Händen und ließ einen langen Schleimfaden aus seinem Mund zwischen ihre Lippen gleiten. Zunächst konnte sie sich noch beherrschen, aber schon bald würgte sie. Mit der Zunge bemühte sie sich die Spucke herauszudrücken, was kläglich fehlschlug, denn der Speichel verteilte sich lediglich. Sie zerrte vergeblich an ihren Fesseln, bis diese in ihr Fleisch schnitten. Der Stahlring drückte gegen ihre Scham, die mit einem Mal gierig pochte und doch nur von einem Goldphallus ausgefüllt wurde, ebenso wie ihr Arschloch.
Der Heerführer trat zwischen ihre Beine und spreizte sie weiter. «Wir wollen doch, dass du Epiphila würdig bist.» Dann fasste er zwischen ihre Schenkel, aber tat wieder nicht, was Shalisé erwartet hatte. Er entfernte nicht das Stahlband, das ihren Schoß unzugänglich machte, sondern er ergriff ihre Schamlippen und zog sie lang. Nun lugten sie rechts und links heraus, unnatürlich und wollüstig, wie die Eichel des Besuchers unter dem Lendenschurz. Das Band drückte auf das zarte Fleisch der kleinen Schamlippen und breitete somit die Falten aus.
Lächelnd betrachtete er sein Werk. Dann schritt er zu einem Tisch, auf dem ein Kästchen stand. Shalisé wusste, dass sich in dessen Inneren Hilfsmittel befanden, um die Dienerinnen gefügig zu machen, sollten sie trotz aller guten Vorsätze ihre Demut vergessen. Hatte sie sich dieses Vergehens schuldig gemacht? Sie war noch nicht lange hier und es gab Momente, da regte sich ihr Widerstand, doch sie bemühte sich aufrichtig.
Er kehrte mit einer Hand voll Klammern zurück, an denen goldene Figuren der Göttin hingen. «Ich werde dich schmücken, wie es einer Göttin auf Erden zusteht.»
Shalisé traute ihren Ohren nicht. Hatte er sie als Göttin bezeichnet? War das nicht Frevel? Im Grunde war sie eine heilige Hure, denn sie war eine weltliche Vertreterin Epiphilas. Shalisé verkörperte sie und würde in den nächsten Jahren zu einem immer perfekteren Abbild heranwachsen –
Ein jäher Schmerz riss sie aus ihren Gedanken.
Der Feldherr hatte eine der Klammern an ihre Schamlippen gehängt. Scharf bissen die Zähnchen in die empfindliche Falte. Er weidete sich an Shalisés schmerzverzerrtem Gesicht und setzte die zweite Klammer an. Shalisé hätte gerne die Zähne aufeinander gebissen, aber dadurch, dass ihr Mund zwangsweise offen stand, entfloh ihr ein leises Stöhnen. Die nächste Klammer folgte, an der die Göttin in Form einer kleinen Goldfigur baumelte. Shalisé ächzte und versuchte die Beine zu schließen, doch der Tempelbesucher stemmte sich gegen ihre Knie. Alle Klammern befanden sich an einer Schamlippe. Das Blut staute sich. Sie schwoll stetig an und drückte gegen das Stahlband, das ihren Schoß umschloss.
«Leide für mich», hauchte er und bewegte die Goldfiguren, um Shalisés Schmerz zu verstärken.
Aber sie wollte den Schmerz. Sie sehnte sich danach, für Epiphila zu leiden, um ihre Göttlichkeit und Weiblichkeit in diese Welt zu tragen. Die Qual war die Essenz. Mehr Hingabe war nicht möglich. Einen besseren Weg, ihr zu dienen, gab es nicht.
Und so dachte Shalisé bei der ersten Träne, die ihre Wange hinunterlief: Das ist für dich, meine Göttin. Ich liebe dich.
Von heute an würde sie das Kästchen mit den Hilfsmitteln ‹Schmuckschatulle› nennen. Der Mann, dem sie Epiphila näher bringen wollte, würde sie durch die Instrumente züchtigen und sie zeichnen, sowohl mit schmuckvollen Klammern, Haken und Fesseln als auch mit schmerzhaften Striemen, Kratzern und Narben. So war ihr Leben. Hatten die Eltern sie in jungen Jahren mit Samthandschuhen angefasst, so holte sie nun all die Qual nach, die ihr bis dahin erspart geblieben war, denn der Schmerz gehörte der heiligen Hure. Epiphila hatte die Folter von Poreus ertragen, den sie am Ende tötete, indem sie all sein Sperma aus ihm herauskitzelte, bis er vor Erschöpfung starb. Sie hatte durch Sanftheit, Demut und Unterwürfigkeit den Kriegsgott ermordet. Danach hatte die Welt Epiphilas Stärke erkannt und begonnen, sie anzubeten. Die Göttin hatte mehr Leid ertragen als alle auf dem Schlachtfeld. Sie hatte Macht über Poreus gehabt, denn er war immer wieder zu ihr heimgekehrt, weil sie seine Droge war. Trotzdem blieb sie nach seinem Tod bescheiden und demütig und ließ sich von jedem vögeln, um die Männer daran zu erinnern, wie mächtig Weiblichkeit ist.
Noch heute rannten die Männer dem Tempel die offenen Türen ein, weil sie erleuchtet werden wollten. Hatte der Feldherr keine Furcht, so zu enden wie Poreus?
Lüstern leckte er sich die Lippen und setzte drei Klammern an ihre andere Schamlippe. Diese schwoll ebenso an wie die, die bereits von zahlreichen Zähnchen gefoltert wurde. Der Schmerz weckte ein Feuer, das Epiphila Shalisé schickte, damit sich die junge Dienerin an ihre eigene Stärke erinnerte und die Qual durchstand. Das Blut rauschte durch ihr Fötzchen. Es pochte von innen gegen den Kitzler, und Shalisé wünschte sich nichts sehnlicher, als dort berührt zu werden. Aber das Stahlband verhinderte jede Berührung. Noch schien der Mann auch nicht vorzuhaben, sie dort anzufassen. Er spielte mit den goldenen Figuren, zog das eine oder andere Mal an ihnen und brachte sie zum Schwingen, sodass Shalisé vor Leid die Augen schloss. Der Speichel rann aus ihrem Mund. Ihr Kiefer, der von der Spange gespreizt gehalten wurde, tat weh. Sie atmete schwer. Tränen flossen reichlich.
Irgendwann hörte er auf. «Du verträgst noch nicht viel, aber bald wirst du lernen mehr zu ertragen, und je mehr du einstecken kannst, desto mehr Schmerz wird man dir zufügen.»
… und desto näher werde ich selbst Epiphila kommen und sie den Gläubigen näher bringen, fügte sie in Gedanken glücklich hinzu.
«Und ich werde meinen Teil dazu beitragen, aus dir eine gefügige Dienerin zu machen.» Verschwörerisch rieb er sich die Hände und packte den Ring, der am Käfig über ihrer Schädelplatte angebracht war. Er zerrte Shalisé mit sich. Sie hatte Mühe ihm zu folgen, denn er ließ ihr keine Zeit aufzustehen und ihre Hände waren noch immer hinter dem Rücken gefesselt. Sie rutschte beschwerlich auf Knien hinter ihm her, ständig unter Zug, sodass das Halsband des Käfigs sie würgte.
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