Joachim Walther - Das Blöken der Wölfe
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Ein Geschäft für Orthopädie und Bandagen legt fleischfarbene Gliedmaßen aus, nebenan gibt’s Goldbroiler und Chips. Das Restaurant Stockinger ist innen gediegener Kitsch und gibt sich nach außen exklusiv. Spezialgeschäfte rechts und links, ein Kellerladen noch, dort gibt es fast alles. Das Kino Colosseum war früher Pferdebahnhof, die Pferde wurden vom Strom erlöst und der Bahnhof von den Pferden. Jetzt galoppieren nur noch Filmpferde. Die Gleisarbeiter haben ihre Hemden ausgezogen. Vor den Treppen zum U-Bahnhof macht eine Wurstbude Konnopke Konkurrenz, sie hat entschieden weniger Sorten. Und dann kreuzen Straßenbahn U-Bahn S-Bahn, früher hieß die Ecke hier Nordbahnhof, jetzt heißt nur die Kneipe noch so: Zur Nordbahn. Humtata gibt’s im Hinterhof bei Giovanni Bacigalupo, dem Drehorgelbauer. Eine Pantomimengruppe sucht Leute. Hausfrauen tragen Taschen und Netze, sie sehen aus, als hätten sie alle einen Gedanken. Am Zebrastreifen gibt es einen Stau von acht Fahrzeugen, der Verkehrspolizist lehnt am Geländer und schwitzt. Die Straße gähnt noch einmal vor dem zweiten großen Sturm.
3 FÜNF UHR ABENDS
Die Straße brüllt. Stöhnt blaue Schwaden, riecht nach Benzin und Räucherfisch, hoch wirbelt Staub. Dreispurig heulen Blech und Elaste und Plaste stadtauswärts, stadteinwärts, Mopeds und Fahrräder nahe der Bordkante. Spitzenzeit, oben die U-Bahnen, Berufsverkehr, die Straßenbahn ist gelb, die U-Bahn gelber, die S-Bahnen tunneln donnernd die Straße, der Boden bebt, einfahrende Züge zischen Druckluft, ein Dampfzug zerfasert bauschiges Weiß an der Brückenbrüstung. Der Asphalt – weich wie Haut, Füße treten Pflaster, Teer, Granit.
Berlin! Wie Donner rattert furchtbar dein Geröchel! / Die heiße Luft sich auf die schwachen Lungen drückt. Ströme branden durch die Schluchten, Menschenströme durch Steineschluchten mit Strudel, Stau und Ziel, maßlos und geordnet doch, Steine-Stadt, Straßen-Stadt, Menschen-Stadt, straßengeäderte Steine-Stadt.
Der Verkehrspolizist steht regelnd auf der Straßenmitte, er gibt Fußgängern eine Chance, der himmelwärts gereckte Arm lässt Bremsen quietschen. Eiliges Pflastergetrappel und ungeduldiges Motorheulen im schnellen Wechsel. Ein Unfallwagen mit Blaulicht und Sirene, die Straße hält kurz den Atem an, die Worte sind leiser für Sekunden, Hälse werden gedreht, halblaute Bemerkungen, dann ist das vorbei, der Lärm schwillt zu alter Stärke, es ist vergessen. Aus den Bahnen, in die Bahnen drängen Menschen, zielstrebig, mit Stirnfalten: Könn’Se nich uffpassen? Worte mischen sich, He und Hallo, Lächeln, Lachen, Augen gerichtet und suchend, Warten und Hasten, ein flüchtiger Kuss dort und Unterhaken, Treffpunkt zum Einkauf. Wo die Mühle ist zu seh ’ n, wird Dein Einkauf angenehm: Leuchtreklame der HO Prenzlauer Berg an der Giebelwand, Vögel nisten darin. Ein Mädchen in Maxi ruft einen Bärtigen, der hört nicht und geht weiter. Am S-Bahnhof klappert eine christliche Schwester die bekreuzte Büchse, vor der Losbude flattern Nieten zu Boden. Am Zeitungskiosk schrumpft der BZA-Stapel, das Abendblatt berichtet: Junger Mann