Livia Bitton-Jackson - Hallo Amerika!
Здесь есть возможность читать онлайн «Livia Bitton-Jackson - Hallo Amerika!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Hallo Amerika!
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Hallo Amerika!: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hallo Amerika!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Hallo Amerika! — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hallo Amerika!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Mir krampft sich der Magen zusammen.
Die Augen des Kapitäns leuchten jetzt dunkel und verschmitzt.
»Dann können Sie nicht nach Brooklyn. Sie müssen wohl oder übel hier an Bord bleiben!«
Jetzt steht mir wohl die Panik im Gesicht, deshalb schließt er mich fest in seine Arme.
» I was only kidding! Gott sei mit Ihnen, Miss Friedman. Danke für Ihre Hilfe. Sie haben erstklassig gearbeitet. Bei der nächsten Überfahrt werde ich Sie vermissen.«
Was heißt noch mal kidding? Hoffentlich bedeutet es, dass er das mit dem Ausland nicht ernst gemeint hat.
Während Captain McGregor mich umarmt, fällt mir unsere erste Begegnung ein.
War es erst am Donnerstag der vorigen Woche, dass im Bremerhavener Flüchtlingscamp das Gerücht aufkam, unser Schiff läge bereit und wir könnten am Samstagmorgen an Bord gehen? Aber der Samstag ist ja der Sabbat, und da darf man nach dem jüdischen Gesetz kein Schiff betreten! Mami und ich standen vor einem unlösbaren Problem, bis mir am Freitagvormittag die rettende Idee kam: Ich könnte mich als Übersetzerin anbieten und fragen, ob wir statt am Samstag auch schon heute, also freitags, an Bord gehen dürften. Mami fand den Vorschlag gut, hatte aber ihre Zweifel. Dann nahm der Kapitän wie durch ein Wunder mein Angebot an und ließ uns gemeinsam mit der Besatzung gleich an Bord.
Und jetzt sind wir hier: drauf und dran, Amerika zu betreten, das Land der Freiheit. Hinter uns liegt die blutgetränkte Erde Europas, das Gräberfeld all dessen, was ich geliebt habe – meiner Familie, meiner Freunde, meiner Kindheit.
Es war eine lange Reise. Wann hat sie angefangen? Begann sie, als junge amerikanische Soldaten mich, ein vierzehnjähriges Skelett, aus einem deutschen Gefangenentransport befreiten und uns lebenden Leichen das Geschenk des Daseins machten? Das Geschenk der Hoffnung?
Oder begann sie noch vor dem Krieg, als Papa seinen tschechischen Pass in der Hand hatte, der versprach, seinen Traum von Amerika Wirklichkeit werden zu lassen? Aber als dann die Schatten des Krieges aufzogen, lockte Amerika von einem immer entfernteren Horizont, bis Hitlers Einmarsch in Prag zur Schließung der amerikanischen Botschaft führte und unseren Hoffnungen damit einen letzten, tödlichen Schlag versetzte. Und anstatt in Amerika endete die Reise meines Vaters in einem Massengrab in Bergen-Belsen.
Wir drei – meine Mutter, mein Bruder und ich – setzten als Überlebende dieses Todesimperiums die Reise taumelnd fort. Mein Bruder konnte mit einem Studenten-Visum schon vor vier Jahren in die USA einwandern, während meine Mutter und ich weiter durch Europa zogen, uns innerhalb der amerikanischen Zonen Deutschlands von einem Flüchtlingslager zum nächsten bewegten und dabei unserem Traum von Amerika immer näher kamen. Bis zu jenem denkwürdigen Freitag vor einer guten Woche, als in Bremerhaven ein kleines Schiff vor Anker lag, an dessen Bug der Name USS General Stewart prangte.
Unter Deck hatten Mami und ich gerade das Nachtgewand unter die Kissen gestopft und die Koffer unter den Pritschen verstaut, als ein tipptopp uniformierter Marineoffizier auftauchte und mich bat, ihm zum Büro des Kapitäns zu folgen.
Captain McGregor begrüßte mich jovial und zeigte auf einen Schreibtisch in der Ecke, auf dem zwischen Papierstapeln eine graue Olympia-Schreibmaschine stand.
