Peter Gerdes - Kurz und schmerzlos

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Gerdes - Kurz und schmerzlos» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kurz und schmerzlos: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kurz und schmerzlos»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wenn Stahnke ermittelt, dann weiß grundsätzlich niemand, wohin das führt. Nicht einmal der Hauptkommissar selbst. Denn wenn sich der ebenso bissige wie bodenständige Ostfriese von den schäumenden Strudeln seiner Phantasie mitreißen lässt, kann es passieren, dass ihm schnöde Fakten weniger wichtig erscheinen. Zum Glück hat er seinen Kollegen Kramer, einen unbestechlichen Analytiker, der dafür sorgt, dass sein Vorgesetzter nicht den Boden unter den Füßen verliert. Jedenfalls nicht allzu oft… Kurz und schmerzlos umfasst alle Stahnke-Kurzkrimis der letzten acht Jahre sowie die Stahnke-Fälle des schon lange vergriffenen Bands Das Mordsschiff .

Kurz und schmerzlos — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kurz und schmerzlos», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Bang! Bang! Bang!

Der Lärm durchdrang die Zimmerdecke problemlos, und die Geschosse würden es auch tun, wenn die Holzbalken sie nicht aufhielten, da war sich der Hauptkommissar sicher. Todsicher.

Wieder eine Salve. Verdammt, wer sollte das nur aushalten! Was er jetzt brauchte, war eine Pause. Eine Feuerpause. Und er wusste auch, wie er die erreichen konnte.

Vorsichtig öffnete er die Tür zum Flur wieder. Sofort nahmen die Schießgeräusche an Intensität zu. Stahnke legte den Kopf in den Nacken und hielt beide Hände trichterförmig an die Wangen, holte tief Luft und begann aus Leibeskräften zu schreien.

»Frühstückspause! Tee ist fertig!«

Schlagartig war Ruhe.

Während die Dachdecker frühstückten, flüchtete sich Stahnke in den Garten, um die vorübergehende Ruhe auszukosten. Gelingen wollte es ihm nicht, denn das, was sich da vor seiner Nase ausbreitete, sah nicht wie eine Baustelle aus, sondern wie ein Trümmergrundstück. Dort, wo die Balken des alten Daches im Mauerwerk gesteckt hatten, waren die Klinkerwände unregelmäßig ausgezackt wie jahrhundertealte, verwitterte Burgmauern. Der Schuttcontainer quoll über, und längst nicht jeder Stein und jede Pfanne hatten ihr Ziel auch getroffen. Die ausrangierten Dachbalken bildeten dort, wo einmal Rasen gewesen war, einen wirren Haufen, der einen Panzer hätte aufhalten können, und im Vorgarten türmten sich die Reste von Leichtbauwänden und Deckenvertäfelungen. Alles war mit einer dicken, knirschenden Schicht Mörtelstaub überzuckert. Drinnen wie draußen, denn auf die Idee, den Durchbruch der Flurtreppe zum Dachgeschoss abzudecken, waren die Handwerker erst mit einiger Verspätung gekommen.

Stahnke seufzte. Warum nur hatte er sich für die Zeit des Umbaus Urlaub genommen, statt in aller Ruhe Verbrecher zu jagen? Um genau dieses Szenario im Auge behalten zu können, klar. Aber was er sich damit angetan hatte, wurde ihm erst nach und nach klar.

Immerhin ging es nach endlos scheinenden Tagen gefühlter Untätigkeit inzwischen wenigstens voran. Kaum nämlich war das alte Dach abgerissen gewesen, hatten sich die Handwerker immer wieder verflüchtigt wie Morgennebel in der Sommersonne. Regelmäßig hatten sie zwar morgens im halb sieben auf seiner Auffahrt gestanden, lauthals schwadronierend, mit Werkzeugen scheppernd und Hoffnung auf schnelle Baufortschritte weckend – um dann jedoch schleunigst zu anderen Baustellen zu verschwinden, auf denen die Firma Biernoth & Harms andere, offenbar noch ungeduldigere Bauherren bei Laune halten musste. Der Hochsommer war schließlich die Hochsaison im Dachdeckergewerbe, und wenn sich ein deutscher Handwerker auch nicht teilen und auf mehreren Baustellen gleichzeitig präsent sein konnte, so konnte er doch immerhin versuchen, genau diesen Eindruck zu erwecken.

Das Ausmaß dieser Präsenz hing dabei offenbar davon ab, wie überzeugend der jeweilige Bauherr seiner wachsenden Ungeduld Ausdruck verlieh. Als Stahnke das erst kapiert hatte, hatte er sich Biernoth zur Brust genommen. Seitdem ging es richtig voran.

Biernoth selber gehörte zwar nicht zu der vierköpfigen Crew, die sich seither jeden Vormittag zwischen neun und halb zehn in Stahnkes Küche versammelte, um den dort bereitstehenden Tee zu trinken, die mitgebrachten Stullen zu verzehren und dabei die Weltlage zu diskutieren. Dafür aber der dicke Harms, Biernoths Kompagnon, außerdem Marco, der stets lächelnde Tausendsassa, der jedes technische Problem lösen konnte, ohne viel Aufhebens davon zu machen, sowie der schöne Kevin, der zu Latzhose und blonder Lockenmähne immer tief ausgeschnittene Trägerhemdchen trug, und die sommersprossige Annika, Auszubildende im dritten Lehrjahr.

