Peter Gerdes - Kurz und schmerzlos

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Wenn Stahnke ermittelt, dann weiß grundsätzlich niemand, wohin das führt. Nicht einmal der Hauptkommissar selbst. Denn wenn sich der ebenso bissige wie bodenständige Ostfriese von den schäumenden Strudeln seiner Phantasie mitreißen lässt, kann es passieren, dass ihm schnöde Fakten weniger wichtig erscheinen. Zum Glück hat er seinen Kollegen Kramer, einen unbestechlichen Analytiker, der dafür sorgt, dass sein Vorgesetzter nicht den Boden unter den Füßen verliert. Jedenfalls nicht allzu oft… Kurz und schmerzlos umfasst alle Stahnke-Kurzkrimis der letzten acht Jahre sowie die Stahnke-Fälle des schon lange vergriffenen Bands Das Mordsschiff .

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»Die Stahlstifte entstammen einem Druckluftnagler«, fuhr Kramer fort. »Vermutlich einem Gerät der Marke Haubold, denn alle Arbeiter hier auf der Baustelle tragen baugleiche Geräte dieses Typs, auch der Tote.« Bei der Nennung des Fabrikats verzog Kramer keine Miene.

»Fundort gleich Tatort?«

Kramer nickte: »Davon ist auszugehen, sagen die Kollegen von der Spurensicherung. Keinerlei Hinweis auf einen Transport.«

»Kann man feststellen, aus welchem, äh, Nagler genau die Projektile stammen?«, fragte Stahnke weiter. Geschosse aus Gewehren oder Pistolen waren ziemlich genau zu identifizieren, weil die Läufe der Waffen sogenannte Züge aufwiesen, die den Kugeln den nötigen Drall verliehen und ihnen dabei zugleich eine Markierung verpassten, die so individuell war wie ein Fingerabdruck.

Kramer schüttelte den Kopf. »Keine Chance. Jedenfalls hat noch keiner ein entsprechendes Verfahren für diese Nagler entwickelt. Es gibt zwar unterschiedliche Nagelgrößen, aber ansonsten keine speziellen Kennzeichen. Einer ist wie der andere.«

»Einer wie der andere«, sinnierte Stahnke, »und das zwanzigmal. Einer neben dem anderen. Wie lange dauert das eigentlich, einem zwanzig Nägel durch die Stirn ins Hirn zu knallen?«

»Kommt drauf an«, sagte Kramer, der natürlich wieder umfassend informiert war. »Man kann diese Dinger auf Dauerfeuer stellen, wie Sturmgewehre oder Maschinenpistolen. Dann hauen die zwanzig Schuss in einer Sekunde raus. Und so, wie die Treffer sitzen, sieht mir das ganz danach aus. Die Durchschlagskraft war vermutlich auf Maximum eingestellt. Eine kurze Bewegung aus dem Handgelenk, und schon ist das Lochmuster gestanzt.«

»Maximale Durchschlagskraft.« Stahnke schauderte. »Braucht man für derart gefährliche Werkzeuge eigentlich eine Sondergenehmigung?«

Kramer schüttelte den Kopf. »Nein, braucht man nicht. Ebenso wenig wie für Hammer, Kreissäge, Axt und Schlagbohrer. Die können auch allesamt tödlich sein.«

»Na schön, so viel zum mutmaßlichen Tathergang«, sagte Stahnke. »Wer aber war nun der Täter?«

Der dicke Harms, der freundliche Marco und die sommersprossige Annika saßen um den immer noch teefleckigen und vollgekrümelten Küchentisch herum, als hätten sie ihre Frühstückspause niemals unterbrochen. Nur dass der Stuhl zwischen Marco und Annika jetzt leer war. Dafür stand Polizeihauptmeister Rieken mit verschränkten Armen und ausdruckslosem Gesicht neben der Spüle.

Kramer bat die Handwerker einen nach dem anderen heraus auf die Terrasse.

Gefunden hätten sie den Toten quasi gemeinsam, sagten alle drei übereinstimmend aus, nachdem Harms mehrmals vergeblich nach Kevin gerufen und dann alle nachschauen geschickt hatte. Beobachtet haben wollte keiner die Tat. Begangen natürlich erst recht nicht.

So weit die Gemeinsamkeiten in den Aussagen. Interessanter aber waren die abweichenden Informationen.

»Marco war neidisch auf Kevin«, sagte Annika. »Biernoth wollte Kevin zum Kolonnenführer machen. Auf diesen Posten hat Marco seit Jahren hingearbeitet. Klar, dass er blind vor Hass war, als heute früh die Nachricht kam.«

»Harms hatte Stress mit Kevin«, sagte Marco. »Kevin hat ihm heute Morgen unterstellt, er würde Baumaterial unterschlagen und verschieben. Wollte angeblich Biernoth umgehend davon berichten. Harms ist nur Juniorpartner, der wäre ruckzuck draußen gewesen aus der Firma.«

»Kevin hat Annika bedrängt«, sagte Harms. »Wollte dauernd was von ihr, dabei ist er verheiratet, und Annika hat einen festen Freund, der allerdings nur am Wochenende hier ist. Annika hat ihn gewarnt, aber Kevin ist so ein Typ, der kein Nein akzeptiert, jedenfalls nicht von einer Frau.«

»Na super«, schnaubte Stahnke, als er wieder mit Kramer alleine war. »Drei Motive, eins schöner als das andere. Warum gibt es denn nicht mal ein Motiv, so ein richtig fettes, ein sonnenklares, allein auf weiter Flur? Aber nein, es müssen ja gleich drei sein.«

Kramer zuckte die Achseln. Harte Fakten wurden davon, dass man sie beklagte, auch nicht weicher.

