Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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In ei­nem Win­kel des Obst­gar­tens hat­ten wir aus her­um­lie­gen­den Stein­bro­cken den großen Himm­li­schen einen Al­tar er­rich­tet, und ich nahm die­ses Spiel im stil­len ernst wie alle un­se­re Spie­le. Mama hat­te in der Ju­gend viel von re­li­gi­ösen Zwei­feln ge­lit­ten, bis die an­ge­bo­re­ne phi­lo­so­phi­sche Rich­tung über den gleich­falls vor­han­de­nen mys­ti­schen Hang den Sieg da­von­trug. Be­son­ders aus An­lass der Kon­fir­ma­ti­on und der ers­ten Kom­mu­ni­on hat­te sie schwe­re in­ne­re Kämp­fe zu be­ste­hen ge­habt. Um un­se­ren zar­ten Jah­ren ähn­li­che Qua­len zu er­spa­ren, war sie auf den Aus­weg ver­fal­len, uns die re­li­gi­ösen Be­grif­fe gänz­lich fern­zu­hal­ten, eben­so wie sie es mit dem Tode ge­macht hat­te. Aber die Emp­fin­dung ei­nes Gött­li­chen liegt doch von Hau­se aus in der See­le, we­nigs­tens lag sie in der mei­ni­gen. Also glaub­te ich an die Göt­ter Grie­chen­lands. Ich schlich mich öf­ter in der Mor­gen­stil­le zu un­se­rem Stein­al­tar, um Op­fer in Ge­stalt von Blu­men oder Kornäh­ren dar­zu­brin­gen und mich in die Be­trach­tung ei­nes großen er­ha­be­nen Seins zu ver­sen­ken. Na­tür­lich nahm ich die jun­ge Göt­ter­schar, de­ren Rol­len wir sel­ber spiel­ten, nicht all­zu ernst­haft, aber ihr Ober­haupt er­weck­te mei­ne Ehr­furcht. Ein Wel­ten­va­ter, Er­schaf­fer und Er­hal­ter al­les Seins war mir schon von der Schich­tung der Fa­mi­lie her eine na­tür­li­che und not­wen­di­ge Vor­stel­lung. Ihm galt mei­ne An­dacht. Mei­ne per­sön­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten brach­te ich nicht vor ihn, da­für stand er mir zu hoch. Die­se trug ich ja nicht ein­mal zu mei­nem ir­di­schen Va­ter, mit dem der Ver­kehr gleich­falls ein hö­he­rer, geis­ti­ge­rer war; sie gin­gen ein­zig und al­lein die Mut­ter an. Die­se stil­len Er­bau­ungs­stun­den wa­ren mein tiefs­tes Ge­heim­nis, im üb­ri­gen aber war un­ser Göt­ter­we­sen ruch­bar ge­wor­den, und im Dor­fe hat­te sich das Gerücht ver­brei­tet, hin­ter un­se­rer Gar­ten­mau­er wür­de Ab­göt­te­rei ge­trie­ben. Ein elf­jäh­ri­ges Bau­ern­mäd­chen aus dem Nach­bar­haus, das uns die Milch brach­te, frag­te mich ei­nes Ta­ges, ob wir denn nie et­was von un­se­rem Herrn Chris­tus ge­hört hät­ten. Ich ver­nein­te vol­ler Wiß­be­gier. Nun lud sie uns ein, uns nach­mit­tags auf dem Mäu­er­lein, das un­se­re Gär­ten trenn­te, ein­zu­fin­den; sie wer­de uns einen Korb voll ih­rer feins­ten Bir­nen, Gais­hirt­lein ge­nannt, mit­brin­gen un­ter dem Be­ding, dass wir auf­merk­sam an­hö­ren woll­ten, was sie uns zu er­zäh­len habe; un­se­rer Jo­se­phi­ne dürf­ten wir nichts da­von sa­gen, weil sie eine Hei­din sei wie wir. Sehr er­war­tungs­voll ka­men wir zur Stel­le, wo un­ser klei­ner Apos­tel uns nun voll rüh­ren­den Ei­fers, aber mit sehr un­zu­läng­li­chen Kräf­ten zu­nächst in die Schöp­fungs­ge­schich­te ein­führ­te. Das ver­trug sich noch so ziem­lich mit un­se­rer grie­chi­schen Vor­stel­lung. Als sie dann aber auch die Mys­te­ri­en der Men­sch­wer­dung und der Wel­ter­lö­sung er­klä­ren woll­te, ver­sag­te ihr geist­li­ches Rüst­zeug. Wir konn­ten uns Gött­li­ches nur im höchs­ten Glan­ze den­ken. – Wa­rum, warum ließ er sich das al­les ge­fal­len? – Geohr­feigt, ge­peitscht! Ein Gott! Wa­rum hol­te er kei­nen Blitz vom Him­mel? Un­mög­lich! Nein, da­ge­gen em­pör­te sich un­ser Ge­fühl.

