Philipp Lauterbach - Stille Pfade

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Der Waldläufer Ismail streift ungebunden und ziellos durch die Fünf Provinzen. Durch die Geister seiner Vergangenheit getrieben, liegt dem wortkargen Einzelgänger dabei nichts ferner als sich in die Streitigkeiten anderer hineinziehen zu lassen.
Als der Waldläufer jedoch an jenem Herbsttag das Stadttor zum industriellen Zentrum der Fünf Provinzen durchschreitet, kann er nicht wissen, dass er sich bald in einem Netz aus Intrigen und Verrat wiederfinden wird, dessen Auflösung nicht nur über sein eigenes, sondern ebenso über das Schicksal des gesamten Königreiches entscheiden wird.

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Ismail musste sich beeilen, wenn er die Gasse noch rechtzeitig erreichen wollte - doch durfte er seine Schritte dabei nicht unbedacht setzen, denn jeder einzelne wurde von einem verräterischen Schmatzgeräusch der schlammigen Straßen untermalt. Konzentriert bewegte sich der Waldläufer an der Hauswand entlang und rollte sein Körpergewicht bei jedem neuen Schritt über die Ferse ab. Doch das verdammte Schmatzen wollte einfach nicht verstummen. Ein falscher Laut würde alles zunichtemachen.

Das Meer aus Menschen, Zwergen und Alben war inzwischen verebbt und die Einsamkeit gefiel ihm weitaus besser. Sie gab ihm das Gefühl von Kontrolle und Berechenbarkeit zurück. Mit den Fingern seiner linken Hand spürte er die kratzigen Mörtelfugen zwischen den Backsteinen, als er vorsichtig weiter dem Mauerverlauf folgte. Leicht geduckt verschmolz er zusehends mit dem Schatten der Hauswand und verließ sich einzig auf Gehör und Tastsinn. Sein angespannter Körper folgte gehorsam der führenden Hand. Der unangenehme Geruch von Urin stieg ihm die Nase und trug das erstickte Wimmern einer Frau mit sich. Er hatte den Zugang zur Gasse fast erreicht und verlangsamte weiter seine Schritte bis seine Fingerkuppen endlich die Hausecke ertasteten. Regungslos verharrte er im Schatten.

Was mache ich hier eigentlich? , zweifelte er. Immerhin ist es nicht gerade eine Besonderheit, dass sich die Stadtwache an wehrlosen Bürgern vergreift. Nachdenklich blickte er zurück auf die verlassene Straße und spürte den Drang, ungesehen wieder zu verschwinden und das Schicksal einfach seinen Lauf nehmen zu lassen. Warum also? Und warum gerade jetzt? Er seufzte unentschlossen. Wer hat denn mir geholfen, als alles den Bach runterging? Oder Mutter … Seine Muskeln spannten sich an und obwohl in seinem Inneren ungeheure Kräfte tobten, bewegte er sich keinen Fingerbreit.

Mutter … Es dauerte noch mehrere Atemzüge bis er seinen Entschluss gefasst hatte und sich zur Ruhe zwang. Schließlich bewegte er seinen Kopf in einer langsamen, doch flüssigen Bewegung um die Hausecke.

In der schmalen Gasse blickte keine der drei Personen in seine Richtung. Einer der Männer drückte das Opfer gegen die Gassenwand, während der andere das Spektakel in Ruhe betrachtete. Trotz der schummrigen Lichtverhältnisse konnte Ismail erkennen, dass die Frau zitterte. Die Angreifer waren zweifelsohne Stadtwachen. Obwohl sie ihr widerliches Verbrechen an diesem Ort zu verstecken versuchten, sprachen ihre Silhouetten eine deutliche Sprache: Beide trugen den charakteristischen Ledermantel der Stadtwache von Freistadt - lang und mit hohem Kragen. Dazu der Lederhut mit der breiten Krempe, die an der linken Seite senkrecht nach oben geknickt war. Der Fortschritt machte in Freistadt auch vor den Stadtwachen nicht Halt. Die Zeiten, in denen diese mit Helm, Schild und Handbeil durch die Straßen patrouillierten, waren lange vorbei. Heute trugen sie neben ihren modischen Ledermänteln eine automatische Armbrust, die - ungeachtet ihres kompakten Formats - in kürzester Zeit unzählige Bolzen hintereinander verschießen konnte. Doch so beeindruckend diese Waffe auch war, besorgte sie Ismail in der aktuellen Situation nicht sonderlich - für ihn war die kleine Trillerpfeife am Hals der beiden Männer weitaus bedrohlicher. Sollte einer der beiden die Pfeife zu dieser späten Stunde benutzen, würde dies alle Stadtwachen im Äußeren Ring alarmieren.