»Drei Motive«, murmelte Stahnke.

Welches wog am schwersten?

*

Vom Treppenabsatz her wirkte Stahnkes neues Dach wie die Innenansicht eines Wal-Skeletts. Teilweise jedenfalls. Konnte man an vielen Stellen zwischen den rippenartigen Balken hindurch noch den blauen Himmel sehen, so verstellten anderswo bereits senkrechte Streben, Türrahmen und Wände den Blick. Das Obergeschoss war im Werden begriffen, Gott sei Dank. Lange genug hatte es ja schon gedauert.

Und wie lange es jetzt noch dauern würde, stand in den Sternen. Nicht zuletzt hing es vom Resultat der laufenden Mordermittlung ab.

Überall lagen Holzabschnitte und Sägemehl, Nägel und Schrauben, nach denen sich heutzutage offenbar keiner mehr bückte, Werkzeuge und Kabel herum. Dort stand eine ganze Batterie von Ladegeräten für die Akku-Schrauber, etwas weiter hinten surrte der Kompressor, mit dem die Druckluftnagler ausgeladen wurden. Auch da gab es einen Mehrfachstecker und ein Kabel, das um die nächstgelegene Leichtbauwand herum führte. Stahnke folgte dem schwarzen Geringel.

Das Zimmer, das hier entstand, hatte sogar schon eine Decke. Es ging nach Westen hinaus, würde einmal schönes Abendlicht haben, und im Sommer würde man von hier aus die Sonne untergehen sehen, falls der Grundstück schräg gegenüber nicht eines Tages doch noch bebaut wurde. Hier würde er später einmal sitzen, hinter einem hohen zweiflügeligen Fenster, das sich im Sommer wie eine Terrassentür öffnen ließ, hier würde er gute Bücher lesen und dazu Musik hören, wann immer ihm der Job Zeit dazu ließ. Ach ja, Zukunftsmusik.

Oder vielleicht doch nicht, korrigierte er sich, als sein Blick auf den staubigen CD-Player fiel. Anscheinend fanden auch die Dachdecker, dass sich dieser Platz hervorragend als Musikzimmer eignete. Nun ja, warum auch nicht. Gegen Musik bei der Arbeit war ja nichts einzuwenden.

Neben dem CD-Player, in der Zimmerecke, die der Fensteröffnung gegenüber lag, leuchtete gelbe Mineralwolle, hochwertiges, dickes Isoliermaterial, Symbol für die nächste Ausbaustufe. Nur lag es da nicht in Rollen, so wie es geliefert worden war, sondern flach, in drei Schichten übereinander. Darüber ein Stück Plastikplane. Und oben drauf eine Wolldecke.

Stahnke pfiff leise durch die Zähne. Von »Musik bei der Arbeit« konnte hier wohl nicht die Rede sein. Das hier sah stark nach einem Liebesnest aus. Eins, in dem auf seine Kosten …

Der Hauptkommissar grinste wider Willen. Auch, weil ihm plötzlich die Doppeldeutigkeit der Begriffe »Nageln« und »Decken« in den Sinn kam. Vor allem aber, weil er sich an seine eigene Schul- und Ausbildungszeit erinnerte. Ein richtiger Casanova war er zwar nie gewesen, aber wenn sich mal die Gelegenheit bot … zum Beispiel in dem Lager des Möbelhauses, für das er einige Zeit lang als Auslieferungsfahrer gejobbt hatte. Da gab es eine Verkäuferin, Monika hieß sie wohl, handfest und sommersprossig, ja, dieser Annika gar nicht einmal so unähnlich. Zwei, drei Jahre älter und erfahrener als er. Die hatte genau gewusst, was sie wollte, hatte ihn gelegentlich abgepasst, wenn er eine Lieferung abzuholen hatte, und dann war immer alles vorbereitet gewesen. Matratze, Wolldecke, ja, auch der Kassettenrekorder zum Übertönen verräterischer Geräusche stand bereit. Immer mit derselben Musik drin. Abba, ach herrje, was waren das für Zeiten! Nachher war er immer froh gewesen, dass er im Führerhaus seines Siebeneinhalbtonners alleine war und niemand seine geröteten Wangen sehen konnte. Und immer hatte er Super Trooper vor sich hin gepfiffen, den Song, der genau an der Stelle der Kassette kam, wenn sie beide …

Er bückte sich. Der CD-Player stand auf Pause. Stahnke drückte auf Start.

Paint it black, röhrte Mick Jagger.

Der Hauptkommissar trat in die Fensteröffnung, die bis zum Zimmerboden reichte. Keinerlei Geländer oder Absperrung, und genau darunter auf dem Rasen befand sich der Balkenhaufen, auf dem die Leiche des schönen Kevin gelegen hatte. Hier oben also war der Mord geschehen, nicht dort unten. Hier, wo der schöne Kevin den Song als Begleitmusik gehört hatte, den er anschließend unwillkürlich vor sich hin pfiff. Verräterisch für jeden, der den Zusammenhang kannte.

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