Philipp Lauterbach - Stille Pfade

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Der Waldläufer Ismail streift ungebunden und ziellos durch die Fünf Provinzen. Durch die Geister seiner Vergangenheit getrieben, liegt dem wortkargen Einzelgänger dabei nichts ferner als sich in die Streitigkeiten anderer hineinziehen zu lassen.
Als der Waldläufer jedoch an jenem Herbsttag das Stadttor zum industriellen Zentrum der Fünf Provinzen durchschreitet, kann er nicht wissen, dass er sich bald in einem Netz aus Intrigen und Verrat wiederfinden wird, dessen Auflösung nicht nur über sein eigenes, sondern ebenso über das Schicksal des gesamten Königreiches entscheiden wird.

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Dieses Wildtier war die mit Abstand größte Wolfsgattung im Königreich und ein ausgewachsener Rüde, konnte ohne Probleme die Schulterhöhe eines erwachsenen Menschen erreichen. Für sie waren Menschen, Zwergen und Alben eine genauso gängige Beute wie ein Schaf oder Wildkaninchen. Alles in allem ein grausamer Gegner. Nicht ohne Grund versetzen Fenriswolfsrudel immer wieder ganze Landstriche in Angst und Schrecken.

„Ein Fenriswolf, hä?“, wiederholte der rechte Hüne ungläubig. Er warf seinem Kameraden einen unsicheren Blick zu, doch dieser schüttelte nur ungläubig seinen geschorenen Schädel.

„Ja, ein Fenriswolf“, bestätigte Ismail in gespielter Gleichgültigkeit. „Ein prachtvoller Rüde - und gewehrt hat sich das Vieh, dass glaubt ihr nicht. Wenn ihr möchtet, kann ich euch gerne mal das Fell zeigen.“ Bei dem Angebot zeigte Ismail mit dem Daumen über seine Schulter auf das Fellbündel auf seinem Rücken. Wie aus Versehen ließ er dabei seinen dunkelgrünen Lodenumhang zur Seite rutschen und offenbarte seinen sonst verborgenen Dolch. Diesen trug er in einer speziellen Scheide direkt am Oberschenkel, damit die Waffe nicht unkontrolliert an seinem Gürtel herum schwang, wie dies oft bei Bauern und gewöhnlichen Jägern der Fall war. Zudem handelte es sich bei seinem Dolch um keine minderwertige Ware, die man auf den gängigen Märkten nachgeschmissen bekam und die eher an einen schartigen Zahnstocher als an eine präzise Nahkampfwaffe erinnerte. Sein Dolch war handgefertigt und von höchster Qualität. Eine markant geschwungene Klinge, die auf kunstvolle Weise an die Kralle einer riesenhaften Raubkatze erinnerte und welche mit Vorliebe bei den Kriegern der Freien Stämme Verwendung fand. Als Mensch konnte man eine solche Waffe nur erlangen, wenn diese einem durch einen Stamm verliehen wurde oder man den Vorbesitzer tötete. Beide Varianten sprachen dafür, den Träger nicht zu unterschätzen.

„Ja, natürlich …“, stammelte der Rothaarige und starrte auf die Waffe. Unruhig stieß er seinen Kameraden immer wieder in die Seite, um ihn ebenfalls darauf aufmerksam zu machen.

„Im Mittleren Ring der Stadt“, antwortete dieser schnell. „Du solltest es bei einem der Gildenhändler im Mittleren Ring probieren. Oder vielleicht bei Halims Naturwaren. Das Spitzohr soll an allem aus dem Schattenforst interessiert sein.“ Er lächelte ängstlich. „Wir im Äußeren Ring haben weder die Händler noch das Geld, um ein solches Fell zu kaufen.“

Der Waldläufer sagte kein Wort, sondern starrte den Rothaarigen einfach weiter an. „Dann werde ich mein Glück mal im Mittleren Ring probieren“, erlöste er die beiden Taugenichtse. „Vielleicht läuft man sich ja nochmal über den Weg.“

„Ja, vielleicht …“, stammelte der Glatzkopf und lächelte noch immer gezwungen.

Ohne die beiden eines weiteren Blickes zu würdigen, schritt Ismail zwischen ihnen hindurch und tauchte wieder in das Meer aus Arbeitern. Die beiden Schläger hingegen schauten sich verdutzt an und warfen ihm einen letzten, unsicheren Blick hinterher. Kaum hatte sich Ismail einige Meter Richtung Stadtzentrum entfernt, hörte er den Rothaarigen erneut brüllen: „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?“ Ismail schüttelte amüsiert den Kopf und wünschte dem armen Bauerntrampel alles Glück der Welt.

3

Die Worte Josefs gingen Isolde noch immer durch den Kopf, als sie vor die Tür ihrer heruntergekommenen Unterkunft trat. Natürlich meinte er es nur gut, doch hatte er keine Ahnung von ihren Problemen und das machte sie wütend. Er hatte weder eine verkrüppelte Hand, noch ein Kind. Und eine Frau war er auch nicht. Josef arbeitete in einer der Fabriken und verdiente genug, um sein Bett, seine Tagesmahlzeit und seinen täglichen Krug Bier zu bezahlen. In ihrem Wohnviertel bedeutete das Glückseligkeit.