Ismail zog seinen Kopf wieder zurück und überlegte kurz, ob er seinen Bogen benutzen sollte, verwarf den Gedanken jedoch schnell wieder. Zwei blitzschnell hintereinander verschossene Pfeile in eine stockdüstere Gasse – beide augenblicklich tötend? Unmöglich. Er musste das Problem Wohl oder Übel aus der Nähe lösen. Entschlossen hob er einen der Backsteine auf, welche aus der Hauswand gebrochen waren und durcheinander auf dem Gehsteig lagen. Er wog ihn abschätzend in seiner Hand. Wenn es gut lief, würden alle Beteiligten diese Nacht überleben.

Schließlich betrat der Waldläufer die Gasse. Zielstrebig und ohne weitere Rücksicht auf das verräterische Schmatzen unter seinen Füßen näherte er sich schnellstmöglich dem ersten Mann. Sie trennten nur noch wenige Schritte und Ismail verstärkte den Griff um den Backstein. Die Stadtwache war noch immer wie gebannt von dem grausamen Schauspiel vor ihm und vollkommen ahnungslos, was den heraufziehenden Schatten in seinen Rücken betraf. Angewidert bemerkte Ismail das unruhige Herumfummeln des Mannes in seinem Schritt, als er endgültig zu diesem aufschloss. Ohne zu zögern schlug er zu.

Das Geräusch, als der Backstein mit voller Wucht den Hinterkopf des Mannes traf, erinnerte den Waldläufer vage an ein Stück Fleisch, dass auf eine glatte Oberfläche klatscht: dumpf und leblos. Die Muskeln des Mannes erschlafften augenblicklich und sein Körper folgte willenlos der Schwungbewegung des schweren Steins. Überrascht über den ausbleibenden Widerstand glitt Ismail dieser aus der Hand und rutschte polternd an der rauen Gassenwand zu seiner Rechten entlang.

Wie befürchtet, alarmierte das ungewöhnliche Geräusch die zweite Stadtwache. Noch immer mit seinen Händen an Hals und Rock des Opfers beschäftigt, riss der Mann seinen Kopf herum und brüllte erbost: „Ist ja gut jetzt, Hannes! Du kommst ja auch noch dran, aber heute …“

Ich muss mich beeilen.

Der Mann riss überrascht die Augen auf, ließ von seinem Opfer ab und schlug augenblicklich zu. Der rechte Haken explodierte wuchtig auf Ismails Unterarm, den dieser gerade noch schützend vor seinen Kopf reißen konnte. Der Fausthieb des Mannes war so kräftig, dass er Ismail auf dem schlammigen Boden der Gasse beinahe von den Beinen holte und zu einem Ausfallschritt zwang. Ohne Verzögerung folgte ein weiterer schwerer Haken, der krachend in Ismails Deckung einschlug. Und erneut musste der Waldläufer mit einem Ausfallschritt der Kraft des Gegners ein Ventil bieten. Nicht nur, dass sein Kopf zu schmerzen begann und die ersten leuchtenden Punkte vor seinen Augen tanzten, auch wäre er beinahe über die bewusstlose Stadtwache am Boden gestolpert. Die Kontrolle über den Kampf eingebüßt und schwer angeschlagen, begann Ismail seine Entscheidung zu bereuen. Er bereitete sich gerade auf den finalen Fausthieb des Mannes vor, als etwas Seltsames geschah: Die Zeit blieb stehen.

Zumindest wirkte es so auf Ismail. Es mutete an, als würde sich alles und jeder in der Gasse viel zu langsam bewegen: Der wilde Bulle von einem Mann vor ihm, dessen vor Zorn brennende Augen er nun deutlich sah. Die verängstigte Frau, die im Schneckentempo mit ihrem Rücken an die Gassenwand gelehnt zu Boden glitt. Einfach alles – bis auf ihn selbst.

Ismail konnte sich in gewohnter Geschwindigkeit bewegen. Ohne sein Glück zu hinterfragen, nutze er seine Chance und tauchte geschmeidig unter dem ausladenden Schwinger, der sich auf halbem Wege zu ihm befand, hindurch. Seitlich neben dem Mann auftauchend setzte Ismail direkt zum Gegenangriff an. Noch aus der Bewegung heraus zog er sein rechtes Bein zunächst nah an seinen Körper, nur um dieses dann mit voller Kraft zum Knie des Gegenübers zu führen. Der brutale Tritt traf das gegnerische Gelenk an der rechten Außenseite und - obwohl dieses zunächst tapferen Widerstand leistete – knickte es mit einem verstörenden Geräusch entgegen seiner natürlichen Richtung weg.

Der Lauf der Zeit nahm wieder ihre natürliche Fahrt auf und der Mann ging mit einem ohrenbetäubenden Schrei zu Boden. Nicht einmal seinen Sturz abwartend, huschte Ismail gänzlich hinter den Mann und legte ihm seinen rechten Arm um den Hals, während er mit der linken Hand seinen Hinterkopf fixierte. Er brauchte seine Armmuskeln nur für einen Herzschlag lang anspannen und die Schmerzensschreie erstarben.

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