Andreas H. Apelt - Pappelallee

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Berlin-Prenzlauer Berg im Jahr 1989. Ein neues Zeitalter kündigt sich an. Unaufhaltsam. Die Bewohner eines alten Mietshauses in der Nähe der berühmten Gethsemanekirche haben sich im real existierenden Sozialismus eingerichtet. Getschmar, der Hausbuchführer, die angepassten Frenzels, die »Hexe« Jankowitz und ihr Liebhaber Stolten, dessen Frau seit dem Krieg ohne Beine im Bett liegt. Ihr Leben in den letzten Monaten vor dem Mauerfall ist symptomatisch für ein vom Untergang gezeichnetes Land. Nur drei junge Leute stören den vermeintlichen Frieden. Ottmar, der Pfarrersohn aus der Niederlausitz und Theologiestudent, Hülsmann, der Kulissenschieber und Dichter, und Reinhard Voss, der Ausreiseantragsteller. Mit der Hausgemeinschaft sind sie auf mannigfaltige Weise verbunden. Sie halten den Kontakt zur »Außenwelt« der Hinterhöfe, Kneipen und Szenecafés. In diesem Roman spiegelt sich die Dramatik des Revolutionsherbstes in den Seelen der kleinen Leute, deren Mut einen Staat und eine große Mauer zum Einsturz brachte.

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Plötzlich bleibt Hülsmann stehen. Er lauscht. Fremde Schritte! Laut und drohend eilen sie den Gang entlang. Hülsmann kann noch gar nicht die Herkunft orten, da folgt schon eine Stimme. Und dann steht der Mann in der Tür.

Hülsmann, sagt der Mann, sodass der Angesprochene nicht weiß, ob das eine Frage oder eine Feststellung ist.

Hülsmann bejaht, entweder aus Instinkt oder dem Gefühl, besser nicht zu widersprechen. Denn diesen Aufforderungen, egal ob Frage oder Feststellung, entgeht man am besten durch Gehorsam.

Hülsmann, Hans, wiederholt der Mann mechanisch und setzt damit Vor- und Zunamen in die für Akten übliche Reihenfolge. Und er sagt es so, als wäre da noch ein zweiter Mann im Warteraum.

Aber der zweite Mann hört es nicht. Dorian Gray lächelt nur. Hülsmann nickt.

Folgen Sie, fordert der Mann und dreht sich auf der Türschwelle. Der Mann hat keine Uniform. Nur eine graue Hose und ein dunkelblaues Jackett mit aufgesetzten Taschen.

Bestimmt Präsent 20, denkt Hülsmann und sieht die Auslagen in der Schönhauser Allee vor sich. Gleich neben dem Wiener Café . Dort stehen fünf Schaufensterpuppen und die tragen alle graue Hosen und dunkelblaue Jacketts mit aufgesetzten Taschen. Präsent 20, verkündet ein großes Schild. So groß, dass sich Hülsmann schon Gedanken machte, was sich hinter dem Präsent 20 verbergen würde. 20 Jahre, 20 Menschen, 20 Prozent Baumwolle?

Hülsmann, in der Hand seinen abgeschabten Hut, folgt wortlos dem Mann, dessen Jacketttaschen glänzen. Kunststoff, lächelt Hülsmann, der glänzt immer so. Dabei muss er unweigerlich an den wohl einzigen Werbespruch auf einer der Autobahnbrücken zwischen Berlin und Leipzig denken. Plaste und Elaste aus Schkopau!

Plaste und Elaste aus Schkopau, wiederholt Hülsmann leise. Der Mann bleibt stehen und schaut Hülsmann mit großen Augen an. Ist was?, fragt er.

Nein, nein, ganz und gar nicht.

Dann weiter, befiehlt der Mann.

Hülsmann zählt die Stockwerke. Im dritten Stock werden die Schritte langsamer.

Der Mann im dunkelblauen Jackett ringt nach Luft. Gehen Sie voran, fordert er Hülsmann auf. Vielleicht weil er sich an die Vorschriften halten will.

Hülsmann stockt.

Na weiter, sagt der Mann und schiebt Hülsmann in den Gang. Der ist so lang wie ein Bergwerksschacht. Am Ende flutet Tageslicht durch eine kleine Öffnung in den Stollen.

Aus dem frisch gebohnerten Fußboden steigt eine vertraute Geruchsmischung. Es ist der strenge Geruch von Bohnerwachs und einem beißenden Reinigungsmittel. Wenn es auch nur einen Einheitsgeruch in diesem Land gibt, so denkt Hülsmann, dann ist es genau dieser Geruch. Er ist ein Markenzeichen, das man urheberrechtlich schützen müsste. Egal welches öffentliche Gebäude man auch immer betritt, sei es der Kindergarten, die Schule, die Polizei, der Bahnhof oder gar ein Standesamt, alles dünstet diesen merkwürdig strengen Einheitsgeruch aus. Selbst in der Volksbühne, einem Theater, steht dieser Einheitsgeruch in den langen Gängen des Verwaltungstraktes.

Der Flurboden glänzt im Gegenlicht wie die aufgesetzten Jacketttaschen. Beidseitig des Ganges reihen sich Türen aneinander. Unendliche Türen, die in unbekannte Zimmer führen. Nur die dreistelligen Nummern in schwarzen Plastebeschlägen verraten Unterschiede.

Hinter den Türen rasseln Schreibmaschinen. Sie stempeln Buchstaben in Papierrollen. Ihre Anschläge sind so flink wie das Trommeln von Regentropfen auf einem Autodach.