Isolde blickte zornig die Straße entlang und beobachtete die beiden Arbeiterströme, wie sie im Dreck des äußeren Stadtrings gegeneinander anliefen. Während die eine Gruppe soeben aus ihrem Hamsterrad floh, konnte die andere es gar nicht erwarten, in das ihre hineinzuklettern. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages verliehen dem grotesken Schauspiel einen melancholischen Beigeschmack. Als Isolde schließlich von der Türschwelle stieg, konnte sie augenblicklich die Feuchtigkeit spüren, die durch ihre löchrigen Sohlen trat. Im äußeren Ring Freistadts gab es keine gepflasterten Straßen und der Boden war nach einem ergiebigen Regenguss noch tagelang schlammig. Die Masse an Arbeitern, welche zu jedem Schichtwechsel wie Ameisen durch die Straßen strömten, besorgten den Rest.

Der Äußere Ring unterschied sich in vielen Punkten von den beiden inneren Stadtringen. Nicht nur waren die Straßen der beiden anderen Ringe durchgängig gepflastert, sondern auch Brunnen und Grünflachen stellten dort keine Seltenheit dar. Dass die Unterschiede zwischen den Stadtvierteln ausschließlich von der Art ihrer Bewohner herrührten, war dabei kein Geheimnis. Der Innere Ring war das Herz Freistadts und beherbergte die Wohlhabenden sowie den Wächter der Freiheit , einen riesigen, weißen Turm, der exakt in der Stadtmitte thronte und in dem die Stadtverwaltung und der Senat ansässig waren. Im Mittleren Ring der Stadt hausten vor allem die Handwerker, Händler und Kunstschaffenden. Dieses Stadtviertel war nicht so protzig wie der Innere Ring, doch ein gemütlicher Platz zum Leben. Und im Äußeren Ring, dort lebten ausschließlich die Armen und Fabrikarbeiter, so weit wie möglich entfernt vom Zentrum und so nahe wie möglich an den Werkbänken.

„Moin Isolde, geht’s endlich zur Maloche?“, schallte es aus der Menge zu ihr hinüber. „Wird aber auch Zeit, sonst muss ich ja noch Ewigkeiten auf mein freies Bett warten!“ Lachend tauchte Hardi aus den Fluten an Arbeitern auf und schritt strahlend auf Isolde zu.

„Du solltest dich eher freuen, dass ich immer erst kurz vor dem Schichtwechsel aufstehe!“, entgegnete sie heiter. „So ist das Bett noch warm, wenn du von deinen Besäufnissen endlich nach Hause kommst.“ Ihre Laune besserte sich schlagartig und der Ärger über Josef war wie verflogen - Hardi hatte einfach etwas Besonderes. Den Zwerg hatte es hart im Leben getroffen und dennoch konnte er jeder Situation etwas Gutes abgewinnen. „Wie geht es dir heute?“, erkundigte sich Isolde nun ernster.

Der Zwerg war inzwischen bei ihr angekommen und machte einen schlechten Eindruck. Für einen Mann seiner Gattung war er viel zu schmächtig und sein grauer Bart war an vielen Stellen verfilzt - die einzigen Farbspritzer darin rührten vom Dreck der Straße. Besorgt schaute Isolde zu seinem linken Arm, der knapp unter dem Ellbogen abgetrennt war. Hardi gehörte zu jenem Kreis der Fabrikarbeiter, die der Übermüdung und einer der Fabrikmaschinen zum Opfer gefallen war. Isolde musste unweigerlich an Matthias denken und die Sorgen des Alltags holten sie wieder ein.

„Mir geht es gut - du kennst mich doch!“, beruhigte er sie mit einem Augenzwinkern und fügte, ihrem Blick folgend, hinzu: „Ach, der Arm? Den habe ich doch sowieso kaum benutzt - bin doch Rechtshänder. Und das Wichtigste bekomme ich noch problemlos hin …“ Als Beweis gestikulierte der Zwerg wild mit seinem verbliebenem Arm. Zuerst führte er einen imaginären Bierkrug zum Mund, um danach tänzelnd ein paar gekonnte Fausthiebe folgen zu lassen. „Würde es in unserem Stadtviertel genug Papier oder Wasser geben, könnte ich mir nach dem Scheißen sogar ohne Hilfe den Arsch abwischen“, schloss er seine Darbietung.

„Ich bin beeindruckt“, lobte ihn Isolde und deutete liebevoll ein Klatschen an.

Der Zwerg hatte einen derben Humor und erschien den meisten als ruppig, doch hatte er das Herz am rechten Fleck und er war Isolde bezüglich seiner persönlichen Situation näher als jeder andere, den sie kannte. Wie auch Isolde, musste sich Hardi als Bettler jeden Tag aufs Neue mit den Verrückten und Kriminellen des Äußeren Rings auseinandersetzen. „Aber dein Tag scheint sich ja gelohnt zu haben“, besann Isolde sich wieder auf die Realität und deutete auf das Bündel an Hardis Ledergürtel.

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