Livia Bitton-Jackson - Hallo Amerika!
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Wie betäubt, und stets auch für meine Mutter Platz machend, schiebe ich mich vorwärts auf eine Gruppe zu, die beim Banner unserer Hilfsorganisation HIAS steht.
»Was heißt eigentlich HIAS?«, ruft es hinter mir, und ich antworte, ohne erst zu prüfen, wer das wissen will.
»Es steht für Hebrew Immigrant Aid Society.«
Jetzt erst erkenne ich meinen jugoslawischen Held, den jungen Stanko Vranich. Er trägt ein Etikett mit der Aufschrift NYANA.
»Ach, Sie sind das! Sie gehören zu NYANA? Wofür steht das denn?«
»New York Association for New Americans. Sehen Sie das Schild ganz hinten rechts? Dort muss ich hin.« Ich recke den Hals, kann es aber in diesem Meer von Leuten nicht entdecken. »Ich wollte mich nur verabschieden, Miss Friedman. Und Ihnen alles Gute wünschen.«
Ich bin überrascht über Stankos festen Händedruck. Er passt irgendwie nicht zu diesem sanftmütigen Übersetzer.
»Danke, Herr Vranich.« Ich erwidere sein Lächeln. »Hoffentlich klappt alles, was Sie sich vorgenommen haben.« In den letzten beiden Tagen haben Stanko und ich entdeckt, dass wir die gleichen Ziele und Träume haben. »Hoffentlich gehen all Ihre Träume in Erfüllung.«
»Und Ihre auch!« Stankos Blick verdüstert sich, und mit trauriger Stimme sagt er: »Wenn ich mich rechtzeitig bei HIAS beworben hätte, dann könnten wir jetzt gemeinsam von hier weggehen. Aber ich habe von HIAS erst erfahren, als mir NYANA bereits zugesagt hatte.«
HIAS? Stanko ist Jude? Warum hat er das nicht erwähnt? Er stellt sein Gepäck ab und streckt beide Arme aus, um meine Hand fest zu umfassen. »Aber damals kannte ich ja auch Sie noch nicht, Miss Friedman. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Amerika glücklich werden.«
»Auch Ihnen alles Gute«, sage ich so ernst wie aufrichtig. Stanko senkt den Kopf, nimmt sein Gepäck und geht zielstrebig in Richtung des NYANA-Banners. Keine Sekunde später dreht er sich noch einmal um und ruft laut: »Ich werde mich bei der HIAS nach Ihrem Verbleib erkundigen. Sie haben doch nichts dagegen, oder?«
Ich schüttle den Kopf. Nein, ich habe nichts dagegen. Ganz im Gegenteil. Ich hoffe sehr, dass er es tut. Ich würde Stanko gern wiedersehen.
Mutter und ich warten am Stand eines geschäftigen HIAS- Mitarbeiters, der Namen aufnimmt und Lebensdaten notiert, während um uns herum zahllose Schiffsbekanntschaften den letzten Händedruck und letzte Abschiedsgrüße tauschen.
Plötzlich entdecke ich in diesem bunten Kaleidoskop an Gesichtern ein Lächeln, und mein Herz macht einen Sprung. Gleich ist das Lächeln wieder verschwunden, nur sehe ich es immer noch vor mir – und eingebildet habe ich es mir sicher nicht. Vor einer Sekunde war es noch da.
»Mami, ich habe Bubi gesehen! Er muss hier irgendwo in der Menge sein.«
»Bubi? Was redest du da? Schluss mit dem Fantasieren, Elli. Du weißt, dass dein Bruder nicht hier sein kann. Heute ist Sabbat. Wie sollte er herkommen? In New York sind die Entfernungen groß. Man kann nicht einfach zu Fuß zum Kai gehen. Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich nicht verrückt machen. Bleib ruhig und gedulde dich. Du triffst ihn heute Abend, wenn der Sabbat vorbei ist. Oder eben morgen.«
Der Blick, den ich auf das Gesicht meines Bruders erhascht habe, löscht alles andere aus. Um mich her verschwimmen die Dinge: die Menschenmenge, der HIAS-Mitarbeiter, die abwandernden Passagiere. Nur das Lächeln meines Bruders sehe ich klar und deutlich vor mir. Es war da. Das weiß ich. Ich muss es finden.
Auch wenn meine Mutter sagt, ich würde spinnen, bahne ich mir einen Weg durch die Menge … hin zu der Stelle, wo das Lächeln war. Da ist er! Groß, gut aussehend – verändert. Er sieht aus wie ein richtiger Amerikaner, mit grauem Mantel und breitkrempigem Hut.
»Bubi! Bubi!«
Bei unserer Umarmung lösen sich die vier Jahre der Trennung in Luft auf. Vier Jahre des Wartens, der Bemühung und der Sorge sind schlagartig vorbei. Lieber Gott, ich danke dir!