Der gläu­bi­ge Ame­ri­ka­ner Ralph Wal­do Trim stellt in sei­nem »Neu­bau des Le­bens« die Fra­ge auf, was wohl ein na­tür­li­cher, sonst wohl­ge­bil­de­ter Mensch, der, wenn sol­ches mög­lich, ganz ohne Kennt­nis re­li­gi­öser Lehr­sät­ze auf­ge­wach­sen wäre, bei sei­ner ers­ten Berüh­rung mit dem Chris­ten­tum emp­fän­de. Und er kommt zu dem Schluss, dass der ge­mar­ter­te, ge­schän­de­te Hei­land ihm nur das tiefs­te Be­frem­den er­re­gen könn­te. Wir wa­ren da­mals in die­sem schier nicht aus­zu­den­ken­den Fall, und die arme Rike kam arg ins Ge­drän­ge, als sie uns das Un­fass­li­che fass­lich ma­chen woll­te. Sie schalt, wir schal­ten wie­der, und es ent­spann sich eine rich­ti­ge Dis­pu­ta­ti­on, die un­ser Vier­jäh­ri­ger durch die Fra­ge un­ter­brach: Ja, weißt du denn nicht, dass wir die grie­chi­schen Göt­ter sind? Da griff sie ent­setzt nach ih­rem leer ge­wor­de­nen Korb und glitt die Mau­er hin­ab, wir aber lie­ßen uns von der an­de­ren Sei­te er­schöpft ins Gras fal­len. Al­lein das Ge­hör­te be­gann doch in mir zu wüh­len, ich ging wie ge­wöhn­lich zur Mut­ter und ver­lang­te Re­chen­schaft über den ge­kreu­zig­ten Gott. Sie ant­wor­te­te, ich sei für sol­che Fra­gen noch zu jung, ich sol­le ru­hig wei­ter­spie­len; wenn ich ein­mal äl­ter sei, wer­de sie über das al­les mit mir re­den.

Ich möch­te ja nun die An­sicht mei­ner Mut­ter über die­se Er­zie­hungs­fra­ge nicht ohne wei­te­res gut­hei­ßen. Schon weil man ei­nem Kin­de das künf­ti­ge Le­ben nicht leich­ter macht, wenn man es so streng von der Au­ßen­welt ab­sperrt, dass es nicht ein­mal die re­li­gi­ösen Vor­stel­lun­gen sei­ner Zeit­ge­nos­sen kennt. Aber ein Gu­tes war doch da­bei: dass mir spä­ter die un­be­greif­li­che Ge­stalt des Men­schen­soh­nes so ur­sprüng­lich und un­be­rührt von Phra­se und Her­kom­men aus den Evan­ge­li­en ent­ge­gen­trat, wie ihn die frü­hen christ­li­chen Jahr­hun­der­te ge­kannt ha­ben.

Die Rike aber hat­te sich über uns im Dor­fe be­klagt, und ei­nes Ta­ges rück­te die länd­li­che Ju­gend mit Ste­cken und Stei­nen be­waff­net vor un­se­re Gar­ten­tür und for­der­te un­se­re Hei­den­schaft zum Kampf. Wir sa­hen von der Gar­ten­mau­er, dass sie uns an Zahl und Kör­per­grö­ße sehr über­le­gen wa­ren. Da­für aber wa­ren wir Göt­ter und Hel­den, sie nur Bau­ern­jun­gen. Schnell wur­den die Rüs­tun­gen an­ge­legt, und als wir hin­ter dem Pfört­chen auf­ge­stellt wa­ren, drück­te Ed­gar, der den Ober­be­fehl hat­te, auf die Klin­ke, wir an­de­ren stie­ßen mit un­se­ren gol­de­nen Spee­ren die Tür vollends auf. Die Rot­te stand einen Au­gen­blick sprach­los vor so viel Gold­pa­pier, und wir glaub­ten schon Sie­ger zu sein. Da pras­sel­te ein Re­gen von Stei­nen und Kas­ta­ni­en auf uns, ein lan­ger Lüm­mel ging mit ei­nem großen Ste­cken auf un­se­ren schmäch­ti­gen aber tap­fe­ren Füh­rer los; so­wohl der di­cke Ares wie Pal­las Athe­ne woll­ten ihm zu Hil­fe kom­men, da wur­de letz­te­re von hin­ten am Arm zu­rück­ge­zo­gen, denn die gute Jo­se­phi­ne war auf den Lärm her­zu­ge­stürzt. Sie ver­scheuch­te mit Dro­hun­gen die Gas­sen­ben­gel und führ­te Göt­ter und Hel­den ins Haus zu­rück.

Tante Berta und die Schwabenstreiche

In je­nen Ta­gen gin­gen auch die gu­ten Hol­den noch leib­haft auf Er­den. Ich mei­ne je­nes jetzt un­ter­ge­gan­ge­ne Ge­schlecht frei­wil­li­ger Hel­fe­rin­nen, das, als man von or­ga­ni­sier­ter so­zia­ler Ar­beit noch nichts wuss­te, mit sei­ner Für­sor­ge je­den kin­der­rei­chen Haus­halt um­schweb­te. Es wa­ren ein­sa­me, vom Glück ver­ges­se­ne Frau­en, die ihr Mut­ter­ge­fühl an­trieb, frem­de Kin­der zu be­treu­en und in der An­häng­lich­keit an frem­de Fa­mi­li­en Er­satz für die ver­sag­te ei­ge­ne zu su­chen. In Obe­reß­lin­gen sa­ßen ih­rer gleich meh­re­re bei­sam­men. Sie ka­men, wenn eine Krank­heit im Hau­se war, und pfleg­ten; sie stell­ten sich bei der großen Mo­nat­wä­sche ein und mach­ten, in­dem sie sich der Kin­der an­nah­men, häus­li­che Kräf­te frei, sie hal­fen in den Weih­nachts­ta­gen beim Ba­cken und beim »Do­ckeln« (Pup­pen­klei­der­nä­hen). Die Welt wäre ein gut Teil un­wohn­li­cher ge­we­sen ohne ihre Nähe. Sie be­gehr­ten und er­hiel­ten auch wie die rich­ti­gen Feen kei­nen Dank, als dass sie das nächs­te Mal wie­der­kom­men durf­ten. Wir nann­ten sie Tan­ten und ver­ehr­ten durch ihre häu­fig et­was frag­wür­di­ge Leib­lich­keit hin­durch die in­ne­re Feen­na­tur.

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