Alles in allem eine schlagkräftige Mannschaft, die in den letzten Tagen dafür gesorgt hatte, dass sich auf Stahnkes Haus, das nach dem Dachabriss wie ein zertretener Schuhkarton ausgesehen hatte, inzwischen schon das helle Balkengerippe des neuen Daches erhob wie ein halb eingelöstes Versprechen. Zwei der vier Handwerker, der dicke Harms und der freundliche Marco, waren schon dabei, Dachlatten anzunageln und alles für das Einpassen der Isoliermatten vorzubereiten, während Kevin und Annika Leichtbauwände für den Innenausbau hochzogen. Alle vier benutzten dabei Nagelgeräte, sogenannte Druckluftnagler, pistolenähnliche Dinger, mit denen sie einfach per Fingerdruck eiserne Stifte in rasender Geschwindigkeit beliebig tief in jede Art von Holz treiben konnten. Und das taten sie ausgiebig. So ausgiebig, dass Stahnke, der sich eingebildet hatte, von Berufs wegen schussfest zu sein, kurz davor war, den Verstand zu verlieren. Denn jeder Nagelvorgang war mit einer heftigen Detonation verbunden.

Er blickte zur Uhr. Schon kurz vor halb zehn, gleich würde die Ballerei wieder losgehen. Vielleicht sollte er einen Spaziergang einlegen. Oder eine Radtour. Irgendwas, bloß eine Weile weg von dieser Knallerei.

Auf der Einfahrt quietschte ein Fahrrad. Etwa schon die Post? Ach nein, Gaby. Stahnke konnte ihre schwarze Mähne gerade noch hinter der Hecke verschwinden sehen. Wie jeden Tag hatte sie Kevin das Frühstück gebracht. Gegen halb zwölf würde sie noch einmal auftauschen, das hatte Stahnke schon spitzgekriegt, und ihrem Kevin den Ostfriesischen Kurier bringen, die Lokalzeitung aus Norden, die sie sich extra mit der Post schicken ließ, denn Kevin war gebürtiger Norder und hing an seiner Heimatstadt. Die Ostfriesen-Zeitung, die man in Leer las, war für ihn kein Ersatz.

Wirklich praktisch, wenn das eigene Haus samt Ehefrau nur zwei Straßen weit weg vom aktuellen Arbeitsplatz lag und man sich dermaßen bedienen lassen konnte. Obwohl – was waren das für Kerle, die nicht einmal in der Lage waren, sich die eigenen Stullen zu schmieren?

Als der Hauptkommissar seine Küche betrat, lief er direkt in ein Sperrfeuer stummer Blicke aus vier Augenpaaren hinein. Bleiernes Schweigen lag über einem Stillleben, das komponiert war aus fleckigen Bechern, Teerändern und Krümeln auf der hölzernen Tischplatte, leeren Tupperdosen, zerknüllten Butterbrotpapieren und vier Menschen mit geröteten Wangen. Stahnke räusperte sich. Das hier sah nach mühsam unterdrücktem Krach aus. Etwas, das er auf seiner Baustelle überhaupt nicht gebrauchen konnte.

Der schöne Kevin begann zu pfeifen. Es klang wie Paint it black, eine alte Stones-Nummer, die gerade durch einen Werbespot mal wieder populär geworden war. Mit provozierend gespitztem Mund verschränkte Kevin die Arme. Die Gesichter der beiden anderen Männer verfinsterten sich noch weiter. Annika schlug die Augen nieder.

Stahnke klatschte in die Hände und blickte betont frohgemut in die Runde. »Na, alles klar? Darf ich den Herren noch etwas bringen? Oder der Dame?«

Die vier Dachdecker erhoben sich wortlos.

Die Sache mit der Fahrradtour war wohl doch keine schlechte Idee, fand Stahnke.

Als er gegen Mittag zurückkehrte, sonnendurchglüht und ausgepumpt, standen nicht nur der Biernoth-Bulli und die Wagen der Bauarbeiter vor seinem Grundstück, sondern auch ein Streifenwagen der Polizei. Außerdem ein unauffälliges Zivilauto, das ihm wohlbekannt war, und ein Leichenwagen. Vor der Panzersperre im Garten stand sein Kollege Kramer, flankiert von zwei Uniformierten. Oben auf dem Balkenhaufen lag der schöne Kevin. Die Reihe kleiner roter Flecken, die über die gesamte Breite seiner Stirn verlief, nahm sich aus wie eine exotische, wenn auch etwas einfallslose Tätowierung. Seinem guten Aussehen tat sie kaum Abbruch. Das tat schon eher die Tatsache, dass der schöne Kevin tot war.

»Etwa zwanzig Stahlstifte hat er im Hirn«, sagte Kramer, nachdem der Tote abtransportiert worden war und sich die beiden Kriminalbeamten auf der Terrasse niedergelassen hatten. »Welcher davon der tödliche war, wird die Obduktion erweisen.«

Wieder einmal musste Stahnke das Gefühl unterdrücken, veräppelt zu werden. Kramer hatte nicht etwa einen schlechten Witz gemacht, Kramer war eben so. Unglaublich effizient und mörderisch humorlos.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kurz und schmerzlos»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kurz und schmerzlos» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kurz und schmerzlos»

Обсуждение, отзывы о книге «Kurz und schmerzlos» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x