Hannah Miska - So weit wie möglich weg von hier

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Hannah Miska lernte in Australien Pauline Rockman, die Präsidentin des Jewish Holocaust Centre Melbourne, kennen, deren Familie Magdeburger Wurzeln hat. Durch ihre Arbeit im Centre hatte Miska Gelegenheit, zahlreiche Überlebende des Holocaust kennenzulernen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.

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Zwischen 1947 und 1951 kamen auf diese Weise knapp 200.000 Flüchtlinge nach Australien, darunter allerdings nur 500 Juden. Juden entsprachen den geforderten Kriterien der Immigrationsbehörde (Fähigkeit zur Assimilierung, Gesundheit, zwei Jahre vertragsgebundene körperliche Arbeit) offensichtlich weniger als Nichtjuden. Erst auf erneute Intervention der australischen Vertretung der Juden stimmte die Behörde zu, bis zu 3.000 privat gesponserte jüdische Flüchtlinge pro Jahr einwandern zu lassen. Zwischen 1946 und 1954 emigrierten auf diese Weise 16.300, bis Ende 1959 weitere 7.200 europäische Juden nach Australien.

In den fünfziger Jahren hatte inzwischen ein Umdenken begonnen – in Politik, Medien und Gesellschaft wehte ein frischer Wind. Die Regierung schaltete Kampagnen im Rundfunk und in den Printmedien, die für nicht britische Immigranten und gegenseitige Nachbarschaftshilfe warben. Gleichzeitig begann die Presse, positiv über Israel zu berichten. Ferner wurde die Migrationspolitik gegenüber Juden gelockert, und im Ergebnis öffnete sich auch die Gesellschaft gegenüber den nicht britischen Migranten: 1964 befanden bereits 68 Prozent der Bevölkerung, dass jüdische Immigranten wünschenswert seien (vgl. Rutland). Die Anzahl der nach Australien immigrierten Juden erscheint klein, Rutland argumentiert jedoch, dass Australien nach Israel den zweithöchsten Anteil an Holocaust-Überlebenden pro Kopf der Bevölkerung aufnahm. Zwischen 1933 und 1945 verdoppelte sich die jüdische Gemeinde Australiens von 23.553 auf 48.436 und wuchs auf knapp 60.000 Menschen im Jahr 1961 an.

60 Prozent der Juden, die nach dem Krieg nach Australien kamen, ließen sich in Melbourne nieder, die anderen überwiegend in Sydney. Während die deutschen, österreichischen und ungarischen Juden Sydney offenbar attraktiver fanden, zog Melbourne vorwiegend die osteuropäischen und insbesondere polnischen Juden an. Bereits 1954 war Victoria das Bundesland mit der größten jüdischen Bevölkerungsdichte Australiens, und Melbourne erhielt schnell den Ruf, die Gemeinde mit der höchsten Prozentzahl an Holocaust-Überlebenden in der Diaspora zu sein. Eine große Anzahl der zweiten und dritten Generation der Melbourner Juden sind Kinder und Enkelkinder von Überlebenden, die Erinnerung an den Holocaust ist damit auch 70 Jahre nach Kriegsende noch sehr präsent in jeder jüdischen Familie dieser Stadt.

Der Gedanke unter den jüdischen Immigranten Melbournes, eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Juden zu errichten, war schnell geboren. Fast ohne staatliche Zuschüsse, allein durch Spenden von Überlebenden und deren Familien sowie mit Hilfe von großzügigen Gönnern wurde 1984 unter der Schirmherrschaft der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem das Jewish Holocaust Museum and Research Centre von den jüdischen Einwanderern eröffnet. Die Frauen und Männer der ersten Stunde, die Kuratorin, die Bildungsverantwortliche, die Mitarbeiter im Archiv und in der Bibliothek arbeiteten alle ehrenamtlich. Es gab einen Ausstellungsraum, eine Bibliothek, später eine Ton- und Videoabteilung, mehrere kleine Büros und ein Auditorium, denn von Anfang an wurde beabsichtigt, das Museum zu einer Bildungsstätte insbesondere für junge Menschen zu machen. Viele der Überlebenden, alle inzwischen weit über achtzig, arbeiten auch heute noch ehrenamtlich im Museum, meistens als Guides. Sie führen die Besucher durch das Museum und berichten vor Schülergruppen über ihre persönlichen Erlebnisse während des Holocaust.