»Das ist Ihr Büro, Miss Friedman«, sagte er trocken. »Zunächst müssen wir alles nach Nationalitäten sortieren. Hier ist eine Liste der Passagiere, die Herkunft steht neben dem Namen. Bitte sortieren Sie alles nach Nationalitäten, also für jede eine eigene Liste. Außerdem brauchen wir eine mit den Kindern unter fünfzehn – für den Kinderspeisesaal. Das Alter steht ebenfalls neben dem Namen. Als Übersetzerin brauche ich Sie, um herauszufinden, wer kein Fleisch isst. Diese Passagiere haben ihren eigenen Speisesaal. Die entsprechende Liste machen wir morgen Früh, wenn alle an Bord sind. Dann wird sie von Ihnen abgetippt und sofort an die Küche weitergegeben.«
»Also das mit dem fleischlosen Essen kann ich machen«, erwiderte ich zaghaft. »Aber die Liste abtippen kann ich nicht. Das gehört zu dem, was ich über die Einhaltung der Sabbatvorschriften gesagt habe. Am Sabbat darf ich nicht Schreibmaschine schreiben.«
»Verstehe. Kein Problem. Morgen übernimmt einer der Stewards das Tippen. Können Sie die Informationen beschaffen und dann diktieren? Würde das gehen?«
Ich nickte und setzte mich an die alte Schreibmaschine. Da ich wusste, wie wenig Zeit ich hatte, legte ich mich ordentlich ins Zeug. Gegen zwölf kam der Kapitän an meinen Schreibtisch.
»Mein Fräulein, so leid es mir tut, aber jetzt ist es Zeit fürs Mittagessen. Ich möchte Sie und Ihre Mutter einladen, an meinem Tisch mit mir und der Crew zu speisen.«
»Oh! Danke, Captain«, erwiderte ich vorsichtig. »Wir würden wahnsinnig gern mit Ihnen essen. Aber meine Mutter und ich dürfen nur koschere Nahrung zu uns nehmen.«
»Was Sie nicht sagen!«, rief er. »Unsere ersten fleischlosen Gäste! Aber kein Problem, ich sag’s dem Koch. Er wird sich um Sie kümmern.«
Die angenehme Gesellschaft sowie ein Angebot aus Salat, Hüttenkäse und Dosenmais sorgten für ein sehr erfreuliches Mittagessen. Und noch etwas anderes: Nachtisch. Ein gefrorener, brauner Ziegelstein, vom Koch peinlich genau in Stücke geteilt.
»Was ist das?«
Die Crew amüsierte sich köstlich darüber, dass ich offenbar noch nie Schokoladen-Eis gesehen, geschweige denn gegessen hatte. Einer nach dem anderen häufte seine Portion auf meinen Teller. Erst später fand ich heraus, dass alle Schokoladen-Eis hassten und froh über diese einfache Lösung waren!
Irgendwann am Nachmittag tippte mir jemand an die Schulter, was mich zusammenzucken ließ. Es war Mutter.
»Elli, die Sonne geht unter. Der Sabbat beginnt. Du musst mit dem Tippen aufhören.«
»Okay, Mami«, sagte ich. »Ich komm gleich zu dir runter, wenn ich dem Captain die Listen gegeben habe.«
Als ich unter Deck ankam, hatte Mutter einen Stuhl in einen kleinen Tisch umgewandelt und darauf zwei mitgebrachte Kerzen platziert. Als Kerzenhalter dienten die Kronkorken zweier Flaschen. Mit leuchtendem Gesicht zündete sie die Kerzen an, dann bedeckte sie mit den Händen die Augen und sprach über den Flammen das hebräische Dankgebet. So wurde aus unserem kleinen, dunklen Bereich unter Deck ein strahlender Raum.
Das Geräusch schneller Schritte zerstörte die heilige Stimmung. Angesicht der Kerzen schreckte der Obersteward zurück und murmelte eine Entschuldigung.
»Verzeihung, Miss, aber Sie müssen nach oben kommen und dem Küchenteam erklären, was ›koscher‹ ist.«
Captain McGregor stellte mich einer Gruppe von Leuten vor, die ich zum Großteil schon vom Mittagessen kannte. Zu meiner Überraschung lauschten sie aufmerksam meinen Ausführungen zu den Kaschrut , also den jüdischen Speisevorschriften, und fragten mir dann auch noch Löcher in den Bauch. Erst spät beendete Obersteward McDonald das Gespräch. Während sich die Versammlung unter Beifall und anerkennenden Pfiffen auflöste, musste Captain McGregor kichern. »Mein Fräulein, das war echt der Hit!«
Erst nach Mitternacht kehrte ich zu Mami zurück und legte mich todmüde, aber doch glücklich über mein schönes Erlebnis in die Koje. Geduldig hörte sich Mami meine Geschichte über die begeisterte Reaktion der Schiffscrew an, dann meinte sie nüchtern: »Ich hätte nie gedacht, dass ein Vortrag über koscheres Essen so spannend sein könnte.«
Im Morgengrauen stand Obersteward McDonald vor unserer Kabine.
»Miss Friedman, die Passagiere kommen an Bord. Wir brauchen jemanden, der übersetzt.«
»Bin in einer Minute bei Ihnen«, murmelte ich verschlafen und stieg aus dem Bett. Gott sei Dank war ich letzte Nacht viel zu müde gewesen, um mich noch umzuziehen. In nicht einmal einer Minute konnte ich den Obersteward begleiten.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Hallo Amerika!»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hallo Amerika!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Hallo Amerika!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.