Hülsmann sieht schon die Buchstaben auf mechanischen Füßchen durch die Räume eilen. Erst in Marschkolonnen, dann in Gruppen und Grüppchen. Und er hört sie. Wie das Rasseln von metallenen Ketten, die über einen harten Boden gezogen werden. Gleichmäßig und nur manchmal von einer kurzen Pause unterbrochen. Typisch Hülsmann, dem wieder die Gedanken durchgehen. Oder die Fantasie.

Aufgeschreckt durch die dröhnenden Schritte im langen Gang, laufen die Buchstaben wild auseinander, um sich hinter Schränken und Heizungen, Akten und Papierstapeln oder unter Linoleumböden zu verkriechen. Andere klettern auf Schreibtische und Schränke, Aktenordner und Ablagen. Dann endet das Klicken und Klacken, das Hämmern und Rasseln. Hülsmann würde jetzt gern ein Buchstabe sein und sich hinter einem Aktendeckel verstecken und abwarten. Aber er ist kein Buchstabe. Kein A und kein Z. Nicht mal ein H, wie Hans.

Halt, sagt der Mann hinter ihm. Es ist die Tür 328.

Der Mann ballt die rechte Hand zu einer Faust und schlägt mit den spitzen Fingerknochen entschlossen gegen die Tür. Dann tritt er einen Schritt zurück. Zugleich legt er seine linke Hand fest um Hülsmanns Oberarm. Der Zugeführte wehrt sich nicht.

Moment, schallt eine Stimme von innen. Dann ist es ruhig.

Aber die Tür öffnet sich nicht. Auch folgt keine Aufforderung zum Eintreten. Sekunden vergehen, oder steht die Zeit wieder einmal still? In solchen Momenten steht die Zeit doch immer still. Sie hält den Atem an, denkt Hülsmann. Also hält er auch den Atem an.

Herein, schallt es endlich aus dem Zimmer.

Der Mann öffnet die Tür und schiebt Hülsmann in einen Raum. Der Raum ist hell und freundlich. Die späte Nachmittagssonne wirft gelbe Lichtkegel auf den braunen Fußboden. Hinter einem großen braunen Schreibtisch sitzt ein Mann. Er schreibt. Der Füllhalter zittert über die abgenutzte Schreibtischplatte. Das Blatt, das er füllt, ist nicht zu sehen. Der Mann hat ein weißes eingefallenes Gesicht mit großen dunklen Ringen unter den Augen. Sein Kopf ist fast kahl. Nur ein Streifen dünner grauer Härchen zieht einen schmalen Kranz über Ohren und Hinterkopf. Auch er trägt ein dunkelblaues Jackett mit aufgesetzten Taschen. Als der Mann aufsteht, fällt ein dickes Sitzkissen zu Boden. Er lässt es liegen.

Jetzt ist auch die graue Hose aus den Präsent-20-Auslagen neben dem Wiener Café zu sehen. Und ein wohlgenährtes Bäuchlein. Das wölbt sich spitz unterhalb der eingefallenen Brust. Darüber hängt ein kurzer brauner Binder. Die Spitze des Binders sitzt auf dem Bäuchlein auf.

Langsam geht der kleine Mann zum Fenster. Dabei stützt er sich auf den Schreibtisch.

Nun, Herr Hülsmann, sagt der Mann nach einer Weile, dann erzählen Sie mal. Dabei schaut er Hülsmann das erste Mal richtig an. Diesen merkwürdigen jungen Mann mit seinem schwarzen abgewetzten Cordanzug und der schwarzen, am Bauch ausgebeulten Zimmermannsweste, auf der immerhin sechs Perlmuttknöpfe leuchten. Fast beiläufig weist er ihm mit der linken Hand einen Holzstuhl zu.

Aber was soll ich erzählen?, fragt Hülsmann. Langsam lässt er sich auf dem zugewiesenen Platz nieder und schaut sich fragend nach dem Mann hinter sich um.

Der aber rührt sich nicht. Wie angegossen steht er da, die Hände an die Seite gelegt.

Sie werden schon wissen was, sagt die Stimme am Fenster.

Ich weiß wirklich nicht, erwidert Hülsmann und hebt die Schultern.

Natürlich nicht, sagt der Glatzköpfige und lächelt. Sie können uns nichts vormachen, Hülsmann! Da können Sie rumlaufen, wie Sie wollen. Das hilft alles nichts!

Will ich doch nicht, beteuert Hülsmann. Dabei zieht er so ein Gesicht, ein typisches Hülsmanngesicht, aus dem ganze Bände sprechen. Aber dafür kann der Hülsmann nicht. Denn irgendwie hat er, trotz mancher Narben, immer etwas Verschmitztes im Gesicht oder besser unter den Augen.

Schade, sagt der Glatzköpfige noch mit ruhiger Stimme und stellt sich jetzt neben Hülsmann. Dann aber bricht es aus ihm lautstark heraus: Mit solchen Bürschchen wie Ihnen werden wir schon fertig. Keine Bange! Dann setzt er sich wieder hin und beginnt zu schreiben.

Hülsmann ist rot angelaufen. Aber …, versucht er noch einmal. Aber ich weiß wirklich nicht, ich hatte doch nur diese Vorladung …

Der Glatzkopf springt wieder auf. Glauben Sie im Ernst, dass wir Sie aus lauter Spaß vorladen, Hülsmann? Glauben Sie das wirklich? Denken wohl, wir hätten sonst nichts zu tun. Dabei fuchtelt er mit der Hand vor Hülsmanns Gesicht herum. Nein, nein, bilden Sie sich nur nichts ein!

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