Kurz nach meiner Begegnung mit Stephanie Heller begann ich, im Museum zu arbeiten – in der Abteilung der Kuratorin. Meine Arbeit dort gab mir Gelegenheit, zahlreiche Holocaust-Überlebende kennenzulernen. In ungezählten, stundenlangen Gesprächen und Diskussionen wurden sie mir sehr vertraut. Wir unterhielten uns im Museum, trafen uns im Café, häufig wurde ich auch von ihnen nach Hause eingeladen. Statt zu reden, hörte ich oft einfach nur zu. Was ich zu hören bekam, waren unvorstellbare Lebensgeschichten von Menschen, die den Holocaust überlebt hatten und die sich nach dem Krieg wieder in ihr Leben finden mussten. In einem fernen und völlig fremden Land mussten sie komplett von vorn beginnen: oftmals allein und ohne jede familiäre Unterstützung, ohne der Sprache mächtig zu sein, ohne finanzielle Mittel. Alles war anders in diesem Land: die Gebräuche, das Essen, das Klima, die Landschaft, sogar der Sport. Das Heimweh war oft überwältigend. Viele der Emigranten hatten keine oder keine abgeschlossene Ausbildung, weil ihnen die Nazis keine Chance dazu gelassen hatten, und sie verfügten nicht über die notwendigen finanziellen Mittel, um das Versäumte – oft wäre es eine akademische Laufbahn gewesen – nachzuholen. Andere besaßen eine Qualifikation, die sich jedoch als nutzlos erwies, weil sie in Australien nicht anerkannt wurde. Ausnahmslos arbeiteten sie alle in angelernten Berufen, um sich – mühsam – den Lebensunterhalt zu verdienen.

Davon reden die alten Damen und Herren aber nicht. Sie reden auch nicht davon, dass sie am Anfang nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen worden sind. Haben sie es vergessen oder verdrängt? Hat die Tatsache, dass Australien die Grenzen für sie geöffnet hat, alles andere überstrahlt? Oder haben sie mit ihren australischen Nachbarn und Arbeitskollegen – Australier sind von Hause aus ausgesprochen freundliche Menschen – doch viel Positives erlebt? Jedenfalls werden sie nicht müde, Australien zu preisen, das das demokratischste und beste Land der ganzen Welt sei. Die Loyalität zu diesem Land, das sie aufgenommen und ihnen einen sicheren, friedlichen Hafen geboten hat, ist enorm. Sie sind australische Bürger geworden, und sie fühlen sich als Australier.

Auch Australien hat profitiert, indem die jüdischen Emigranten das Flair der europäischen Metropolen ins Land brachten. Sie belebten die provinzielle kulturelle Szene – Theater, Literatur, Oper, Ballett und die Welt der Musik – und bereicherten den von vielen Europäern als langweilig empfundenen Speisetisch der Australier: Jüdische Feinkostläden, Cafés und Restaurants öffneten und verkauften die herrlichsten europäischen Delikatessen.

Das Wissen und die Erfahrungen von Holocaust-Überlebenden sind aufgrund der Authentizität überaus kostbar und lassen sich durch kein Geschichtsbuch der Welt ersetzen. Kein Historiker ist in der Lage, das Leiden der Millionen Opfer so zu beschreiben, dass es für uns Nachgeborene emotional erfahrbar wird. Erst wenn wir einzelne Stimmen vernehmen, wenn sich Namen und Gesichter aus der anonymen Masse der Opfer herausschälen, bekommen wir eine Ahnung vom Ausmaß des nationalsozialistischen Terrors.

Ich habe beschlossen, die Biografien dieser Menschen aufzuschreiben, solange sie sie noch erzählen können. Sechzehn Zeitzeugen kommen zu Wort – sechzehn ganz normale Menschen, die vor dem Krieg in verschiedenen Ländern Europas gelebt haben: in der Tschechoslowakei, in Ungarn, in Polen, in Litauen, in Belgien und in Deutschland. Alle haben sie gemein, dass sie als Juden den Holocaust überlebt haben und nach dem Krieg nach Australien emigriert sind. Was sie unterscheidet, sind die verschiedenen Umstände, unter denen sie den Holocaust als Kinder, junge Frauen und junge Männer überlebt haben.

Die unterschiedliche Herkunft und die unterschiedliche Vita der Zeitzeugen waren die Auswahlkriterien für das vorliegende Buch: Jedes Porträt belichtet schwerpunktmäßig einen anderen Teilaspekt des Holocaust. Um dem Leser einen schnellen Einstieg in das jeweilige Thema zu ermöglichen, stelle ich jeder Biografie einige Daten, Fakten und Hintergrundinformationen voran.

Überraschend war für mich die Tatsache, dass niemand von den Überlebenden es ablehnte, mit mir, der Deutschen, zu reden. Das lag, wie ich schnell herausfand, auch an meinem Alter. Auf die Frage, ob sie denn keine Berührungsängste mit Deutschen hätten, sagten mir einige von ihnen unverblümt, dass sie ein Gespräch mit Menschen ihrer Generation durchaus schwierig fänden. Da schliche sich dann dauernd die Frage in den Hinterkopf, was der Gesprächspartner denn während des Krieges gemacht hätte. Mit den Nachgeborenen jedoch hätten sie kein Problem – im Gegenteil, sie freuten sich ja, wenn sie in das Museum kämen und Interesse für das Thema hätten.

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