half. An einem Sonntag stand unser ungarischer Gast, eine ältere Dame, hilflos auf dem Ostbahnhof. Die Post, in der sie uns ihre Ankunft mitteilte, war bis dahin noch nicht eingetroffen. Ohne Geld und Kenntnis unserer Sprache wusste sie nicht, wie sie nach Adlershof kommen sollte. Ein junger Mann, dessen Name uns leider nicht bekannt ist, nahm sich ihrer an. Von Herzen möchten wir ihm für seine Hilfsbereitschaft danken. Helga-Ilse Wons, M. Papp, Adlershof. Dorothea Strelau: An allen Tagen wächst die Veränderung. Heute bin ich ein anderer. Die mich gestern kannten, leben im Irrtum. (Aus: Offene Fenster, Schülergedichte.) Sein Lieblingsmotiv: Berlin und die Berliner. Zum heutigen Geburtstag des Grafikers Arno Mohr. Über die Straße spannt die Werbung: Berliner Zeitung gelesen – dabeigewesen. Der Erfrischungswagen ist stark frequentiert. Der Taxistand ist ohne Taxi. Das Kaufhaus Gewa zeigt Sommermoden. Das Sporthaus Olympia präsentiert Campingartikel. Im Schaufenster des Spielwarengeschäfts werben die Worte: Spielend unsere Welt erkennen, Spieltheorie in Praxis. Ein alter Mann im Rollstuhl verkauft Kämme und Zahnbürsten. In die Autos auf dem Parkplatz steigen Männer in Anzügen, sie lockern den Schlips und öffnen das Schiebedach. Die Gleisarbeiter waschen sich am Bauwagen.
Die Sonne wirft lange Schatten. Nach fünf nimmt die Zahl der Mädchen zu, sie gehen zu zweit und kichern permanent. Die Frauen tragen schon kleinere Taschen. Vor dem Kino stehen Gruppen, Kofferradios tönen. Die Mädchen hier sind es gewöhnt, angesprochen zu werden, sie haben es nicht leicht, sie möchten es nicht leichter haben. Fragen werden von ihnen mit Fragen beantwortet. Die Fernseher werden eingeschaltet, die Fenster stehen offen. Auf den Hinterhöfen laufen die Fernseher früher und lauter als anderswo. Die Scheiben der Sonnenseite glühen rot. Links schatten die Gesichter blau. Durch die Seitenstraßen wellt sinkende Sonne, riesenrotes Sinken im Westen hinter Lindengrün vor Mauerweiß. Dort enden unsere Straßen, dahinter beginnen neue. Eine andere Welt, wenige Meter nur trennen Tausende Kilometer, die stehen dahinter: Welten. Unvereinbares auch am Ende der Seitenstraßen dieser Straße, zeitlich und räumlich nicht mehr Vorstellbares in dieser Weltendimension.
Unsere Straße atmet hörbar auf, sie gleitet abendlich in sanfte Offenheit.
Zuerst veröffentlicht: Die Weltbühne, Mai 1971
WELTREISE AM ALEXANDERPLATZ
Warum ist das Haus des Reisens so riesig? Diese Frage überfiel mich jählings, als ich neulich den Alexanderplatz kreuzte. Ich bin Lokalreporter einer der hiesigen Abendzeitungen, es gibt nur eine. Gelegentlich verfasse ich auch Leserbriefe unter Pseudonym. Eigentlich hatte ich etwas über den neuen Brunnen vor dem neuen Warenhaus schreiben wollen, ich fand ihn nicht. Suchend schaute ich ins weite Rund des Platzes – und da fiel mein Blick auf das imposante Haus des Reisens. Stahl, Beton, Glas wuchtete gen Himmel, zehnstockwerkhoch und höher, ich assoziierte Manhattan. Anschließend überfiel mich die schon genannte Frage, wie gesagt, jählings. In meiner Eigenschaft als Lokalreporter wollte ich der Sache auf den Grund gehen. Ich meldete meinen Besuch an.