»Ellis? Bist du das? Ich erkenne dich gar nicht wieder. Du bist groß geworden … ganz verändert. Wo ist Mami?«
»Dort drüben. Im dunkelblauen Mantel. Siehst du sie? Komm, ich bringe dich hin. Sie wird ihren Augen nicht trauen.«
Ich nehme Bubis Hand und ziehe ihn durch die Menge zu der Stelle, wo Mami mit dem Rücken zu uns steht. Als Bubi sie erreicht, sieht sie ihn mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an.
»Da ist er, Mami.«
»Bubi?!«
Mami zieht uns beide an sich, umarmt uns und drückt immer fester zu, und alle drei wiegen wir uns in einem Tanz der Wiedergeburt hin und her. Wie Reben, die an einem Weinstock baumeln – einem Weinstock, der in frischer Erde eingepflanzt ist.
Mein erster Tag in Amerika
»Oh Papa! Papa!«, kreische ich und werfe die Arme um den scheuen, fremden Mann, dessen Gesicht sich jetzt aus der Menge schält. Er hat hohe Wangenknochen, einen markanten Kiefer, haselnussbraune Augen. Er ist groß und schlank und hat breite Schultern. »Papa!« Ich kann die Tränen nicht zurückhalten. Wie sehr mir diese hohen Wangenknochen, der markante Kiefer, die haselnussbraunen Augen fehlen! Wie sehr ich diese breiten, athletischen Schultern vermisse! Oh, Papa! Ich kann immer noch nicht glauben, dass du niemals mehr aus dem Dunst auftauchen wirst, in dem du ohne Abschied verschwunden bist. Ich kann nicht glauben, dass du für immer von uns gegangen bist. Für mich wird deine Rückkehr auf ewig ein Wunschtraum bleiben.
Mein Ausbruch erschreckt alle um mich herum, und ganz besonders den großen, schlanken Mann mit den haselnussbraunen Augen. Es ist Papas Bruder, der meine Umarmung über sich ergehen lässt und sich dann mit einem verlegenen Hüsteln hinter eine äußerst imposante Frau stellt. Das muss Tante Lilly sein, die Frau meines Onkels. Sie sieht anders aus als auf den Fotografien, die in diesen blauen Briefumschlägen aus Amerika kamen. Auch wenn sie eine unglaubliche Lebensfreude ausstrahlt, verschwindet ihr Lächeln jetzt, und ihre Augen füllen sich mit Tränen.
Mein Übereifer bringt in unsere erste Begegnung genau das, was wir zumindest am Anfang unbedingt vermeiden wollten: dass das Unaussprechliche ausgesprochen wird. Tante Lilly unternimmt den ersten Schritt zu einer Schadensbegrenzung. Sie wischt sich die Tränen ab und breitet in einer großen Willkommensgeste die Arme aus.
»Laura! Elli! Willkommen in Amerika.«
Für Mutter ist es ein Wiedersehen nach über zwanzig Jahren. Sie hat meinen Onkel und meine Tante das letzte Mal getroffen, noch bevor Onkel Abisch mit Frau und kleinem Sohn aus Europa weg nach Amerika ist. Die beiden Frauen – Mutter eher groß, schlank und leicht gebeugt, Tante Lilly eher klein und etwas füllig – halten sich an den Armen, mustern sich genau, suchen nach Anzeichen der vergangenen Jahre und fallen sich schließlich in die Arme.
»Gott sei Dank, dass ihr da seid. Wie haben schon ewig gewartet«, ruft Tante Lilly, um das Stimmengewirr zu übertönen.
»Wie seid ihr denn am Sabbat hierhergekommen?«, fragt Mutter ganz erstaunt.
»Zu Fuß. Unsere Wohnung ist in Gehweite. Hoffentlich seid ihr nicht zu müde für den Spaziergang. Aber er wird die Mühe wert sein, Laurie und Ellike. Ein gutes Sabbatmahl erwartet euch bei uns zu Hause«, sagt Tante Lilly mit fröhlichem Augenzwinkern.
Ein Sabbatmahl! Das Wort erreicht mich durch einen Nebel aus Müdigkeit, Aufregung und jahrelanger Distanz. Eine Einladung zum Sabbatmahl – wie lange ist das her? Wann haben wir etwas so Festliches, so herzerwärmend Irdisches zum letzten Mal erlebt? Etwas so Schönes?
»Was machen wir mit dem Gepäck?«, fragt Mutter.
»Vielleicht könnt ihr die Sachen bis zum Ende des Sabbat bei den HIAS-Leuten lassen. Dein Cousin Tommy kann dann später herfahren und sie holen.«
Die HIAS-Mitarbeiter sind wirklich so freundlich, das Gepäck bei sich aufzubewahren, woraufhin Mutter und ich unseren Gastgebern aus der stickigen Empfangshalle hinaus in den strahlenden Sonnenschein folgen.
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