Der Stellvertreter des stellvertretenden Direktors empfing mich. Bescheiden bot er an, ich solle ihn einfach Chef nennen. Ich fragte meine Frage. Er lächelte wissend und erklärte mir die Bedeutung der einzelnen Stockwerke. Im ersten Stock, sagte der Chef, ist Europa, im zweiten Asien, im dritten Afrika, im vierten Nord- und Südamerika, im fünften Skandinavien plus Arktis, im sechsten Australien, im siebten die Südsee. Die möchte ich sehen, Chef, sagte ich. Er nickte und ließ mir den Vortritt, der Fahrstuhl war außer Betrieb. Im siebten Stock eine Tür, darüber die Worte: Südsee/Pazifik. Die nächste Reisegruppe geht übermorgen, sagte der Chef, sehen wir uns also die Räume an.
Der erste Raum war einer Amtsstube nachgebildet: Ein Schalter hinter Glas mit einer runden Öffnung, Bänke, Tische mit schmuddeligen Illustrierten, an den Wänden Prospekte mit Palmen und Meer. Hier werden die Passformalitäten erledigt, sagte der Chef. Wir betraten den zweiten Raum: ein Flughafenrestaurant. Unsere Route führt von hier nach Port Moresby auf Neuguinea, erläuterte mein Begleiter, in den Wänden befinden sich Lautsprecher, über die Düsengeräusche und Stimmengewirr eingespielt werden, außerdem zeigt ein Projektor startende und landende Maschinen, selbstverständlich werden unterdessen diverse Drinks gereicht. Der dritte Raum: das Innere eines Flugzeuges, verstellbare Schaumgummisitze, Bullaugen, unter denen Kumuluswolken und Gebirgsmassive vorbeizogen. Selbstredend können wir durch Druckveränderungen auch echte Übelkeit erzeugen, sagte der Chef stolz und führte mich in den vierten Raum. Von Port Moresby wird die Reise per Schiff fortgesetzt, sagte er. Sie sehen in diesem Raum das Oberdeck, über Düsen wird Meeresluft geströmt, wir können sogar Salzwasserspritzer erzeugen, natürlich auch, wenn gewünscht, die Symptome der Seekrankheit. Kinetosin sei ausreichend an Bord. Der Boden des fünften Raumes war mit feinstem Sand bedeckt. Unsere Touristen wollen immer zuerst an den Strand, sagte der Chef nachsichtig, wir haben das berücksichtigt, Meeresrauschen erfolgt über Ton, das Meer mit Brandung und (nach Wunsch wiederholtem) Sonnenuntergang über Projektoren, in der Decke sind Höhensonnen eingebaut, wir garantieren tropische Bräune, Schutzmittel allerdings sind vom Reisenden selbst zu stellen. Der sechste Raum: Das palmenumstandene Strandhotel, Korbstühle, Ventilatoren auf den Tischen, eine Tanzfläche. Dort werden die Nationaltänze vorgeführt, sagte der Chef, an die Decke wird das Kreuz des Südens projiziert, das Ganze ist phänomenal stimmungsvoll und der eigentliche Höhepunkt dieses Reiseprogramms. Hinter diesem Raum liegt nur noch der sogenannte Bewegungsraum, fuhr der Chef fort, die ersten Reisenden klagten nämlich über Bewegungsmangel und fehlenden Appetit, an den vier Wänden wird eine Landschaft im Schritttempo vorbeigezogen, wir haben ein Laufband eingebaut, darauf können die Reisenden spazieren gehen, um dann hier im nachempfundenen Hotel zu essen, zu schlafen und sich vielfältig zu amüsieren.
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